normale Version, ca. 20 MB - Yacht-Log
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Neben der Belastung für die Umwelt ist auch der Mensch<br />
direkt betroffen. Im Extremfall kann es zu hormonellen Veränderungen<br />
kommen, allgemein zu Reizungen der Haut, Augen<br />
und Atemwege. Viele Eigner kümmern sich im Winter<br />
selbst um ihr Boot, bringen teils ohne Schutzanzug und Atemschutz<br />
Antifouling auf. Dies ist sehr gefährlich, denn nicht<br />
umsonst sind einige Substanzen in anderen Bereichen bereits<br />
verboten.<br />
So wurde durch die DBU mit rund 180.000 Euro die Hochschule<br />
Bremerhaven mit der Firma IPT (International Port<br />
Technology, Bremerhaven) und der Wohlert-Lackfabrik<br />
(Ritterhude) gefördert. Ziel des Projektes ist es, so Hempel,<br />
eine umweltschonende Beschichtung für Boote zu entwickeln<br />
und eine Bootswaschanlage so umzukonstruieren, dass bei<br />
regelmäßigen Reinigungsarbeiten anfallende Abfallstoffe aufgefangen<br />
und umweltgerecht weiterbehandelt oder entsorgt<br />
werden können.<br />
Wie könnte nun eine Lösung aussehen?<br />
<strong>Yacht</strong>-<strong>Log</strong> hat sich dazu mit Bernd Christof von der Firma IPT<br />
unterhalten, der auf diese Frage eine Antwort gefunden hat.<br />
Sein im Rahmen des obigen Forschungsprojektes entwickeltes<br />
Verfahren setzt auf zwei Komponenten: zum einen auf eine<br />
neuartige Beschichtung, als auch auf eine regelmäßige Reinigung<br />
des Unterschiffs, für die er eine neuartige Waschanlage<br />
entwickelt hat. In dieser Ausgabe der <strong>Yacht</strong>-<strong>Log</strong> wollen wir<br />
auf das Beschichtungssystem eingehen, in der nächsten Ausgabe<br />
beschäftigen wir uns mit der Waschanlage für Boote.<br />
wird mit <strong>ca</strong>. 5 Jahren und länger angegeben. Im direkten Vergleich<br />
mit Antifouling-Aufträgen ergibt sich so –neben den<br />
Verbesserungen für die Umwelt- auch eine Kostenersparnis<br />
für den Bootseigner und somit ein ausgezeichnetes Preis-<br />
Leistungsverhältnis. Damit scheint es in Zukunft möglich zu<br />
sein, auf den konventionellen Antifouling-Belag verzichten zu<br />
können, gerade in Kombination mit der regelmäßigen Reinigung<br />
des Rumpfes. Die entsprechenden Systeme und Kostenrechnungen<br />
dazu stellen wir in der nächsten Ausgabe der<br />
<strong>Yacht</strong>-<strong>Log</strong> vor.<br />
In Süßwasserrevieren ist ein einmaliges Reinigen pro Saison<br />
notwendig und kann wie gewöhnlich mit Hochdruckreiniger<br />
und Bürste auf der Freifläche erfolgen, ohne anschließende<br />
Weiterbehandlung.<br />
Auf der Website des Unternehmens finden sich eindrucksvolle<br />
Beispiele von Versuchen, die unter Realbedingungen<br />
durchgeführt wurden.<br />
Das CLEAN-TEC-SYSTEM wurde von der Fa. Wohlert Lackfabrik<br />
GmbH entwickelt und wird dort hergestellt. IPT besitzt die<br />
Vertriebslegitimation des gesamten <strong>Yacht</strong>farbenportfolios der<br />
Wohlert-Lackfabrik GmbH. Derzeit ist man dabei, ein bundesweites<br />
flächendeckendes Vertriebsnetz aufzubauen, aktuell<br />
sind Vereinbarungen getroffen mit Betrieben in Bremen, Bremerhaven<br />
und an der Müritz, weitere Vertriebspartneranfragen<br />
werden gerne entgegen genommen.<br />
Grundlage des Systems ist der gemeinsam mit dem Lackhersteller<br />
Wohlert entwickelte Lack. Dieser Lack basiert auf einem<br />
Zwei-Komponentensytem und kann problemlos auf allen<br />
Werkstoffen aufgebracht werden, sei es Stahl, Aluminium,<br />
Sperrholz oder GFK. Dieser biozid-freie Lack, der den Antifouling-Auftrag<br />
komplett ersetzen soll, weist folgende Eigenschaften<br />
auf:<br />
sehr leicht zu reinigen<br />
sehr guter Korrosionsschutz<br />
sehr guter Osmoseschutz<br />
hohe Ergiebigkeit<br />
geringer Lösemittelanteil<br />
hohe mechanische Widerstandsfähigkeit<br />
hohe Elastizität<br />
Die hohe Abriebfestigkeit wurde unter anderem in Tests mit<br />
einer mobilen "im Wasser" Versuchsbürste (in Anlehnung an<br />
die stationäre "im Wasser" Waschanlage) bestätigt. Bei einer<br />
maschinellen Bürstenreinigung im Wasser mit einer Dauer<br />
von 25 Minuten, dies entspricht etwa 3 Millionen Borstenberührungen,<br />
war selbst mit einer Leselupe keine einziger Kratzer<br />
erkennbar. (s. Abbildung)<br />
Das Auftragen ist durch einen Fachbetrieb, aber auch durch<br />
den Eigner selbst möglich, die Haltbarkeit der Beschichtung<br />
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