DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Cosmus von Simmern's Lebenslauf. 11
englische Seeräuber umgekommen, und geblieben") auf Begehren
meines H. Vaters von diesem tapfern adelichen Herrn
abgefordert und zu Wafser die Weichsel herunter auf Thoren
wieder angelanget, alda bis zum «Innio beim H. Lichtfuß
noch aufgehalten, und nachmals meine Eltern besuchet, die
nun gerne gesehen hätten (zumahl weil der H. Vater immer
krank und schwach) daß ich mich daheim aufhalten sollte; aber
mein Herz stand immer zu den Leuten in der Frembde. Ich
erhielte es also zum zweiten mal, daß ich wieder in Preußen
kam, und hielt mich eine Zeitlang bei der Frau Hans
Ruedigern*) (woselbst der H. Lichtfuß auch seinen Tisch und
Logirnng zu Thoren am Ringe gehabt). Diese Frau Ruedigern
hat 2 Söhne hinterlassen, davon der eine Felix, Appellations-
Rath zu Präge, der ander Hans, in Meißen auf seinen
Landgütern durch Heirath seinen Sitz bekommen bis daß sich
H. Lichtfuß mit des Hrn. B. Heinrich Strobanden **) Tochter
verehelicht und mir***) ao. 1599 ein Vorwerk und Mühle
so auf gewisse Jahre arrhendiret worden, zu verwalten unter
Hände gegeben, welches Landgütlein etwa 3 Meilen von
Thoren im Walde gelegen war. Auf selbigem wäre ich abermalen
bald um mein Leben gekommen. Denn als sich eines
Tages trifft, daß etliche Pohlen zu Roß und Wagen von
einem andern einen Vauren, so entlaufen war mit Gewalt
abgeholet, und umwege gesnchct, reitet einer zuvor und frägt
einen Polnischen Knecht Ehim oder Jochim geheißen, (der
diesmal bei mir war, aber wenig Polnisch konnte), wo der
Weg da und da hinginge. Als dieser nicht zu antworten
gewußt, schilt er den Knecht für einen Psimimezlei oder teutschen
Hund, der Knecht ihn wieder für einen Pohlnischen Curvoshim,
*) o. !.. Hans fehlt.
*5) o. I^. die Vornamen fehlen.
555) o. !.. befreundtet, und ihm (letzteres ganz unsinnig).
">) Georg Lichtfnß 1- 1601; er flog, als das Pulver Feuer fing,
in die Luft. 006. I^ndsod. S. 411.