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<strong>Aktien</strong>-<strong>Newsletter</strong><br />
www.maxblue.de 29. September 2010 | Ausgabe 38<br />
➚<br />
Trend<br />
Dow Jones: Starker September<br />
Der Dow Jones liegt im diesjährigen September bis dato um mehr als acht Prozent<br />
vorn. Man muss schon weit in die Vergangenheit zurückblicken, um eine so starke<br />
positive Performance in dem statistisch betrachtet schlechtesten Monat des altehrwürdigen<br />
Index auszumachen.<br />
Seit 1929 schnitt der Dow Jones nur einmal<br />
noch besser ab. Dies war im September<br />
1939, als er um 11,7 Prozent nach oben<br />
marschierte. Ansonsten sieht es statistisch<br />
betrachtet eher trübe<br />
aus im letzten Monat<br />
des dritten Quartals<br />
und Minuszeichen<br />
beherrschen hier das Bild. Im Zeitraum 1929<br />
bis 2009, also den vergangenen 81 Jahren,<br />
gab es insgesamt 49 September mit Rückgängen,<br />
in denen es im Durchschnitt um<br />
4,5 Prozent abwärts ging. Demgegenüber<br />
stehen nur 32 positive Entwicklungen. Mit<br />
Blick auf die einzelnen Monate ist dies die<br />
schlechteste Entwicklung. Zudem wurde<br />
in einem September der bislang größte<br />
Monatsverlust mit 30,7 Prozent (1931) verzeichnet.<br />
Und auch bei Betrachtung des<br />
arithmetischen Mittels hat der September<br />
die rote Laterne inne. Zwischen 1929 und<br />
2009 zeigt sich ein durchschnittlicher Verlust<br />
von 1,4 Prozent.<br />
Gemilderter Konjunkturpessimismus<br />
Die Stärke im September 2010 verwundert<br />
somit ein wenig. Nach dem Rücksetzer im<br />
August scheinen die Investoren jedoch<br />
wieder mutiger. Offenbar hat sich die<br />
Zuversicht gefestigt, dass das befürchtete<br />
„Double Dip“, also das erneute Abrutschen<br />
in eine Rezession, ausbleibt. Dazu beigetragen<br />
haben die Konjunkturdaten zu Monats-<br />
Derzeit scheinen sich die Investoren aber<br />
auf Aspekte zu konzentrieren, die zumindest<br />
positive Interpretationen zulassen.<br />
beginn, wie besser als erwartete Arbeitsmarktdaten<br />
oder der unerwartet gestiegene<br />
ISM-Index (Industrie) für August. Und auch<br />
zuletzt konnten Wirtschaftsdaten und Frühindikatoren<br />
die Stimmung<br />
nicht trüben,<br />
wenngleich es nicht<br />
nur glänzende Fakten<br />
gab. Derzeit scheinen sich die Investoren<br />
aber auf Aspekte zu konzentrieren, die<br />
zumindest positive Interpretationen zulassen.<br />
Gespannt darf man nun sein, ob sich<br />
diese Entwicklung im Oktober fortsetzt.<br />
Dabei dürften nicht nur die weiteren Konjunkturdaten<br />
im Blick stehen. In der nächsten<br />
Woche beginnt außerdem die Berichtssaison<br />
für das dritte Quartal. Die Unternehmen<br />
müssen dann mit ihren Zahlen und<br />
Ausblicken zeigen, dass die Vorschusslorbeeren<br />
in Form steigender Kurse von September<br />
gerechtfertigt sind.<br />
Dow Jones: Ø Monatsp. seit 1929<br />
2,0%<br />
1,5%<br />
1,0%<br />
0,5%<br />
0,0%<br />
-0,5%<br />
-1,0%<br />
-1,5%<br />
-2,0%<br />
1,1%<br />
Jan.<br />
-0,04%<br />
Feb.<br />
0,3%<br />
März<br />
1,4%<br />
April<br />
-0,1%<br />
Mai<br />
0,6%<br />
Juni<br />
Hinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher<br />
Indikator für die künftige Wertentwicklung.<br />
1,4%<br />
Juli<br />
0,8%<br />
Aug.<br />
-1,4%<br />
Sep.<br />
-0,02%<br />
Okt.<br />
0,7%<br />
Nov.<br />
1,4%<br />
Dez.<br />
<br />
Inhalt<br />
1 Trend<br />
In dieser Ausgabe<br />
2 Aktie im Fokus<br />
Merck KGaA<br />
3 Märkte im Fokus<br />
USA<br />
Deutschland<br />
4 Nachrichten<br />
