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DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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270 Fr. Groenwall:<br />

Reformationseiferer. Von diesen äußert er (Ndd. Chr. S. 165),<br />

daß sie bewegt würden „eins deils wol vth rechter truwer<br />

lieue thom Gades worde, auerst de meiste hupe vth Hate<br />

vnd nyde, so se iegen de papen hedden." Dem Herzog<br />

Barnim selbst dagegen spendet er das reichste Lob wegen<br />

seines energischen Auftretens gegen die „Schnaphanen", vor<br />

Allen gegen die räuberische Familie Manteussel (ndd. Manduuel,<br />

Ndd. Chr. S. 193 f.). Es darf deshalb nicht Wun<strong>der</strong><br />

nehmen, daß auch Herzog Barnim, welcher allein regierte,<br />

bis <strong>der</strong> Sohn Georgs, Herzog Philipp, im Herbste heimkehrte,<br />

dem fürstlichen Sekretär neue Präbenden schenkte.<br />

Am 10. Mai 1531 — Herzog Georgs Todestag — ist nach<br />

Böhmer (Einl. S. 36) eine Urkunde zu Stettin ausgestellt,<br />

durch welche Kantzow zu einer Vikarie in Voltzkow<br />

von Barnim präsentirt wird; am 18. desselben Monats ver<<br />

leiht ihm <strong>der</strong> Bischof dieselbe. Schon 8 Tage später, am<br />

18. Mai präsentirt Herzog Barnim ihn wie<strong>der</strong> zu einer Vikarie<br />

in Rakow. Noch eine dritte Vikarie brachte dasselbe<br />

Jahr nnserm fürstlichen Kanzleibeamten ein: am Mittwoch<br />

nach Quasimodogeniti präsentirt nämlich <strong>der</strong> Abt zu Colbatz,<br />

Valentin, „6i8or6wiu 1K. Oantso^ oißi-ioum"^) zur Vikarie<br />

in <strong>der</strong> Parochialkirche zu Damm. Die Bestätigung folgte<br />

i) Aus dem Umstände, daß K. in dieser und in einer noch zu<br />

nennenden Urkunde „olsrioug" genannt wird, schließt Böhmer S. 38,<br />

daß K. ein Geistlicher gewesen sei. Allein das Wort cisrious wird<br />

wohl ini nächsten Zusammenhange mit dem mnd. klerk (vgl. Schiller-<br />

Lübben) zu deuten sein und bedeutet nicht nur in erster Hand „Geistlicher",<br />

son<strong>der</strong>n auch — da die meisten Gelehrten geistlichen Standes<br />

waren — „Gelehrter, kom« 1ittoi-aw8", dann beson<strong>der</strong>s „Schreiber,<br />

ZGClytariiiZ". Dieselbe Entwicklung <strong>der</strong> Bedeutung zeigt das Wort im<br />

holländischen, französischen und englischen- das mittel-schwedische hatte<br />

das Wort aus dem mnd. entlehnt. — Ebenso wurde Ulrich v. Hutten<br />

als „olyrious" in <strong>Greifswald</strong> immatrikulirt, wie man ihn engt, auch<br />

ganz analog „tkat ^reat olerko ol ^Ima^ns, nannte (Kosegarten,<br />

I, S. 165). Studenten und Schüler wurden auch deshalb olsi-ioi genannt,<br />

weil ihnen meistens geistliche Tracht vorgeschrieben war (vgl.<br />

Müller, Quellenschriften, S. 214, 65).

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