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Die Kartoffel

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<strong>Kartoffel</strong><br />

Solanum tuberosum<br />

Familie: Nachtschattengewächse (Solanaceae)<br />

Der deutsche Name <strong>Kartoffel</strong><br />

erinnert an Trüffel, italienisch<br />

tartufolo, mit denen sie am<br />

Anfang verglichen wurde. <strong>Die</strong><br />

Spanier, lernten in der ersten<br />

Hälfte des 16. Jahrhunderts<br />

von den Inkas die neue Frucht<br />

patata kennen- der englische<br />

Name potatoes erinnert noch<br />

heute daran.<br />

Nutzung<br />

Nach Europa wurde die <strong>Kartoffel</strong> zuerst wegen der schönen Blüte und des üppigen<br />

Laubes als reine Zierpflanze importiert und als seltene Pflanze in botanischen<br />

Gärten aufgenommen.<br />

Es vergingen rund 200 Jahre bis die unterirdischen, verdickten Sprossteile, die als<br />

Speicher für die Reservestoffe (Stärke) der Pflanze dienen, als Nahrungsmittel<br />

eingesetzt wurden.<br />

Häufig kam es auch vor, dass die Menschen nicht die Knollen, die in der Erde<br />

wuchsen, verzehrten, sondern die Beeren oberhalb und sich dabei schwere<br />

Vergiftungen zuzogen.<br />

Friedrich der ll. (1712- 1786), der alte Fritz, erkannte, dass die neue Frucht eine<br />

entscheidende Abhilfe für die immer wieder auftretenden Hungersnöte versprach,<br />

und traf energische Maßnahmen zur Einführung der <strong>Kartoffel</strong>n in Pommern und<br />

Schlesien. 1744 ließ er die <strong>Kartoffel</strong> kostenlos in Preußen verteilen. 1756 machte er<br />

den <strong>Kartoffel</strong>anbau zur Pflicht.<br />

Im Siebenjährigen Krieg (1756- 1763) gelang dann der <strong>Kartoffel</strong> der Durchbruch als<br />

Grundnahrungsmittel.<br />

<strong>Die</strong> Verbreitung der <strong>Kartoffel</strong> brachte entscheidende Veränderungen der<br />

Essgewohnheiten in Deutschland mit sich. Abgesehen vom Brotverzehr wurde die<br />

übrige Getreidekost fast vollständig verdrängt.<br />

Heute sind etwa 40% der verzehrten <strong>Kartoffel</strong>n „veredelte“ <strong>Kartoffel</strong>erzeugnisse, wie<br />

z.B. Pommes frites, Knödelpulver und <strong>Kartoffel</strong>chips.


<strong>Kartoffel</strong><br />

(Erdapfel, Speisekartoffel, regional auch Bramburi, Grundbirn und Krumbiir)<br />

Solanum tuberosum<br />

Familie: Nachtschattengewächse ( Solanum )<br />

Wuchsform<br />

einjährig, man pflanzt sie durch die Knollen<br />

fort, welche unter der Erde an waagerecht<br />

wachsenden Sprossachsen sitzen. Der<br />

oberirdische Stängel ist krautig, d.h.<br />

grüngefärbt und weich: er ist mehrfach ästig<br />

Blätter<br />

unpaarig gefiedert, indem sehr kleine<br />

Fiederblättchen mit großen abwechseln<br />

Blütezeit<br />

nach 60 Tagen<br />

Blüten<br />

• Kelch grün gefärbt und fünfteilig<br />

• Blumenkrone weiß oder rötlichweiß,<br />

besteht aus fünf verwachsenen<br />

Blumenblättern<br />

• Form: zu einem Trichter verwachsen<br />

• Staubbeutel: gelb, es sind 5<br />

Staubgefäße vorhanden<br />

Blütenstand<br />

mehrere Einzelblüten pro Stängel<br />

Platzbedarf<br />

Reihenabstand: 75 cm<br />

Pflanzendichte: 4 Pflanzen / m²<br />

Pflege<br />

muss mehrmals im Jahr von Unkraut befreit<br />

werden, braucht viel Licht, Pflanze muss<br />

angehäufelt werden, damit die Knollen kein<br />

Licht erhalten.<br />

Düngung<br />

Kompost<br />

Schädlinge<br />

Pilz (Peronospora infstans); Coloradokäfer<br />

(Doryphora decemlineata); Grasblattkäfer (<br />

chrysomela graminis; Maikäfer (Melotontha<br />

vulgaris ), <strong>Die</strong> Raupe des Totenkopfs<br />

(Sphinx atropos)<br />

Herkunft<br />

<strong>Die</strong> Spanier haben sie in den Jahren 1580-<br />

1585 von Amerika nach Europa gebracht.<br />

Chile ist ihre eigentliche Heimat<br />

Früchte<br />

der Fruchtknoten ist zweifächerig, in jedem<br />

sitzen viele Samenkörner<br />

Kultur<br />

nicht aus dem Samen, sondern aus der<br />

Knolle; Tochterpflanze ist ein Klon, ist also<br />

mit der Mutter genetisch identisch<br />

Ökologischer Lehrgarten<br />

PH-Karlsruhe<br />

Autorin: Marlies Solle

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