DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Nrnenfriedhöfe m Pommern. 171
und einmal 2 aus einem 2^ Fuß hohen und 5 m im Durchmesser
haltenden „Steinbackofen" zum Vorschein gekommen
seien. In den Urnen befand sich nur ein Stück Bronzeblech.
Unter den Urnen zwischen Steinen fand sich ein nach Virchow
„ausgemacht italischer Vronzecelt, hinten mit halbmondförmigem
Ausschnitt, verbreiterter Schneide und fast ohne Schaftlappen."
Ferner eine 44 oiQ lange Nadel mit tutulusförmiger
Spitze auf der Scheibe, Nrillenspirale, Fingerring mit 2
Windungen, 8 verbogene und geschmolzene Ringfragmente,
Fragment einer Scheibenspirale, 5 om weiter Armring, Nadel
mit 7 Einkerbungen am Kopfe, 14 oin lange Nadel mit seitwärts
gebogenem geregelten Kopf und Oese an der Biegung,
7 om lange Nähnadel, Fragment eines geregelten Halsblechs;
dabei zwei Knochenpfrieme, 2 durchbohrte Zähne, rechteckige
Knochenplatte mit kammförmigen Zähnen.
Vorausgesetzt, daß alle diese unterhalb der Urnen
gefundenen Gegenstände dem Urnenfriedhof selbst angehören
und nicht älteren Begräbnissen entsprechen, würden die Urnengräber
einer ziemlich weit zurückliegenden Periode zugerechnet
werden müssen. Die Nadeln von Bronze entsprechen Typen,
die wir als den Ungarischen zugehörig bezeichnen müssen,
wie bei Ham pel, Alterthümer der Bronzezeit in Ungarn,
Taf. 52 u. 53, und deuten in Verein mit einem italischen
Bronzecelt auf von Süden kommende Einflüsse hin. Die
Gefäße entsprechen den Lausitzer Gefäßen mit stnmpfwintlig
gebrochener Seitenkante.
Verhandl. der Berl. Ges. f. Anthr. 1886. S. 600.
Dr. E. Walter, prähist. Funde zwischen Oder und
Nega. Nr. 142.
Lielzower Fährberge ans Rügen. Auf den Lietzower
Fährbergen befindet sich nach Baier ein Urnenfriedhof. Genaueres
ist nicht mitgetheilt. Auf denselben Bergen befindet
sich auch eine Feuersteinschlagstelle, über welche Prof. Virchow
genauere Mittheilung macht.
Or. R. Baier. Die Infel Rügen u. s. w. S. 61.
Verhandl. d. Berl. Ges. f. Anthr. 1886. S. 617.