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Jahresbericht Deutsch - Schweizerisches Rotes Kreuz

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<strong>Jahresbericht</strong> 2005<br />

Darin spiegeln sich die Leistungen des Schweizerischen Roten <strong>Kreuz</strong>es<br />

im In- und Ausland.


Die sieben Rotkreuzgrundsätze<br />

Menschlichkeit<br />

«Der Mensch ist immer und überall Mitmensch.»<br />

Unparteilichkeit<br />

«Hilfe in der Not kennt keine Unterschiede.»<br />

Neutralität<br />

«Humanitäre Initiative braucht das Vertrauen aller.»<br />

Unabhängigkeit<br />

«Selbstbestimmung wahrt unsere Grundsätze.»<br />

Freiwilligkeit<br />

«Echte Hilfe ist ohne Eigennutz.»<br />

Einheit<br />

«In jedem Land einzig und für alle offen.»<br />

Universalität<br />

«Die humanitäre Pflicht ist weltumfassend.»


Inhalt<br />

6<br />

AUFTAKT – SRK-Präsident René Rhinow über ein bewegtes Jahr<br />

«Es war wichtig, vor Ort zu erfahren, wie nötig unsere Arbeit ist»<br />

10<br />

WIEDERAUFBAU<br />

Nach dem Tsunami in Südasien<br />

Wiederaufbau nimmt Gestalt an<br />

16<br />

17<br />

18<br />

20<br />

KATASTROPHENHILFE<br />

Unwetter Schweiz<br />

SRK springt für Betroffene ein<br />

Hungersnot im Sahel<br />

Starthilfe für Bauernfamilien<br />

Nach dem Erdbeben in Pakistan/Kaschmir<br />

Decken, Zelte und Medikamente für Überlebende<br />

Rumänien und Bulgarien<br />

SRK lindert Not von Hochwasser-Betroffenen<br />

24<br />

25<br />

RETTUNG<br />

Samariterinnen und Samariter<br />

Ein Jahr im Zeichen des Sports<br />

Lebensrettungsgesellschaft<br />

Sicherheit am Wasser beginnt im Kindergarten<br />

28<br />

29<br />

30<br />

32<br />

GESUNDHEIT<br />

SRK unterstützt Folter- und Kriegsopfer<br />

Zehn Jahre Ambulatorium<br />

Ausbildung<br />

Pflegehelferinnen stehen älteren Menschen zur Seite<br />

SRK kämpft in Nepal gegen Armuts-Blindheit<br />

Ausbau eines Spitals abgeschlossen<br />

Erfolgreiche Gesundheitsförderung in Kirgistan<br />

Freiwillige übernehmen Verantwortung<br />

4<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005


36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

INTEGRATION, MIGRATION<br />

SRK-Konflikt-Training «chili»<br />

Gewalt unter Jugendlichen verhindern<br />

Jugendrotkreuz<br />

Kampagne «Kinder und Krieg» stösst auf Interesse<br />

Rückkehrhilfe<br />

SRK unterstützt Flüchtlinge beim Neuanfang<br />

Revision des Asyl-Gesetzes<br />

SRK befürchtet Verletzung der Menschenwürde<br />

42<br />

44<br />

SOZIALE DIENSTE<br />

SRK-Notruf-System<br />

20 Prozent mehr Benutzerinnen und Benutzer<br />

Fahrdienst<br />

Freiwillige in Fahrt<br />

46<br />

52<br />

54<br />

56<br />

58<br />

SRK PLUS – Was die SRK-Gruppe sonst noch bewegte<br />

LEITUNG – Übersicht Leitungsgremien<br />

Donatoren, Sponsoren, Partner, Mitgliedschaften<br />

ANHANG – Zweckbestimmung/Adressen SRK-Gruppe<br />

Finanzübersicht, wichtigste Kennzahlen SRK-Gruppe<br />

Impressum<br />

Produktion: <strong>Schweizerisches</strong> <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> (SRK), Bern. Redaktion: Marcel Friedli. Mitarbeitende: Eugen Kiener (ek), Renate Matthews (rm),<br />

Ursina Mayor (mau), Christine Rüfenacht (cr), Karl Schuler (ksch), Christina Williamson-Eberle (che). Titelbild: SRK. Bild Rückseite:<br />

Sandra D. Sutter. Bildnachweis: Wo kein Bildnachweis steht, liegt das Copyright beim SRK. Layout: grafikraum Bern Manuel Häfliger,<br />

Markus Reichenbach. Druckerei: Fischer AG, Münsingen. Auflage: 4400 Ex. Sprachen: <strong>Deutsch</strong>, Französisch, Italienisch<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005 5


INTERVIEW MIT SRK-PRÄSIDENT PROF. RENÉ RHINOW<br />

«Es war wichtig zu erfahren,<br />

wie nötig unsere Arbeit ist»<br />

Die SRK-Gruppe hat ein bewegtes Jahr hinter – und vor – sich. Präsident René Rhinow im<br />

