DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

126 Hugo Schumann:
ähnlicher Form nachgearbeitet. Dergleichen Fibeln finden sich
in Baden (Ladenburg), Station La Töne u. s. w. Auch die
älteren Brandgrubengräber zeigen dieselbe. So findet sie sich
in Bornholm,*) Oliva und, wie wir später sehen werden, besonders
schön aus Eisen und Bronze in Koppenow, Dnmgenewitz
u. s. w. Guben (Lausitz).**)
Die für Vutzke charakteristische Fibel schließt sich hingegen
an eine andere alte La Töne-Form an, die Undset die
„dreieckige oder rechtwinklige" nennt. Die Fibel ist
dadurch ausgezeichnet, daß der Bügel iu seinem oberen Theile
eine rechtwinklige Knickung erfahren hat. Diese Fibel findet
sich schon in den alten Vegräbnißfeldern von Posen (Wzedzin
bei Mogilno***).
Auch auf Bornholm findet sich dieselbe Form in den
älteren Brandgruben.^)
Die in Butzke am häufigsten vorkommende geknickte
Fibel stimmt nicht mehr genau mit der ursprünglichen Form
überein, sondern der Knick des oberen Nügeltheils hat
seine Schärfe verloren und ist mehr rund geworden. Am
deutlichsten ist die alte Form noch in unserer Taf. X Fig. 5
zu erkennen.ff) In Taf. XI Fig. 3 ist der Knick bereits
mehr gerundet, doch zeigt sie noch die ältere Form, während
das Fußende dadurch, daß es nur noch eine kleine Oeffnung
hat, sich schon mehr der römischen Provinzialfibel nähert, die
in den jüngeren Vrandgrubengräberfeldern allgemein vorkommt
und sich durch ihren geschlossenen Nadelhalter, der einen un-
*) Undset, S. 398, Fig. 85.
^*) Ientsch, Gubener Gymnasialprogr., Taf. I, Fig. 34 und
II, Fig. 21.
5*5> Undset, Taf. XIII, Fig. 6.
5) Undset. S. 399, Fig. 92.
1-f) Eine unserer Fig. 5 sehr ähnliche Fibel befindet sich in der
Sammlung des Vereins für Heimathstunde in Müncheberg (Fundort
Göritz), abgebildet: Günther's Album der prähistorischen Ausstellung.
Sektion IV. Taf. 15.