Tro§zdem Nr. 43, November2010 - Justizvollzugsanstalt Oldenburg ...

JVA INTERN
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„Knocking on Heavens Door“ von den
Guns’n Roses, „Ain’t No Sunsine“ von
Bill Withers, „Grüss mir die Genossen“
von Marius Müller Westernhagen trafen
sie auch den musikalischen Geschmack
des anwesenden Publikums. Der reibungslose
Ablauf ihrer Darbietung hat
nicht nur die Zuschauer, sonder vor allem
die Bandmitglieder selbst überrascht,
denn sie haben sie erst vor wenigen
Wochen zusammengefunden und
kamen bei den Proben nur schleppend
voran. In Anbetracht der Tatsache, dass
drei von insgesamt sechs Bandmitgliedern
knapp zwei Wochen vor dem Konzert
das erste Mal in ihrem Leben ein
Musikinstrument gespielt haben, war der
Auftritt ein unheimlicher Erfolg.
Nach einer kurzen Überleitung und
Ankündigung der Gastband, ergriff auch
Mehr als 900 Live Auftritten und
elf Alben hat „Die Happy“ auf
ihrem Konto zu verzeichnen.
schon Marta Jandová; die Frontfrau der
Band „Die Happy“, das Mikrophon und
stelle die Mitglieder der Band vor. Die
Happy das sind Marta Jandová (Gesang),
Thorsten Mewes (Gitarre), Ralph Rieker
(Bass) und Jürgen Stiehle (Schlagzeug).
Die Band wurde im Jahre 1993 gegründet
und blickt bereits auf eine lange und
bewegte Karriere zurück. Mehr als 900
Live Auftritte und elf Alben hat „Die
Happy“ auf ihrem Konto zu verzeichnen.
In routinierter Manier näherte sich
die Band dem Publikum, sodass sich
eine lockere und fast schon vertraute
Atmosphäre einstellte. Nach kurzem
Einstimmen der Instrumente eröffnete
die Band ihre musikalische
Darbietung mit
dem Lied „Big Boy“
aus ihrem Album „The
Weight Of The Circumstances“
(2003).
Unmittelbar stellte
sich eine elektrisierende
Atmosphäre ein die
jeden in ihren Bahn
zog. Mit ihren Balladen
löste die Gruppe
Wehmut in den Herzen
der Zuschauer aus
und mit ihren rockigen
Einlagen brachten sie
die Menge zum Toben.
„Lasst uns die
Bude zum Einsturz
bringen“, hallte es aus
der Zuschauermenge.
! Quick-Info
Die Happy ist eine deutsche Band aus
Ulm. Der Name (wortwörtlich: „Stirb
glücklich“) ist eine englische Slang-
Variante von Hals- und Beinbruch. Ein
Kritiker bezeichnete ihren Musikstil als
"Popcore", eine Mischung aus Rock und
Pop. Gegründet wurde die Band 1993
von der tschechischen Sängerin Marta
Jandová und Thorsten Mewes (Gitarre).
Die Happy war 1998 eine der ersten
Bands, die beim Bandpool (ein Projekt
der Popakademie Baden-Württemberg)
von der Vorgängereinrichtung der heutigen
Popakademie unterstützt wurden. Im
gleichen Jahr gewann Die Happy den
Nachwuchswettbewerb Baden Württemberg
rockt.
Einen großen Karriereschub erfuhr die
Band mit ihrer Single „Supersonic
Speed“ aus dem Jahr 2001, die es in die
Top 50 der deutschen Singlecharts
schaffte.
Mit ihrem Album "Four & More
Unplugged", welches am 11. November
2005 erschienen ist, hat sich Die Happy
den Traum erfüllt, viele der rockigen
Songs als unplugged Version heraus zu
bringen.
Die Sängerin der Band Marta Jandová
ist zurzeit als Jurimitglied der Castingshow
„Popstars“ neben Detlef D! Soost
und Thamas M. Stein auf Pro 7 zu sehen.
Die Mitglieder der Gefangenenband der JVA Oldenburg zusammen mit Die Happy
Beim Anblick des Publikums, dessen
Augen strahlten und die Köper im Einklang
mit der Musik fast autonom zu
zucken begannen, vermochte jeden der
schon mal den Film „Blues Brothers
2000“ gesehen hat sich klar vorzustellen
was Dan Aykroyd meinte als er sagte.
„Kein pharmazeutisches Produkt verschlaft
dir den gleichen Kick wie die
Musik, wenn die Band so richtig abgeht“.
Die Frontfrau der Band Marta Jandová
begeisterte indes nicht nur mit ihrem
Gesang, sondern auch mit satirischen
Einlagen. Offen erzählte sie lustige A-
nekdoten aus ihrem bewegten, musikalischen
Leben.
Den Abschluss des Nachmittags leitete
ein gemeinsamer Auftritt der Bands
ein. Die Happy und die Gefangenenband
„Kein pharmazeutisches Produkt
verschlaft dir den gleichen
Kick wie die Musik, wenn die
Band so richtig abgeht“.
der JVA stimmten ihre Instrumente und
Stimmen aufeinander ein und boten den
Zuschauern in gemeinsamer Performance
das Lied von Marius Müller Westernhagen
„Grüss mir die Genossen“.
In Zuge des Konzerts entstand beim
Leiter des Pädagogischen Dienstes der
JVA Oldenburg Herrn Armbrecht die
spontane Idee, „Die Happy“ zu einem
erneuten Auftritt, beim diesjährigen
Sport- und Sommerfest, einzuladen.
„Wir würden gerne kommen“, sagten die
Mitglieder der Band, „vorausgesetzt wir
haben keine anderen Termine“.
„Oh, nein!“ erklang es in den vorderen
Zuschauerreihen,
„jetzt muss ich mich ja
die ganze Zeit bis zum
Sommerfest brav verhalten,
damit ich auch
hin darf“, sagte einer
der anwesenden Inhaftierten,
mit einem Lächeln
auf den Gesicht.
Doch leider war es der
Band, aus organisatorischen
Gründen, nicht
möglich beim diesjährigen
Sport– und Sommerfest
dabei zu sein.
Die Band lies jedoch
verlauten, dass sie auf
jeden Fall gerne wiederkommen
würden.
Text: AS
www.jva-oldenburg.de
Tr§tzdem 11/2010 19