DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

292 Fr. Groenwall:
Kcmtzows Ansichten sind klar: royalistische Trene gegen sein
Fürstenhaus und protestantische Religiosität sind die Charakterzüge,
die uns überall in seinen Werken begegnen. Das Urtheil
über ihn mnß verschieden ausfallen, je nach der verschiedenen
Stellung, die ein Beurtheiler zu deu großen Streitfragen der
Zeit einnimmt.
Zuletzt wollen wir anch noch ans die Schicksale der
Kantzowschen Handschriften etwas näher entgehen. Wir sind
in der glücklichen Lage, seine Werke ganz so, wie sie ihm aus
der Feder geflossen, studiren zu können. In vier starken Folio<
bänden, welche alle Kantzows Hand ganz unverkennbar zeigen,
sind nicht nnr die oben erwähnten Abfassungen der Chronik
erhalten, sondern auch zahlreiche Entwürfe u. dergl., was er
theilweise bei der Abfassung seiner Werke gebraucht, theilweise
noch für eine kommende Bearbeitung zusammengebracht hatte.
Nach Kantzows Tode kamen seine hinterlassenen Schriften als
Erbschaft noch einmal in die Hände des Mitarbeiters, Nillas
von Klemptzen. Diese Annahme wird sowohl durch die in
mehreren Handschriften der Pomerania enthaltene Nachricht,
als anch dadnrch bestätigt, daß wir in allen vier Bänden
nnd namentlich im (^oä. ?utd. zahlreiche Anmerkungen von
Klemptzens Hand finden, die thatsächlich später als die
Kantzowschen geschrieben worden sind^). Klemptzen lebte noch
10 Jahre nach Kantzows Tode, Nachdem auch er gestorben
war, scheint der litterarische Nachlaß der beiden Männer
dem fürstlichen Archive zugefallen zu sein. Ihre Werke werden
in dem 1580 von Hagemeister errichteten Inventar des Archives
zu Wolgast aufgezählt. Schon im Anfange des XVII. Jahrhunderts
aber scheinen die vier Bände von einander auf immer
getrennt worden zu sein. Der eine, der d'oä. ?utd., kam
i) E5 sind gewiß, wenigstens im Ood. l^iitd., anch andere Hände
schon früh thätig gewesen. Ueberall finden sich hier RandanmertmuM,
welche, ganz unkritisch sind nnd deshalb weder von Kanhow noch von
Klemptzen herrühren können.