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DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Aus Schwedisch-Pommerns Franzosenzeit. 71<br />

besorgte ich doch noch meine Geschäfte beim Magazin, die, da<br />

ich an einem Herrn Christopher einen sehr redlichen Commis<br />

hatte, nur im Unterschreiben <strong>der</strong> Quittungen und <strong>der</strong><br />

von dem St. Nmand angefertigten prooös verdalos bestanden.<br />

Nach dem Abzug des Generals Chomberljas zog <strong>der</strong><br />

General Chasfeloup mit einem Adjutanten de l'Age bei mir<br />

ein. Beide waren sehr feine Hofleute. Dann hatte ich<br />

einige Wochen nur einen Korporal als Sauvegarde, <strong>der</strong> nach<br />

<strong>der</strong> Einnahme <strong>der</strong> Festung auch abgelöst wurde. Zu Neuhof<br />

und Nie<strong>der</strong>hof waren Schanzen aufgeworfen, zu <strong>der</strong>en Bedienung<br />

eine Kompagnie Berg'scher und eine Kompagnie französischer<br />

Truppen hier umher verlegt waren. Davon hatte ich<br />

denn noch immer eine reichliche Einquartierung, und weil man<br />

mit dem gemeinen Soldaten immer schlimmer daran ist als<br />

mit einem General, so gab es auch manchen Verdruß, von<br />

dem ich doch auch immer etwas erfuhr, wodurch sich die<br />

Krankheit verlängerte. Endlich wurde ich so ziemlich hergestellt;<br />

doch ist mir eine Schwäche des Magens zurückgeblieben,<br />

und habe ich seitdem schon dreimal den heftigsten Magenkrampf<br />

gehabt, wobei ich jedesmal mit dem Tode gernngen.<br />

Nach meiner Herstellung sorgte ich dafür, daß die Kirche von<br />

<strong>der</strong> Furage ausgeleert und gereinigt und die Bänke so gut<br />

als möglich wie<strong>der</strong> hergestellt wurden, und so predigte ich,<br />

wenn ich nicht irre, zum erstenmale im Weihnachtsfeste wie<strong>der</strong>.<br />

Mein Verlust bei diesen beiden Invasionen war sehr bedeutend,<br />

und die Berechnung, welche ich zur allgemeinen Landesliquidation<br />

darüber aufmachen mußte, belief sich über 3600<br />

Thaler. Weil ich meinen gänzlichen Einschnitt verloren hatte,<br />

kaufte ich mir für meine Pferde 75 Scheffel Hafer, den ich<br />

pro Scheffel mit einem Thaler bezahlen mußte, und für 25<br />

Thaler Stroh, das ich größtenteils zu Schoof schütten ließ<br />

und vertaufte. Meine Kühe mußte ich für schweres Geld<br />

auf Fütterung austhun. Ich hätte mich reichlich von den<br />

Lieferungen mit Stroh und Heu versehen können: aber ich<br />

nahm nicht einmal für meine Pferde, mit denen entwe<strong>der</strong> ich

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