DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Cosinus von Simmern's Lebenslauf. 13
treibeu, daß ich auch bald versoffen wäre, aber doch auch
also zum ausruheu mich salviret, weil mir keiner, da sie ihrer
Kleider schonten, nachsetzte. Ich entkam also in eine nechst
entlegene Mühle, da ich vermeinte Hülfe zu erlangen, mich
an diesen Dieben mit Kraut und Loth wieder zu rächen:
als aber dessen nichts vorhanden, muß ich noi6ii8 vowns
Mißntiain haben, nicht anders gedenkend, denn Chuem
würde das Gelag bezahlen müssen. Aber Gott giebt diesem
ziemlich groben Menschen auch den Verstand, daß er dieweil
sie alle hinter mir hersind ans der Kammer kommt, und sich
auf dem Heu-Schuppen verbirget, Immittelst als alles Gesinde
im Wald, und nur die Hof-Mutter und eine Magd vorhanden,
treiben sie allen Muthwillen, hauen die Fenster und Töpfe
zu Stücken, zerschlagen den Ofen, zerreißen die Betten, und
stehlen mir ein gutes Vogel-Rohr. Ich schicke gen Thoren
an den H. Strobandt, derselbe ordnet mir alsbald einen
Soldaten oder 4 mit Musqueten hinaus, bis zu meines
H. Oheim H. Aegid. Lichtfuß der in Pommern gewesen war,
Heimkunft; aber die Schelmen wollten nicht wiederkommen,
daß man sich hätte rächen können. Als nun diese Gefahr
meine Eltern zum Theil erfahre«, habe ich diese Pohlnische
Wirthschaft wiederhintenan gesetzet, und dem H. Lichtfuß iu
seinen ihm angetragenen Geschäften auf einer Reise gen
Warschau und Lublin, auch gar bis ans Reußenland a68Ì8t6nc6
geleistet, wo mich unterwegs dießseit Warschau ein sehr schwer
hitzig Fieber angestoßen, welches mich so abgemattet, daß ich
in einem Städtlein Warcke ^) genannt, hinter Warschow gelegen,
habe müssen liegen bleiben, und mich ganze 14 Wochen
geängstiget, ehe daß ich wieder zurück gen Thoren kommen
können, und alda durch Gottes Hülfe und fleißige Cur in
des sel. H. Strobandes Hanse wiederum zur Gesundheit gelauget,
und folgends im 1600 Jahr wieder zu meinen Eltern
nach Hause ziehen können denen ich in ihrer Nahrung auch
Warka südlich von Warschau.