18.11.2013 Aufrufe

Elementare Zahlentheorie und Kryptographie

Elementare Zahlentheorie und Kryptographie

Elementare Zahlentheorie und Kryptographie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1. f(x) = f(y) ⇐⇒ x = y mod n 1 · · · n t Z.<br />

2. f ist surjektiv.<br />

3. f induziert einen bijektiven Homomorphismus<br />

f : Z/nZ → Z/n 1 Z × · · · × Z/n t Z, [a] ↦→ ([a] n1 , · · · , [a] nt ).<br />

Beweis: Genau dann gilt f(x) = f(y), wenn x = y mod n i für alle i gilt, also<br />

wenn y −x durch alle n i teilbar ist. Dies ist äquivalent zu n 1 · · · n t | (y −x) (hier<br />

geht die Voraussetzung ein, daß die n i teilerfremd sind!). Das ist aber wiederum<br />

genau dann der Fall, wenn x = y mod n 1 · · · n t gilt. Somit gilt 1.<br />

Aus 1. folgt, dass f eine wohldefinierte <strong>und</strong> injektive Abbildung ist. Da Definitionsbereich<br />

<strong>und</strong> Wertebereich von f die gleiche (endliche) Mächtigkeit haben,<br />

muß f auch surjektiv sein. Daraus folgt leicht, daß auch f surjektiv ist.<br />

Bemerkung 2.6.2 Nimm an, dass die Zahlen n i paarweise teilerfremd sind.<br />

Dann sieht man leicht, dass x ∈ (Z/nZ) × ⇐⇒ f([x]) ∈ (Z/n 1 Z) × × · · · ×<br />

(Z/n t Z) × gilt. Daher induziert f einen bijektiven Gruppenhomomorphismus<br />

(Z/nZ) × → (Z/n 1 Z) × × · · · × (Z/n t Z) × .<br />

Die Menge auf der linken Seite hat also die selbe Mächtigkeit wie die Menge<br />

auf der rechten Seite. Die Eulersche ϕ-Funktion haben wir durch ϕ(m) :=<br />

|(Z/mZ) × | definiert. Es folgt die Multiplikationsregel<br />

ϕ(n 1 · · · n t ) = ϕ(n 1 ) · · · ϕ(n t ).<br />

Folgerung 2.6.3 Seien p 1 , · · · , p t paarweise verschiedene Primzahlen, e 1 , · · · , e t ≥<br />

1 <strong>und</strong> n = p e1<br />

1 · · · pet t . Dann gilt ϕ(n) = p e1−1<br />

1 (p 1 − 1) · · · pt et−1 (p t − 1).<br />

Beweis: Sei n i := p ei<br />

i . Dann sind die n i paarweise teilerfremd <strong>und</strong> n = n 1 · · · n t .<br />

Mit obiger Bemerkung folgt ϕ(n) = ϕ(n 1 ) · · · ϕ(n t ) = ϕ(p e1<br />

1 ) · · · ϕ(pet t ). Nach<br />

2.5.5 gilt ϕ(p ei<br />

i ) = pei−1 i (p i − 1). Daraus folgt die Behauptung. □<br />

Beispiel: Es gilt ϕ(4896) = ϕ(2 5·3 2·17) = 2 4 (2−1)·3(3−1)·(17−1) = 1536. Bei<br />

großen Zahlen, die verschiedene große Primfaktoren haben, ist dieses Verfahren<br />

nicht schnell, da die Berechnung der Primfaktorzerlegung viel Zeit beansprucht.<br />

Sei nun t = 2. Nimm an, daß die beiden Zahlen n 1 , n 2 teilerfremd sind. Sei<br />

a 1 , a 2 ∈ Z beliebig. Dann besagt der chinesische Restsatz (vgl. 2.6.1, Teil 2.),<br />

dass ein x ∈ Z mit f(x) = ([a 1 ] n1 , [a 2 ] n2 ) (d.h. mit x = a 1 mod n 1 <strong>und</strong> x =<br />

a 2 mod n 2 ) existiert. Der Beweis liefert aber keine Information darüber, wie<br />

man die Lösungsmenge<br />

L = {x : f(x) = ([a 1 ] n1 , [a 2 ] n2 )}<br />

errechnet, denn die Surjektivität von f wird dort aus der Injektivität von f<br />

gefolgert. Der folgende Algotithmus berechnet bei Eingabe (n 1 , n 2 , a 1 , a 2 ) eine<br />

Lösung x ∈ L. Die gesamte Lösungsmenge ist dann<br />

L = {y : y = x mod n 1 n 2 } = {x, x ± n 1 n 2 , x ± 2n 1 n 2 , · · ·}<br />

43

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!