Aktien-Newsletter - Maxblue
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Aktie im Fokus<br />
<br />
Merck KGaA: 2<br />
Herabstufung<br />
von KAUFEN<br />
auf HALTEN<br />
Nach dem Rückschlag für Cladribin (ein<br />
Medikament zur Behandlung von Multipler<br />
Sklerose, MS) haben die Deutsche-<br />
Bank-Analysten das Kursziel für die Aktie<br />
des Pharma- und Spezialchemieunternehmens<br />
Merck KGaA (WKN: 659990) von<br />
85,00 auf 74,00 Euro gesenkt und die Einschätzung<br />
von KAUFEN auf HALTEN<br />
zurückgenommen.<br />
Reduzierter Ausblick für Pharmasparte<br />
Ende September 2010 äußerte sich der<br />
Ausschuss für Humanarzneimittel CHMP<br />
der europäischen Arzneimittelbehörde<br />
EMA negativ bezüglich Mercks Cladribin<br />
als erste Tablettentherapie bei MS. Aufgrund<br />
der derzeit vorliegenden Daten würden<br />
die Vorteile von Cladribin die Risiken<br />
nicht aufwiegen. Die Merck KGaA war<br />
ebenso wie die Deutsche-Bank-Analysten<br />
zuvor von einer Zulassung des Arzneimittels<br />
ausgegangen. Das Pharmaunternehmen<br />
kündigte an, alle Optionen zu prüfen,<br />
um eine Marktzulassung für Cladribin in der<br />
EU zu erhalten. Auch einen möglichen Einspruch<br />
gegen die Entscheidung behält sich<br />
der Konzern vor. Die Deutsche-Bank-Analysten<br />
sehen hierfür aber nur eine geringe<br />
Erfolgschance. Zudem hatte die US-Arzneimittelbehörde<br />
FDA am 21. September 2010<br />
das Konkurrenzprodukt Gilenya von Novartis<br />
zur oralen Erstbehandlung von schubförmiger<br />
MS in den USA zugelassen. In der<br />
Folge senkten die Deutsche-Bank-Analysten<br />
ihren Ausblick für die MS-Medikamente<br />
Cladribin und Rebif. Während die Prognosen<br />
für die anderen Merck-Divisionen<br />
un verändert bleiben, erwarten sie für die<br />
Pharmasparte Merck Serono in den nächs-<br />
Empfehlung<br />
Deutsche Bank<br />
Global Investment Solutions<br />
ten Jahren nur noch ein Umsatz- und<br />
Ergebniswachstum von etwa 3 Prozent<br />
jährlich.<br />
Senkung von Gewinnschätzungen und<br />
Kursziel<br />
Folglich haben die Deutsche-Bank-Analysten<br />
ihre Schätzungen für den Gewinn je<br />
Aktie reduziert. Die Prognosen lauten nun<br />
6,19 Euro (unverändert) für 2010, 7,36 Euro<br />
(–0,8 Prozent) für 2011 und 7,99 Euro (–3,6<br />
Prozent) für 2012. Für 2013 und 2014<br />
senkten sie ihre Projektionen sogar um 6,6<br />
respektive 9,6 Prozent. Das Kursziel, das<br />
mithilfe einer Multiplikatorenbewertung<br />
(KGV) ermittelt wird, haben die Deutsche-<br />
5-Jahres-Vergleich in Prozent<br />
Hinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.<br />
Bank-Analysten von 85,00 auf 74,00 Euro<br />
reduziert. Die Einschätzung für die Aktie<br />
der Merck KGaA lautet nun HALTEN. Zwar<br />
beurteilen die Deutsche-Bank-Analysten<br />
die Entwicklung von Mercks Chemiesparte<br />
positiv und heben die relativ niedrige<br />
Be wertung der Aktie hervor. Allerdings halten<br />
sie positive Nachrichten aus der Pharma-Pipeline<br />
in den nächsten neun Monaten<br />
für unwahrscheinlich und die Nachhaltigkeit<br />
selbst guter Quartalsergebnisse könnte<br />
von Investoren angezweifelt werden. In<br />
Kombination mit der Unsicherheit über die<br />
MS-Medikamente sehen sie daher kurzfristig<br />
wenige Impulse für eine Erholung des<br />
<strong>Aktien</strong>kurses.<br />
Verfasser: Katrin Witzel, Investmentanalystin <strong>Aktien</strong>, Global Investment Solutions<br />
2<br />
Hinweise zu Quellenangaben und zur Offenlegung möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter Ziffer 2 auf Seite 7<br />
2 | maxblue <strong>Aktien</strong>-<strong>Newsletter</strong> · 29. September 2010 · www.maxblue.de