Den vollständigen Text finden Sie hier. - Springer GuP

Den vollständigen Text finden Sie hier. - Springer GuP Den vollständigen Text finden Sie hier. - Springer GuP

springer.gup.de
von springer.gup.de Mehr von diesem Publisher
18.11.2013 Aufrufe

M igräne und Spannungskopfschmerz sind für etwa 90 Prozent aller Kopfschmerzdiagnosen verantwortlich. Dabei ist der Spannungskopfschmerz die häufigste und die Migräne die zweithäufigste Kopfschmerzform überhaupt. Viele Patienten leiden sogar unter beiden Beschwerdebildern. Damit die Betroffenen beim Eintreten ihrer Beschwerden gut gerüstet sind, müssen sie lernen, ihre Kopfschmerzen richtig einzuschätzen. Die akute Migräneattacke: anfallartige, heftigste Kopfschmerzen Der Kopfschmerz tritt meist einseitig auf und hat einen pochenden, pulsierenden und klopfenden Charakter. Typisch sind Begleitsymptome wie Übelkeit und Erbrechen sowie eine Überempfindlichkeit gegenüber Lärm, Licht und/oder Gerüchen. Wie viele dieser Symptome in welcher Intensität auftreten, ist von Patient zu Patient, aber auch von Attacke zu Attacke verschieden. Mit Abstand am zahlreichsten kommt die Übelkeit vor, die bei 90 Prozent aller Migräneanfälle registriert wird. Häufig sind die Betroffenen während einer Migräneattacke „außer Gefecht gesetzt“ und nicht mehr in der Lage, ihren Aufgaben am Arbeitsplatz oder im Privatleben nachzugehen, zumal körperliche Aktivitäten ihre ohnehin schon unerträglichen Kopfschmerzen und Begleitsymptome noch verstärken. Etwa 10 bis 15 Prozent der Kopfschmerzattacken geht eine Aura voraus, die von neurologischen Symptomen gekennzeichnet ist. Vor diesem Hintergrund wird die Erkrankung in Mehr als zehn Millionen Bundesbürger leiden unter einer Migräne und noch mehr Menschen unter einem Spannungskopfschmerz. Doch die wenigsten von ihnen wissen, unter welcher Kopfschmerzform sie leiden und was die moderne Medizin – selbst bei stärksten Beschwerden – leisten kann. Wie Sie Ihren zahlreichen Kopfschmerzkunden helfen können, lernen Sie mit dieser zertifizierten Fortbildung. Migräne Einsatz von Ibuprofen > DAS PTA MAGAZIN -- S o n d e r p u b l i k a t i o n -- 02/08

Die Aura dauert in der Regel 30 Minuten bis eine Stunde, die Kopfschmerzphase mit ihren Begleitsymptomen sogar 4 bis 72 Stunden. zwei Hauptformen unterteilt: die Migräne mit Aura und die Migräne ohne Aura. Am bedeutendsten ist die visuelle Aura. Sie äußert sich durch Sehstörungen, die von einem leichten Flimmersehen, grellen Lichtblitzen bis hin zum Ausfall von Gesichtsfeldern reichen können. Weitere Auraformen sind unter anderem Sprachstörungen, Kribbeln, Taubheitsgefühl und in seltenen Fällen sogar Lähmungen. Außerdem nennenswert ist, dass ein und derselbe Patient Migräneattacken mit und ohne Aura erleben kann. Die Kopfschmerzanfälle kündigen sich oftmals schon ein bis zwei Tage im Voraus an: Migränepatienten sind dann beispielsweise heißhungrig auf Schokolade (oder auf andere Lebensmittel), extrem müde, melancholisch oder innerlich unruhig. Das Erscheinen solcher ersten „Vorboten“ wird Prodromalphase (hat nichts mit der Aura gemeinsam) genannt und von vielen Betroffenen fehlgedeutet. So machen sie häufig zu Unrecht ein Lebensmittel als Migränetrigger (Migräneauslöser) verantwortlich, weil sie nicht wissen, dass Heißhunger schon der Anfang einer sich anbahnenden Kopfschmerzattacke sein kann. Der Spannungskopfschmerz: dumpf und drückend Der Spannungskopfschmerz erstreckt sich meistens über den gesamten Kopf. Im Gegensatz zum hämmernden Migränekopfschmerz verläuft er eher dumpf und drückend und mit einer vergleichbar geringeren Intensität, die nur langsam zu- Häufige Trigger akuter Migräneattacken nimmt. Begleitsymptome sind so gut wie nicht vorhanden, allenfalls eine leichte Licht- oder Lärmüberempfindlichkeit, jedoch niemals starke Übelkeit und Erbrechen. Patienten mit einem Spannungskopfschmerz sind (wenn auch eingeschränkt) in der Lage, ihren Aufgaben in Beruf, Familie und Freizeit nachzugehen. Die Dauer eines Spannungskopfschmerzes reicht von 30 Minuten bis 7 Tage. Tritt er an weniger als 15 Tagen im Monat auf, wird er als episodisch definiert und bei häufigerem Auftreten als chronisch. Strategien zur Akutmedikation der Migräneattacke Triptane Bei mittelschweren bis schweren Migräneattacken sind Triptane Mittel der Wahl, die sowohl den Kopfschmerz als auch - Änderungen des Schlaf-Wach-Rhythmus (Wochenende, Urlaub, Schichtdienst) - körperliche und/oder seelische Erschöpfung - hormonelle Schwankungen im weiblichen Monatszyklus - Nahrungsmittel* bzw. deren Zusatzstoffe - Alkohol - Wettereinflüsse - starker Hunger durch ausgelassene Mahlzeiten - extreme Sinnesreize (flackerndes grelles Licht, Gerüche, Lärm) *Der Einfluss von Nahrungsmitteln wird häufig überbewertet (siehe oben, Heißhunger auf Lebensmittel). Eine allgemeingültige Migräne-Diät gibt es nicht! > DAS PTA MAGAZIN -- S o n d e r p u b l i k a t i o n -- 02/08

