18.11.2013 Aufrufe

DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Aus Schwedisch-Pommerns Franzosenzeit. 69<br />

ich sagen, brü<strong>der</strong>lich. Nachmals habe ich ihn nicht wie<strong>der</strong>gesehn.<br />

Aus Rußland hatte er sich gerettet und mit etwa<br />

20000 Mann einen Rückzug nach Danzig gemacht; eine Zeit<br />

lang hatte er unter dem General Rapp gedient; dann aber<br />

habe ich nichts weiter von ihm erfahren. (Spätere Anmerkung:<br />

Er ist auf seinem Gute in Lothringen verstorben; sit<br />

iiii wrrg. Isvis!)<br />

Kurz vor <strong>der</strong> Uebergabe <strong>der</strong> Festung zog <strong>der</strong> Marschall<br />

Brune nach An<strong>der</strong>shof. Zu seiner Haushaltung bedurfte er<br />

auch eines weiblichen Personals von 4—6 Frauen. Ich erhielt<br />

also den Auftrag, diese Weiber zu miethen. Für 24 Sgr.<br />

Tagelohn fanden sich bald Weiber genug in Vrandshagen.<br />

Als aber einmal sehr stark aus <strong>der</strong> Stadt uach An<strong>der</strong>shof<br />

geschossen wurde, sagten die Weiber mir den Dienst auf. Weil<br />

nun Bitten nnd Vorstellungen nicht helfen wollten, <strong>der</strong> Marschall<br />

aber durchaus weibliche Domestiken haben mnßte, so<br />

mußte ich Gewalt brauchen. Ich requirirte mir einige Soldaten,<br />

stellte diese an die Thüren <strong>der</strong> zu diesem Zweck ausersehenen<br />

Weiber, ließ einige Chaisen vorfahren, die Weiber<br />

hineinsetzen, und überlieferte sie dem Kammerdiener, <strong>der</strong> für<br />

sie aufs beste zu sorgen versprach. Während dieses Weiberpressens<br />

fuhr die Suite des Marschalls durchs Dorf. Die<br />

Offiziere freuten sich herzlich, fragten, ob anch eine Mis Mik<br />

darunter sei, und als ich ihnen das bejaete (es waren alle<br />

garstige alte Weiber!), holten sie ihre Flaschen hervor und<br />

wollten mir auf öffentlicher Straße zutrinken, welches ich denn<br />

aber verweigerte. Schwerer aber wurde ich den Kammerdiener<br />

Constant los, <strong>der</strong> mich durchaus bei einem Marketen<strong>der</strong><br />

traktiren wollte. Als nun die Stadt überging, kehrten<br />

die Weiber zurück und dankten mir herzlich. Sie waren sehr<br />

gut gehalten worden, hatten wenig Arbeit gehabt, und brachten<br />

eine Menge Fleisch, Brot, Kuchen ;c. mit und erhielten<br />

dazu ihren ansehnlichen Lohn.<br />

Am 28. August, dünkt mich, war es, als die Stadt<br />

überging. Die schwedische Armee war heimlich nach Rügen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!