02 Hygiene 2 Infektionsvorbeugung - zah07.p-a.li
02 Hygiene 2 Infektionsvorbeugung - zah07.p-a.li
02 Hygiene 2 Infektionsvorbeugung - zah07.p-a.li
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
24.10.2012<br />
created<br />
by<br />
Pa<strong>li</strong><br />
Design<br />
-Lernfeld 3 -<br />
<strong>Hygiene</strong><br />
-Teil 2-<br />
<strong>Infektionsvorbeugung</strong><br />
created<br />
Pa<strong>li</strong><br />
by<br />
Design<br />
Maßnahmen gegen Infektionen in der<br />
Praxis<br />
Zur Infektionsverhütung muss man die Infektionsquellen und<br />
–wege aufspüren und durch geeignete Maßnahmen ausschalten.<br />
1. Infektionsquellen ausschalten<br />
2. Infektionswege unterbrechen<br />
Kontaminierte Geräte und Instrumente sind auch Infektionsquellen<br />
in der Praxis. Daher müssen sie nach Gebrauch<br />
gereinigt, desinfiziert und –falls erforder<strong>li</strong>ch- steri<strong>li</strong>siert<br />
werden. Durch diese Maßnahmen wird auch die Infektionskette<br />
unterbrochen!<br />
created<br />
Pa<strong>li</strong><br />
by<br />
Design<br />
Maßnahmen gegen Infektionen in der<br />
Praxis<br />
!<br />
Die vier grundsätz<strong>li</strong>chen Infektionswege<br />
unterbrechen:<br />
1. Tröpfcheninfektion<br />
2. Schmierinfektion<br />
3. Wasser- und Nahrungsmitte<strong>li</strong>nfektion<br />
4. Perkutane Infektion<br />
1
24.10.2012<br />
created<br />
Pa<strong>li</strong><br />
by<br />
Design<br />
Dies geschieht durch:<br />
Tragen von Schutzkleidung<br />
Desinfektion<br />
Steri<strong>li</strong>sation<br />
!<br />
Damit wollen wir eine :<br />
Antisepsis oder<br />
Asepsis<br />
erreichen.<br />
Antisepsis: (gegen Fäulnis) Hemmung bzw.<br />
Vernichtung von Krankheitserregern an<br />
Körperteilen mit chemischen Mitteln.<br />
Asepsis: Gesamtheit aller Maßnahmen, um<br />
Keimfreiheit zu erzielen.<br />
created<br />
by<br />
Pa<strong>li</strong><br />
Pa<strong>li</strong> Design<br />
Die Desinfektion<br />
Design<br />
Eine Desinfektion hat zum Ziel, totes oder lebendes Material<br />
in einen Zustand zu versetzen, dass es nicht mehr infizieren<br />
kann.<br />
Es werden alle pathogene Keime durch Abtötung,<br />
Inaktivierung oder Entfernung unschäd<strong>li</strong>ch gemacht.<br />
Man unterscheidet dazu chemische oder physika<strong>li</strong>sche<br />
Desinfektionsverfahren.<br />
created<br />
by<br />
Pa<strong>li</strong><br />
Pa<strong>li</strong> Design<br />
Die Steri<strong>li</strong>sation<br />
Design<br />
Die Steri<strong>li</strong>sation hat im Gegensatz zum oben genannten eine<br />
völ<strong>li</strong>ge Keimfreiheit zum Ziel.<br />
Desinfektion<br />
Steri<strong>li</strong>sation<br />
Antisepsis<br />
Asepsis<br />
!<br />
Antisepsis: (gegen Fäulnis) Hemmung bzw.<br />
Vernichtung von Krankheitserregern an<br />
Körperteilen mit chemischen Mitteln.<br />
Asepsis: Gesamtheit aller Maßnahmen, um<br />
Keimfreiheit zu erzielen.<br />
2
24.10.2012<br />
created<br />
Pa<strong>li</strong><br />
by<br />
Design<br />
Die Desinfektion<br />
Chemische Desinfektionsmittel:<br />
Für die verschiedenen Erfordernisse in der ZA-Praxis gibt es<br />
verschiedene chemische Desinfektionsmittel.<br />
Man unterscheidet Präparate für Hände, Instrumente, Geräte und<br />
Flächen. Je nach dem, welche Keime durch ein<br />
Desinfektionsmittel abgetötet werden sollen, verwendet man<br />
