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DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Thomas Kantzow und seine Pmnmersche Chronik. 279<br />

nur von ihm ausgearbeitet worden, fon<strong>der</strong>n auch in seiner<br />

eigenen Handschrift vorhanden sind.<br />

Nur allmählich erweiterte sich Kantzows Arbeit zu einer<br />

Geschichte Pommerns von ältester bis auf die neuere Zeit. Zuerst<br />

beabsichtigte er, nur die Nächstliegende Vergangenheit zu<br />

schil<strong>der</strong>n. Diese Arbeit liegt uns in Böhmers Ausgabe<br />

S. 118—230 vor. Sie behandelt ausführlich die Geschichte<br />

Bogislavs X. und seiner Söhne bis zu den Begebenheiten<br />

des Jahres 1536; einleitungsweise werden die Ereignisse <strong>der</strong><br />

letzten Hälfte des XV. Jahrhun<strong>der</strong>ts erzählt. Die Vorrede<br />

ist beson<strong>der</strong>s interessant, da sie uns zeigt, wie <strong>der</strong> Verfasser<br />

selbst sein Werk beurtheilte. „5o id jo nergend an<strong>der</strong>s<br />

tho diende — sagt er S. 120 — so mochte id doch dartho<br />

gut s^n, dat id dorch s^ne vngeschicklicheit ein mal einen<br />

geschicke<strong>der</strong>n vpruckede, de einn beters make. Wo me benne<br />

an den geschickeden Tutenisten sutt (— sieht), de nicht eher<br />

plegen thospelen, son<strong>der</strong> wen se einen schlan horen, de<br />

nichts daruan wet." Der anspruchslose Verfasser ahnte<br />

nicht, daß die Töne, die er selber <strong>der</strong> vaterländischen Geschichte<br />

ablauschte, noch viertehalb Jahrhun<strong>der</strong>t später nicht verklungen<br />

sein sollten. Mit dieser Bescheidenheit steht es auch<br />

im Einklänge, daß er sein Werk in <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>deutschen Sprache,<br />

seinem heimathlichen Dialekt, verfaßte. Sein Vorgänger<br />

Bugenhagen widmete <strong>der</strong> fürstlichen Familie seine Arbeit in<br />

<strong>der</strong> gelehrten Sprache des Mittelalters. Kantzow dagegen<br />

schreibt für „de jennen, so jn vorwaldinge lande, lüde vnd<br />

gemeines besten synt", und deshalb wählt er auch die Sprache,<br />

die einem solchen Leserkreise am verständlichsten sein mußte.<br />

Indem er sich auf diese Weise an ein größeres Publikum<br />

wendet, zeigt er auch den Einfluß <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen humanistischen<br />

Geschichtsschreibung (vgl. oben S. 259).<br />

Nachdem er dieses Erstlingswerk vollendet hatte, fing<br />

er an, auch die ältere Geschichte zu bearbeiten. Dies Werk,<br />

welches wir in Böhmers Ausgabe S. 1—118 finden, blieb<br />

aber sehr fragmentarisch: Lücken und Unebenheiten in <strong>der</strong> Be-

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