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Circular Stapler

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ChB 09js<br />

DE<br />

dem Stuhlgang, Cremes und Analtampons (Zäpfchen mit<br />

Mulleinlage). Genügt das nicht, so sind - je nach<br />

Hämorridenstadium - eingreifendere Maßnahmen erforderlich.<br />

Da eine konservative Behandlung in Ihrem Falle keinen Erfolg<br />

verspricht, raten wir zur Operation mit dem Rundklammer-<br />

Apparat.<br />

Wie wird operiert?<br />

Der vorgesehene Eingriff erfolgt in Vollnarkose oder<br />

Regionalbetäubung (z.B. Caudalanästhesie), bei ambulanter<br />

Operation gelegentlich in örtlicher Betäubung. Über<br />

Einzelheiten und Risiken des Betäubungsverfahrens werden Sie<br />

gesondert aufgeklärt.<br />

Ziel der Operation mit dem Rundklammer-Apparat (<strong>Circular</strong><br />

<strong>Stapler</strong>) ist es, die Blutungsquelle sowie drittgradige (in<br />

seltenen Fällen auch zweitgradige) Hämorriden zu entfernen.<br />

Hierbei wird nach Möglichkeit die für den Feinschluss des<br />

Afters wichtige Innenauskleidung (Analhaut) erhalten bzw.<br />

wieder in das Afterinnere gebracht. Die gesunden Teile des<br />

hämorridalen Schwellkörpers und der Schließmuskel bleiben<br />

dabei weitgehend verschont. Sollte der Schließmuskel verengt<br />

sein, so wird er zunächst vorsichtig gedehnt. Die vorgefallenen<br />

Hämorriden werden zusammen mit der Afterdehnung<br />

zurückgebracht (reponiert).<br />

Zunächst wird ein kurzes dickes Rohr (Spekulum) in den<br />

unteren Mastdarm eingeführt und die Mastdarmschleimhaut<br />

unmittelbar oberhalb der vorfallenden Hämorriden mit einer<br />

Rundum-Naht („Tabaksbeutelnaht“) gefasst. Anschließend<br />

wird der Rundklammer-Apparat (<strong>Stapler</strong>) durch dieses kurze<br />

Rohr in den After eingebracht. Mit dem Auslösen des<br />

Apparates werden die vorfallenden Hämorridenpolster<br />

abgetrennt und die Wunde gleichzeitig mit winzigen<br />

Titanklammern verschlossen (Abb. 2). Dabei wird im gleichen<br />

Vorgang die Analhaut (Anoderm) innen angenäht. In den<br />

folgenden Wochen gehen die Klammern mit dem Stuhl wieder<br />

ab.<br />

Der wesentliche Vorteil dieser Methode besteht darin, dass die<br />

Operation gegenüber den konventionellen Operationsverfahren<br />

im Inneren erfolgt. Somit verursacht diese Hämorriden-<br />

Operation nachweislich deutlich weniger Schmerzen als<br />

konventionelle Enddarm-Operationen.<br />

Sollten sich nach der Operation noch Resthautfalten (Marisken)<br />

außen am After befinden, so werden diese in der gleichen<br />

Sitzung abgetrennt; diese Wunde bleibt meist offen.<br />

Bei überraschenden Befunden und Störungen während der<br />

Operation (z.B. stärkere Blutungen, Verletzung benachbarter<br />

Organe, insbesondere bei Zweitoperationen) können<br />

zusätzliche Maßnahmen oder der Wechsel des geplanten<br />

Verfahrens erforderlich werden, die bei dem jetzigen Stand der<br />

Diagnostik nicht vorhersehbar sind. Fragen Sie bitte den<br />

behandelnden Arzt, ob er selbst mit einer<br />

Erweiterung/Änderung des Eingriffs rechnet. Er wird Sie ggf.<br />

über Vor- und Nachteile, Risiken und Folgen dieser<br />

Maßnahmen gesondert aufklären.<br />

Ist mit Komplikationen zu rechnen?<br />

In der Regel ist dieses Verfahren zur Hämorridenbehandlung<br />

risikoarm. Trotz größter Sorgfalt kann es dennoch während<br />

oder nach der geplanten Operation vereinzelt zu<br />

Zwischenfällen kommen, die eine Erweiterung des Eingriffes<br />

bzw. eine Nachoperation erfordern. Zu nennen sind:<br />

• Allergische Reaktionen (z.B. Hautausschlag, Juckreiz)<br />

gegen Betäubungsmittel, Medikamente oder Latex; sehr<br />

selten kommt es zum lebensgefährlichen Kreislaufschock,<br />

der intensivmedizinische Behandlung noch mehrere<br />

Stunden/Tage nach der Operation erfordern kann;<br />

• selten stärkere Blutungen; sie müssen ggf. meist durch eine<br />

Naht oder Einspritzung gestillt werden. Blutübertragungen<br />

sind fast nie erforderlich. Sollte bei sehr starkem<br />

Blutverlust dennoch eine Blutübertragung erforderlich<br />

werden, kann es dadurch sehr selten zur Infektion mit<br />

Hepatitis-Viren (Leberentzündung), extrem selten mit HIV<br />

(Spätfolge AIDS) und/oder anderen gefährlichen Erregern<br />

kommen;<br />

• vereinzelt Blutergüsse, Schwellungen (Ödem) und kleine<br />

Gerinnsel in Blutgefäßen des Afters (Thrombosen); sie<br />

bedürfen meist keiner besonderen (chirurgischen)<br />

Behandlung;<br />

• Nebenverletzungen (z.B. am Schließmuskel, an Nerven):<br />

das Risiko ist erhöht bei außergewöhnlichen anatomischen<br />

Verhältnissen, bei ausgedehnten Entzündungen und/oder<br />

bei Verwachsungen nach Voroperationen. In diesen<br />

seltenen Fällen kann eine nicht nur vorübergehende<br />

Stuhlhalteschwäche (Inkontinenz) verbleiben;<br />

• Haut- und Weichteilschäden, Nerven- und<br />

Venenreizungen, Abszesse oder Hautnekrosen infolge von<br />

Einspritzungen vor, bei oder nach der Operation; diese<br />

können bleibende Beschwerden (Narben,<br />

Missempfindungen) zur Folge haben; das gilt auch für<br />

Druckschäden an Haut und Weichteilen (z.B. Blasen,<br />

Geschwüre) oder Nerven trotz sachgemäßer Lagerung<br />

sowie Hautschäden durch Desinfektionsmittel und/oder<br />

elektrischen Strom;<br />

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