folgende Bezeichnungen:<br />
!<br />
bakterizid<br />
viruzid<br />
fungizid<br />
tuberkulozid<br />
Bakterien abtötend<br />
Viren inaktivierend, -abtötend<br />
Pilze abtötend<br />
Tuberkelbakterien abtötend<br />
Chemische Wirkstoffe für die<br />
Desinfektion:<br />
Alkohole<br />
Aldehyde<br />
Phenole und Derivate<br />
Halogene<br />
Oxidationsmittel<br />
Schwermetallverbindungen<br />
Säure<br />
oberflächenaktive Stoffe<br />
z.B.: Äthanol; 70-ig% = Spiritus dilutus<br />
z.B.: Formaldehyd<br />
z.B.: Karbolsäure, Kresol<br />
Chlor, Jod, Brom<br />
Wasserstoffsuperoxid, H 2<br />
O 2<br />
Silbersalze, Alkylzinnverbindungen<br />
Peressigsäure<br />
Ammoniumverbindungen, Tenside<br />
Die genannten Eigenschaften (bakterizid, viruzid, fungizid,<br />
tuberkulozid) hängen nicht nur vom verwendeten Mittel ab,<br />
sondern auch sehr stark von<br />
• der Einwirkzeit<br />
• der Konzentration<br />
ab.<br />
Lösung Desinfekt.-Mittel Wasser<br />
0,50% 5 ml 995 ml<br />
1,00% 10 ml 990 ml<br />
1,50% 15 ml 985 ml<br />
2,00% 20 ml 980 ml<br />
2,50% 25 ml 975 ml<br />
3,00% 30 ml 970 ml<br />
3,50% 35 ml 965 ml<br />
4,00% 40 ml 960 ml<br />
4,50% 45 ml 955 ml<br />
5,00% 50 ml 950 ml<br />
5,50% 55 ml 945 ml<br />
6,00% 60 ml 940 ml<br />
3
24.10.2012<br />
created<br />
by<br />
Pa<strong>li</strong><br />
Design<br />
Die Desinfektionsmittel, die selbst gemischt<br />
werden müssen, sollen genau und gewissenhaft<br />
dosiert werden.<br />
Eine Unter- oder Überdosierung kann die<br />
Desinfektionswirkung vermindern.<br />
Eine Überdosierung kann auch Materialschäden zur<br />
Folge haben und ist umweltunfreund<strong>li</strong>ch<br />
created by<br />
Pa<strong>li</strong><br />
Pa<strong>li</strong> Design<br />
Einwirkzeit:<br />
Design<br />
Bei der chemischen Desinfektion im Tauchbad ist zu<br />
beachten:<br />
- Alle Instrument für mindestens 60 Minuten in das<br />
Desinfektionsbad einlegen.<br />
- Instrumente nicht zu lange in die Lösung legen, um<br />
Materialschäden zu vermeiden (nicht über Nacht <strong>li</strong>egen<br />
lassen)<br />
- Die Instrumente müssen vollständig über die Einwirkzeit<br />
mit der Desinfektionslösung benetzt sein (Hohlkörper<br />
müssen so eingelegt sein, dass Luftblasen vermieden<br />
werden.<br />
- täg<strong>li</strong>ch frische Lösungen ansetzen<br />
created<br />
by<br />
Physika<strong>li</strong>sche Desinfektionsmethoden:<br />
Pa<strong>li</strong><br />
Design<br />
In der Praxis hat vor allem die<br />
Thermodesinfektion eine Bedeutung.<br />
Man verwendet Geräte, die ähn<strong>li</strong>ch den<br />
Geschirrspülautomaten arbeiten, die das<br />
Wasser auf 93 0 C aufheizen und diese<br />
Temperatur für mindestens 10 Minuten halten.<br />
Bei der Thermodesinfektion ist zu beachten:<br />
• Nur mit Instrumenten, die korrosions~ und temperaturbeständig sind,<br />
befüllen.<br />
• Instrumente richtig einordnen, dass sie sich nicht gegenseitig<br />
beschädigen. Empfind<strong>li</strong>che Instrumente sichern.<br />
• Nach Programmende direkt entnehmen, damit sie schnell trocknen.<br />
(Korrosionsgefahr)<br />
4
24.10.2012<br />
Die Händedesinfektion:<br />
Eine regelmäßige Händedesinfektion ist vor und nach jeder<br />
Behandlung erforder<strong>li</strong>ch, da die Gefahr einer unerkannten<br />
Keimübertragung mög<strong>li</strong>ch ist. Es werden Einreibepräparate<br />
