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DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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284 Fr. Groenwall:<br />

das heimathliche Nie<strong>der</strong>deutsch, war es ganz natürlich, daß<br />

ein Verfasser dem Geschmacke des gebildeten Publikums nachkam.<br />

Darin liegt auch für die Geschichte <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>deutschen<br />

Sprache die große Bedeutung jener Thatsache, daß Kantzow<br />

es angemessen fand, sein nie<strong>der</strong>deutsch geschriebenes Werk ins<br />

Hochdeutsch umzusetzen: „damit ist das Schicksal des Nie<strong>der</strong>deutschen<br />

gleichsam providentiell entschieden" (Rückert, Gesch.<br />

d. nhd. Schriftspr. II, S. 193) ^). Ferner ist wohl die Annahme<br />

nicht unberechtigt, daß mit <strong>der</strong> Arbeit Kantzows<br />

bescheidene Ansprüche gewachsen sind, so daß er seinen Blick<br />

über die Grenzen Nie<strong>der</strong>deutschlands hinausrichtete, und sein<br />

Werk und damit die Kenntniß seines pommerschen Vaterlandes<br />

auch im übrigen Deutschland verbreiten wollte^). Zu einem<br />

solchen Zwecke gab es nur zwischen Hochdeutsch und Latein<br />

die Wahl. Die Alleinherrschaft des Lateins war mit dem<br />

Mittelalter schon längst zu Ende, und die neueren Zeitströmungen<br />

trugen überall die Landessprachen auf ihren Wellen.<br />

Da nun gerade in Deutschland das „Hochdeutsch" zur allgemeineren<br />

Verwendung immer mehr gelangte, so ist es ganz<br />

selbstverständlich, daß Kantzow diese Sprache bevorzugte.<br />

Es ist oben (S. 280) schon gesagt worden, daß Kantzow<br />

diese zweite Abfassung seiner Chronik nicht abgeschlossen hat,<br />

da das ganze VI. Buch bis auf einige Zeilen fehlt (vgl.<br />

Medems Ausg., S. 134). Wahrscheinlich ist, daß Kantzow<br />

durch seine Reise nach Wittenberg daran gehin<strong>der</strong>t wurde.<br />

Bedenken wir nämlich, daß seine erste geschichtliche Arbeit nicht<br />

vor dem Schlüsse des Jahres 1536 entstanden sein kann,<br />

und daß er danach zuerst die nie<strong>der</strong>deutsche Behandlung <strong>der</strong><br />

älteren Geschichte, ferner auch diese hochdeutsche Umschmelzung<br />

<strong>der</strong> beiden vorigen Arbeiten gemacht hat, so müssen wir<br />

annehmen, daß er jetzt zu dem Zeitpunkte jener Reise gelangt<br />

war, welche er im Frühling 1538 unternahm (vgl. oben<br />

S. 275). Wir hatten schon Gelegenheit zu bemerken, daß zu<br />

1) Vgl. auch Pietsch S. 76; Kluge S. 97.<br />

2) Vgl. Kosegartm, Wie<strong>der</strong>auffiuduug ?c., S. 6.

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