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Elementare Zahlentheorie und Kryptographie

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3. Für b, c ∈ N ungerade <strong>und</strong> u ∈ Z gilt ( u<br />

bc)<br />

=<br />

( u<br />

b<br />

) ( u<br />

c<br />

)<br />

. Dies folgt leicht aus<br />

der Definition des Jacobi-Symbols.<br />

4. Wenn a nicht zu b teilerfremd ist, dann gilt ( a<br />

b<br />

)<br />

= 0.<br />

Sei a ∈ (Z/b) × . Wenn a ein Quadrat ist, d.h. wenn a = x 2 für ein x ∈ (Z/b) ×<br />

gilt, dann wird ( ) (<br />

a<br />

b = x<br />

) 2<br />

b = +1 gelten. Wenn b keine Primzahl ist, dann<br />

kann die Umkehrung dieser Aussage falsch sein!<br />

Beispiel: Ferner gilt F ×2<br />

3 = {[1] 3 } <strong>und</strong> F ×2<br />

5 = {[1] 5 , [4] 5 }. Z.B. gilt nun ( 2<br />

( 15)<br />

=<br />

2<br />

) ( 2<br />

)<br />

3 5 = (−1)(−1) = +1. Wir haben zweimal den Ergänzungssatz verwendet.<br />

Wir rechnen in (Z/15) × . Wir berechnen die Quadrate in (Z/15) × .<br />

x [1] [2] [4] [7] [8] [11] [13] [14]<br />

x 2 [1] [4] [1] [4] [4] [1] [4] [1]<br />

.<br />

Man sieht: [2] /∈ (Z/15) ×2 , obwohl ( 2<br />

15)<br />

= +1<br />

Wie berechnet man ( ) (<br />

82<br />

15 ? Wegen 82 = 2 mod 5 <strong>und</strong> 82 = 1 mod 3 gilt 81<br />

( 2<br />

) ( 1<br />

)<br />

5 3 = (−1)(+1) = −1.<br />

15)<br />

=<br />

6.2 Das Reziprozitätsgesetz von Gauß<br />

Wir kommen zu dem zentralen Satz über Jacobi-Symbole.<br />

Satz 6.2.1 (Reziprozitätsgesetz von Gauß) Seien n, m ≥ 3 zwei ungerade<br />

Zahlen. Dann gilt<br />

( m<br />

) (n−1)(m−1) (<br />

n = (−1) 4 n<br />

)<br />

m .<br />

Man beachte: Da n, m ungerade sind muß sowohl n − 1 als auch m − 1 gerade<br />

sein <strong>und</strong> daher ist (n − 1)(m − 1) durch 4 teilbar.<br />

Satz 6.2.2 (Ergänzungssatz) Sei b ≥ 3 ungerade.<br />

1. ( )<br />

1<br />

b = +1.<br />

2. ( {<br />

) b−1<br />

−1<br />

b = (−1) 2<br />

+1 b = 1 mod 4<br />

=<br />

−1 b = 3 mod 4 .<br />

3. ( {<br />

) b 2<br />

b = (−1) 2 −1<br />

8<br />

+1 b = ±1 mod 8<br />

=<br />

. Beachte: Weil b ungerade ist<br />

−1 b = ±3 mod 8<br />

<strong>und</strong> (Z/8) 2 = {[1] 8 } gilt (siehe 6.1.1) muß b 2 − 1 durch 8 teilbar sein.<br />

Das Reziprozitätsgesetz ist das tiefste zahlentheoretische Resultat, das in dieser<br />

Vorlesung behandelt wird. Es hat zahllose theoretische <strong>und</strong> praktische Anwendungen.<br />

Die für uns wichtigste Anwendung besteht in Algorithmen für die<br />

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