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Tro§zdem Nr. 43, November2010 - Justizvollzugsanstalt Oldenburg ...

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JVA INTERN<br />

§<br />

„Vision oder Wirklichkeit?“<br />

IdG INFORMIERT: Die Interessenvertretung der Gefangene setzt sich für einen Kühlschrank in den einzelnen<br />

Hafträumen ein.<br />

Ü<br />

ber die Jahre hat sich nicht nur<br />

der Vollzug verändert, sondern<br />

auch das Umweltbewusstsein. Die<br />

Unterbringung in den einzelnen Haftanstalten<br />

hat in den vergangenen Jahren<br />

eine Renaissance erlebt, wofür auch die<br />

Inhaftierten gekämpft haben. Sowohl in<br />

der Einzelhaftraumbelegung, Ausstattung<br />

mit besseren Mobiliar sowie in der<br />

technischen Ausrüstung mit medialen<br />

Geräten wurden für den Inhaftierten unter<br />

den entsprechenden Sicherheitsbestimmungen<br />

die Unterbringung in der<br />

Haft verbessert. Die JVA <strong>Oldenburg</strong> legt<br />

zudem sehr viel Wert auf Sauberkeit der<br />

gesamten Anlage und ist in der technischen<br />

Ausrüstung, im Verwaltungsbereich,<br />

immer bemüht auf den neuesten<br />

Stand zu sein. Dem ganzen könnte man<br />

noch die Krone aufsetzen, indem die<br />

Hafträume, nicht nur mit einer Gardine<br />

verschönert, sondern mit einem geringen<br />

Kostenaufwand die Unterbringungsqualität<br />

auf den neuesten Stand erweitert.<br />

Sicherlich stehen diesem Vorhaben<br />

einige Bedenken entgegen; Dabei stehen<br />

an erster Stelle die Investitionen im Vordergrund<br />

und der Sicherheitsaspekt. Und<br />

dennoch wäre ein Kühlschrank im Haftraum<br />

der richtige Schritt in die richtige<br />

Richtung. Legen wir mal alle Bedenken<br />

beiseite und sehen bei tieferer Betrachtung<br />

diese Investition als umweltbewusstes<br />

Handeln an.<br />

Wasser ein Naturprodukt, was bekanntlich<br />

in den Ressourcen immer<br />

knapper wird, wenn man den Wissenschaftler<br />

glauben schenken darf.<br />

Hoffen wir, dass uns das erspart<br />

bleibt, Netze aufzuspannen um Nebel für<br />

trinkbares Wasser aufzufangen, wie das<br />

in manchen Regionen der Welt schon<br />

heute praktiziert wird.<br />

Noch drehen wir den Wasserhahn<br />

einfach auf und vergeuden das wertvolle<br />

Nass, was zusätzlich über die Kläranlage<br />

mühsam gereinigt wird.<br />

Lohnt es sich nicht, unter diesen Gesichtspunkten<br />

mal einige Minuten in sich<br />

zu gehen?<br />

Um zu einer positiven Entscheidung<br />

zu kommen möchten wir einige<br />

Punkte zum Nachdenken anführen<br />

warum wir der Meinung sind<br />

das diese Investition Zukunftsorientiert<br />

ist.<br />

Inhaftierte müssen ihre Getränke<br />

im Sommer im Waschbecken<br />

kühlen.<br />

Bereits erreicht haben wir<br />

mit Herrn Moorhusen, dass die<br />

morgendliche und abendliche<br />

Teeausgabe in flüssiger Form<br />

entfällt, dafür werden alternativ<br />

Teebeutel wöchentlich auf die<br />

Station geliefert.<br />

Ersparnis: Wasser, Spülmittel,<br />

Arbeitskraft und Zeit.<br />

Ausgabe des Frühstücks bereits mit<br />

dem Abendbrot.<br />

Weniger Aufwand in dem Arbeitsablauf<br />

der Küche, der Bediensteten auf den<br />

Stationen, Entlastung der Hausarbeiter,<br />

auch hier wieder Einsparung vorgenannter<br />

Punkte.<br />

Der morgendliche Stress mit den<br />

Essenwagen würde entfallen. Auch hier<br />

Energieeinsparung beim Fahrstuhl,<br />

zwecks Transports auf die jeweiligen<br />

Stationen und wieder Einsparung von<br />

Wasser Spülmitteln und Zeit.<br />

Weniger Diebstahl. aus den Kühl und<br />

Gefrierfächern, auf den Stationen.<br />

Erleichterter Überblick der gelagerten<br />

Speisen und Getränken, bei der Haftraumdurchsuchung.<br />

Entfernung der nicht praktischen<br />

Kühl und Gefriertruhen auf den Stationen.<br />

Energieaufwendige und nicht effiziente<br />

Nutzung der einzelnen Fächer.<br />

Die Handhabung der Hygiene fällt<br />

dadurch vielen Inhaftierten leichter. Dem<br />

Inhaftierten würde dadurch dir Möglichkeit<br />

gegeben, auch während der Nachteinschlusszeiten,<br />

sich mit gekühlten<br />

Speisen und Getränken zu versorgen.<br />

Ist dies nicht auch ein Beitrag zur<br />

Resozialisierung?<br />

So ein kleiner Kühlschrank verbraucht<br />

nicht mehr Energie als ein TV<br />

Gerät pro Jahr. Diese Kosten würde der<br />

Inhaftierte, bei einer positiven Entscheidung<br />

sicherlich gerne übernehmen.<br />

Die Kosten belaufen sich für so ein<br />

Kühlgerät, aufgrund von Recherchen,<br />

auf ca. 90 EURO.<br />

Sie sehen bei genauer Betrachtung<br />

unserer Überlegungen kann man dieser<br />

Idee durchaus Positiv gegenüberstehen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Interessenvertretung der Gefangenen.<br />

www.jva-oldenburg.de<br />

Tr§tzdem 11/2010 7

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