Elementare Zahlentheorie und Kryptographie
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Mit anderen Worten: Die Hauptidealerzeuger von (a, b) R sind genau die größten<br />
gemeinsamen Teiler von a <strong>und</strong> b.<br />
Beweis: Wenn (a, b) R = (g) R gilt, dann muß g ∈ ggT(a, b) nach 2.1.7 gelten.<br />
Wir beweisen die andere Implikation. Sei g ∈ ggT (a, b). Da R nach Voraussetzung<br />
ein Hauptidealring ist, muss ein h ∈ R mit (a, b) R = (h) R existieren. Nach<br />
2.1.7 ist h (wie auch g) ein ggT von a <strong>und</strong> b. Es folgt h | g <strong>und</strong> g | h, also<br />
(g) R = (h) R = (a, b) R .<br />
□<br />
Folgerung 2.2.5 Sei R ein Hauptidealring. Dann haben je zwei Elemente a, b ∈<br />
R einen größten gemeinsamen Teiler.<br />
Sei (R, ‖ ‖) ein euklidischer Ring. Wir schildern nun den euklidischen Algorithmus,<br />
der folgendes leistet:<br />
1. Berechnung eines größten gemeinsamen Teilers g zweier Elemente a <strong>und</strong><br />
b. Das Verfahren ist so effizient, dass es ggT(a, b) sogar in Fällen schnell<br />
berechnen kann, in denen es aus Laufzeitgründen nicht mehr möglich ist,<br />
a <strong>und</strong> b in Primfaktoren zu zerlegen!<br />
2. Berechnung von Elementen u, v ∈ R mit au + bv = g.<br />
Lemma 2.2.6 Sei a, b ∈ R mit b ≠ 0. Sei a ÷ b = q Rest r. Dann gilt 2 :<br />
a) (a, b) R = (b, r) R .<br />
( ) ( ) ( b 0 1 a<br />
b) =<br />
r 1 −q b<br />
)<br />
.<br />
Beweis: Aus a ÷ b = q Rest r folgt a = qb + r <strong>und</strong> diese Formel erkennt a als<br />
Linearkombination von b <strong>und</strong> r, d.h. a ∈ (b, r) R . Da offenbar auch b ∈ (b, r) R<br />
gilt, folgt (a, b) R ⊂ (b, r) R .<br />
Für die umgekehrte Inklusion ist b ∈ (a, b) R (dies ist aber klar!) <strong>und</strong> r ∈ (a, b) R<br />
zu zeigen. Die Gleichung a = qb + r kann man zu r = a + (−q)b umstellen, <strong>und</strong><br />
dies zeigt r ∈ (a, b) R .<br />
Die Matrixgleichung ist offensichtlich erfüllt.<br />
□<br />
Wir führen den euklidischen Algorithmus an einem Beispiel vor.<br />
( ) a 2 Beachte: (a, b) R ⊂ R ist ein Ideal <strong>und</strong> ∈ R<br />
b<br />
2 ein Vektor.<br />
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