Bei Kängurus und Kiwis - ein Freiberger Bergbaustudent ... - RDB eV
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Aus- <strong>und</strong> Fortbildung<br />
2 Geologischer Schnitt (Quelle: Mark Biggs, Dawson Mine Geology, April 2006)<br />
nach Westen. Insgesamt gibt es 15 mäßig<br />
<strong>ein</strong>fallende Flöze. Die Hauptbe<strong>ein</strong>flussung<br />
kommt von der überfalteten Zone Gogango<br />
im Nordosten. Richtung Süden nimmt das<br />
Einfallen zu, im Gegensatz zum Inkohlungsgrad<br />
<strong>und</strong> der Häufigkeit an Intrusionen.<br />
Im nördlichen Teil des Bergbaugeländes<br />
ist vorrangig Kokskohle anzutreffen,<br />
wohingegen im Süden überwiegend Kraftwerkskohle<br />
auftritt. Die Hauptflöze bekamen<br />
die Buchstabenbezeichnungen der<br />
frühen Entdecker: X, A, B, C, D, E <strong>und</strong> F.<br />
Alle Flöze bis auf X <strong>und</strong> F befinden sich im<br />
Abbau. Lokal findet man Flöze mit Zwischenmittel,<br />
welche an manchen Stellen<br />
abbaubare Mächtigkeiten aufweisen. Die<br />
verwitterte Zone reicht 12 bis 25 m mit tertiärer<br />
Bedeckung. Das Flöz A befindet sich<br />
in <strong>ein</strong>er Teufe von 300 m am westlichen<br />
Rand des Bergbaugeländes. Der östliche<br />
Rand ist am Ausbiss der Flöze. Unter dem<br />
ersten Flöz trifft man auf harten Sandst<strong>ein</strong><br />
mit Quarz- <strong>und</strong> Feldspat-Anteilen zwischen<br />
den Flözen B, C <strong>und</strong> D. Letztere beide Flöze<br />
sind für die Kokskohlenproduktion geeignet.<br />
Je weiter man nach Süden kommt<br />
weisen diese <strong>ein</strong>e schlechtere Qualität auf.<br />
Das Bergwerk Dawson hat verwertbare<br />
Reserven von 297 Mio. t in der derzeitigen<br />
Konzession, die die Produktion für die<br />
nächsten 20 Jahre nach den heutigen Plänen<br />
erlauben.<br />
Der Abbau beginnt mit der Mutterbodenbeseitigung,<br />
welcher später für die<br />
Rekultivierung wieder verwendet wird.<br />
Sind F<strong>und</strong>stätten historisch wertvoller Objekte<br />
der Aboriginals vorhanden, so müssen<br />
diese mit entsprechender Erlaubnis<br />
ebenfalls archäologisch gesichert <strong>und</strong> verwahrt<br />
werden. Das Deckgebirge wird mit<br />
4 großen Drehbohrwagen gebohrt, damit<br />
bis 72 m tiefe Bohrlöcher mit <strong>ein</strong>em<br />
Durchmesser von bis zu 270 mm erstellt<br />
werden. Geladen wird mit ANFO aus<br />
großen Sprengstoffmischer-Fahrzeugen.<br />
Das anschließend gesprengte Deckgebirge<br />
kann dann von den 3 elektrisch betriebenen<br />
Schürfkübelbaggern mit Kübelkapazitäten<br />
von 45 m 3 bis zu 95 m 3 in vorher<br />
abgebaute Streifen befördert werden.<br />
Wenn die Höhe des Deckgebirges die maximale<br />
Grabtiefe der Bagger überschreitet,<br />
kommt mobile Technik mit Hydraulikbaggern<br />
<strong>und</strong> SLKW zum<br />
Einsatz wie in der<br />
Kohlegewinnung.<br />
Planierraupen unterstützen<br />
die Kohlefreilegung<br />
<strong>und</strong> im allgem<strong>ein</strong>en<br />
Schürfkübelbagger-Betrieb<br />
sowie die Vorfeldberäumung.<br />
Die<br />
Rohkohle aus den<br />
