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Deutschsprachige Leitlinie: Melanozytäre Nävi (ICD 10 ... - AWMF

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013/045 – <strong>Melanozytäre</strong> <strong>Nävi</strong> aktueller Stand: 06/20<strong>10</strong><br />

Die Indikation zur Exzision melanozytärer Veränderungen ist von ihrem Risiko abhängig, in<br />

ein malignes Melanom überzugehen. Wegen der klinisch nicht immer sicheren Abgrenzung<br />

melanozytärer <strong>Nävi</strong> von malignen Melanomen ist eine Exzision unklarer melanozytärer<br />

Läsionen zur Diagnosestellung indiziert. Grundsätzlich wird die Indikation dann gestellt,<br />

wenn der Verdacht auf ein malignes Melanom vorliegt oder nicht ausschließbar ist. Eine<br />

Zusammenstellung der Indikationen für die Exzision melanozytärer Veränderungen wird in<br />

Tabelle 3 wiedergegeben.<br />

7.2 Besonderheiten der Therapie kongenitaler melanozytärer <strong>Nävi</strong> (KMN)<br />

Kongenitale Pigmentmale bei Neugeborenen sollten ausgemessen und nach Möglichkeit<br />

fotografisch dokumentiert werden. Die Eltern sollten nach angeborenen Pigmentmalen bei<br />

Familienmitgliedern befragt werden, da KMN familiär gehäuft vorkommen. Neugeborene mit<br />

großen und mittelgroßen KMN sollten unverzüglich einem in der Behandlung von KMN<br />

erfahrenen Dermatologen vorgestellt werden, um eine frühzeitige Therapiemöglichkeit prüfen<br />

zu lassen [Nehal et al. 2002]. Seit dem Jahre 2005 existiert eine deutschsprachige,<br />

internetbasierte Patienteninformationsseite, die sich zum Ziel gesetzt hat, Patienten und<br />

Ärzten einen schnellen Zugriff auf wissenschaftlich verlässliche Informationen zu dem<br />

Krankheitsbild zu ermöglichen. Zudem wird Patienten mit KMN oder deren Eltern die<br />

Möglichkeit gegeben, mit anderen von dieser Erkrankung betroffenen Menschen Kontakt<br />

aufzunehmen. Auf der Homepage werden die Patienten bzw. deren Eltern gebeten, einen<br />

elektronischen Fragebogen auszufüllen, wobei bereits Daten von KMN ab einem<br />

Durchmesser von 3 cm bei Neugeborenen bzw <strong>10</strong> cm bei Erwachsenen erhoben werden.<br />

Ziel dieses Registers ist es, weitere Erkenntnisse zur Häufigkeit von KMN, deren<br />

Entartungsrisisko sowie deren klinischen Verlauf zu gewinnen (www.naevus-netzwerk.de)<br />

[Krengel S et al. 2008].<br />

Verdächtige Areale in KMN sollten unverzüglich vollständig exzidiert und histologisch<br />

untersucht werden. Ein schematisches Behandlungskonzept von KMN ohne klinischen<br />

Verdacht auf eine bereits eingetretene Entartung existiert nicht [Makkar & Frieden 2002,<br />

Kovalyshyn et al. 2009]. Die Indikation zur Behandlung gründet sich im Wesentlichen auf<br />

zwei Ziele: die Melanom-Prophylaxe und die kosmetische Verbesserung des Befundes.<br />

Aufgrund des Risikos der Entwicklung eines kutanen Melanoms sollte, sofern<br />

operationstechnisch möglich, eine frühzeitige operative Entfernung großer KMN angestrebt<br />

werden. Hierfür sprechen auch mögliche psychosoziale Folgen bei Trägern vor allem großer<br />

KMN [Koot et al. 2000]. Lediglich völlig homogene <strong>Nävi</strong> ohne Atypiezeichen können der<br />

Verlaufsbeobachtung überlassen werden. Bei der vollständigen Exzision können die

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