Gespräch. Interview: Marcel Friedli<br />

Herr Rhinow, was hat Sie letztes Jahr bewegt?<br />

Da fällt mir einiges ein: das wachsende Engagement<br />

unserer Jugendorganisationen, die Aufbauarbeit<br />

im Blutspendedienst und in der Lindenhofstiftung,<br />

die gehaltvolle Rotkreuzversammlung, die<br />

Generalversammlung der Internationalen Föderation<br />

der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften<br />

und die Bemühungen um ein neues Emblem.<br />

Beschäftigt hat mich zudem die Reduktion unserer<br />

Verantwortung in Berufsbildung und Migration –<br />

leider verbunden mit unausweichlichen Entlassungen.<br />

Immer wieder beeindruckt mich, mit welcher<br />

Begeisterung und Kompetenz unsere Freiwilligen<br />

und Profis ihre Funktionen erfüllen. Ihnen allen<br />

danke ich von Herzen!<br />

Was hat bei Ihnen einen besonders nachhaltigen<br />

Eindruck hinterlassen?<br />

Meine Reise nach Banda Aceh in Indonesien, wo ich<br />

SRK-Projekte zur Unterstützung der Bevölkerung<br />

nach dem Tsumani besucht habe. Zehntausende<br />

von Menschen lebten immer noch in Zelten unter<br />

schwierigsten Bedingungen. Es war wichtig für mich,<br />

vor Ort zu erfahren, wie nötig unsere Arbeit ist.<br />

Den Eingang grosszügiger Spenden nach dem<br />

Seebeben habe ich mit Dankbarkeit beobachtet.<br />

Dass es viel schwieriger ist, Spenden für Katastrophen<br />

ausserhalb des Rampenlichts zu generieren,<br />

stimmt mich nachdenklich. Es ist unsere Aufgabe,<br />

auch auf die Opfer vergessener Katastrophen<br />

aufmerksam zu machen.<br />

Auch im Inland war das SRK stark gefordert.<br />

Ja, plötzlich waren wir selbst mit Unwettern konfrontiert.<br />

Viele unserer Mitgliedorganisationen<br />

haben sich wirkungsvoll vor Ort eingesetzt. Auch<br />

die SRK-Geschäftsstelle hilft zusammen mit der<br />

Glückskette in Härtefällen. Allen Beteiligten gilt<br />

mein grosser Dank!<br />

Auch die Revision des Asylgesetzes hat<br />

das SRK beschäftigt.<br />

Ja, und sie wird uns weiter beschäftigen! Das Ende<br />

2005 von den eidgenössischen Räten verabschiedete<br />

Asylgesetz stellt uns vor grosse Herausforderungen.<br />

Das SRK hat wiederholt klar Stellung<br />

dagegen bezogen, da es teilweise gegen den Rotkreuz-Grundsatz<br />

der Menschlichkeit verstösst. Wir<br />

haben die Pflicht, auf die möglichen verheerenden<br />

Folgen des neuen Gesetzes hinzuweisen. Als<br />

neutrale Organisation engagiert sich das SRK<br />

aber nicht in politischen Abstimmungen. Wir sind<br />

daher auf einer Gratwanderung zwischen Engagement<br />

und Zurückhaltung. Der Rotkreuzrat hat<br />

entschieden, dass das SRK die Öffentlichkeit in<br />

aller Deutlichkeit informiert, ohne sich aktiv an<br />

einem Abstimmungskampf zu beteiligen. Für diese<br />

Öffentlichkeitsarbeit setzen wir keine Spendengelder<br />

ein. Darüber hinaus werden wir unsere Hilfe<br />

6<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005


im Vordergrund. Dadurch soll dem SRK auch ein<br />

klareres Profil verliehen werden.<br />

Letztlich geht es sowohl beim «Corporate-Governance-Prozess»<br />

als auch bei der Strategie 2012 um<br />

unser wertvollstes Gut: die Glaubwürdigkeit des<br />

SRK als unabhängige, grösste, in der Bevölkerung<br />

am stärksten verwurzelte humanitäre Organisation<br />

der Schweiz.<br />

© Sandra D. Sutter<br />

«Ich wünsche mir, dass sich unsere Mitgliedorganisationen und<br />

ihre Mitarbeitenden noch mehr füreinander öffnen und die<br />

Zusammenarbeit in unserer Gruppe als Chance und Bereicherung<br />

für alle wahrnehmen.»<br />

für Menschen ausbauen, die wegen der Asylpraxis<br />

in Notsituationen geraten.<br />

Welchen Herausforderungen stellt sich<br />

das SRK im 2006?<br />

Es ist dem Rotkreuzrat wichtig, den «Corporate-<br />