Nestlé, Ryanair, Motorola<br />
5 Nachrichten<br />
Nike, Merck KGaA, Gerry Weber<br />
6 Ausblick und Termine<br />
7 Impressum<br />
8 In dieser Ausgabe<br />
Aktie im Fokus: Merck KGaA<br />
Nach dem Rückschlag für Cladribin<br />
(Medikament zur Behandlung von<br />
Multipler Sklerose) haben die Deutsche-Bank-Analysten<br />
ihre Einschätzung<br />
zur Merck-Aktie zurückgenommen<br />
und das Kursziel gesenkt.<br />
Hier geht es direkt zur Empfehlung.<br />
Übersicht Indizes<br />
INDEX<br />
Stand % zur<br />
29.09.10 Vorwoche<br />
52week<br />
High<br />
DAX 6.242,64 +0,55% 6.386,97<br />
Dow Jones 10.858,14 +1,11% 11.257,93<br />
S&P 500<br />
NASDAQ<br />
Nikkei 225<br />
1.147,70 +1,18% 1.219,80<br />
2.379,59 +1,93% 2.535,28<br />
9.559,38 -0,07% 11.408,17<br />
EUR/USD 1,3578 +1,35% 1,5145<br />
Öl (NYMEX) 77,42 +3,38% 89,77
Aktie im Fokus<br />
<br />
Merck KGaA: 2<br />
Herabstufung<br />
von KAUFEN<br />
auf HALTEN<br />
Nach dem Rückschlag für Cladribin (ein<br />
Medikament zur Behandlung von Multipler<br />
Sklerose, MS) haben die Deutsche-<br />
Bank-Analysten das Kursziel für die Aktie<br />
des Pharma- und Spezialchemieunternehmens<br />
Merck KGaA (WKN: 659990) von<br />
85,00 auf 74,00 Euro gesenkt und die Einschätzung<br />
von KAUFEN auf HALTEN<br />
zurückgenommen.<br />
Reduzierter Ausblick für Pharmasparte<br />
Ende September 2010 äußerte sich der<br />
Ausschuss für Humanarzneimittel CHMP<br />
der europäischen Arzneimittelbehörde<br />
EMA negativ bezüglich Mercks Cladribin<br />
als erste Tablettentherapie bei MS. Aufgrund<br />
der derzeit vorliegenden Daten würden<br />
die Vorteile von Cladribin die Risiken<br />
nicht aufwiegen. Die Merck KGaA war<br />
ebenso wie die Deutsche-Bank-Analysten<br />
zuvor von einer Zulassung des Arzneimittels<br />
ausgegangen. Das Pharmaunternehmen<br />
kündigte an, alle Optionen zu prüfen,<br />
um eine Marktzulassung für Cladribin in der<br />
EU zu erhalten. Auch einen möglichen Einspruch<br />
gegen die Entscheidung behält sich<br />
der Konzern vor. Die Deutsche-Bank-Analysten<br />
sehen hierfür aber nur eine geringe<br />
Erfolgschance. Zudem hatte die US-Arzneimittelbehörde<br />
FDA am 21. September 2010<br />
das Konkurrenzprodukt Gilenya von Novartis<br />
zur oralen Erstbehandlung von schubförmiger<br />
MS in den USA zugelassen. In der<br />
Folge senkten die Deutsche-Bank-Analysten<br />
ihren Ausblick für die MS-Medikamente<br />
Cladribin und Rebif. Während die Prognosen<br />
für die anderen Merck-Divisionen<br />
un verändert bleiben, erwarten sie für die<br />
Pharmasparte Merck Serono in den nächs-<br />
Empfehlung<br />
Deutsche Bank<br />
Global Investment Solutions<br />
ten Jahren nur noch ein Umsatz- und<br />
Ergebniswachstum von etwa 3 Prozent<br />
jährlich.<br />
Senkung von Gewinnschätzungen und<br />
Kursziel<br />
Folglich haben die Deutsche-Bank-Analysten<br />
ihre Schätzungen für den Gewinn je<br />
Aktie reduziert. Die Prognosen lauten nun<br />
6,19 Euro (unverändert) für 2010, 7,36 Euro<br />
(–0,8 Prozent) für 2011 und 7,99 Euro (–3,6<br />
Prozent) für 2012. Für 2013 und 2014<br />
senkten sie ihre Projektionen sogar um 6,6<br />
respektive 9,6 Prozent. Das Kursziel, das<br />
mithilfe einer Multiplikatorenbewertung<br />
(KGV) ermittelt wird, haben die Deutsche-<br />
5-Jahres-Vergleich in Prozent<br />
Hinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.<br />
Bank-Analysten von 85,00 auf 74,00 Euro<br />
reduziert. Die Einschätzung für die Aktie<br />
der Merck KGaA lautet nun HALTEN. Zwar<br />
beurteilen die Deutsche-Bank-Analysten<br />
