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DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Aus Schwedisch-Pommerns Franzosenzeit. 79<br />

sonst so geräumige Kirche konnte die Menge kaum fassen.<br />

Jetzt ertönten wie<strong>der</strong> die Glocken, und unterdeß wurde die<br />

Kirche mit vielem Räucherwerk angefüllt. Der Morgengesang<br />

begann und wurde mit mancher frommen Thräne begleitet.<br />

Dann sang ich im Altar ein passendes Gebet, und von dem<br />

gegenüberstehenden Chor ertönte eine sehr wohl ausgeführte<br />

Vocal- und Instrnmental-Musik. Eine Anzahl Männer und<br />

Frauen und Fränlein aus dieser Gegend und beson<strong>der</strong>s aus<br />

Stralsuud, zusammen zwischen 30—40 Personen unter <strong>der</strong><br />

Direction des Herrn Louis Pluns, eines sehr talentvollen<br />

jungen Mannes nnd meines sehr lieben Freundes, sangen<br />

einige Kompositionen von Hayden und Mozart. Nach geendigter<br />

Musik wurde <strong>der</strong> Hanptgesang von <strong>der</strong> ganzen Gemeinde<br />

gesungen, und mit tiefer Rührung betrat ich die<br />

Kanzel. Zum Text hatte ich gewählt Psalm 90, 16. 17:<br />

„Zeige deinen Knechten deine Werke und deine Ehre ihren<br />

Kin<strong>der</strong>n; und <strong>der</strong> Herr unser Gott sei uns freundlich und<br />

för<strong>der</strong>e das Werk nnserer Hände, ja das Werk unserer Hände<br />

wolle er för<strong>der</strong>n!" Ich sprach über die rechte Freude einer<br />

christlichen Gemeinde an dem Hause des Herrn. Am Schlüsse<br />

<strong>der</strong> Predigt weihte ich mit frommen Gebeten die Kirche,<br />

Kanzel und Altar ein. Nach <strong>der</strong> Predigt wurde gesungen:<br />

Herr Gott, dich loben wir! und darauf das heilige Abendmahl<br />

gehalten. Während <strong>der</strong> Kommunion sangen die sämmtlichen<br />

Sänger und Sängerinnen einen vierstimmigen Choral,<br />

nach Plnns'nes Willen in langen gedehnten Tönen, welches<br />

einen tiefen Eindruck machte. Auch das jedesmalige Amen<br />

wurde von dem Sängerchor sehr vortrefflich gesungen und<br />

den Schluß machte das prächtige Halleluja von Hayden.<br />

Tief ergriffen von <strong>der</strong> Feierlichkeit dieser schönen Stunden<br />

verließen wir das liebe Gotteshaus.<br />

Meine Zimmer waren zu klein, die Menge <strong>der</strong> Gäste<br />

zn fassen; ich hatte daher die Frau Obristlieutenant von<br />

Normaun gebeten, mir für diesen Tag ihren Garten zu Nie<strong>der</strong>hof<br />

zu nbel'lasscu. Sie erlaubte es gerne, und alle Fremde,

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