Governance-Prozess» und die Arbeit an der Strategie<br />

2012 voranzutreiben. Ersterer hat die Vereinfachung<br />

unserer Strukturen, die Klärung von<br />

Kompetenzen und die Etablierung von Kontrollmechanismen<br />

zum Ziel. Dadurch soll die Zusammenarbeit<br />

verstärkt werden und an Transparenz,<br />

Wirksamkeit und Effizienz gewinnen – zugunsten<br />

unserer Arbeit für bedürftige Menschen. Es muss<br />

ein Anliegen aller SRK-Mitglieder sein, die anvertrauten<br />

Mittel so wirkungsvoll wie möglich einzusetzen<br />

und offen Rechenschaft abzulegen. Bei der<br />

Strategie 2012 stehen die Vertiefung und die<br />

wachsende Zusammenarbeit innerhalb unserer<br />

Kerngeschäftsfelder und Kernkompetenzbereiche<br />

Sie sind bekannt dafür, sich für die Jugend<br />

zu engagieren.<br />

Die Förderung der partizipativen Jugendarbeit<br />

liegt mir sehr am Herzen. Das SRK braucht den<br />

Impuls der Jungen, ihre Ideen und ihren frischen<br />

Wind für die freiwillige Rotkreuzarbeit. Zugleich<br />

brauchen wir junge Menschen als künftige Verantwortungsträgerinnen<br />

und -träger.<br />

Das SRK baut auch seine Angebote für bedürftige<br />

Kinder und Jugendliche aus – etwa mit «chili» zur<br />

Konflikt- und Gewaltprävention und mit «Mitten<br />

unter uns» zur Integration von Kindern ausländischer<br />

Herkunft.<br />

Ich werde meinen Einsatz für die Jugend fortsetzen<br />

und bitte alle Leitungsorgane um ihre Unterstützung.<br />

Als Nächstes setze ich mich für die Wahl<br />

eines jungen Mitglieds in den Rotkreuzrat ein.<br />

Was wünschen Sie sich für die Zukunft<br />

der SRK-Gruppe?<br />

Dass sich unsere Mitgliedorganisationen und ihre<br />

Mitarbeitenden noch mehr füreinander öffnen und<br />

die Zusammenarbeit in unserer Gruppe als Chance<br />

und Bereicherung für alle wahrnehmen. Nur mit<br />

gebündelten Kräften können wir uns optimal für<br />

bedürftige Menschen einsetzen.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005 7


Wiederaufbau<br />

Das SRK hilft, die Folgen von<br />

Katastrophen zu bewältigen.


NACH DEM TSUNAMI IN SÜDASIEN<br />

Wiederaufbau nimmt<br />

Gestalt an<br />

Nach dem Tsunami vom 26. Dezember 2004 engagierte sich das SRK zunächst in der<br />

Überlebenshilfe und dann beim Wiederaufbau in der indonesischen Provinz Aceh, in Sri<br />

Lanka sowie in Südindien.<br />

Das SRK ermöglicht diesen Jugendlichen in der indonesischen<br />

Provinz Aceh eine neue Zukunft. Es baut ihr vom Tsunami<br />

beschädigtes Schulhaus wieder auf.<br />

Sauberes Trinkwasser für Banda Aceh in Indonesien und die<br />

umliegenden Gemeinden – auch dank dem SRK.<br />

Mit dem Erstellen der ersten Schule für 400 Jugendliche<br />

in der Stadt Banda Aceh wurde im Sommer<br />

letzten Jahres begonnen.<br />

SCHULEN FÜR ACEH<br />

Im benachbarten Distrikt Aceh Besar ist ein weiteres<br />

Gebäude für rund 450 Schülerinnen und Schüler<br />

geplant. In Sigli an der Ostküste ist mit den<br />

ersten Vorbereitungsarbeiten für eine Schule für<br />

700 Jugendliche gestartet worden.<br />

Das SRK stellt mit der Direktion für Entwicklungszusammenarbeit<br />

(Deza) die Trinkwasser-Versorgung<br />

von rund 100000 Einwohnerinnen und Einwohnern<br />

von Banda Aceh und der umliegenden<br />

Gemeinden sicher. In einer ersten Phase wurde die<br />

Wasser-Aufbereitung repariert. In den nächsten<br />

zwei Jahren wird die ganze baufällige Anlage völlig<br />

ersetzt.<br />

Weiter sind Ausbildungen im Gesundheitsbereich<br />

und der Bau von Krankenstationen für 15 Dörfer<br />

in den Provinzen Pidie und Aceh Besar geplant. In<br />

der Provinz Aceh stehen acht SRK-Delegierte im<br />

10<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005


© Michel Bührer<br />

Fischer in Südindien können wieder mit neuem Boot und Netzen aufs Meer fahren.<br />

