Karte + Kompass - DRK Rettungshundestaffel Säckingen
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<strong>Karte</strong>nkunde und Umgang mit dem <strong>Kompass</strong><br />
Ziel:<br />
Sich im Gelände so orientieren können, um auch abseits gelegene Ort und Stellen, bei<br />
jedem Wetter und zu jeder Tageszeit finden zu können.<br />
Kursinhalt:<br />
1. Grundlagen der <strong>Karte</strong>ndarstellung. Längen- und Breitengrade.<br />
2. Das UTM Koordinatensystem<br />
3. Topographische <strong>Karte</strong>n<br />
4. Orientierung im Gelände mit dem <strong>Kompass</strong><br />
5. Praktische Übungen<br />
6. Arbeiten mit der elektronischen <strong>Karte</strong> TOP 25<br />
<strong>DRK</strong> RHS <strong>Säckingen</strong>. 2008/2011, Hans Bracher
1.1. Einteilung in Längen- und Breitengrade<br />
Die Erdkugel ist geographisch aufgeteilt:<br />
1. Die nördliche und die südliche Halbkugel, geteilt durch den Äquator, der die Erde umspannt und der<br />
vom Nord-und Südpol gleich weit entfernt ist<br />
2. In 360 Längengrade (Meridiane) das sind von Pol zu Pol laufende Halbkreise. Der Nullmeridian geht<br />
durch Greenwich London.<br />
3. In 180 Breitengrade es gibt 90 nördliche - und 90 südliche Breitengrade<br />
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1.2. Zerlegen der Weltkugel in flache <strong>Karte</strong>nausschnitte<br />
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2. Das UTM Koordinatensystem<br />
2.1. Grundlagen des UTM-Koordinatensystems<br />
Ist das Standardsystem für Rettungskräfte.<br />
Die Universal Transverse Mercator Projektion (UTM) und das UTM-Koordinatensystem, das von<br />
vielen Ländern für die Darstellung ihrer topgraphischen <strong>Karte</strong>n verwendet wird. Das UTM System<br />
deckt mit Ausnahme der Polkappen die ganze Erde ab und endet nicht an den Grenzen der<br />
Nationalstaaten.<br />
Neben den teilweise noch verwendeten nationalen Metergittern (z.B. Gauß-Krüger-Gitter (German<br />
Grid), Schweizer Gitter (Swiss Grid), Sweden Grid, ...) ist das UTM-Gitter wegen seiner<br />
praktischen Handhabung auf sehr vielen <strong>Karte</strong>n dieser Welt anzutreffen.<br />
Die Bestimmung von Koordinaten auf Landkarten ist deutlich praktischer und einfacher, als der<br />
Umgang mit dem geographischen Koordinatensystem von Länge und Breite.<br />
<strong>DRK</strong> RHS <strong>Säckingen</strong>. 2008/2011, Hans Bracher
2. Das UTM Koordinatensystem<br />
2.2. Einteilungen des UTM Systems<br />
Um die Erdkugel für topographische <strong>Karte</strong>n zu verebnen, bildet man Meridianstreifen von Pol zu<br />
Pol. Bei UTM sind dies 60 Zonen zu je 6°. Die Zonen sind durchnummeriert von 1 bis 60.<br />
In Süd-Nord Richtung, also von 80°S bis 84°N, erfolgt eine Unterteilung der Zonen in 22<br />
horizontale Bänder von jeweils 8° Breite (mit einer Ausnahme).<br />
Die Bänder sind, von Süden ausgehend, nach Norden mit Buchstaben bezeichnet. Der Beginn<br />
ist bei 80°S mit dem Buchstaben C und endet bei 84°N mit dem Buchstaben X.<br />
Die Buchstaben I und O wurden weggelassen, um Verwechslungen mit den Nummern 1 und 0<br />