Tagebaugruben sowie<br />
aus den Highwall-Mining-Betrieben<br />
wird zu Ladestationen<br />
transportiert,<br />
die entlang des<br />
Streichens des<br />
Bergwerks auf <strong>ein</strong><br />
Gurtförderband aufgeben,<br />
das die Aufbereitungsanlage<br />
beliefert. Nach Erreichen<br />
der Endstellung des Tagebaus wird<br />
das Oberflächenprofil der Kippe in <strong>ein</strong>er<br />
natürlicheren Form gestaltet <strong>und</strong> mit Mutterboden<br />
zur Wiederbegrünung versehen.<br />
Über <strong>ein</strong>e 16 km lange Bandförderanlage<br />
gelangen 2000 t/h aus den entfernten<br />
Gruben zur Aufbereitungsanlage am nördlichen<br />
Ende vom Zentralteil des Bergwerks<br />
Dawson. In den Ladestationen wird die per<br />
SLKW angelieferte<br />
Rohkohle in <strong>ein</strong>em<br />
Brecher auf 125 mm<br />
maximale Korngröße<br />
gebrochen.<br />
Durch <strong>ein</strong>e Kohlewäsche,<br />
diverse Zyklone<br />
<strong>und</strong> Spiralen sowie<br />
<strong>ein</strong>er Flotationsanlage<br />
wird die Kohle<br />
verarbeitet zu den<br />
vom K<strong>und</strong>en gewünschten<br />
Spezifikationen. Moura Kraftwerkskohle<br />
ist <strong>ein</strong>e Kohle mit geringem<br />
Ascheanteil, niedrigem Schwefelgehalt<br />
<strong>und</strong> hohem Energiegehalt, die an K<strong>und</strong>en<br />
der Stromerzeugung verkauft wird. Im<br />
Bergwerk Dawson werden auch 4 Typen<br />
Kokskohle produziert. Deren Nachfrage ist<br />
bei internationalen Stahlherstellern z.Z.<br />
riesengroß. Züge fahren mit 3 diesel-elektrischen<br />
Lokomotiven zu je 108 Waggons.<br />
Jeder Zug transportiert rd. 4000 t Kohle.<br />
Auf <strong>ein</strong>er nicht elektrifizierten Bahnlinie<br />
wird die Kohle zu den RG Tanna <strong>und</strong> Barney<br />
Point Exportkohle-Terminals in Gladstone<br />
transportiert. Der Hafen ist heute der<br />
größte Kohlehafen in Nordaustralien.<br />
Außerdem befindet sich dort die größte<br />
Bauxit-Aufbereitungsanlage der Welt.<br />
Das natürlich in Kohleflözen auftretende,<br />
brennbare Methangas wird vor dem Abbau<br />
entfernt, um <strong>ein</strong>e sicherere Arbeitsumgebung<br />
zu schaffen <strong>und</strong> <strong>ein</strong>en <strong>Bei</strong>trag zur Reduzierung<br />
des Treibhausgasausstoßes zu<br />
3 Schematische Darstellung <strong>ein</strong>es Highwall-Mining-Betriebs (Quelle:<br />
http://annual.mgu.bg/2003/en/svityk2/dokladi_pdf/Dermendjiev_EN.pdf<br />
Seite 3, modifiziert von Th. Kaltschmidt, 30.11.06)<br />
leisten. Die im Februar 1996 begonnene<br />
Produktion liefert bis zu 15,5 Terajoules<br />
Energie pro Tag. Dieser Betrieb beliefert<br />
das Gas nach Wasserabtrennung <strong>und</strong> Kompression<br />
über die staatliche Duke Queensland<br />
Gas Pipeline zu <strong>ein</strong>ergroßen Zahl an<br />
K<strong>und</strong>en in ganz Queensland.<br />
Kohle wird in Moura auch mit der Highwall-Mining-Technik<br />
abgebaut. Dabei<br />
bleibt das Deckgebirge unberührt. Ein per<br />
4 Auger Miner am Highwall (Quelle: http://www.brydet.com/BDWeslo.htm,<br />
30.11.06)<br />
70 bergbau 2/2007