Vortrag Frau Prof. Dreier
Vortrag Frau Prof. Dreier Vortrag Frau Prof. Dreier
Prof. Dr. Annette Dreier FH Potsdam, Studiengang Bildung und Erziehung in der Kindheit Fragen, Forschen, Phantasieren: Was tut der Wind, wenn er nicht weht? Mit herzlichem Dank an Christian Richter und Stefan Pattke
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- Seite 38: Literatur zum Vortrag • Dreier, A
<strong>Prof</strong>. Dr. Annette <strong>Dreier</strong><br />
FH Potsdam, Studiengang Bildung und Erziehung<br />
in der Kindheit<br />
Fragen, Forschen,<br />
Phantasieren:<br />
Was tut der Wind, wenn er<br />
nicht weht?<br />
Mit herzlichem Dank an<br />
Christian Richter und Stefan Pattke
Meine Fragen lauten:<br />
• Welche Elemente der Reggio-Pädagogik<br />
sind bis heute für Theorie und Praxis der<br />
Elementarpädagogik g bedeutsam?<br />
• Den Fragen der Kinder Raum geben: Wie<br />
geht denn das?
Entwicklungstabelle nach Kuno E. Beller
Krippen und Kindergärten sind<br />
Bildungseinrichtungen
Kinder sind Forscher und Gestalter
Kinder „flirten“ mit der Welt
Der Raum ist der dritte Erzieher
Kinder haben 100 Sprachen
„Darstellen heißt Klarstellen“<br />
Rudolf Seitz
Wichtiger als das Finden von Antworten<br />
ist das Entdecken von Fragen
Elementaria der Reggio-Pädagogik:<br />
Das Bild vom Kind<br />
• Kinder sind aktiv, kompetent und<br />
kreativ von Geburt an<br />
• Kinder haben 100 Sprachen<br />
• Kidlih Kindliche Ek Erkenntnis ti it ist nicht ihtdas<br />
Produkt pädagogischen g Bemühens,<br />
sondern entsteht im „Flirt“ des<br />
Kindes mit der Welt
Elementaria der Reggio-Pädagogik:<br />
Bildung als „Flirt“ mit der Welt<br />
• Staunen<br />
• Fragen, Erkunden und Entdecken<br />
• Hypothesen aufstellen und prüfen<br />
• Beziehungen herstellen zu Menschen,<br />
Dingen und den eigenen Fragen: Ohne<br />
Bindung keine Bildung<br />
• Erkenntnis durch Empfinden und Handeln
Elementaria der Reggio-Pädagogik:<br />
Das kompetente Kind braucht die<br />
kompetente ErzieherIn<br />
„Kinder brauchen einen jener etwas<br />
verrückten Erwachsenen, der den<br />
Wunsch hat, sich Fragen zu stellen<br />
und sich wie die Kinder in einen<br />
Detektiv und Forscher zu verwan-<br />
deln.“ (Loris Malaguzzi)
Definitionen von Bildung im Kindesalter<br />
Bildung = Aneignungstätigkeit, mit der<br />
sich der Mensch ein Bild von der<br />
Welt macht und sie gestaltet<br />
Bildung = die bewusste Anregung der<br />
kindlichen Aneignungstätigkeit<br />
durch Erwachsene und durch<br />
räumliche Arrangements
Sich ein Bild von der Welt machen und sie gestalten
Sich ein Bild von sich selbst machen:<br />
Kinder und ihre Sprachen<br />
„Ich war im Bauch und ich war ganz nass.“
Sich ein Bild von sich selbst machen:<br />
Kinder und ihre Sprachen<br />
„Das ist nicht Denken“<br />
„Ein glückliches<br />
Gehirn“<br />
„Ein wütendes<br />
Gehirn“
Sich ein Bild von den anderen machen
Sich ein Bild von der Welt machen
Die Fragen der Kinder als<br />
„Bildungsplan“?<br />
• Ist ein Zebra eigentlich weiß mit<br />
schwarzen Streifen oder ist es schwarz<br />
mit weißen Streifen?<br />
• Wie viele Punkte hat ein Marienkäfer?<br />
• Wie bekommen wir einen neuen Tisch?