Die Aura dauert in der Regel 30 Minuten bis eine<br />

Stunde, die Kopfschmerzphase mit ihren Begleitsymptomen<br />

sogar 4 bis 72 Stunden.<br />

zwei Hauptformen unterteilt: die Migräne mit Aura und die<br />

Migräne ohne Aura. Am bedeutendsten ist die visuelle Aura.<br />

<strong>Sie</strong> äußert sich durch Sehstörungen, die von einem leichten<br />

Flimmersehen, grellen Lichtblitzen bis hin zum Ausfall von<br />

Gesichtsfeldern reichen können. Weitere Auraformen sind unter<br />

anderem Sprachstörungen, Kribbeln, Taubheitsgefühl und<br />

in seltenen Fällen sogar Lähmungen. Außerdem nennenswert<br />

ist, dass ein und derselbe Patient Migräneattacken mit und<br />

ohne Aura erleben kann.<br />

Die Kopfschmerzanfälle kündigen sich oftmals schon ein bis<br />

zwei Tage im Voraus an: Migränepatienten sind dann beispielsweise<br />

heißhungrig auf Schokolade (oder auf andere Lebensmittel),<br />

extrem müde, melancholisch oder innerlich unruhig. Das<br />

Erscheinen solcher ersten „Vorboten“ wird Prodromalphase<br />

(hat nichts mit der Aura gemeinsam) genannt und von vielen<br />

Betroffenen fehlgedeutet. So machen sie häufig zu Unrecht ein<br />

Lebensmittel als Migränetrigger (Migräneauslöser)<br />

verantwortlich, weil sie nicht<br />

wissen, dass Heißhunger schon der Anfang<br />

einer sich anbahnenden Kopfschmerzattacke<br />

sein kann.<br />

Der Spannungskopfschmerz:<br />

dumpf und drückend<br />

Der Spannungskopfschmerz erstreckt<br />

sich meistens über den gesamten Kopf.<br />

Im Gegensatz zum hämmernden Migränekopfschmerz<br />

verläuft er eher dumpf<br />

und drückend und mit einer vergleichbar<br />

geringeren Intensität, die nur langsam zu-<br />

Häufige Trigger akuter Migräneattacken<br />

nimmt. Begleitsymptome sind so gut wie nicht vorhanden,<br />

allenfalls eine leichte Licht- oder Lärmüberempfindlichkeit,<br />

jedoch niemals starke Übelkeit und Erbrechen. Patienten mit<br />

einem Spannungskopfschmerz sind (wenn auch eingeschränkt)<br />

in der Lage, ihren Aufgaben in Beruf, Familie und Freizeit<br />

nachzugehen. Die Dauer eines Spannungskopfschmerzes reicht<br />

von 30 Minuten bis 7 Tage. Tritt er an weniger als 15 Tagen im<br />

Monat auf, wird er als episodisch definiert und bei häufigerem<br />

Auftreten als chronisch.<br />

Strategien zur Akutmedikation der<br />

Migräneattacke<br />

Triptane<br />

Bei mittelschweren bis schweren Migräneattacken sind Triptane<br />

Mittel der Wahl, die sowohl den Kopfschmerz als auch<br />

- Änderungen des Schlaf-Wach-Rhythmus (Wochenende, Urlaub, Schichtdienst)<br />

- körperliche und/oder seelische Erschöpfung<br />

- hormonelle Schwankungen im weiblichen Monatszyklus<br />

- Nahrungsmittel* bzw. deren Zusatzstoffe<br />

- Alkohol<br />

- Wettereinflüsse<br />

- starker Hunger durch ausgelassene Mahlzeiten<br />

- extreme Sinnesreize (flackerndes grelles Licht, Gerüche, Lärm)<br />

*Der Einfluss von Nahrungsmitteln wird häufig überbewertet (siehe oben, Heißhunger auf Lebensmittel).<br />

Eine allgemeingültige Migräne-Diät gibt es nicht!<br />

> DAS PTA MAGAZIN -- S o n d e r p u b l i k a t i o n -- 02/08

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!