DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

84 Hugo Schumann:
Die Mrnenfriedhöse.
Während der eigentlichen sogenannten Bronzezeit pflegte
man in Pommern die Reste der verbrannten Todten in Steinhügeln
zn bestatten, die theils eine Steinkiste enthielten, oder
auch ohne solche nur aus etwa kopfgroßen Steinen aufgehäuft
waren, und zwar scheint das erstere Verfahren das jüngere
zu sein, daneben findet sich seltener Leichenbestattung.
Erst gegen Ende der Bronzezeit fing man an, die Neste
des Leichenbrandes in flachen Gräbern beizusetzen, die, von
außen heute nicht mehr bemerkbar, unter dem Bodenniveau
angelegt waren.*) Ob diese Flachgräber, die sich aus dem
südlichen Europa bis nach dem Norden finden, nicht doch am
Ende kleine Hügel oder sonstige Merkmale ursprünglich besessen
haben, ist eine zur Zeit noch nicht gelöste Frage. Jedenfalls
sind diese Gräber heute meist durch nichts gekennzeichnet, liegen
unter der Vodenoberfläche und werden, da sie sehr häufig
größere Flächen einnehmen, mit Urnenfriedhöfen bezeichnet.
Hand in Hand mit dem Auftreten dieser neuen Vegräbnißform
gehen auch Grabgefäße von bestimmter Form und
Ornamentirung, die, da besonders die Lausitz dieselben in hoher
Vollendung zeigt, von Virchow mit „Gefäße vom Lausitzer
Typus" bezeichnet wurden.
^) Die Nrnen mit den Resten des Leichenbrandes stehen dann
ohne Stein t i st e im bloßen Sande oder in Bmndschutt nnd sind höchstens
von einer Steinpackn ng umgeben.