die Entwicklung von Mercks Chemiesparte<br />
positiv und heben die relativ niedrige<br />
Be wertung der Aktie hervor. Allerdings halten<br />
sie positive Nachrichten aus der Pharma-Pipeline<br />
in den nächsten neun Monaten<br />
für unwahrscheinlich und die Nachhaltigkeit<br />
selbst guter Quartalsergebnisse könnte<br />
von Investoren angezweifelt werden. In<br />
Kombination mit der Unsicherheit über die<br />
MS-Medikamente sehen sie daher kurzfristig<br />
wenige Impulse für eine Erholung des<br />
<strong>Aktien</strong>kurses.<br />
Verfasser: Katrin Witzel, Investmentanalystin <strong>Aktien</strong>, Global Investment Solutions<br />
2<br />
Hinweise zu Quellenangaben und zur Offenlegung möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter Ziffer 2 auf Seite 7<br />
2 | maxblue <strong>Aktien</strong>-<strong>Newsletter</strong> · 29. September 2010 · www.maxblue.de
L Märkte im Fokus<br />
US-Indizes: Vierte Woche in Folge mit Zuwächsen<br />
Dow Jones auf dem Weg zum besten September seit 1939<br />
Auch in der vergan genen<br />
Woche knüpften<br />
die US-<strong>Aktien</strong>märkte<br />
an ihre positive Tendenz<br />
seit Anfang September<br />
an. Sie konnten damit bereits die<br />
vierte Woche hintereinander zulegen. Der<br />
Dow Jones stieg um 2,4 Prozent und verzeichnete<br />
im September, dem sonst eher<br />
schwachen Börsenmonat, mit Zuwächsen<br />
von mehr als acht Prozent die beste Performance<br />
seit 1939. Der S&P 500 legte in<br />
der vergangenen Woche um 2,1 Prozent<br />
zu. Beim NASDAQ Composite waren es 2,8<br />
Prozent Plus. Die Entwicklung in der vorigen<br />
Woche war aber nicht schnurstracks nach<br />
oben gerichtet. Nach einem sehr festen<br />
Start gab es eine zwischenzeitliche Orientierungslosigkeit,<br />
wozu auch die Aussagen<br />
der US-Notenbank nach der Sitzung am<br />
Dienstag beigetragen haben. Sie ließen in<br />
ihren Kommentaren einerseits die verstärkte<br />
Sorge um eine Deflation durchblicken.<br />
Andererseits konnten die Erklärungen dahingehend<br />
gedeutet werden, dass die Fed eine<br />
weitere Lockerung der bereits sehr expansiven<br />
Geldpolitik, womöglich durch weitere<br />
Käufe von Staatsanleihen, vorbereitet. Für<br />
die Wall Street offenbar eine nicht einfach<br />
zu interpretierende Gemengelage. Nach<br />
unschlüssigen Entwicklungen am Dienstag<br />
und Mittwoch folgten am Donnerstag<br />
etwas stärker sinkende Kurse, wozu auch<br />
die enttäuschenden Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe<br />
(Woche) beigetragen haben dürfte.<br />
Positiv aufgenommen wurden indes die<br />
Konjunkturdaten vom Freitag. Vor allem die<br />
Auftragseingänge langlebiger Güter (ohne<br />
Transport) für August waren deutlich besser<br />
als erwartet, was vor dem Wochenende zu<br />
kräftigeren Gewinnen führte und somit die<br />
Wochenperformance aufpolierte. Zum Start<br />
in die neue Börsenwoche stützen zunächst<br />
Übernahmeaktivitäten, bevor die US-Indizes<br />
Dow Jones *<br />
wegen der Schwäche bei den Finanzwerten<br />
ins Minus rutschten. Am Dienstag ging es<br />
dann trotz des schwachen Verbrauchervertrauens<br />
im September wieder aufwärts.<br />
<br />
<br />
Dow Jones Top zur Vorwoche<br />
Hewlett-Packard +5,23%<br />
Caterpillar +4,58%<br />
Alcoa +4,44%<br />
Home Depot +3,01%<br />
Intel +2,63%<br />
Dow Jones Flop zur Vorwoche<br />
McDonald‘s -0,67%<br />
Bank of America -1,12%<br />
Procter & Gamble -1,89%<br />
Disney -2,27%<br />
JP Morgan Chase & Co. -2,48%<br />
Kaum Impulse durch ifo-Index und GfK-Konsumklima<br />
