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DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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62 E. Fabricius.<br />

mit den Meinigen das Leben gerettet; mehr hatte ich nicht<br />

gehofft, und so verschmerzte ich gerne den Verlust. In Stralsmid<br />

hatte man ganz beson<strong>der</strong>e Gerüchte gehabt. Ich sei,<br />

hieß es, in einem Auflauf erstochen, und <strong>der</strong> Herr von Hochwächter<br />

sei aufgehangen worden. Gerade wir beiden genossen<br />

vor Allen in <strong>der</strong> Gemeinde die größte Liebe und Achtung<br />

von Seiten des Feindes.<br />

Die Franzosen waren wir nun zwar los; aber nun<br />

kamen unaufhörlich schwedische Einquartierungen, bis die<br />

Franzosen im Juli-Monat wie<strong>der</strong>kehrten. Schrecklich war<br />

unsere Angst, da wir von ferne den Kanonendonner hörten.<br />

Kurz vor Brandshagen war ein Korps von etwa 5—800 Mann<br />

von verschiedenen Waffengattungen aufgestellt, um den etwa<br />

von Nnclam anrückenden Franzosen das Vorrücken zu erschweren.<br />

Kam dies zur Wirklichkeit, so war das Dorf geliefert.<br />

Ich wollte daher meine Familie nach Nie<strong>der</strong>hof<br />

bringen, selbst aber Alles abwarten und im äußersten Nothfall<br />

auf den Thurm steigen. Aber zum guten Glück erhielten<br />

die Schweden Befehl abzuziehen. Unter diesen Truppen befand<br />

sich auch die Landwehr, und die Hitze war an dem<br />

Tage so groß, daß drei Burschen vor Ermattung gestorben<br />

waren und auf unserm Kirchhof begraben wurden.<br />

Immer lauter rollte indeß <strong>der</strong> Kanonendonner und<br />

immer näher wallte <strong>der</strong> Pulverdampf auf Stralsund los.<br />

Alle Augenblicke erwarteten wir eine Abtheilung des feindlichen<br />

Heeres, das auf 60000 Mauu geschätzt wurde. Aber<br />

<strong>der</strong> erste Feind war ein Nar6oka1 äs lo^is, <strong>der</strong> auf meinen<br />

Hof ritt, ein Stück Kreide for<strong>der</strong>te und an die Thür schrieb:<br />

0ii6l oi-äonnawur Morand. Bald darauf traf auch <strong>der</strong><br />

Marschall Brune ein, <strong>der</strong> sein Quartier zu Miltzow nahm.<br />

Nun war ich ruhig, theils vor Plün<strong>der</strong>ung, theils auch wegen<br />

<strong>der</strong> zu hoffenden Einquartierung; denn wo <strong>der</strong> Oksl oi-äonnawur<br />

wohnt, herrscht wenigstens kein Hunger.<br />

Bald wimmelte das Dorf von Truppen; zu mir kam<br />

ein General und for<strong>der</strong>te Quartier; ich wies ihn auf die

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