Zur Geschichte der Einfuhrung der jetzigen Ziffern in Europa durch ...
Zur Geschichte der Einfuhrung der jetzigen Ziffern in Europa durch ... Zur Geschichte der Einfuhrung der jetzigen Ziffern in Europa durch ...
13 deijenige ist, den wiir bei Leonardo Pisano bemerken. Denn obsehon derselbe, wie or selbst sagt, das indische, dm'ch Alkhârizrnî zu den Arabern gebrachte, se h riftlic h e Rechnen ais dein instruanentaien weit vorzuziehen erkannt batte, nennt er doeh sein Werk: Liber Abbaci, indem er offenbar ,,Abacus" fur Rechnen" iiberhaupt gebrauclit3o), wie wir noeh jetzt don Ausdruek: ,,eaieulieren". die Redensart ,,hebt sich" u. a. anwenden, in Erinnerung an das eliemalige Reehenbrett des Mittelaiters. 1m Abendiande freilieb fand das sehriftliche Rechnen aueh jetzt noeh nieht sogieieh aligemeine Verbreitnng. Denn, ver sich noeh der Zeit erinnern kann, \VO man niciit selten von schou dama]s â1teren Lenten hren konnte, eutweder sic hatten lesen und schreiben nie gelernt, oder, sic litten es zwar gelernt, aber litngst wieder verlernt und vergessen, Oder, sic k6nnten wohl lesen und sebreiben, aber niehts von einem Andern Geschriebenes lesen, oder, sic k6nnten wohl lesen, aber nieht sehreiben, u. dergi., wer soiches und âhnliches noeh in djesem Jahrhundert eriel)t bat, der wird aueh \vohl begreifen, dass cm Rechnen, welelies die schwïerige Kunst des Scbreibens zur unbedingten Voraussetzug bat, sich im Abendla.nde ebensowenig selineil einbiirgern konnte, und auf ebensolehe Schwierigkeiten stiess, ais frLiher hei den Araberu im Morgenlande, und dass man zu mechanisehen Hilfsmittein, die dey Miihe des Schreibens tiberbeben so]]ten seine Zuflueht nahm. Nui' das ist befrondiich, da" dci' alte von Gerbert eingefiihrte Co]uinnen-Abacus mit Marken von 9 versehiedenen Fornien verlassen wird und statt dessen ganz iinvennittelt ein Reehenbrett auftritt mit horizontal en Lmnien und mit Rechenxnarken vol) einerlei Gestalt, die, auf einer Li nie stehend, die Zahien 1, 2. 3, 4, 10, 20, 30, 40, 100, 200, 300, 400 u. s. w., in einem von zwei Linien eingeschlossenen Z svi seh eh raum stehend, die Zahien 5, 50. 500, u, s. w. bezeichneten, Wa.nn, wie und wo dieses Rechenbrett aufgekommen ist, ist, wie so vie]es auf dus Rechnen Bezilgiiehe. in Dunkei gehflhit.
