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Elementare Zahlentheorie und Kryptographie

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so gilt x ∈ [a] I ⇐⇒ x = a mod I ⇐⇒ x = b mod I ⇐⇒ x ∈ [b] I für alle<br />

x ∈ G, d.h. [a] I = [b] I .<br />

Zu 2.) Man sieht leicht, dass ϕ wohldefiniert ist, d.h. dass ϕ wirklich nur Werte<br />

in [a] I annimmt. Aus ϕ(x) = ϕ(y) folgt x + a = y + a <strong>und</strong> dies impliziert x = y.<br />

Somit ist ϕ injektiv. Für jedes z ∈ [a] I gibt es nach der Definition der Menge<br />

[a] I ein x ∈ I mit x + a = z, d.h. mit ϕ(x) = z. Deshalb ist ϕ surjektiv. □<br />

Wir werden im folgenden die Menge aller Restklassen G/I := {[a] I | a ∈ G}<br />

betrachten. [a] I ist bereits eine Teilmenge von G. Daher ist G/I eine Menge von<br />

Mengen.<br />

Wir sagen es noch einmal: Oft sind die Mengen [a] I <strong>und</strong> [b] I gleich, obwohl<br />

a ≠ b gilt (vgl. Teil 1. obiger Bemerkung). Das ist letzten Endes der<br />

Sinn der Konstruktion. Somit ist die Mächtigkeit von G/I in aller Regel<br />

kleiner als die Mächtigkeit von G. Es kann z.B. vorkommen, dass G unendlich<br />

<strong>und</strong> G/I endlich ist.<br />

Beispiel: Sei G = (Z, +). Für a ∈ Z sei [a] := [a] 3Z . Es gilt<br />

[0] = 3Z = {· · · , −6, −3, 0, 3, 6, · · ·}.<br />

[1] besteht aus allen Zahlen, die gleich 1 modulo 3Z sind, d.h.<br />

Genauso folgt<br />

[1] = 1 + 3Z = {· · · , −5, −2, 1, 4, 7, · · ·}.<br />

[2] = 2 + 3Z = {· · · , −4, −1, 2, 5, 8, · · ·},<br />

[3] = 3 + 3Z = {· · · , −3, 0, 3, 6, 9, · · ·},<br />

[4] = 4 + 3Z = {· · · , −2, 1, 4, 7, 10, · · ·}<br />

u.s.w. Man sieht, dass [3] = [0], [4] = [1], [5] = [2], [6] = [0], [7] = [1] u.s.w. gilt.<br />

Per Definition ist Z/3Z die Menge aller Restklassen,<br />

Z/3Z = {[a] : a ∈ Z} = {·, [−1], [0], [1], [2], [3], [4], · · ·}.<br />

In dieser Definition einer Menge sind aber (extrem) viele Elemente mehrfach<br />

aufgeführt, was bei der Definiton einer Menge ja nicht verboten ist. Ohne Mehrfachauflistung<br />

geschrieben gilt:<br />

Z/3Z = {[0], [1], [2]},<br />

<strong>und</strong> das ist eine endliche, 3-elementige Menge.<br />

Auch sieht man, dass die Restklassen [1] <strong>und</strong> [2], die als Mengen verschieden sind<br />

([1] ≠ [2]), überhaupt kein gemeinsames Element haben: [1]∩[2] = ∅ <strong>und</strong> ebenso<br />

[0]∩[2] = ∅, [0]∩[1] = ∅. Auch diese Eigenschaft war nach obiger Bemerkung zu<br />

erwarten. Ferner gilt Z = [0] ∪ [1] ∪ [2], da jede ganze Zahl entweder = 0 mod 3Z<br />

oder = 1 mod 3Z oder gleich = 2 mod 3Z ist. Die Restklassen modulo 3Z bilden<br />

also eine disjunkte Zerlegung (oder: Überdeckung) der Ausgangsgruppe Z. Dies<br />

gilt allgemein:<br />

□<br />

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