Elementare Zahlentheorie und Kryptographie
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Kapitel 2<br />
<strong>Elementare</strong> <strong>Zahlentheorie</strong><br />
2.1 Algebraische Gr<strong>und</strong>begriffe<br />
Wir beginnen mit einigen algebraischen Gr<strong>und</strong>begriffen wie “Gruppe”, “Ring”<br />
<strong>und</strong> “Körper”. Vieles davon wird aus anderen Vorlesungen bekannt sein. Die<br />
folgenden Definitionen sind nicht schwer; man sollte ihren Inhalt aber wirklich<br />
im Detail auswendig parat haben.<br />
Definition 2.1.1 1. Ein Monoid ist ein Tupel (M, ◦, e) (kurz: M statt (M, ◦, e))<br />
bestehend aus einer Menge M, einer assoziativen Verknüpfung ◦ : M ×<br />
M → M <strong>und</strong> einem Element e ∈ M mit e ◦ x = x = x ◦ e für alle x ∈ M.<br />
Das Element e wird neutrales Element der Verknüpfung ◦ genannt.<br />
2. Eine Gruppe ist ein Monoid (G, ◦, e), in dem zu jedem x ∈ G ein y ∈ G<br />
existiert mit x◦y = e = y◦x. Das Element y ist durch x eindeutig bestimmt<br />
<strong>und</strong> wird inverses Element zu x genannt.<br />
3. Ein Monoid (M, ◦, e) wird kommutativ oder abelsch genannt, wenn<br />
seine Verknüpfung kommutativ ist, d.h. wenn x◦y = y◦x für alle x, y ∈ M<br />
gilt.<br />
In einer Gruppe, deren Verknüpfung mit · bezeichnet ist, sind e oder 1 gebräuchliche<br />
Bezeichnungen für das neutrale Element <strong>und</strong> das zu x ∈ G inverse<br />
Element wird mit x −1 bezeichnet. Es ist unüblich, die Verknüpfung in einer<br />
nicht-kommutativen Gruppe mit + zu bezeichnen. Wenn G eine kommutative<br />
Gruppe mit Verknüpfung + ist, dann ist es üblich, das neutrale Element mit o<br />
oder 0 zu bezeichnen <strong>und</strong> für das zu x ∈ G inverse Element −x zu schreiben.<br />
Bemerkung <strong>und</strong> Definition 2.1.2 1. Ein Ring ist ein Tupel (R, +, ·, 0, 1)<br />
bestehend aus einer Menge R, zwei Verknüpfungen +, · : R × R → R <strong>und</strong><br />
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