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2. Temperaturerzeugung

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<strong>2.</strong>1.<strong>2.</strong>5. Verwendung der Flammentypen und –zonen<br />

Je nach dem Zweck des Erwärmens werden die entsprechenden Flammentypen<br />

eingestellt, wobei man hauptsächlich die unterschiedlichen Temperaturen ausnutzt.<br />

Das Glühen und Schmelzen erfordert die entleuchtete Flamme, die<br />

leuchtende Flamme dient zum vorsichtigen Erwärmen sowie häufig zum Einleiten<br />

einer Reaktion. Um die vollständige Umsetzung zu erreichen, geht man dann<br />

meist zur entleuchteten Flamme über (z. B. Thermolyse). Daneben wird die<br />

entleuchtete Flamme auch eingesetzt, wenn z. B. Etwas unter Sauerstoffmangel<br />

erhitzt werden soll (Verkohlen eines Filterpapiers). Zum Herstellen von Reduktions-<br />

und Oxidationsperlen 24) dienen die entsprechenden Reaktionsräume der<br />

entleuchteten Flamme.<br />

Um zu starke Temperaturwechsel zu vermeiden, sollte bei Verwendung der<br />

entleuchteten Flamme die Substanz in der leuchtenden Flamme zuerst aufgeheizt<br />

bzw. anschließend abgekühlt werden.<br />

Nach Möglichkeit ist ein direktes Erhitzen mit der Flamme zu vermeiden, da<br />

immer die Gefahr der punktuellen Überhitzung besteht. Falls möglich sollte ein<br />

Asbestdrahtnetz unter das Reaktionsgefäß gelegt werden.<br />

<strong>2.</strong>1.<strong>2.</strong>6. Der durchgeschlagene Brenner<br />

Ist die Luftzufuhr im Verhältnis zur Gaszufuhr zu groß, d. h. bekommt die<br />

Flamme nicht genug Gas als Nahrung, so „wandert“ die Flamme dem Gas entgegen<br />

und brennt im Inneren des Rohres an der Gasaustrittsdüse weiter. Der<br />

Brenner ist durchgeschlagen. Dann:<br />

- Vorsicht, das Brennerrohr ist sehr heiß<br />

- Gashahn zudrehen<br />

- Nach dem Abkühlen des Brenners Luft- und Gaszufuhr schließen<br />

- Gaszufuhr etwas öffnen und Brenner neu entzünden<br />

- Luftzufuhr nachregulieren.<br />

24) Reduktions- (Oxidations-)perlen dienen als Vorproben für die qualitative Analyse. Sie<br />

werden an einem erhitzten Magnesiumstäbchen durchgeführt. Anhand der<br />

charakteristischen Färbung der Perle können die Kationen identifiziert warden. (Näheres s.<br />

Jander-Blasius, a.a. O.)<br />

<strong>2.</strong>1.<strong>2.</strong>7. Der Gebläsebrenner ( bis ca. 2000° C)<br />

Noch höhere Temperaturen (bis zu ca. 2000° C) kann man erreichen, wenn man<br />

den Brenner anstatt mit Luft mit reinem Sauerstoff oder Pressluft beschickt.<br />

Hierfür wurde der Gebläsebrenner entwickelt (Abb. <strong>2.</strong>5.). Er besteht aus zwei<br />

ineinander geschobenen Rohren, von<br />

denen das äußere zur Gas- und das innere<br />

zur Luft- bzw. Sauerstoffaufnahme<br />

dient. Gas- und Luft- bzw. Sauerstoffzufuhr<br />

sind durch Hähne zu regulieren.<br />

Abb. <strong>2.</strong>5.<br />

Handhabung des Gebläsebrenners (mit O 2-Bombe)<br />

Bei geschlossener Gas- und Luft- bzw. Sauerstoffzufuhr wird das Gas- und ggf.<br />

die Sauerstoffbombe angeschlossen. Die Flamme wird bei zunächst noch geschlossener<br />

Luft bzw. Sauerstoffzufuhr (sowohl am Gebläse als auch an der<br />

Sauerstoffbombe) entzündet. Durch Regulieren der Gas- und Luft- bzw. Sauerstoffzufuhr<br />

wird das gewünschte Verhältnis des Gas- Luft (oder Sauerstoff)-<br />

Gemisches eingestellt. Beim Löschen der Flamme werden zunächst die Luftbzw.<br />

Sauerstoffzufuhr und dann die Gaszufuhr geschlossen. Genauere Angaben<br />

zur Handhabung von Druckgasflaschen finden Sie in Kap. 4.5.1.1.<br />

<strong>2.</strong>1.<strong>2.</strong>8. Vor- und Nachteile des Erhitzens mit direkter Flamme<br />

Das Erhitzen mit dem Gasbrenner ist im Labor sehr verbreitet, da es eine Reihe<br />

von Vorteilen hat, wie z. B.:<br />

- schnelles Erwärmen<br />

- gezieltes Erwärmen<br />

- schneller Übergang von mittleren zu hohen Temperaturen möglich<br />

- punktuelles Erwärmen möglich<br />

- Erwärmen unter Sauerstoffüberschuss bzw. Sauerstoffmangel möglich.<br />

Doch daneben birgt es auch eine Reihe von Nachteilen, wie z. B.<br />

- zu starke punktuelle Erhitzung (Überhitzungsgefahr)<br />

- keine konstante Temperatur einstellbar<br />

- keine gleichmäßige Erwärmung möglich (da unterschiedliche Temperaturzonen)

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