aus dem Weg zu gehen.<br />
Das Band mit dem Buchstaben X hat als einziges eine Breite von 12° (zwischen 72-84°N).<br />
Die Polregionen (UPS-System) haben die Buchstaben A und B, sowie Y und Z erhalten.<br />
A und B teilen die südliche Polregion in 2 Hälften, und Y und Z die nördliche.<br />
A und Y decken dabei jeweils den westlichen Bereich ab (0 – 180°W), und B und Z den östlichen<br />
(0 – 180°E).<br />
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2.3. Einteilungen des UTM Systems<br />
2. Das UTM Koordinatensystem<br />
Die UTM Zonen sind von der Zahl 1 bis 60 durchnummeriert. Die Nummerierung startet an der<br />
Internationalen Datumsgrenze, also bei 180° Länge. und setzt sich nach Osten fort. 60 Zonen x 6°.<br />
Die UTM Bänder (22) sind, von Süden ausgehend, nach Norden mit Buchstaben bezeichnet. Der Beginn<br />
ist bei 80°S mit dem Buchstaben C und endet bei 84°N mit dem Buchstaben X. (Je 8° pro Band, X=12°).<br />
Die Buchstaben I und O wurden weggelassen, um Verwechslungen mit den Nummern 1 und 0 aus dem<br />
Weg zu gehen. Die Polregionen (UPS-System) haben die Buchstaben A und B, sowie Y und Z erhalten.<br />
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2.4. Zonenfelder für Deutschland<br />
2. Das UTM Koordinatensystem<br />
Unser Einsatzgebiet liegt in den Zonenfelder 32U und 32T.<br />
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2. Das UTM Koordinatensystem<br />
2.5. Kennzeichung der 100km Quadranten<br />
Im UMTRef erhält jedes 100-km-Quadrat 2<br />
Grossbuchstaben. (Sie werden bei neuen top.<br />
<strong>Karte</strong>n im <strong>Karte</strong>nrand genannt, manchmal im<br />
<strong>Karte</strong>nfeld eingedruckt. Verwendet für GPS<br />
Anzeigeart. Von den 2 Buchstaben gibt der erste<br />
die senkrechte Reihe an und steigt im Alphabet<br />
nach rechts, der zweite nennt die wagrechte<br />
Schicht und steigt im Alphabet nach oben.<br />
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2.6. Angabe der Koordinaten<br />
2. Das UTM Koordinatensystem<br />
Erst Ostwert dann Nordwert angeben.<br />
Ostwert: 6-stellig / Nordwert 7-stellig.<br />
Angaben auf 1m genau:<br />
418280|5271450<br />
oder<br />
32T MT 418280|5271450<br />
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3.1. Darstellung topographischer <strong>Karte</strong>n<br />
3. Topographische <strong>Karte</strong>n<br />
Die kartographische Darstellung einer Landschaft<br />
weicht in vierfacher Hinsicht von der Natur ab: Das<br />
<strong>Karte</strong>nbild ist verkleinert, eben, vereinfacht und<br />
erläutert.<br />
Der <strong>Karte</strong>nrand enthält folgende Informationen:<br />
Massstab und Masstabsskala,<br />
Legende (Zeichenerklärung),<br />
<strong>Karte</strong>nname,<br />
Ausgabejahr/Berichtigung,<br />
verwendetes Koordinatensystem,<br />
Angaben zum Abbildungssystem,<br />
Missweisung<br />
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3. Topographische <strong>Karte</strong>n<br />
3.2. Masstab<br />
Die gebräuchlichste <strong>Karte</strong> bei der Rettungshundearbeit ist im Massstab 1: 25‘000,<br />
<strong>Karte</strong>n TK 25.<br />