14 Dieser Stand der Dingo danerte das ganze Mittelalter hindureh. und bis zur Zeit Adam Riese's ward das Rechnen auf der Linie neben dem Rechnen mit Ziftern oder mit der Fedor geiibt, bis von da an mit Yerbreitung. der Bilduiig, besonders der Sclu'eibekunst. ]ctzteres hnmermelrr dcii Vonang gewann3l). 3. IJJberblieken wir die in vor. Nr. kurz dargestelite Entwiekelung unseres heutigen Zifferrecluiel]s, so werden wir nicht zweifelhaft daHiber sein, dass, wenn auch Unsieherheït und Ungewisslieit nocli an inehreren Steilen besteht, doch sowohi dem G-ebildeten im Ailgerneinen ais dem Mathematiher lui Besoiidern genauere Aufkliirung über keinen Punkt erwiinschter erscheint, ais tibei. den Ursprung des su p]iitztich und unvermitteit auftretenden Verfahrens der koinplementttren Division und fiber dcii Hergang des in die gleiche Zeit fallenden Erschein.ens unserer heutigen Zifferfonneii lin christiichen Abenililande. Nainentlieh wiire also eine Beautwortung der Fragen erwtinscht, 01) Gerbert die von ibm a.ufgesteflten Rechen-, iiisbesonderOE Divisions-Regela, selbst und allein gefunden, oder oh er die Anregung ni ilirer Aufstellung von Anderen erhalten habe, und von Iveni? ob or clen Abakus, dessen er sich bediente, in dieser Form schon vorgefanden, oder aie ihm erst gegeben liat, und oh ci- viullig selbsffindig verfaliren sei, oder oh or sieh dabei auf Vorarbeiten Anderer gestfltzt habe, und auf welche? Wober ci' die Foi-in der von ilnn den liiirnernen Marken aufgeprftgten .,characteres" erliaiten habe, und 50 noch einiges Andre. Über diese Dinge aile aber bieiben wir im Ltngewissen, mir das Eine ist ans G-erberts Bri.efen zu entnel]nien, dass ibm nilmlich die von einent gewissen, tibrigens viUig unbekannten Joseph sapions" oder ,,Josep]i Rispanus" verfasste Schrift: Libe1hs de 3nultiplicatione et divisione nunierorum," welche ihrem Titel naeh zu urteilen, fast genau denselben 0-egenstand behandeit haben muss, wie Gerberts: ,,Libeilus de divisiolle numerorum ," wenigstens ibreni Vorha.ndensein und ilirem Titel nach bekaunt gewesen
- Seite 1 und 2: cy4'wa3)D Zur Geschichte der Eînf
- Seite 3 und 4: p. 238: L'auteur fait remarquer que
- Seite 6 und 7: Nr. 1. Wer die vielen Unternebmunge
- Seite 8 und 9: FA 3 Werkzeugs Aufgahen (les gewôh
- Seite 10 und 11: (A o Bci den Indern findet skb, so
- Seite 12 und 13: 7 tete.n, Ziffern anzuwcacIen, und
- Seite 14 und 15: 9 Frage gestellt betxachten zu dCir
- Seite 16 und 17: 11 jenige, weleher sich 0-erberts N
- Seite 20 und 21: 15 sein 1)11155. Bedaijerlieher Wei
- Seite 22 und 23: 17 Epistola (XVII). [63]. 17. Gerai
- Seite 24 und 25: 19 die Juden eine weït liffliere S
- Seite 26 und 27: 21. cujus ut supra dixi, Gerbertus
- Seite 28 und 29: G-irona niaI urngekehrt wird chie R
- Seite 30 und 31: 25 hedingt du Jade zu sein. Ailerdi
- Seite 32 und 33: 27 stehendes war, w'ie wir etwa sag
- Seite 34 und 35: 29 Illustre fecere lino decimum sae
- Seite 36 und 37: 81 die Jbhre 880 inc]. -- 1203 mcl.