Die deutschen <strong>Aktien</strong>indizes<br />
verbuchten in der<br />
vergangenen Woche<br />
Gewinne. Der DAX legte<br />
1,4 Prozent zu. Zwar<br />
ging es nach einem festen Start zwischenzeitlich<br />
etwas nach unten, am Freitagnachmittag<br />
startete das Kursbarometer jedoch<br />
durch. Dafür verantwortlich waren vor allem<br />
die positiv aufgenommenen US-Konjunkturdaten<br />
(Auftragseingänge langlebiger<br />
Güter August). Wenige Impulse generierte<br />
indes der zuvor vorgelegte ifo Geschäftsklimaindex,<br />
auch wenn dieser für September<br />
eine überraschend weiter gestiegene Stimmung<br />
bei den deutschen Firmen offenbarte.<br />
Das marginale Plus beim ifo-Index von 106,7<br />
auf 106,8 Zähler ist jedoch vor allem auf die<br />
weiter steigende Lagebeurteilung zurückzuführen,<br />
während die Geschäftserwartungen<br />
erneut sanken. Letzteres deutet auf eine<br />
verlangsamte wirtschaftliche Erholung hin,<br />
könnte daher gebremst haben. Nach den<br />
Zuwächsen in der Vorwoche starteten die<br />
Indizes angesichts fehlender Impulse uneinheitlich<br />
in die neue Börsenwoche. Am<br />
Diens tag folgten größere Verluste, wegen<br />
schwächerer US-Vorgaben sowie der Sorgen<br />
um eine mögliche Herabstufung der<br />
Kreditwürdigkeit Spaniens. Das auf ein<br />
3-Jahres-Hoch gestiegene GfK-Konsumklima<br />
sorgte indes kaum für Impulse.<br />
DAX *<br />
*Hinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher<br />
Indikator für die künftige Wertentwicklung.<br />
<br />
<br />
DAX Top zur Vorwoche<br />
adidas +5,64%<br />
BMW +5,39%<br />
MAN +4,58%<br />
METRO +4,52%<br />
Daimler NA +3,08%<br />
DAX Flop zur Vorwoche<br />
HeidelbergCement -1,66%<br />
Deutsche Bank -1,87%<br />
Deutsche Börse -2,16%<br />
Commerzbank -2,82%<br />
Merck KGaA -11,69%<br />
3 | maxblue <strong>Aktien</strong>-<strong>Newsletter</strong> · 29. September 2010 · www.maxblue.de
Nachrichten aus den Unternehmen<br />
NESTLÉ 1<br />
Forciert Geschäft mit Gesundheitslebensmitteln<br />
Der Nahrungsmittelkonzern investiert massiv in neue Lebensmittel zur Vorbeugung und<br />
Behandlung von Krankheiten. Eigenen Angaben zufolge will er Pionier einer „neuen Industrie<br />
zwischen Nahrung und Pharma“ werden. Nestlé beabsichtigt demnach, künftig verstärkt<br />
spezielle Nahrungsmittel zu entwickeln, um Krankheiten wie Fettleibigkeit, Diabetes, Herz-<br />
Kreislauf-Beschwerden oder Alzheimer vorzubeugen und zu heilen. Die Gesellschaft<br />
schafft dazu ab Januar 2011 eine neue Tochter (Nestlé Health Science). Dort sollen<br />
auch die bisherigen Aktivitäten auf diesem Feld gebündelt werden, mit denen der<br />
Konzern bereits rund 1,2 Mrd. Euro jährlich umsetzt. Bei der Gesundheitsernährung geht<br />
es um Lebensmittel, die oft Medikamenten sehr ähnlich sind: So produziert Nestlé bereits<br />
Spezialgetränke mit extrem vielen Kalorien oder Trinknahrung für Menschen mit Verdauungsstörungen.<br />
Zudem will der Konzern nach eigenen Angaben im nächsten Jahrzehnt Hunderte<br />
Millionen Euro in den Aufbau eines Forschungszentrums stecken. Mit der Erforschung der<br />
Gesundheitsnahrung sollen effiziente und kostengünstige Wege gefunden werden, um akuten<br />
und chronischen Krankheiten des 21. Jahrhunderts vorzubeugen und diese zu behandeln.<br />
Chart in Euro *<br />
µ Snapshot<br />
Ergebnis je Aktie (2009) 2,91 CHF<br />
Dividende (2009) 1,60 CHF<br />
Eigenkapitalrendite (2009) 22%<br />
Marktkapital. 183,65 Mrd. CHF<br />
WKN<br />
A0Q4DC<br />
RYANAIR 1<br />
Bleibt „Low-Cost-Modell“ treu<br />