Wenn man die letzten beiden Nullen in der Massstabszahl weglässt, erhält man<br />
die Entfernung in Metern für 1cm auf der <strong>Karte</strong>.<br />
Beispiele:<br />
1:25‘000 1cm <strong>Karte</strong> = 250 m Natur 1km = 4cm<br />
1:50‘000 1cm <strong>Karte</strong> = 500 m Natur 1km = 2cm<br />
1:100‘000 1cm <strong>Karte</strong> = 1km Natur 1km = 1cm<br />
1:500‘000 1cm <strong>Karte</strong> = 5km Natur<br />
1:1‘000‘000 1cm <strong>Karte</strong> = 10km Natur<br />
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3. Topographische <strong>Karte</strong>n<br />
3.3. Reliefdarstellung / Höhenlinien<br />
Geländeschnitt:<br />
Brotschüssel – <strong>DRK</strong> OV Öflingen<br />
Je dichter die Höhenlinien<br />
beieinander liegen umso grösser<br />
ist die Steigung oder das Gefälle.<br />
Bei der Top 25, sind die 50m-<br />
Linien braun/fett, die 10m-<br />
Höhenlinien braun/dünn<br />
dargestellt.<br />
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3.4. Vereinfachung / Generalisierung<br />
3. Topographische <strong>Karte</strong>n<br />
Achtung:<br />
Bei Gebäuden wird die Firstrichtung<br />
beachtet, alles andere kann<br />
abweichen.<br />
Nebengebäuse bei Bauernhöfen, oft<br />
in das Gesamtgebäude integriert.<br />
Strassen und Bäche sind breiter als<br />
in natura dargestellt.<br />
Enge Windungen bei Wegen und<br />
Bächen nicht dargestellt.<br />
Die Liniensymbole für Freileitungen<br />
und Lifte zeigen nicht die<br />
Mastenstandorte.<br />
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4. Orientierung mit dem <strong>Kompass</strong><br />
4.1. Grundsätze beim Gebrauch eines <strong>Kompass</strong>es<br />
Alle magnetisierbaren Teile und Objekte können die <strong>Kompass</strong>nadel ablenken<br />
(Deviation)<br />
Störend wirken sich aus:<br />
- Kugelschreiber, wenn er beim Peilen in der gleichen Hand gehalten wird wie der<br />
<strong>Kompass</strong>.<br />
- Alle batteriebetriebenen Geräte<br />
- Messer, Axte, Schaufeln (5m)<br />
- Fahrzeuge (50m)<br />
- Eisenbetonbauten, Gittermaste (200m)<br />
- Elektrische Anlagen und Gleichstrombahnen<br />
- Magnetisch wirksames Gestein (Eisenerz, Basalt)<br />
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4. Orientierung mit dem <strong>Kompass</strong><br />
4.2. Der <strong>Kompass</strong><br />
Beispiel einfacher Wanderkompass:<br />
Silva Field 7, der meistverwendete<br />
<strong>Kompass</strong> der <strong>DRK</strong> RHS <strong>Säckingen</strong><br />
Der verwendete <strong>Kompass</strong> verfügt über eine 360°<br />
Einteilung. (Andere Möglichkeiten sind: 400 Gon<br />
(Neugrad), 6400 Art-Promille:<br />
<strong>Kompass</strong>rose:<br />
Auf der <strong>Kompass</strong>rose ist die Skalierung, 0° bis 360°<br />
eingefräst.<br />
Rahmenplatte:<br />
Halterung für die <strong>Kompass</strong>dose mit Richtungspfeil<br />
und Planzeiger.<br />
Anlegekanten:<br />
An ihnen werden Kurse und Peilungen auf die<br />
<strong>Karte</strong> übertragen.<br />
Ablesemarke:<br />
An ihr werden Kurs- und Peilungswinkel fixiert.<br />
Richtungspfeil:<br />
Er legt die Arbeitsrichtung des <strong>Kompass</strong>es fest.<br />
