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DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Aus Schwedisch-Pommerns Franzosenzeit. 55<br />

vor und er bat mich, mit dem Local bekannt, die Eintheilung zu<br />

machen. Ein Adjutant mußte mir den Bestand <strong>der</strong> Truppen<br />

geben. Als ich daraus sah, daß 2200 Menschen auf 26<br />

Häuser vertheilt werden sollten, that ich darauf Verzicht. In<br />

einigen Käthen lagen 120 Mann und in den kleinsten wenigstens<br />

40. Für die hochschwangern Frauen mittelte ich ein eigenes<br />

Local aus, wo sie ungestört gebären und ihr Wochenbett abwarten<br />

konnten.<br />

Die armen Brandshäger mußteu unaufhörlich im Magazin<br />

arbeiten, Holz hanen und anfahren helfen, und für alle ihre<br />

Arbeit erhielten sie nichts. Ich beschwerte mich deshalb bei<br />

<strong>der</strong> Negierung in <strong>Greifswald</strong> und erhielt den Bescheid, daß<br />

die übrigen Höfe nnd Dörfer mit ihnen abwechseln sollten.<br />

Aber diese gehorchten nicht. Eines Abends versammelten sich<br />

also die Brandshäger vor meinem Hause. Der General<br />

fragte, was alle diese Lente wollten? — Brod, sagte ich,<br />

und stellte ihm ihr Elend vor. — Sie bitten so gut, sagte<br />

er, wer kann Ihnen etwas abschlagen? — Von <strong>der</strong> Zeit an<br />

erhielten die in dem Magazin Arbeitenden ebensoviel Brod<br />

als die Soldaten, und auch manchen Schluck Branntwein.<br />

Auch nach an<strong>der</strong>n Gegenden Hill, wo viele Plün<strong>der</strong>ungen<br />

geschahen, besorgte ich Sauvegardes, uud wo ich konnte,<br />

brauchte ich die Gunst, worin ich bei dem General stand, zum<br />

Besten meiner Mitbürger. Nie ist mir von den Franzosen<br />

ein leides Wort gesagt, vielmehr genoß ich und meine Familie<br />

die größte Achtung und Liebe. Als einmal meine Frau auf<br />

einige Tage krank wurde, mußten zwei Aerzte zu ihr gehen.<br />

Auf dem Boden, wo wir wohnten, durfte sich lein Franzose<br />

sehen lassen. Kurz, ich habe nie einen bessern Feind gekannt<br />

als die Franzosen.<br />

Ich könnte mehrere Anekdoten von <strong>der</strong> Artigkeit und<br />

Feinheit anführen, die Alle, beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> General, gegen die<br />

Frauen bewiesen. Nur eins will ich nennen. Der Obrist<br />

Ficatio, ein sehr schöner Mann, <strong>der</strong> zu Eckhof einquartiert<br />

war und unter dem die Negimentsmusik stand, schickte sie

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