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Dezentrale Behandlung von Straßenabflüssen<br />

1 Einleitung<br />

Gewässer sind so zu bewirtschaften, dass jede vermeidbare Beeinträchtigung ihrer ökologischen Funktionen<br />

unterbleibt. Dies gilt insbesondere für die Einleitung von Abwasser. Allerdings wird nicht - wie man<br />

somit erwarten sollte - das gesamte anfallende Abwasser über Kläranlagen, die den Stand der Technik<br />

erfüllen, gereinigt. Häufig wird Niederschlagswasser, das definitionsgemäß ebenfalls Abwasser ist, in<br />

einem separaten Sielnetz gesammelt und ohne Behandlung in ein Gewässer eingeleitet. Bei diesem sogenannten<br />

Trennsystem wird das Ziel verfolgt, den gering verschmutzten Anteil des Abwassers (Niederschlagswasser)<br />

vom hoch verschmutzten Anteil (Schmutzwasser) zu trennen. Dabei wird unterstellt, dass<br />

die Einleitung des Niederschlagswassers für das Gewässer unbedenklich ist. Inzwischen zeigt sich, dass<br />

dieser Ansatz nicht immer richtig ist.<br />

Einerseits nimmt der Schadstoffeintrag aus den Kläranlagen dank verbesserter Reinigungsleistung immer<br />

weiter ab. Andererseits steigt die Belastung durch direkte Einleitung von Niederschlagswasser, da dessen<br />

Verschmutzung u.a. durch die Verkehrsentwicklung stetig zunimmt. Dieser „diffuse“ Eintrag von Schadstoffen<br />

stellt gegenwärtig den Großteil der Gewässerbelastung dar.<br />

Seit einigen Jahren wird deshalb zwischen „nicht behandlungsbedürftigem“ und „behandlungsbedürftigem“<br />

Niederschlagswasser unterschieden. Behandlungsbedürftiges Niederschlagswasser stammt<br />

überwiegend von Verkehrsflächen, die nach Angaben des Statistischen Bundesamtes [DESTATIS, 2005]<br />

annähernd 50% der versiegelten Flächen in Deutschland ausmachen. Der Schadstoffeintrag von Wohnoder<br />

Gewerbeflächen ist dagegen weitaus geringer. Daher steht die Behandlung von Niederschlagswasser<br />

von Verkehrsflächen zunehmend im Fokus.<br />

Anlagen zur Regenwasserbehandlung werden bislang überwiegend „zentral“ am Auslass der Kanalisation<br />

angeordnet, die unterschiedlich belastete Flächen (Straßen, Gewerbeflächen, Wohngebiete etc.) gemeinsam<br />

entwässert. Am Auslass fällt damit „vermischtes“ Niederschlagswasser in großer Menge, aber<br />

mit nur mäßiger Verschmutzung an. Dieses zu behandeln erfordert große Anlagen, ist teuer und nicht<br />

effizient. Zudem fehlt oft, insbesondere in Städten, der notwendige Platz. Effektiver wäre es, das verschmutzte<br />

Straßenabwasser ortsnah vor Einleitung in das Trennsiel zu reinigen.<br />

Diesem Gedanken folgend wurden in den letzten Jahren Reinigungssysteme für den dezentralen Einsatz<br />

entwickelt. Die Bandbreite reicht von Filtern direkt im Straßenablauf (Gully) bis zu Anlagen, die den Abfluss<br />

von Flächen bis zu einer Größe von 5000 m² zusammenfassend reinigen.<br />

Im nachfolgenden Text werden die im Frühjahr 2009 auf dem Markt befindlichen Systeme zur dezentralen<br />

Reinigung vorgestellt und hinsichtlich Wirkungsweise, Leistung und Kosten verglichen.<br />

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