Die irische Billigfluggesellschaft hat Spekulationen zurückgewiesen, wonach sie eine Abkehr<br />
vom „Low-Cost-Modell“ plant. Eine Unternehmenssprecherin erläuterte am Wochenende,<br />
dass es dies bei Ryanair nicht geben wird. „Wir werden immer die Günstigsten bleiben“,<br />
fügte sie hinzu. Auch Gerüchte um einen raschen Rückzug von Konzernchef und Gesellschafter<br />
Michael O’Leary wies sie zurück. O’Leary<br />
wird ihren Worten zufolge noch vier bis sechs Jahre<br />
an der Spitze der Gesellschaft bleiben. Er will weiteres<br />
Wachstum generieren und die Zahl der Flugzeuge<br />
verdoppeln. Richtig ist hingegen, dass Ryanair stärker auch große internationale<br />
Flughäfen ansteuern will. Dies bedeutet aber keine Abkehr von den kleineren Flughäfen.<br />
Grund ist, dass immer mehr große Airports bereit sind, die von Ryanair geforderte kurze Zeit<br />
zwischen Landung und Weiterflug von 25 Minuten zu akzeptieren. Die Flughäfen Frankfurt,<br />
London Heathrow und Paris Roissy sind indes keine neuen Ziele, weil dort die sogenannte<br />
Turnover-Zeit nicht garantiert werden kann, hieß es weiter.<br />
Chart in Euro *<br />
µ Snapshot<br />
Ergebnis je Aktie (2009/10) 0,21 €<br />
Dividende (2009/10) 0,34 €<br />
Eigenkapitalrendite (2009/10) 10,7%<br />
Marktkapitalisierung 5,71 Mrd. €<br />
WKN<br />
A0MJ5T<br />
MOTOROLA 1<br />
Treibt Aufspaltung voran<br />
Der Elektronikkonzern bereitet sich auf die Zeit nach der Aufspaltung vor. Damit die eigene<br />
Aktie nach der Abtrennung des Mobilfunkgeschäfts nicht zu billig wirkt, will der Konzern<br />
drei bis sieben seiner Papiere zu einem zusammenziehen. Die Stimmrechte und der Gesamtwert<br />
blieben dabei gleich, der Kurs von Motorola sähe aber besser aus. Die Aktionäre<br />
sollen über den Plan auf einer eigens einberufenen<br />
Hauptversammlung am 29. November abstimmen.<br />
Wie geplant soll die Aufspaltung selbst im ersten<br />
Quartal 2011 über die Bühne gehen. Der Konzern trennt sein Privatkundengeschäft mit der<br />
lange verlustreichen Handyproduktion und den Kabelfernseh-Boxen von den profitablen<br />
Firmenkunden-Aktivitäten ab. Dazu gehören Barcode-Scanner, Funketiketten-Lesegeräte,<br />
Rundfunktechnik und Sicherheitssysteme. Am Ende stehen zwei Unternehmen, die flexibler<br />
agieren sollen: Motorola Mobility und Motorola Solutions. Ein weiteres Standbein, die<br />
Mobilfunk-Netzwerktechnik, hat Motorola an den finnisch-deutschen Spezialisten Nokia<br />
Siemens Networks verkauft.<br />
Chart in US-Dollar *<br />
µ Snapshot<br />
Ergebnis je Aktie (2009) –0,02 $<br />
Dividende (2009) 0,05 $<br />
Eigenkapitalrendite (2009) –0,5%<br />
Marktkapital. 20,26 Mrd. $<br />
WKN 853936<br />
1<br />
Hinweise zu Quellenangaben und zur Offenlegung möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter Ziffer 1 auf Seite 7<br />
*Hinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Bei<br />
anderen als in Euro notierten Wertpapieren kann die Performance infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.<br />
4 | maxblue <strong>Aktien</strong>-<strong>Newsletter</strong> · 29. September 2010 · www.maxblue.de
Nachrichten aus den Unternehmen<br />
NIKE 1<br />
„Großartiges erstes Quartal“<br />
Der weltweit größte Hersteller von Sportartikeln hat im ersten Jahresviertel des Geschäftsjahres<br />
2010/11 (bis Ende Mai) deutlich mehr T-Shirts, Schuhe und Hosen verkauft als im<br />
Vergleichszeitraum. Firmenlenker Mark Parker fasste die Entwicklung mit den Worten zusammen:<br />
„Wir hatten ein großartiges erstes Quartal.“ Beim Umsatz verbuchte der Konzern<br />