auf Alkoholbasis verwendet. (Unfallverhütungsvorschrift)<br />
Neueste Studien ergaben, daß für bestimmte Viren (Noro~)<br />
alkoho<strong>li</strong>sche Mittel nicht ausreichend sind, sondern Wasser<br />
und Seife vorher angewendet werden soll.<br />
Bei der Händedesinfektion unterscheidet man nach den<br />
Unfallverhütungsvorschriften die<br />
• Hygienische Händedesinfektion<br />
• Chirurgische Händedesinfektion<br />
Zur hygienischen Händedesinfektion werden die<br />
trockenen Handoberflächen – je nach Präparat – 30<br />
bis 60 Sekunden mit 3 bis 4 ml Desinfektionslösung<br />
eingerieben.<br />
created<br />
Pa<strong>li</strong><br />
by<br />
Design<br />
Die chirurgische Händedesinfektion erfolgt<br />
meist nach folg. Schema:<br />
- 2 Min. Hände und Unterarme mit Wasser +<br />
Flüssigwaschmittel mit gleichzeitigem Bürsten der<br />
Fingernägel<br />
- Abtrocknen mit Einmalhandtuch<br />
- 3 Minuten Hände und Unterarme mit einem<br />
Desinfektionsmittel aus einem Wandspender<br />
- Absch<strong>li</strong>eßend 2 Minuten nur die Hände mit<br />
Desinfektionsmittel einreiben.<br />
In der Chirurgie werden jetzt von einer Assistenz die<br />
sterilen Handschuhe geöffnet zum Reinschlüpfen hingehalten.<br />
created<br />
by<br />
Pa<strong>li</strong> Design Desinfektion von rotierenden Instrumenten:<br />
Die Bohr- und Schleifinstrumente müssen unmittelbar nach<br />
Gebrauch desinfiziert werden. Dazu werden sie in spezielle<br />
Reinigungs- und Desinfektionslösungen (werden von der<br />
Industrie angeboten) in einen sogenannten FRÄSATOR<br />
eingelegt.<br />
Nach ca. 1 Stunde können sie mit dem Sieb auf eine<br />
saugfähige Unterlage gekippt werden und mit Drahtbürstchen<br />
gereinigt werden. Danach werden sie noch mal desinfiziert.<br />
Steri<strong>li</strong>sation ist nicht notwendig und sollte auch vermieden<br />
werden, da die Schärfe der Instrumente dadurch gemindert<br />
wird!<br />
Nur chirurgische Fräsen dürfen und sollen steri<strong>li</strong>siert werden.<br />
5
24.10.2012<br />
created<br />
by<br />
Pa<strong>li</strong> Design Die Flächendesinfektion:<br />
• mit Sprühflaschen<br />
• zusätz<strong>li</strong>che Wischdesinfektion<br />
Zur Wiederholung:<br />
Was fällt alles unter die Flächendesinfektion?<br />
Desinfektion von Prothesen + Abformungen:<br />
- Unter lauwarmen Wasser Blut~ und Speichel abspülen!<br />
Nicht mit Bürsten behandeln!<br />
- Mit Sprühdesinfektion behandeln!<br />
!<br />
Die Steri<strong>li</strong>sation<br />
Maßnahme, um eine völ<strong>li</strong>ge Keimfreiheit zu erzielen!<br />
In der Praxis haben zwei Verfahren eine Bedeutung:<br />
die Dampfsteri<strong>li</strong>sation<br />
<br />
Heißluftsteri<strong>li</strong>sation<br />
Die Dampfsteri<strong>li</strong>sation:<br />
Physika<strong>li</strong>sches Prinzip:<br />
Wasser kocht bei normalen Luftdruck auf Meereshöhe<br />
bei 100 0 Celsius.<br />
Normaler Luftdruck*: = 1013 hPa (Hektopascal) = 1 at<br />
(Athmosphäre)<br />
= 1013 mbar (mil<strong>li</strong>bar)<br />
* Pascal = physika<strong>li</strong>sche Maßeinheit; Athmosphäre at = technische<br />
Maßeinheit; Bar = meteorologische Maßeinheit<br />
6
24.10.2012<br />
Erhitzt man Wasser in einem geschlossenen System, so entsteht<br />
ein Überdruck – sog. gespannter Dampf<br />
Bei zunehmenden Überdruck erhöht sich der Siedepunkt!<br />
!<br />
