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Tro§zdem Nr. 43, November2010 - Justizvollzugsanstalt Oldenburg ...

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JVA INTERN<br />

§<br />

Frau Sommerhäuser und Herr Koop.<br />

gesehen bedauern, dass die Rückfallquote<br />

doch relativ hoch ist. Gerade im<br />

Suchtbereich ist dies zu beklagen, was<br />

aber in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen<br />

wird, da die Medien eine andere<br />

Zielgruppe mit Erfolg an den Pranger<br />

stellen.<br />

Herr Koop wünschte zum Abschluss<br />

seiner Rede allen Gästen noch einen<br />

schönen Sonntag und dass alle die Daumen<br />

drücken sollten für das WM Spiel<br />

unserer Jungs gegen England und übergab<br />

das Wort an die Künstlerin Frau<br />

Petra Sommerhäuser, die zuvor ein Jahr<br />

lang ihre Kunstwerke hier in der JVA<br />

<strong>Oldenburg</strong> mit großem Erfolg ausgestellt<br />

hat.<br />

Frau Sommerhäuser sprach rückblickend<br />

von ihrem Traum über das Fest<br />

der Farben, das als wichtiger Baustein im<br />

Leben eines jeden Einzelnen sein kann<br />

und den Menschen prägt. Ihre Ausstellung<br />

und die damit verbundenen Erlebnisse<br />

in der Justizvollzugseinrichtung<br />

haben ihr gezeigt, dass durch Farben und<br />

kreatives Malen im hauseigenen Atelier,<br />

Menschen sich wandeln können. In den<br />

Malkursen für Gefangene stellte sie fest,<br />

dass in der Gemeinschaft durch Kreativität<br />

mit sozialer Kompetenz Angst überwunden<br />

werden kann.<br />

Kunst im Strafvollzug zu vermitteln,<br />

das verspricht gute Erfolge. Frau Sommerhäuser<br />

überreichte Herrn Koop anschließend<br />

eines ihrer Werke als Geschenk<br />

für die JVA <strong>Oldenburg</strong>. Herr<br />

Koop sicherte ihr zu, dass ihr Werk einen<br />

Ehrenplatz erhalten werde, welcher<br />

natürlich auch einen Zugang für die Inhaftierten<br />

ermöglicht. Es wurden noch<br />

die einzelnen Künstler durch dem Vorsitzenden<br />

des BBK Herrn Blazejewic vorgestellt<br />

- hier war insbesondere von Interesse,<br />

mit welchen Vorstellungen und<br />

Durch Kunst und Kreativität kann<br />

die Angst überwunden werden.<br />

Werken die Damen und Herren die Vernissage<br />

bereichern wollten.<br />

Abschließend spielte der Gospel<br />

Chor, danach wurden alle Beteiligten<br />

zum Kalten Büfett eingeladen, welches<br />

vom Küchenchef Herrn Mohrhusen bestens<br />

vorbereitet wurde.<br />

Unser Dank gilt auch noch allen Mitarbeitern<br />

dieser einmaligen Ausstellung,<br />

die hinter den Kulissen manchmal wahre<br />

Wunder vollbracht haben, damit alles<br />

reibungslos funktionierte.<br />

Zu guter Letzt wurden die Besucher<br />

durch die Ausstellung geführt. Die Begeisterung<br />

war ihnen deutlich anzumerken.<br />

Bedauerlicherweise konnten kaum<br />

Inhaftierte an dieser Vernissage teilnehmen<br />

- aber vielleicht ist es ja im nächsten<br />

Jahr anders gelöst! Mir hat es jedenfalls<br />

viel Freude bereitet.<br />

Text: GK<br />

Schande für den<br />

Rechtstaat<br />

Man stelle sich vor, ein Gefängniskrankenhaus<br />

beauftragt einen Internisten<br />

damit, einem Häftling den Blinddarm<br />

wegzuoperieren. Der Arzt geht<br />

ohne Widerspruch ans Werk. Am Ende<br />

ist der Patient tot. Kämen Internist<br />

und Klinikleitung in solchem Fall<br />

ungestraft davon? Wohl kaum. Für<br />

jenen Bremer Polizeiauftragsarzt, der<br />

einen Kokain-Kleindealer mit Brechmitteln<br />

und Wasser geradezu ertränkte,<br />

sollten zunächst andere Maßstäbe<br />

gelten: Freispruch! Ein Glück, dass<br />

sich jetzt die Hinterbliebenen vor dem<br />

BGH durchgesetzt haben. Eigentlich<br />

hätte auch die Staatsanwaltschaft für<br />

eine Verurteilung kämpfen müssen.<br />

Zudem hat sie versäumt, die Chefs des<br />

Polizeiauftragsarztes ebenfalls ins<br />

Visier zu nehmen. Überhaupt ist die<br />

jahrelang in vielen Bundesländern<br />

übliche Brechmittelvergabe eine<br />

Schande für den Rechtsstaat. Es musste<br />

erst Tote geben, bevor die Innenbehörden<br />

verstanden: Die Bekämpfung<br />

von Kleindealern rechtfertigt nicht<br />

jedes Mittel.<br />

Quelle: Frankfurter Rundschau 30.04.10<br />

Titel:<br />

Der Sache auf<br />

den Grund gehen<br />

www.jva-oldenburg.de<br />

Tr§tzdem 11/2010 23

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