19.11.2013 Aufrufe

normale Version, ca. 20 MB - Yacht-Log

normale Version, ca. 20 MB - Yacht-Log

normale Version, ca. 20 MB - Yacht-Log

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wer tiefer einsteigen möchte: Die Fachbegriffe werden im<br />

IMS-Guide, frei zum Download unter http://www.orc.org/<br />

rules.htm, oder hier: http://sportboot.wordpress.com/uberuns/was-steht-drin/begriffsverzeichnis-orc/<br />

erläutert.<br />

Vermessung jetzt leichter<br />

Boris Hepp, Chef-Vermesser vom DSV, erläuterte noch einige<br />

Änderungen in der Vermessung. In Zukunft werden die<br />

<strong>Yacht</strong>en bei der Freibordmessung leer vermessen.<br />

"Dreht einfach Eure <strong>Yacht</strong> auf den Kopf, alles was rausfällt<br />

bleibt in Zukunft weg" vereinfachte Hepp mit einem breiten<br />

Grinsen. „Ganz so einfach ist es allerdings dann doch nicht:<br />

Alles Loses Equipment bis auf Polster und Bodenbretter,<br />

kommt von Bord. Das nennt sich dann "Light Ship Trim“ und<br />

ist international vergleichbar".<br />

Achtung: Die Gegenstände in der „Inventory Measurement<br />

List“ des Messbriefes bei älteren Vermessungen müssen<br />

natürlich weiterhin bei Regatten an Bord vorgehalten werden!<br />

Hintergrund: Die IMS Vermessungs-Daten sollen universell<br />

verwendbar sein, weltweit auch für andere Messbriefe. Und<br />

meistens wird die <strong>Yacht</strong> leer vermessen. Damit die Messbriefe<br />

weiter funktionieren, wurde das Equipment der Messbriefe<br />

(Inventory List) händisch in die Datenbank eingegeben.<br />

Die rechnet die Gewichte unter Berücksichtigung der<br />

Schwerpunktlagen heraus.<br />

Übrigens: Auch Großsegel werden nicht mehr gewogen. Neu<br />

ist auch, dass als Material für Seerelinge Dyneema (in engen<br />

Grenzen) jetzt erlaubt ist.<br />

Eindruck, dass es sich inzwischen deutlich mehr lohnt, Zeit<br />

ins Training zu stecken, als das Boot nach der Formel zu optimieren“<br />

so Hepp, und weiter: „Durch die deutlich enger<br />

zusammenrückenden berechneten Zeiten bei den Vergleichsregatten<br />

die wir ausgewertet haben, bleibt einfach<br />

unterm Strich weniger Zeit für Fehler – so einfach kann man<br />

es zusammenfassen.“<br />

Zum individuellen Nachlesen erhielt jeder Teilnehmer eine<br />

Liste mit allen neuen Werten deutscher Schiffe - im Vergleich<br />

zu den alten Handi<strong>ca</strong>pwerten.<br />

Ein wichtigen Hinweis hatte Hepp mehrfach vorgetragen:<br />

"Achtung: Wenn Ihr im Herbst allerdings nochmals Euer-<br />

Setup auf dem Schiff geändert habt, dann stimmt die Berechnung<br />

natürlich nicht, weil wir die Werte vom Sommer<br />

genommen haben, um die Regattaergebnisse aus <strong>20</strong>12 vergleichen<br />

zu können."<br />

Das stößt nicht überall auf Begeisterung: Auf die Bemerkung:<br />

"Klasse, da lohnt sich Training mehr als ein neues<br />

Boot" kam die Antwort "Und was soll da unser Eigner machen?<br />

Der hat doch kaum Zeit." - Ist das der richtige Breitensport-Ansatz?<br />

Fazit:<br />

- ORC hat einen wissenschaftlichen Ansatz, der gut funktioniert.<br />

- Leute, die konsequent an Ihrem Boot und an Ihrer Performance<br />

arbeiten, sind vorne dabei, siehe Crews wie „Silva<br />

Hispaniola“ oder „Patent“.<br />

- Ohne Perfomance Curve sind bei leichtem Wind schwere<br />

Boote tendenziell bevorteilt, bei viel Wind geleitfähige Boote<br />

– das ist bei allen Handi<strong>ca</strong>p – bzw. Verrechnungsformeln<br />

weltweit gleich bzw. ähnlich. Zitat Hepp: „wenn man in der<br />

Flaute parkt, läuft die Parkuhr bei den schnell berechneten<br />

Schiffen eben etwas schneller – und umgekehrt“- Die<br />

Vermessung des Schiffes sollte genau sein, sonst stimmt die<br />

Formel nicht.<br />

- Je schneller ein Boot segelt, desto schwerer wirken sich<br />

Segelfehler im Verhältnis aus.<br />

Hepp präsentierte auch eine Vielzahl von neuen Rennwerten,<br />

und die Verschiebungen in den Ergebnissen aus <strong>20</strong>12,<br />

die sich mit diesen neuen Werten ergeben hätten. Fazit nach<br />

<strong>ca</strong>. <strong>20</strong> Tabellen: In den Ergebnissen ändert sich wenig. Fast<br />

alle Schiffe werden etwas schneller. Vergleichbare Schiffe<br />

untereinander bleiben, wenn man die Platzierungen berechnet<br />

meistens gleich, Plätze verschieben sich wenn,<br />

dann meistens nur um 1-2 Platzierungen, außer wenn die<br />

Zieleinläufe extrem eng sind. Je ähnlicher die Schiffe, desto<br />

geringer die Änderungen natürlich. „Insgesamt bleibt der<br />

Mit Spannung erwarteten die Teilnehmer den Vortrag von<br />

Dennis Gehrlein von der Silva-Hispaniola. Das Team hat sich<br />

mit dem Boot innerhalb weniger Jahre in die Weltspitze gesegelt,<br />

und konnte <strong>20</strong>11 die ORCi-Europameisterschaft gewinnen.<br />

Spannend war zu hören, wie sich das Team vom totalen Underdog<br />

so schnell entwickeln konnte. Als roter Faden zog<br />

sich die intensiv gelebte Teamarbeit durch den Vortrag, und<br />

das Verlassen auf die Arbeit und die Fähigkeiten jedes Einzelnen.<br />

So wurde das Boot in nahezu 100% Eigenarbeit auf<br />

Vordermann gebracht.<br />

”Ein funktionierendes Boot ist Basis für den Erfolg. Wir machen,<br />

soweit möglich, alles in Eigenarbeit." Damit das<br />

31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!