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Elementare Zahlentheorie und Kryptographie

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1. Genau dann ist [x] eine Einheit in Z/NZ (in Formeln: x ∈ (Z/NZ) × ),<br />

wenn x zu N teilerfremd ist. Dies kann man so umformulieren: Genau<br />

dann gibt es ein y ∈ Z mit xy = 1 mod NZ, wenn x zu N teilerfremd ist.<br />

2. Sei N ′ := N/g <strong>und</strong> k ∈ Z. Genau dann gilt xk = 0 mod NZ, wenn<br />

k = 0 mod N ′ Z.<br />

Beweis: Implikation “⇐” von 1.: Sei x zu N teilerfremd, d.h. sei g = 1. Nach<br />

2.2.4 gibt es u, v ∈ Z mit 7 1 = g = ux + vN. Dann ist aber 1 = ux + v · 0 =<br />

ux mod NZ <strong>und</strong> somit ist [u] multiplikatives Inverses zu [x].<br />

Implikation “⇒” von 1.: Gelte xy = 1 mod NZ. Wegen g | N folgt daraus<br />

xy = 1 mod gZ. Weil x = 0 mod gZ folgt 0 = 1 mod gZ <strong>und</strong> das ist nur für<br />

g = 1 möglich.<br />

Implikation “ ⇐⇒ ” von 2.: Sei x ′ := x/g. Dann ist x ′ zu N ′ teilerfremd <strong>und</strong><br />

daher ist [x ′ ] N ′ ∈ (Z/N ′ Z) × eine Einheit modulo N ′ . Es gilt<br />

xk = 0 mod NZ ⇐⇒ ∃m : x ′ gk = mN ⇐⇒ ∃m : x ′ k = mN ′<br />

<strong>und</strong> das ist äquivalent zu [x ′ ] N ′[k] N ′ = [0] N ′. Weil [x ′ ] N ′ eine Einheit ist, ist<br />

[x ′ ] N ′[k] N ′ = [0] N ′ seinerseits äquivalent zu [k] N ′ = [0] N ′. □<br />

Ein Element x eines Ringes R heißt Nullteiler, wenn ein y ∈ R mit xy = 0<br />

<strong>und</strong> y ≠ 0 existiert. Bsp.: In einem Integritätsring ist 0 der einzige Nullteiler.<br />

Folgerung 2.5.2 Jedes Element x ∈ Z/NZ ist entweder eine Einheit oder ein<br />

Nullteiler.<br />

Beweis: Wenn x = [a] ∈ Z/NZ eine Nicht-Einheit ist, dann gilt g > 1 für das<br />

nicht-negative g ∈ ggT(a, N) (vgl. Teil 1. des Satzes). Also gilt N ′ := N/g ∈<br />

{1, · · · , N − 1} <strong>und</strong> somit [N ′ ] ≠ [0]. Aber [a][N ′ ] = [0] nach Teil 2. des Satzes.<br />

Daher ist x = [a] ein Nullteiler.<br />

□<br />

Algorithmus 2.5.3 (Euklidischer Algorithmus für Inverse in Z/NZ)<br />

Will man entscheiden, ob [x] Einheit in Z/NZ ist, so berechnet man mit dem<br />

euklidischen Algorithmus 2.2.7 das nicht-negative g ∈ ggT(x, N) <strong>und</strong> Zahlen<br />

u, v ∈ Z mit g = ux + vN.<br />

Wenn g ≠ 1, dann hat [x] kein multiplikatives Inverses. Wenn g = 1, dann ein<br />

ist [x] Einheit <strong>und</strong> das multiplikative Inverse ist [u], d.h. xu = 1 mod NZ.<br />

Wir setzen ϕ(N) := |(Z/NZ) × |. Nach obigem Satz ist ϕ(N) die Anzahl der zu N<br />

teilerfremden Zahlen im Bereich 1, 2, · · · , N −1. Die Funktion ϕ wird Eulersche<br />

ϕ-Funktion genannt.<br />

7 Der euklidische Algorithmus ist ein effektives Verfahren zu Berechnung von u <strong>und</strong> v.<br />

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