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DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Aus schwedisch-Pommerns Franzosenzeit. 47<br />

nichts, denn die Offiziere hätten selbst bezahlen sollen; und<br />

so ist es mir fast immer gegangen.<br />

Kaum hatten uns die Russen verlassen, so rückte ein<br />

Bataillon vom Negimente Kroneberg ins Kirchspiel ein. Bei<br />

mir nahm <strong>der</strong> Chef, <strong>der</strong> Major He<strong>der</strong>stierna mit seinem<br />

Adjutanten Lieutenant Silversparre Quartier; auch <strong>der</strong> Kapitain<br />

Norberg und <strong>der</strong> Dr. Westrell, welche im Nie<strong>der</strong>kruge lagen,<br />

speisten bei uns. Fast alle Offiziere des Bataillons waren<br />

täglich bei mir. Mit Freuden eriunere ich mich des Kapitains<br />

Güldenskip, des Kapitains Voye, <strong>der</strong> Lieutenants Cavallius,<br />

Edelfeld, Otler :c. Da diese Menschen alle sehr artig waren,<br />

so ging die Zeit von drei Wochen sehr angenehm hin.<br />

Einmal wurde auch von ihrem Prediger in <strong>der</strong> Kirche<br />

schwedisch gepredigt, wobei das Son<strong>der</strong>bare, daß, wenn <strong>der</strong><br />

Pastor einige Sprüche zitirte, und das geschah oft, die ganze<br />

Versammlung laut mitbetete. Alle Abende mußte die Regimentsmusik<br />

eine halbe Stunde vor dem Hause musiziren. Wir<br />

gaben den Offiziers einen Ball, wozu sie die Musik lieferten.<br />

Hierzu fanden sich auch noch so manche an<strong>der</strong>e Offiziers ein,<br />

so daß es eine Gesellschaft von 40 Personen wurde. Was<br />

sie mir für die Einquartierung bezahlten, war nicht des<br />

Nennens werth, so daß mir auch <strong>der</strong> Major noch ein Mehreres<br />

aufdrang. Alle verließen uns anch so zufrieden, daß sie in<br />

<strong>der</strong> Folge uns öfters wie<strong>der</strong> besuchten, und He<strong>der</strong>stierna, <strong>der</strong><br />

einige Jahre darauf als General nach Pommern kam, uns<br />

sogleich besuchte und für die freundliche Aufnahme dankte.<br />

Nach ihnen hatten wir mehrentheils Husaren im Quartier,<br />

unter an<strong>der</strong>n auch einen alten braven Rittmeister Hedenstierna.<br />

Bei dem Herumschweifeu <strong>der</strong> Husareu traf es sich, daß oft<br />

unerwartet 10—12 bei uns zu Tisch waren. Auch für die<br />

gemeinen Soldaten sorgte ich; ich errichtete mehrere Speisehäuser,<br />

wo die Soldaten für ein Billiges Suppe, Gemüse<br />

und Fleisch haben konnten.<br />

Nach <strong>der</strong> unglücklichen Schlacht am 14. October 1806<br />

vermehrte sich auch die Einquartierung. Gerade war <strong>der</strong>

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