ein Plus von 8 Prozent auf 5,18 Mrd. US-Dollar. Der Nachsteuergewinn<br />
legte um 9 Prozent auf 559 Mio. US-Dollar zu. Profitiert<br />
hat Nike dabei vom Umbau während der Wirtschaftskrise, der nun<br />
zu Einsparungen führt. Auch beim Blick nach vorn zeigte sich das Unternehmen zuversichtlich<br />
und verwies auf die gut gefüllten Orderbücher zum Ende des ersten Quartals. Der<br />
Auftragsbestand für das nächste halbe Jahr lag mit 7,1 Mrd. US-Dollar 10 Prozent über<br />
dem Vorjahreswert. Deutliche Zuwächse gab es dabei vor allem in den Schwellenländern<br />
(plus 21 Prozent) mit China (plus 25 Prozent) an der Spitze. Aber auch in Nordamerika wurde<br />
ein kräftiger Anstieg von 15 Prozent verzeichnet. Rückgänge von 7 beziehungsweise 8<br />
Prozent gab es unterdessen in Westeuropa und Japan.<br />
Chart in US-Dollar *<br />
µ Snapshot<br />
Ergebnis je Aktie (2009/10) 3,86 $<br />
Dividende (2009/10) 1,06 $<br />
Eigenkapitalrendite (2009/10) 19,5%<br />
Marktkapitalisierung 38,43 Mrd. $<br />
WKN 866993<br />
MERCK KGAA 1<br />
Rückschlag bei Multiple-Sklerose-Mittel<br />
Der Pharma- und Chemiekonzern hat einen Rückschlag bei der Zulassung des Multiple-<br />
Skle rose-Mittels Cladribin erlitten. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der europä<br />
ischen Arzneimittelbehörde EMA hat sich negativ zum Präparat geäußert. Er ist der Ansicht,<br />
dass aufgrund der derzeit vorliegenden Daten die Vorteile des Mittels die Risiken nicht<br />
aufwiegen. Das CHMP beurteilt Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit<br />
von Arzneistoffen und bereitet so die Bewertung der EMA vor. Durch die jüngsten<br />
Einschätzungen verschiebt sich die geplante Zulassung des Hoffnungsträgers<br />
in Europa. Merck zeigte sich enttäuscht und überrascht. In Ländern wie Australien ist<br />
Cladribin auf Grundlage der gleichen Daten bereits zugelassen worden. Der Konzern versicherte,<br />
alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um das Medikament so schnell wie möglich auf<br />
den Markt zu bringen. Er will demnach mit den Behörden zusammenarbeiten, um die Zweifel<br />
auszuräumen. Zudem erwägt Merck, Einspruch zu erheben, um eine erneute Prüfung zu<br />
erreichen. Der Vorstand traut dem Medikament unterdessen weiterhin „Blockbuster-Potenzial“<br />
zu und damit einen weltweiten Umsatz von jährlich mehr als 1 Mrd. US-Dollar.<br />
Chart in Euro *<br />
µ Snapshot<br />
Ergebnis je Aktie (2009) 1,68 €<br />
Dividende (2009) 1,00 €<br />
Eigenkapitalrend. (2009) 3,9%<br />
Marktkapitalisierung 4,09 Mrd. €<br />
WKN 659990<br />
GERRY WEBER 1<br />
Neue Rekordwerte<br />
Der Modekonzern glänzte auch in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2009/10<br />
(bis Ende Oktober) mit neuen Rekordwerten. Gerry Weber verbuchte ein Umsatzplus von 5<br />
Prozent auf 432,3 Mio. Euro. Ferner stiegen die Renditekennzahlen überproportional, wozu<br />
das konsequente Kostenmanagement beitrug. Das Ergebnis<br />
vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 46 Mio. Euro 15,8 Prozent<br />
über dem Vorjahreswert. Unter dem Strich verdiente der Konzern 28,6 Mio. Euro und<br />
damit 13,3 Prozent mehr. „Die kontinuierliche Modernisierung und Straffung unserer Kollektionen<br />
hat sich ausgezahlt. Unsere Mode zeigt jetzt ein wesentlich klareres Profil und<br />
spricht die Kundin noch besser an. Gleichzeitig sind wir noch rentabler geworden“, betonte<br />
Firmenlenker Gerhard Weber. Seinen Worten zufolge schlug sich das modische Design über<br />
die gesteigerte Kundenakzeptanz auch in den Auftragseingängen für die Frühjahr/Sommer-<br />