Kurse und Peilungen.<br />
Missweisung:<br />
Keine Missweisungskorrektur.<br />
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4.3. Einnorden der <strong>Karte</strong><br />
4. Orientierung mit dem <strong>Kompass</strong><br />
Nur das Zusammenspiel von <strong>Karte</strong> und <strong>Kompass</strong> ermöglicht eine sichere Orientierung im<br />
Gelände.<br />
Um sich eine grobe Orientierung im Gelände zu verschaffen, ist das Einnorden der <strong>Karte</strong><br />
unumgänglich.<br />
1. <strong>Kompass</strong>dose so drehen, bis 0°(N) an der<br />
Ablesemarke anliegt.<br />
2. Anlegekante des <strong>Kompass</strong>es an eine senkrechte<br />
Gitterlinie der <strong>Karte</strong> anlegen.<br />
3. Sich mit der <strong>Karte</strong> um die eigene Achse drehen, bis<br />
das Nordende der Nadel an der Nordmarke ruht.<br />
4. <strong>Kompass</strong>, <strong>Karte</strong> und sie selbst sind nach Norden<br />
ausgerichtet.<br />
5. Vergleichen sie Landschaft und <strong>Karte</strong> und sie<br />
haben eine Groborientierung im Gelände.<br />
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4. Orientierung mit dem <strong>Kompass</strong><br />
4.4. Standortbestimmung mittels Kreuzpeilung<br />
4.4.1. Aufnehmen der Peilung mit dem <strong>Kompass</strong>:<br />
Um einen Standort zu bestimmen, braucht man<br />
mindestens 2 Standlinien, die sich kreuzen. Der<br />
Kreuzungspunkt der Standlinien ist der eigene<br />
Standort.<br />
Standlinien können der <strong>Karte</strong> selbst entnommen<br />
werden. Besonders geeignet sind<br />
Hochspannungsleitungen, Uferlinien, Strassen,<br />
Eisenbahnlinien, Waldränder usw.<br />
Eine präzise Möglichkeit bietet die<br />
<strong>Kompass</strong>peilung:<br />
1. Mindestens 2 klar erkennbare, nicht zu<br />
weite Objekte in der Landschaft,<br />
Berggipfel, Kirchenturm, usw.<br />
aussuchen.<br />
2. Objekte müssen auf der <strong>Karte</strong><br />
eindeutig identifizierbar sein.<br />
3. Objekt mit dem <strong>Kompass</strong> anpeilen: Mit<br />
dem ganzen Körper dem Objekt<br />
zudrehen. <strong>Kompass</strong> wagrecht, etwa in<br />
Hüfthöhe halten. Senkrecht auf den<br />
<strong>Kompass</strong> blicken, der Richtungspfeil<br />
des <strong>Kompass</strong>es zeigt auf das<br />
Zielobjekt.<br />
4. <strong>Kompass</strong>dose so drehen, dass das<br />
Nordende der <strong>Kompass</strong>nadel in der<br />
Nordmarke ruht. Peilunswinkel ist jetzt<br />
auf dem <strong>Kompass</strong> fixiert und kann auf<br />
die <strong>Karte</strong> übertragen werden.<br />
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4. Orientierung mit dem <strong>Kompass</strong><br />
4.4. Standortbestimmung mittels Kreuzpeilung<br />
4.4.2. Übertragen der Peilung auf die <strong>Karte</strong>:<br />
1. Anlegekante des <strong>Kompass</strong>es auf der <strong>Karte</strong><br />
an das Peilobjekt anlegen. Der<br />
Richtungspfeil muss zum Objekt<br />
hinweisen. Die Nordmarke weist nach<br />
Norden.<br />
2. <strong>Kompass</strong> so lange verdrehen um das<br />
Peilobjekt verdrehen, bis die Nordlinien<br />
des <strong>Kompass</strong>es mit den senkrechten<br />