Steigt der Druck auf 2<strong>02</strong>6 hPa = 2 at (= 1 Atü) auf ca. 121 0 C<br />
Bei dreifachem Druck 3039 hPa = 3 at (=2 Atü) auf ca. 134 0 C<br />
Diese physika<strong>li</strong>sche Tatsache wird bei dem Autoklaven<br />
(Dampfdrucksteri<strong>li</strong>sator) ausgenützt!<br />
Diese erhöhte Dampftemperatur hat eine weitaus bessere<br />
keimabtötende Wirkung !<br />
Die in der Praxis verwendeten ‚Druckkessel‘ haben ein Ventil, über<br />
das die Restluft abgelassen wird, es entsteht gesättigter<br />
Dampf !<br />
Diesen Druckkessel nennt man Autoklav (auto = selbst,<br />
clavis = Riegel)<br />
Man befüllt die Autoklaven immer bis zur vollen<br />
Füllstandsanzeige mit entminera<strong>li</strong>siertem oder<br />
destil<strong>li</strong>ertem Wasser, damit immer genügend Wasser für<br />
die Steri<strong>li</strong>sation zur Verfügung steht.<br />
Normales Leitungswasser würde in den Autoklaven zu<br />
Ablagerungen führen, deswegen benützt man<br />
deminera<strong>li</strong>siertes (entminera<strong>li</strong>siertes) Wasser<br />
oder<br />
destil<strong>li</strong>ertes Wasser<br />
Heute werden automatische Autoklaven benützt, bei<br />
denen der Dampf mit entsprechendem Druck in die<br />
Kammer geleitet und die Luft verdrängt wird! Verpackte<br />
Instrumente werden dadurch durchströmt!!<br />
!<br />
Man unterscheidet 6 Phasen beim Betrieb des Autoklaven:<br />
Anheizzeit<br />
Entlüftungszeit<br />
Steigzeit<br />
Ausgleichzeit<br />
Zeit vom Beginn der Erwärmung bis zum<br />
Erreichen der Siedetemperatur (100 0 C)<br />
Zeit, bis die Luft vollständig aus dem Gerät<br />
entwichen ist.<br />
Zeit vom Ende der Entlüftung bis zum<br />
Erreichen der Betriebstemperatur<br />
Zeit zum Erreichen der Betriebstemperatur bis<br />
zum Ausgleich der Temperatur im Steri<strong>li</strong>siergut<br />
!<br />
Abtötungszeit<br />
Abkühlzeit<br />
Zeit in der alle Keime abgetötet werden<br />
Bei 121 0 C = 20 Minuten;<br />
134 0 C = 5 Minuten<br />
Zeit vom Ende der Keimabtötung bis zum<br />
Temperaturabfall auf 80ºCelsius<br />
7
24.10.2012<br />
Grundregeln für die Steri<strong>li</strong>sation im Autoklaven:<br />
Im Autoklav darf nur Aqua dest. oder dem. verwendet<br />
werden.<br />
Verunreinigtes Wasser führt zu unsauberem Dampf<br />
und kann die Instrumente und den Autoklaven<br />
beschädigen. Wasser daher regelmäßig wechseln!<br />
Es sind nur dampfsteri<strong>li</strong>sierbare rostfreie Instrumente<br />
einzulegen (Herstellerhinweise bei Turbinen und<br />
Winkelstücke beachten!!)<br />
Bei der Verwendung von Klarsichtverpackungen<br />
sollten diese senkrecht gestellt werden.<br />
Niemals die Tür während der Steri<strong>li</strong>sation öffnen !!!!!<br />
Explosions~ und Verbrennungsgefahr!<br />
Das Steri<strong>li</strong>siergut bei der Dampfsteri<strong>li</strong>sation:<br />
•Metal<strong>li</strong>nstrumente, Glasartikel, Porzellan,<br />
Texti<strong>li</strong>en, Gummi, viele Kunststoffe<br />
(Verpackungshinweise beachten),<br />
Watte und Zellstoffe.<br />
•Chirurgische Fräsen, Endodontie-Instrumente,<br />
Absaugkanülen.<br />
•Bei Hand- und Winkelstücken und Turbinen sind<br />
die Herstellerangaben zu beachten. Nicht alle<br />
Werkstücke dürfen dampfsteri<strong>li</strong>siert werden!<br />
Die Heißluftsteri<strong>li</strong>sation:<br />
Zur Heißluftsteri<strong>li</strong>sation werden elektrisch beheizte Geräte benutzt.<br />