Saison 2011 nieder, die um 9,5 Prozent auf 194,9 Mio. Euro stiegen. Im Gesamtjahr will<br />
Gerry Weber das hohe Wachstumstempo fortsetzen und angesichts des ausgezeichneten<br />
Verlaufs in den ersten neun Monaten bestätigte der Konzern die Prognosen.<br />
1<br />
Hinweise zu Quellenangaben und zur Offenlegung möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter Ziffer 1 auf Seite 7<br />
*Hinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Bei<br />
anderen als in Euro notierten Wertpapieren kann die Performance infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.<br />
Chart in Euro *<br />
µ Snapshot<br />
Ergebnis je Aktie (09/10) 9M 1,37 €<br />
Dividende (2008/09) 0,85 €<br />
Eigenkapitalrend. (09/10) 9M 16,3%<br />
Marktkapitalisierung 672 Mio. €<br />
WKN 330410<br />
5 | maxblue <strong>Aktien</strong>-<strong>Newsletter</strong> · 29. September 2010 · www.maxblue.de
Ausblick und Termine<br />
Ausblick<br />
Bis zum Wochenende gibt es noch einige US-Konjunkturdaten, die für Bewegung an den<br />
US-<strong>Aktien</strong>märkten sorgen könnten. Für den am Donnerstag veröffentlichten Chicago Einkaufsmanagerindex<br />
September wird dabei mit einem Rückgang zum Vormonat von 56,7<br />
auf 55 bis 56 Punkte gerechnet. Ebenfalls ein Rückgang wird für den ISM-Index (Industrie)<br />
September prognostiziert, der am Freitag auf der Agenda steht. Nach 56,3 Zählern im<br />
August gehen die Vorhersagen von durchschnittlich 54,8 bis 55 Punkten aus. Für die dritte<br />
Schätzung des Bruttoinlandsproduktes im zweiten Quartal am Donnerstag wird unterdessen<br />
wie in der vorigen Bekanntgabe mit einem Plus von 1,6 Prozent gerechnet.<br />
Volkswirtschaftliche Termine 30.09.–06.10.2010<br />
Datum Land Art<br />
30.09.2010 Großbritannien Index zum GfK-Konsumklima September<br />
30.09.2010 Japan Einzelhandelsumsatz August<br />
30.09.2010 Japan Industrieproduktion August<br />
30.09.2010 Deutschland VDMA, Auftragseingang August<br />
30.09.2010 EWU Verbraucherpreise (Vorabschätzung) September<br />
30.09.2010 USA BIP Q2/2010 (dritte Schätzung)<br />
30.09.2010 USA Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Woche)<br />
30.09.2010 USA Chicago Einkaufsmanagerindex September<br />
01.10.2010 USA Private Einkommen und Ausgaben August<br />
01.10.2010 USA Verbraucherstimmung Uni Michigan (2. Umfrage) Sep.<br />
01.10.2010 USA Bauausgaben August<br />
01.10.2010 USA ISM-Index (verarbeitendes Gewerbe) September<br />
01.10.2010 USA Pkw- und Lkw-Verkäufe September<br />
04.10.2010 EU Erzeugerpreise August<br />
04.10.2010 USA Auftragseingänge Industrie August<br />
04.10.2010 USA Schwebende Häuserverkäufe August<br />
04.10.2010 EU sentix-Konjunkturindex Oktober<br />
05.10.2010 EU Einzelhandelsumsatz August<br />
05.10.2010 USA ISM-Index (Dienstleistungsgewerbe) September<br />
05.10.2010 Deutschland Einzelhandelsumsatz August<br />
06.10.2010 Deutschland Auftragseingangsindex verarbeitendes Gewerbe August<br />
06.10.2010 USA ADP Arbeitsmarktbericht September<br />
06.10.2010 USA Weltbank und IWF PK zum World Economic Outlook<br />
06.10.2010 Deutschland ifo, Insee, ISAE „Euro Zone Economic Outlook“<br />
06.10.2010 USA EIA Öl- und Benzinlagerbestände (Woche)<br />
Unternehmenstermine 30.09.–06.10.2010<br />
Datum Unternehmen Art<br />
30.09.2010 Hornbach Holding AG Halbjahresbericht 2010/11<br />
30.09.2010 biolitec AG Ergebnisbericht 2009/10<br />
05.10.2010 Tesco plc Halbjahresbericht 2010/11<br />
05.10.2010 Yum! Brands, Inc. 9-Monats-Bericht 2010<br />