- Seite 38 und 39: as (lie Angahe der Lebeuszeit oder
- Seite 40 und 41: 85 Ben Thaijet Ben Corrah in Librum
- Seite 42 und 43: 37 Abu Joseph, d. h. Jacob, dey Soh
- Seite 44 und 45: 39 Kenutuis ni Gerberts Zei€en in
- Seite 46 und 47: 41 gesandtc Boten diese Leliren m6g
- Seite 48 und 49: 43 reisten xwei a.ndere schwedische
- Seite 50 und 51: D 45 sic, in Klarnmern FIT gesehios
- Seite 52 und 53: 47 siihiit, auch die Fra.ge nach de
- Seite 54 und 55: 49 Videntem. fihium Rab Jacob .ffak
- Seite 56 und 57: 51 bis 960, dci' dritte 892-942 (Fi
- Seite 58 und 59: 53 Verfassers bezeiclinete? Die 3I5
- Seite 60 und 61: 55 geriebtet bat. Die rabbanitische
- Seite 62 und 63: 57 Zeit in die wesf.iielieti Proviu
- Seite 64 und 65: 59 tiherging, den Namen Eieazar ann
- Seite 66 und 67: cx Karl dciii G-rosseii iioeh nicht
14<br />
Dieser Stand <strong>der</strong> D<strong>in</strong>go danerte das ganze Mittelalter<br />
h<strong>in</strong>dureh. und bis zur Zeit Adam Riese's ward das Rechnen<br />
auf <strong>der</strong> L<strong>in</strong>ie neben dem Rechnen mit Ziftern o<strong>der</strong> mit<br />
<strong>der</strong> Fedor geiibt, bis von da an mit Yerbreitung. <strong>der</strong><br />
Bilduiig, beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Sclu'eibekunst. ]ctzteres hnmermelrr<br />
dcii Vonang gewann3l).<br />
3. IJJberblieken wir die <strong>in</strong> vor. Nr. kurz dargestelite<br />
Entwiekelung unseres heutigen Zifferrecluiel]s, so werden<br />
wir nicht zweifelhaft daHiber se<strong>in</strong>, dass, wenn auch Unsieherheït<br />
und Ungewisslieit nocli an <strong>in</strong>ehreren Steilen<br />
besteht, doch sowohi dem G-ebildeten im Ailgerne<strong>in</strong>en ais<br />
dem Mathematiher lui Besoii<strong>der</strong>n genauere Aufkliirung<br />
über ke<strong>in</strong>en Punkt erwi<strong>in</strong>schter ersche<strong>in</strong>t, ais tibei. den<br />
Ursprung des su p]iitztich und unvermitteit auftretenden<br />
Verfahrens <strong>der</strong> ko<strong>in</strong>plementttren Division und fiber dcii<br />
Hergang des <strong>in</strong> die gleiche Zeit fallenden Ersche<strong>in</strong>.ens<br />
unserer heutigen Zifferfonneii l<strong>in</strong> christiichen Abenililande.<br />
Na<strong>in</strong>entlieh wiire also e<strong>in</strong>e Beautwortung <strong>der</strong> Fragen erwt<strong>in</strong>scht,<br />
01) Gerbert die von ibm a.ufgesteflten Rechen-,<br />
iiisbeson<strong>der</strong>OE Divisions-Regela, selbst und alle<strong>in</strong> gefunden,<br />
o<strong>der</strong> oh er die Anregung ni ilirer Aufstellung von An<strong>der</strong>en<br />
erhalten habe, und von Iveni? ob or clen Abakus, dessen<br />
er sich bediente, <strong>in</strong> dieser Form schon vorgefanden, o<strong>der</strong><br />
aie ihm erst gegeben liat, und oh ci- viullig selbsff<strong>in</strong>dig<br />
verfaliren sei, o<strong>der</strong> oh or sieh dabei auf Vorarbeiten<br />
An<strong>der</strong>er gestfltzt habe, und auf welche? Wober ci' die<br />
Foi-<strong>in</strong> <strong>der</strong> von ilnn den liiirnernen Marken aufgeprftgten<br />
.,characteres" erliaiten habe, und 50 noch e<strong>in</strong>iges Andre.<br />
Über diese D<strong>in</strong>ge aile aber bieiben wir im Ltngewissen,<br />
mir das E<strong>in</strong>e ist ans G-erberts Bri.efen zu entnel]nien, dass<br />
ibm nilmlich die von e<strong>in</strong>ent gewissen, tibrigens viUig unbekannten<br />
Joseph sapions" o<strong>der</strong> ,,Josep]i Rispanus" verfasste<br />
Schrift: Libe1hs de 3nultiplicatione et divisione<br />
nunierorum," welche ihrem Titel naeh zu urteilen, fast genau<br />
denselben 0-egenstand behandeit haben muss, wie Gerberts:<br />
,,Libeilus de divisiolle numerorum ," wenigstens ibreni<br />
Vorha.ndense<strong>in</strong> und ilirem Titel nach bekaunt gewesen