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DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Aus Schwedisch-Pommerns Franzosenzeit. 65<br />

sich und seine Umgebungen alles hielt; in Mittelhagen hatte<br />

sich <strong>der</strong> dicke General La Combe St. Michel wie<strong>der</strong> einquartiert,<br />

hielt gute Ordnung, bewachte das Feld und ließ sogar mit<br />

seinen Artillerie-Pferden das Korn einfahren; in Nie<strong>der</strong>hof<br />

wohnte <strong>der</strong> General Rostolant und <strong>der</strong> General<br />

Gratiën :c.<br />

Gleich in den ersten Tagen wurde die Kirche, außer<br />

dem kleinen abgeson<strong>der</strong>ten Theil, wo ich wie<strong>der</strong> Gottesdienst<br />

hielt, zum Magazin genommen. Als ich aber sah, daß die<br />

Chasseurs ihre Pferde in die Kirche zogen, eilte ich nach<br />

Nie<strong>der</strong>hof zum General Rostolant uud bewirkte einen Gegenbefehl;<br />

und so wurde die Kirche wie<strong>der</strong> zum Heu- und Hafer-<br />

Magazin eingerichtet. Mir wurde indeß von <strong>der</strong> interimistischen<br />

Regierung zu <strong>Greifswald</strong> wie<strong>der</strong> die Agentschaft nicht nur<br />

bei dem Brandshäger, son<strong>der</strong>n auch Voigdhäger Magazin<br />

übertragen; und ich übernahm es gerne, um das Land gegen<br />

die Betrügereien und Härte <strong>der</strong> Kommissairs in etwas zu<br />

schützen. Den versprochenen Gehalt für meine geleisteten<br />

Dienste hatte ich noch nicht erhalten, und würde ihn auch wohl<br />

nie erhalten haben, wenn nicht mein Freund, <strong>der</strong> Oberappellationsrath<br />

Hagemeister, <strong>der</strong> als Vicepräsident in <strong>der</strong><br />

Regierung saß, mir dazu verholfen hätte. Mein erster Gang<br />

war nach Voigdhagen zu dem Divisions-General Piro, dem<br />

ich mich als Agent <strong>der</strong> Regierung vorstellte und nach seinen<br />

etwaigen Bedürfnissen fragte. Dieser schimpfte anfangs auf<br />

die Nachlässigkeit <strong>der</strong> Regierung, verlangte unter an<strong>der</strong>n<br />

Kleinigkeiten 2 Dutzend Kaffeetassen und wies mich im Uebrigen<br />

an seinen Kriegskommissair Galbeati. Ich freute mich über<br />

die mäßigen For<strong>der</strong>ungen des Generals. Aber <strong>der</strong> Herr<br />

Galbeati, <strong>der</strong> mich mit möglichster Galanterie empfing, spannte<br />

die Saiten um vieles höher. Ich verlange sogleich, sagte er,<br />

20000 Zentner Heu, 9000 Pinten Essig, einen Train von<br />

100 Wagen :c. Ich versprach, seine For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Regierung<br />

zu berichten und, was möglich wäre, zu beschaffen.<br />

Dann fragte ich, was er für seine Person bedürfe? Da<br />

Baltische Studien. XXXIX. 1. 5

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