06.10.2010 Gerresheimer AG 9-Monats-Bericht 2009/10<br />
06.10.2010 Monsanto Co Ergebnisbericht 2009/10<br />
06.10.2010 Constellation Brands, Inc. Halbjahresbericht 2010/11<br />
Nachrichten-Ticker<br />
USA: Ordereingang langlebiger<br />
Güter von Transportsektor belastet<br />
Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter<br />
in den USA ist im August<br />
stärker als erwartet gesunken. Gegenüber<br />
dem Vormonat meldet das US-<br />
Handelsministerium einen Rückgang<br />
von 1,3 Prozent. Im Juli hatte es noch<br />
einen Anstieg um 0,7 Prozent gegeben.<br />
Zurückzuführen ist das Minus vor<br />
allem auf die rückläufigen Aufträge<br />
bei zivilen Flugzeugen und Kraftfahrzeugen.<br />
Im Transportsektor insgesamt<br />
schrumpften die Aufträge auf Monatssicht<br />
demnach um 10,3 Prozent, während<br />
sie im Juli noch um 11,6 Prozent<br />
gestiegen waren. Die Bestellungen von<br />
zivilen Flugzeugen und -teilen brachen<br />
dabei um 40,2 Prozent ein, während<br />
die Aufträge für Automobile um 4,4<br />
Prozent nachgaben. Bereinigt um den<br />
Transportbereich legte der Ordereingang<br />
für August indes um zwei Prozent<br />
zu und fiel damit deutlich besser aus<br />
als im Vormonat, in dem ein Rückgang<br />
von 2,8 Prozent verbucht wurde.<br />
Irland: Konzertierter Angriff?<br />
Brian Lenihan, Irlands Finanzminister,<br />
vermutet hinter den jüngsten starken<br />
Renditeanstiegen für Staatsanleihen<br />
seines Landes und anderer EU-Staaten<br />
einen konzertierten Angriff. Die Rendite<br />
irischer zehnjähriger Anleihen hatte<br />
am Freitag mit 6,55 Prozent ein neues<br />
Allzeithoch erreicht. Der Risikoaufschlag<br />
lag damit bei mehr als 4 Prozentpunkten<br />
gemessen an deutschen<br />
Referenzpapieren. Hohe Renditen<br />
gelten als Zeichen des Misstrauens.<br />
Irlands Haushaltslage wird derzeit vor<br />
allem von den Nachwirkungen der<br />
Finanzkrise belastet, insbesondere der<br />
anhaltenden Finanznot im Bankensektor.<br />
Lenihan betonte, dass die irische<br />
Regierung alles Nötige tun werde,<br />
um den Euro zu schützen, und versprach,<br />
das eigene Haus in Ordnung<br />
zu bringen. Irland hat sich verpflichtet,<br />
sein Haushaltsdefizit von mehr als 14<br />
Prozent im vergangenen Jahr bis spätestens<br />
2014 auf die in der Eurozone<br />
erlaubten 3 Prozent zu drücken. Um<br />
dies zu erreichen, hatten Wirtschaftsexperten<br />
zuletzt weitere Sparmaßnahmen<br />
gefordert. Laut Lenihan ist es für<br />
solche Maßnahmen aber zu früh.<br />
6 | maxblue <strong>Aktien</strong>-<strong>Newsletter</strong> · 29. September 2010 · www.maxblue.de
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Merck KGaA<br />
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der Finanzanalyse sind.<br />
Für das vorbenannte Wertpapier strebt die Deutsche Bank AG zum gegenwärtigen Zeitpunkt<br />
eine anlassbezogene Aktualisierung der in dem Dokument geäußerten Stellungnahme an,<br />
das heißt bei Bekanntwerden von Umständen, die zu einer Änderung der Empfehlung führen<br />
könnten, wird der Inhalt des vorliegenden Dokuments überprüft und gegebenenfalls ein aktualisiertes<br />
Dokument veröffentlicht werden.<br />
Finanzanalysen mit abweichender Einschätzung innerhalb der vergangenen zwölf Monate:<br />
24.02.2010 Halten; 21.04.2010 Heraufstufung Kaufen; 29.04.2010 Kaufen; 23.07.2010 Kaufen;<br />
30.07.2010 Kaufen; 24.09.2010 Herabstufung Halten<br />
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7 | maxblue <strong>Aktien</strong>-<strong>Newsletter</strong> · 29. September 2010 · www.maxblue.de