Die Luft wird in diesem Gerät umgewälzt.<br />
In trockenem Zustand sind die Mikroorganismen hitzebeständiger,<br />
als bei der Dampfsteri<strong>li</strong>sation.<br />
Deswegen werden im Heißluftsteri<strong>li</strong>sator höhere Temperaturen, als<br />
im Autoklaven verwendet = 180 0 bis 200 0 C<br />
Beim Heißluftsteri<strong>li</strong>sator unterscheidet man 4 Phasen beim Betrieb:<br />
Zeit vom Beginn der Erwärmung bis zum Erreichen<br />
Anheizzeit<br />
der Betriebstemperatur (180 0 bzw. 200 0 C)<br />
!<br />
Zeit vom Erreichen der Betriebstemperatur bis zum<br />
Ausgleichszeit<br />
Temperaturausgleich des Steri<strong>li</strong>siergutes.<br />
Zeit, in der alle Keime angetötet werden.<br />
Abtötungszeit<br />
30 Minuten bei 180 0 C; 10 Minuten bei 200 0 C<br />
Zeit vom Ende der Keimabtötung bis zum<br />
Abkühlzeit<br />
Temperaturabfall auf 80 0 C<br />
8
24.10.2012<br />
Das Steri<strong>li</strong>siergut bei der Heißluftsteri<strong>li</strong>sation:<br />
Alle Metal<strong>li</strong>nstrumente.<br />
Allerdings Scheren, Skalpelle, Bohrer und Endodontie-<br />
Instrumente werden bei wiederholter Anwendung stumpf!<br />
Wurzelkana<strong>li</strong>nstrumente neigen auch bei wiederholter Anwendung<br />
zu Bruchgefahr.<br />
Glas- und Porzellanartikel dürfen nur Heißluft steri<strong>li</strong>siert<br />
werden, wenn sie hitzebeständig sind<br />
(Verpackungshinweise beachten)<br />
Ungeeignet sind Texti<strong>li</strong>en, Gummi, die meisten<br />
Kunststoffe, Spritzen ohne die Aufschrift 200 0 C, email<strong>li</strong>erte<br />
Gefäße, sowie Watte und Zellstoffe, da diese Materia<strong>li</strong>en<br />
nicht hitzebeständig sind.<br />
Hand- und Winkelstücke und Turbinen sind nicht für den<br />
Heißluftsteri<strong>li</strong>sator geeignet!<br />
Die Gassteri<strong>li</strong>sation:<br />
Bei der Gassteri<strong>li</strong>sation mit Äthylenoxid werden Temperaturen<br />
von 55 0 C verwendet. Man spricht hierbei von Kaltsteri<strong>li</strong>sation!<br />
Diese Art der Steri<strong>li</strong>sation wird bei nicht hitzebeständigen<br />
Materia<strong>li</strong>en verwendet.<br />
Äußerst selten in der Zahnarztpraxis!<br />
Funktionsprüfung der Steri<strong>li</strong>satoren:<br />
Zweimal im Jahr müssen die Geräte auf ihre Wirksamkeit<br />
überprüft werden, ob sie noch widerstandsfähige Sporen abtöten.<br />
Dazu werden Sporenpäckchen eingelegt, die dann an ein<br />
<strong>Hygiene</strong>institut zur Überprüfung gesendet werden.<br />
Druckerfähige Steri<strong>li</strong>satoren müssen nach jeder Steri<strong>li</strong>sation den<br />
Vorgang dokumentieren! (aufbewahren!)<br />
Allgemeine Lagerung der Instrumente:<br />
• trocken und staubgeschützt<br />
• bei Zimmertemperatur (nicht in Heizungsnähe)<br />
• nicht zusammen mit Chemika<strong>li</strong>en<br />
• in geeigneten Schubladen und Ständern, die desinfizierbar<br />
sind<br />
• in so großem Abstand lagern, dass sie nicht beim<br />
Herausnehmen von anderen Instrumenten berührt werden<br />
können!<br />
Alle Instrumente müssen mit desinfizierten Händen in<br />
Schubladen und Schränken eingeordnet werden!!<br />
9
24.10.2012<br />
-<br />
Sterile Lagerung von Instrumenten:<br />
• Sterile Instrumente müssen so gelagert werden, dass ein<br />
Kontakt mit Keimen ausgeschlossen ist.<br />
• Vor der Steri<strong>li</strong>sation werden sie in Metallkassetten eingelegt<br />
