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Elementare Zahlentheorie und Kryptographie

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2.4 Restklassenringe<br />

Sei (G, +) eine abelsche Gruppe <strong>und</strong> I ⊂ G eine Untergruppe. Für a, b ∈ G<br />

setzen wir im folgenden a = b mod I (sprich: a ist kongruent b modulo I), wenn<br />

b − a ∈ I gilt. Eine solche Aussage a = b mod I wird Kongruenz genannt.<br />

Durch − = − mod I ist eine Relation auf G gegeben. Auch a ≡ b mod I,<br />

a ≡ b(I) oder a = b(I) statt a = b mod I ist gebräuchlich.<br />

Bemerkung 2.4.1 Sei N ≥ 1 <strong>und</strong> G := (Z, +) die additive Gruppe des Ringes<br />

Z. Dann ist das Ideal (N) Z = NZ eine Untergruppe von G; sie besteht aus den<br />

durch N teilbaren ganzen Zahlen. Insbesondere gilt x = y mod NZ genau dann,<br />

wenn y − x durch N teilbar ist. Es wird manchmal x = y mod N oder kurz<br />

x = y(N) statt x = y mod NZ geschrieben.<br />

Wenn x ÷ N = q Rest r gilt, dann ist x − r = qN durch N teilbar <strong>und</strong> es folgt<br />

x = r mod NZ. Zu jedem x ∈ Z gibt es also ein r ∈ {0, 1, · · · , N − 1} mit<br />

x = r mod NZ. Diese Zahl r ist offenbar durch x <strong>und</strong> N eindeutig bestimmt<br />

<strong>und</strong> wird der (kleinste nicht-negative) Repräsentant von x modulo NZ<br />

genannt.<br />

Beispiel: In Z gilt 23 = 3 mod 5Z, weil 3 − 23 = −20 durch 5 teilbar ist. 3 ist<br />

auch der kleinste nicht-negative Repräsentant von 23 modulo 3. Genauso gilt<br />

−14 = 1 mod 5Z (beachte: 1 − (−14) = 15 ist ein Vielfaches von 5) <strong>und</strong> 1 ist<br />

der kleinste Repräsentant von −14 modulo 5.<br />

Es gilt 1214 = 1208 mod 3Z, denn 1208 − 1214 = −6 ist durch 3 teilbar; aber<br />

1208 /∈ {0, 1, 2} ist nicht der kleinste Repräsentant.<br />

Was ist der Repräsentant von 1214 modulo 3Z? Um dies zu beantworten, rechnet<br />

man 1214 ÷ 3 = 403 Rest 2 <strong>und</strong> erkennt 1214 = 2 mod 3Z. Also ist 2 ∈ {0, 1, 2}<br />

der gesuchte Repräsentant.<br />

□<br />

Bemerkung 2.4.2 Sei (G, +) eine abelsche Gruppe, I ⊂ G eine Untergruppe<br />

<strong>und</strong> x, y, x ′ , y ′ ∈ G.<br />

1. Die Relation − = − mod I ist eine Äquivalenzrelation.<br />

2. Wenn x = y mod I <strong>und</strong> x ′ = y ′ mod I gilt, dann folgt x+x ′ = y+y ′ mod I.<br />

3. Wenn (G, +) die additive Gruppe eines Ringes (G, +, ·) <strong>und</strong> I ein Ideal<br />

ist, dann folgt aus x = y mod I <strong>und</strong> x ′ = y ′ mod I schon xx ′ = yy ′ mod I.<br />

Beweis: Wir verweisen auf die Übung.<br />

□<br />

Beispiel: Aus 112 = 2 mod 10Z <strong>und</strong> 111324 = 4 mod 10Z folgt unter Beachtung<br />

von Teil 3. der obigen Bemerkung 112·111324 = 2·4 = 8 mod 10Z. Auf diese Art<br />

berechnet sich der Repräsentant 8 von 112·111324 modulo 10 leichter, als durch<br />

folgende Rechnung: 112 · 111324 = 12468288 <strong>und</strong> 12468288 = 8 mod 10. Beim<br />

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