Gitterlinien der <strong>Karte</strong> parallel laufen.<br />
3. An der Anlegekante liegt jetzt die Peilung<br />
an. Mit einem Bleistift die Standlinie<br />
einzeichnen. Irgendwo auf dieser Linie ist<br />
unser Standort.<br />
4. 2. <strong>Kompass</strong>peilung vornehmen und auf<br />
die <strong>Karte</strong> übertragen. Am Schnittpunkt ist<br />
unser Standort.<br />
5. Mit zusätzlichen <strong>Karte</strong>nstandlinien lässt<br />
sich die Präzision erhöhen.<br />
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4. Orientierung mit dem <strong>Kompass</strong><br />
4.5. Kursbestimmung, ermitteln des Kurswinkels (Marschzahl)<br />
4.5.1. Einstellung des Kurswinkels<br />
Solange der <strong>Kompass</strong> auf der <strong>Karte</strong> liegt, bleibt die Magnetnadel unbeachtet. Kann somit z.B.<br />
auch auf der Motorhaube eines KFZ durchgeführt werden.<br />
1. Der eigen Standort „A“ ist bekannt.<br />
2. Der Zielort „Z“ wird festegelegt.<br />
Ausgangspunkt und Zielort sollten<br />
nicht zu weit entfernt sein. Es ist<br />
besser Zwischenzielort zu<br />
verwenden.<br />
3. Anlegekante des <strong>Kompass</strong>es auf die<br />
Strecke zwischen „A“ und „Z“ legen.<br />
Richtungspfeil zeigt zum Zielort!<br />
4. Mit der linken Hand werden <strong>Kompass</strong><br />
und <strong>Karte</strong> auf dieser Stelle fixiert. Mit<br />
der rechten Hand wird die<br />
<strong>Kompass</strong>dose so gedreht, dass die<br />
Nordlinien des <strong>Kompass</strong>es mit den<br />
senkrechten Gitterlinien der <strong>Karte</strong><br />
parallel laufen. Die Nordmarke zeigt<br />
nach Norden!<br />
5. Der Kurswinkel ist jetzt auf dem<br />
<strong>Kompass</strong> eingestellt.<br />
<strong>DRK</strong> RHS <strong>Säckingen</strong>. 2008/2011, Hans Bracher
4. Orientierung mit dem <strong>Kompass</strong><br />
4.5. Kursbestimmung, übertragen des Kurswinkels in das Gelände<br />
4.5.1. Übertragen des Kurses in das Gelände<br />
Den am <strong>Kompass</strong> eingestellten Kurs nicht verstellen. Ggfs. ablesen und aufschreiben. Können<br />
aufgrund der Geländeform oder schlechter Sicht keine Hilfsziele ausgemacht werden, muss<br />
der <strong>Kompass</strong> dauernd abgelesen werden.<br />
1. <strong>Kompass</strong> waagrecht mit angewinkelten Händen<br />
vor den Körper, etwa in Hüfthöhe halten. Der<br />
Richtungspfeil zeigt vom Körper weg!<br />
2. Sich mit dem <strong>Kompass</strong> um die eigen Achse<br />
drehen, bis das Nordende der Magnetnadel in<br />
der Nordmarke ruht.<br />
3. Der Richtungspfeil des <strong>Kompass</strong>es zeigt nun in<br />
Richtung des zu gehenden Wegs.<br />
4. In Pfeilrichtung ein markantes und nicht zu weit<br />
entferntes Objekt als Hilfsziel suchen. <strong>Kompass</strong><br />
in die Tasche stecken und zum Hilfsziel gehen.<br />
5. Nach dem Erreichen des Hilfsziels neues<br />
Hilfsziel aussuchen, indem man erneut<br />
Magnetnadel und Nordmarke in<br />
Übereinstimmung bringt.<br />
6. Schritt um Schritt hangelt man sich so zum Ziel.<br />
<strong>DRK</strong> RHS <strong>Säckingen</strong>. 2008/2011, Hans Bracher