oder in Steri<strong>li</strong>sierbeutel oder Schlauchverpackungen<br />
eingeschweißt.<br />
• Es ist sinnvoll, sterile Trays für bestimmte Behandlungsabläufe<br />
zusammenzustellen. Seltener gebrauchte Instrumente in den<br />
Metallkassetten werden mit sterilen Zangen entnommen.<br />
• Die Verpackung muss sowohl die Steri<strong>li</strong>sation, sowie die<br />
ansch<strong>li</strong>eßende sterile Lagerung gewährleisten.<br />
Instrumentenkreislauf:<br />
Lagerung<br />
Benutzung am Patienten<br />
!<br />
Desinfektion<br />
Reinigung<br />
Steri<strong>li</strong>sation<br />
Instrumentenkreislauf:<br />
!<br />
Trocknung<br />
Verpackung<br />
Pflege<br />
Der <strong>Hygiene</strong>plan in der Praxis:<br />
§ 9<br />
<strong>Hygiene</strong>plan<br />
Der Unternehmer hat für die einzelnen Arbeitsbereiche<br />
entsprechend der Infektionsgefährdung Maßnahmen zur<br />
Desinfektion, Reinigung und Steri<strong>li</strong>sation sowie zur Ver- und<br />
Entsorgung schrift<strong>li</strong>ch festzulegen und ihre Durchführung zu<br />
überwachen.<br />
zu § 9<br />
Die Forderung ist erfüllt, wenn der Unternehmer in einem Plan<br />
festgelegt hat, welche Maßnahmen und Verfahren zur<br />
Desinfektion, Reinigung und Steri<strong>li</strong>sation sowie zur Ver- und<br />
Entsorgung durchzuführen sind und welche Personen mit der<br />
Durchführung und Überwachung in den einzelnen Bereichen<br />
beauftragt sind.<br />
10
24.10.2012<br />
Ein Reinigungs-, Desinfektions- und Steri<strong>li</strong>sationsplan<br />
soll z. B. Angaben enthalten über:<br />
• Reinigung der Räume und Einrichtungsgegenstände,<br />
• Händedesinfektion,<br />
• Flächendesinfektion,<br />
• Raumdesinfektion,<br />
• Desinfektion von Apparaten, Instrumenten und anderen<br />
Gegenständen,<br />
• Wartung des Amalgamabscheiders<br />
• Wäscheerfassung und –desinfektion<br />
• hygienische Überprüfung der lüftungstechnischen Anlagen (falls<br />
vorhanden – Wartung durch <strong>li</strong>zenzierte Firma)<br />
Dieser Plan ist im <strong>Hygiene</strong>bereich gut sichtbar<br />
aufzuhängen!!<br />
siehe <strong>Hygiene</strong>plan<br />
Zu den Aufgaben der ZFA's gehört auch, obwohl es<br />
nicht Inhalt des <strong>Hygiene</strong>planes ist:<br />
Auswechseln und verschicken der Sporenpäckchen und<br />
Überprüfung der Behandlungsindikatoren!<br />
!<br />
Sporenpäckchen (Bioindikatoren) dienen der<br />
Funktionsüberprüfung der Steri<strong>li</strong>satoren, ob der<br />
Steri<strong>li</strong>sator die widerstandsfähigen Sporen noch<br />
abtötet!!<br />
Auf jede beladene Siebschale werden 3<br />
Sporenpäckchen gelegt (vorne, mittig, hinten)<br />
Die Sporenpäckchen werden müssen 2x jähr<strong>li</strong>ch an ein<br />
<strong>Hygiene</strong>institut geschickt werden.<br />
Dort werden die Päckchen bebrütet und festgestellt, ob<br />
evtl. vorhandene Restsporen sich vermehren >> dann<br />
ist der Steri<strong>li</strong>sator defekt!!<br />
!<br />
Absolut zu unterscheiden sind die Bioindikatoren<br />
von den Behandlungsindikatoren!<br />
Bioindikatoren sind die Sporenpäckchen!<br />
Behandlungsindikatoren sind die<br />
Farbstreifen, die durch den Farbwechsel<br />
nur anzeigen, dass das Steri<strong>li</strong>siergut den<br />
Steri<strong>li</strong>sationsvorgang korrekt durchlaufen<br />
hat!<br />
11
24.10.2012<br />
12