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Deutschsprachige Leitlinie: Melanozytäre Nävi (ICD 10 ... - AWMF

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013/045 – <strong>Melanozytäre</strong> <strong>Nävi</strong> aktueller Stand: 06/20<strong>10</strong><br />

et al 1998]. Verschiedene prospektive Studien konnten sogar zeigen, dass das „ugly<br />

duckling“-Zeichen hinsichtlich der Sensitivität der herkömmlichen ABCD-Regel überlegen ist<br />

[Gachon et al 2005, Scope et al 2008].<br />

Die Dermatoskopie verbessert die Diagnostik insbesondere bei der Unterscheidung<br />

zwischen benignen und malignen melanozytären Tumoren, wie verschiedene Metaanalysen<br />

von qualitativ hochwertigen Auflichtmikroskopie-Studien an pigmentierten Hauttumoren<br />

zeigten [Kittler et al. 2002, Vestergaard et al. 2008]. So kann beispielsweise das gleichzeitige<br />

Vorkommen verschiedener Pigmentmuster in einem Pigmentmal ein deutlicher Hinweis für<br />

das mögliche Vorliegen eines malignen Melanoms sein (Tabelle 2). Welcher der<br />

dermatoskopischen Scores oder Algorithmen [Argenziano et al. 1998, Blum et al. 2003,<br />

Menzies et al. 1996, Nachbar et al. 1994, Pehamberger et al. 1987, Steiner et al. 1987] vom<br />

Untersucher verwendet wird, ist abhängig von seiner persönlichen Erfahrung. Alle<br />

Algorithmen verbessern die Sensitivität und Spezifität der Diagnose bei melanozytären<br />

Tumoren deutlich und zeigen eine gute Übereinstimmung zwischen Untersuchern, den<br />

definitiven Befunden und den angewandten Algorithmen [Argenziano et al. 2003].<br />

In ausgewählten Fällen wie bei Patienten mit vielen und/ oder atypischen melanozytären<br />

<strong>Nävi</strong> kann die Beurteilung pigmentierter Hautläsionen mit der computergestützten<br />

Dermatoskopie zur Verlaufsbeobachtung empfehlenswert sein [Kittler et al. 2000].<br />

Änderungen der Pigmentmale können so leichter erkannt und bewertet, höher vergrößert<br />

und mit digitalen Bildanalyseprogrammen untersucht werden. Eine Ausbildung in der<br />

Anwendung der Auflichtmikroskopie beziehungsweise Computerdermatoskopie ist dafür<br />

erforderlich. Überwiegend in den USA wird von allen Untersuchungstechniken die<br />

Ganzkörperfotografie favorisiert.<br />

In letzter Zeit wurden mittels zytogenetischer Verfahren (u.a. FISH (Fluoreszenz in situ-<br />

Hybridisierung) und CGH (komparative genomische Hybridisierung, „comparative genomic<br />

hybridization“)) an bestimmten Formen benigner aber auch maligner melanozytärer Tumoren<br />

distinkte molekulare Veränderungen beschrieben. Mit dem Nachweis dieser genetischen<br />

Aberrationen kann es so bei bestimmten Fragestellungen wie z.B. bei atypischen Spitz-<br />

Tumoren möglich sein, gutartige <strong>Nävi</strong> von Melanomen abzugrenzen [Bastian et al 2003,<br />

Bauer und Bastian 2006]. Die Durchführung dieser Methoden bleibt jedoch vorerst<br />

spezialisierten Zentren vorbehalten und hat noch nicht Einzug in die tägliche Routine-<br />

Diagnostik gehalten.

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