4. Orientierung mit dem <strong>Kompass</strong><br />
4.6. Begriffserklärungen der Abweichungen<br />
1. Deviation: Horizontale Ablenkung der Magnetnadel durch magnetisierbare Gegenstände<br />
oder Objekte<br />
2. Inklination: Senkrechte Ablenkung der Magnetnadel. Wenn die Nadel den <strong>Kompass</strong>boden<br />
berührt, kann sie auch bei waagrechter Haltung nicht mehr frei schwingen. Kompaase<br />
aus Mitteleuropa können auf der Südhalbkugel u.U. nicht mehr funktionieren.<br />
3. Deklination: Horizontale Abweichung der Magnetnadel von der geographischen<br />
Nordrichtung. Die Deklination ist an allen Orten der Erde verschieden. In Mitteleuropa zur<br />
Zeit ca. 0°, auf Island ca. 20°W.<br />
4. Meridiankonvergenz: Die Abweichung von Geographisch-Nord nach Gitter-Nord der<br />
<strong>Karte</strong>.<br />
5. Nadelabweichung: Die Abweichung zwischen Gitter-Nord und Magnetisch-Nord.<br />
6. Missweisung: Gesamtheit der horizontalen Abweichungen. Für genaue Kurse und<br />
Peilungen muss um den Wert der Missweisung korrigiert werden. Entweder rechnerisch<br />
oder mit <strong>Kompass</strong>en mit einstellbarer Missweichung-Korrektur.<br />
<strong>DRK</strong> RHS <strong>Säckingen</strong>. 2008/2011, Hans Bracher
4. Orientierung mit dem <strong>Kompass</strong><br />
4.7. Grundsätze beim Orientierung ohne Hilfsmittel<br />
- Moosansatz an Bäumen und Steinen befinden sich meistens auf der<br />
Wetterseite = Nordwesten<br />
- Bei älteren Kirchen stehen die Kirchtürme oft im Westen.<br />
- Eingemeisselte trigonometrische Punkte T.P. sind immer nach Süden ausgerichtet.<br />
- Flussläufe, Hochspannungsleitungen können sehr hilfreich sein.<br />
- Das sicherste Mittel ist der <strong>Kompass</strong> oder ein GPS-Gerät.<br />
<strong>DRK</strong> RHS <strong>Säckingen</strong>. 2008/2011, Hans Bracher
4. Orientierung mit dem <strong>Kompass</strong><br />
4.7. Literatur / Links<br />
1. Orientierung mit <strong>Karte</strong>, Kompaß, GPS, von Wolfgang Linke, ISBN 978-3768817103<br />
www.kartekompassgps.de<br />
2. <strong>Karte</strong> . <strong>Kompass</strong>- GPS, von Richard Kummer, ISBN 978-3-86686-004-9<br />
3. Orientierung mit <strong>Karte</strong>, <strong>Kompass</strong>, GPS, von Wolfgang Linke, ISBN 978-3-7688-1710-3<br />
4. Magnetische Deklination für jede Zeit und jeden Ort, National Geophysical Data Center:<br />
www.ngdc.noaa.gov/geomagmodels/Declination.jsp<br />
5. Landesvermessungsamt Baden Würtemberg: www.lv-bw.de/lvshop2/index.htm<br />
6. Topgraphische <strong>Karte</strong>n von MagicMaps:<br />
www.magicmaps.de/shop/produktliste/kategorie/deutschland.html?gclid=CLKL8oLvrZQC<br />
FQvWugodGHMetw<br />
7. Bayrische Vermessungsverwaltung: www.geodaten.bayern.de/bvv_web/blva/<br />
8. Wikipedia – Topgrafische <strong>Karte</strong>: http://de.wikipedia.org/wiki/Topografische_<strong>Karte</strong><br />
9. Wikipedia – <strong>Kompass</strong>: http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Kompass</strong><br />
10. <strong>Kompass</strong>e – Silva: www.silva-outdoor.de/products/comp_123.htm<br />
<strong>DRK</strong> RHS <strong>Säckingen</strong>. 2008/2011, Hans Bracher