Das Projekt „Schuh und Meter“
Das Projekt „Schuh und Meter“
Was wollen Kinder?<br />
• Zeit<br />
•Sinn<br />
• einen Beitrag leisten<br />
• Bindungen<br />
• Gemeinschaft<br />
• Räume und Materialien zum<br />
Forschen, Spielen, Sich-Bewegen<br />
• Zutrauen und Begleitung
Was brauchen Kinder?<br />
„Ein Kind braucht im Grunde drei<br />
Dinge: Aufgaben, an denen es<br />
wachsen kann, Vorbilder, an denen<br />
es sich orientieren kann, Gemein-<br />
schaften, in denen es sich aufge-<br />
hoben fühlt. “ (Gerald Hüther 2007)
Den Fragen der Kinder Raum geben:<br />
Wie geht denn das?<br />
Ein Film-Beispiel aus dem Freinet-<br />
Kindergarten „PrinzHöfte“<br />
Dabei geht es während eines<br />
Krötenprojektes um die Über-<br />
legung von Kindern, wie viele<br />
Punkte ein Marienkäfer hat
Den Fragen der Kinder<br />
Raum geben<br />
Wie können wir diese Szene<br />
wahrnehmen, verstehen und<br />
interpretieren?
Wenn die Fragen und Entdeckungen der<br />
Kinder den pädagogischen Alltag<br />
bestimmen …<br />
…. dann können wir den<br />
vermeintlichen Widerspruch<br />
von Kind- oder Leistungs-<br />
orientierung überwinden!
Haltungen der Pädagoginnen<br />
und dPädagogen<br />
• Kindliche Deutungsmuster sind keine<br />
Primitivform des erwachsenen Denkens<br />
• Kategorien wie „richtig richtig“ oder „falsch falsch“ sind<br />
Vereinfachungen, die den Kindern nicht<br />
gerecht werden<br />
• Zuschauen, Zuhören und Verstehen sind<br />
entscheidender für die kindliche Bildung<br />
als Erklären und Beibringen
Selbstreflexion der Pädagoginnen<br />
und Pädagogen<br />
• Wann habe ich zum letzten Mal gestaunt<br />
oder eine Frage gehabt, die mich wirklich<br />
interessierte?<br />
• Reflexionen der eigenen Bildungsbio-<br />
graphie: Bedeutsamkeiten, Schwierigkeiten,<br />
Erfolge<br />
• Erinnerungen an eigene ästhetische<br />
Erfahrungen in der Kindheit
Selbstreflexion der Erwachsenen<br />
über die eigene Sprachkultur
Früher „Beschäftigungen“, heute<br />
„Angebote Angebote“ , demnächst „Zu-Mutungen Mutungen“?
Kompetenzen der Pädagoginnen<br />
und Pädagogen<br />
• Umfassendes Wissen<br />
• Empathie und Sensibilität<br />
• Fähigkeit zur systematischen<br />
Beobachtung und Dokumentation<br />
ti<br />
•Eigene forschende Haltung: Staunen,<br />
Neugier, Lust zu Forschen<br />
• Partizipation<br />
• Optimismus: „Freude ist die Grundlage<br />
der Erziehung!“ (Loris Malaguzzi)
Ratschläge der Sechsjährigen an<br />
die neuen Dreijährigen<br />
i<br />
„Ihr braucht nicht zu weinen, wenn die<br />
Mütter und Väter weggehen. Wenn sie<br />
Geld verdient haben, holen sie euch<br />
am Nachmittag wieder ab.<br />
Macht euch keine Sorgen und seid<br />
glücklich und denkt nicht so viel nach<br />
und denkt an‘ s Spielen!“
Literatur zum <strong>Vortrag</strong><br />
• <strong>Dreier</strong>, Annette: Was tut der Wind, wenn er nicht weht? Begegnung<br />
mit der Kleinkindpädagogik in Reggio Emilia, Weinheim und Basel<br />
2006 (5)<br />
• Kahl, Reinhard: Kinder!, DvD über gelungene Pädagogik,<br />
www.archiv-der-zukunft.de<br />
• Reggio Children: Reggio tutta. Una guida dei bambini alla città,<br />
Reggio Emilia 2000<br />
• Reggio Children: Die Kinder vom Stummfilm. Fantasiespiele<br />
zwischen Fischen und Kindern in der Krippe, Neuwied, Kriftel, Berlin<br />
1998<br />
• Reggio Children: Alles hat einen Schatten, außer der Ameise,<br />
Neuwied, Kriftel, Berlin 2002