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DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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236 Hugo Schumann:<br />

Stelleu, wo die Gräber durch die folgenden Bewohner zerstört<br />

sind, genau unterscheidet! kaun; auch würden die Leichenräuber<br />

wohl zuerst die mehr in die Augen fallenden Hügelgräber<br />

in Angriff genommen haben.<br />

Während <strong>der</strong> sogenannten mittleren La T^ne- nnd<br />

römischen Periode scheint das Gräberfeld nicht benutzt worden<br />

zu sein, und erst die eiudriugeudeu Slaven haben wie<strong>der</strong><br />

Spuren zurückgelassen. Zu eiuer Tempel- o<strong>der</strong> Zufluchtsstätte<br />

haben sie den Burgwall aber uicht benutzt; hierzu wählten sie die<br />

bei weitem güustiger gelegeneu, nur 1 km entfernten Inseln im<br />

Lebehner See. Ich möchte bei <strong>der</strong> Geringfügigkeit <strong>der</strong><br />

slavischen Reste den Burgwall nicht eigentlich einen zweischichtigen<br />

nenueu. Immerhiu ist doch uicht zu leugnen,<br />

daß unser Burgwall mit den vorslavischen Burgwallen <strong>der</strong><br />

Lausitz gewisse Analogien zeigt. So hat man auch ans dem<br />

Burgwall von Burg im Spreewald Gräber gefunden und<br />

von Schulenburg auertennt, daß <strong>der</strong> genannte Burgwall<br />

Beerdigungszwecken gedient habe.^)<br />

Es ist daher recht wahrscheinlich, daß, wenn die Slaven<br />

unsereu Burgwall befestigt, dabei die Gräber zerstört und<br />

eine stärkere Knlturschicht zurückgelassen hätten, etwas zu<br />

Stande gekommen sein müßte wie das, was man einen zweischichtigen<br />

Burgwal! ueunt. Auf diese doppelschichtigeu Burgwälle<br />

mit ihrer uutereu vorslavischeu uud oberen<br />

slavischeu Schicht hat Virchow zuerst aufmerksam gemacht<br />

und gezeigt, daß das Topfgeschirr <strong>der</strong> unteren vorslavischen<br />

Schicht genan mit dem <strong>der</strong> Urnenfriedböfe übereinstimmt.<br />

Hier haben wir also den doppelschichtigen Bnrgwall<br />

gewissermaßen noch im Stadinm des Gräberfeldes vor Augen.<br />

Ich will damit nicht behaupten, daß alle gemischten Wälle<br />

ursprüuglich Gräberfel<strong>der</strong> gewesen seien, es mögen viele auch<br />

schou den vorslavischen Bewohnern als Zufluchts- o<strong>der</strong> Wohnstätte<br />

gedient haben (z. B. das heilige Land bei Nienmsch,<br />

'^j Virchow und v. Schulenburg, <strong>der</strong> Spreewald und <strong>der</strong> Schloßberg<br />

von Burg. S. 21 u. 23.

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