Einsatz. Das SRK koordiniert seine Tätigkeit mit der<br />

Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften<br />

und dem Indonesischen<br />

Roten <strong>Kreuz</strong>. Die Hilfe für die nächsten Jahre beträgt<br />

rund 27 Millionen Franken. Daran ist die<br />

Glückskette stark beteiligt.<br />

HÄUSER IN SRI LANKA<br />

errichtet es eine Schule sowie Gesundheits-Zentren<br />

und bildet Gesundheits-Personal aus.<br />

Nachdem im Distrikt Batticaloa an der Ostküste<br />

über 300 Helfer des lokalen Roten <strong>Kreuz</strong>es bis Ende<br />

November 2005 Trümmer wegräumten, ist mit<br />

dem Neubau von über 600 Wohnhäusern in zwei<br />

Dörfern begonnen worden. Bis Ende 2005 wurden<br />

die ersten 20 Häuser fertig erstellt.<br />

Das SRK sieht an der Küste Sri Lankas den Bau von<br />

Häusern für rund 5000 Familien vor. Ausserdem<br />

In Kuchchaveli in dem ebenfalls an der Ostküste<br />

gelegenen Distrikt Trincomalee werden Häuser für<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005 11


410 Familien gebaut. Ende 2005 standen die ersten<br />

Musterhäuser. Zusätzlich erhalten hier 3600 obdachlose<br />

Familien Bargeld-Beiträge, die ihnen die<br />

selbständige Reparatur oder den Neubau ihrer<br />

Häuser ermöglichen. Dieses Programm begleiten<br />

SRK-Fachleute.<br />

Im Distrikt Kilinochchi im Norden des Landes entstehen<br />

bis zu 570 Häuser; in dieser ehemaligen<br />

Konfliktzone werden vor allem Kriegs-Vertriebene<br />

berücksichtigt.<br />

An den Kosten von rund 30 Millionen für den auf<br />

vier bis fünf Jahre angelegten Aufbau ist auch die<br />

Glückskette namhaft beteiligt. Das SRK unterhält in<br />

Sri Lanka eine enge Arbeits-Gemeinschaft mit dem<br />

Österreichischen Roten <strong>Kreuz</strong> und koordiniert seinen<br />

Einsatz mit der Internationalen Föderation der<br />

Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften. Zurzeit<br />

stehen 11 Delegierte im Einsatz.<br />

PERSPEKTIVE FÜR FISCHER IN SÜDINDIEN<br />

Im südindischen Staat Pondicherry finanziert das<br />

SRK den Aufbau von drei Dörfern mit Häusern für<br />

1175 Familien sowie Schulen. Die ersten Arbeiten<br />

für die Dörfer sind im August 2005 angelaufen. Im<br />

Bundesstaat Tamil Nadu plant das SRK, zwei weitere<br />

Dörfer mit 1000 Häusern zu errichten. Das<br />

Rote <strong>Kreuz</strong> unterstützt die betroffenen Fischer zudem<br />

mit dem Bau einer Bootswerft, einem Kühlhaus<br />

zur Lagerung von Fischen und weiteren Massnahmen<br />

zur Arbeitsbeschaffung. Mittelfristig sollen<br />

rund 13 000 Menschen wieder in soliden Behausungen<br />

wohnen und ein befriedigendes Einkommen<br />

erzielen. Das gesamte Projektvolumen beläuft<br />

sich inklusive Glückskette-Beitrag auf knapp<br />

20 Millionen Franken. (ksch)<br />

Einheimische richten ihr neues Heim ein: In Sri Lanka stehen die<br />

ersten vom SRK mitfinanzierten Häuser. Insgesamt plant es den<br />

Bau und die Reparatur von rund 5000 Wohnhäusern.<br />

Über 300 Helferinnen und Helfer des lokalen Roten <strong>Kreuz</strong>es<br />

räumten bis Ende November 2005 Trümmer weg. Mit dem<br />

Schutt werden Zufahrtsstrassen ausgebessert, um den Transport<br />

von Baumaterial für die Häuser zu erleichtern.<br />

12<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005


© Föderation<br />

Neue Netze bedeuten wieder Arbeit: Das SRK unterstützt in Südindien Fischer bei der Wiederaufnahme ihres Broterwerbs.<br />

TSUNAMI-PROGRAMM DES SRK IM ÜBERBLICK 2004–2008<br />

Die rund 20 bis 25 Projekte der Nothilfe- und Wiederaufbauphase verteilen sich wie folgt auf die drei Tsunami-<br />

Einsatzländer des SRK (Informationsstand: Januar 2006):<br />

Sri Lanka<br />

Indien<br />

Indonesien<br />

Projektbereiche<br />

Nothilfe, Hausbau,<br />

Gesundheit, Lebensunterhalt<br />

Nothilfe, Hausbau, Lebensunterhalt<br />

Nothilfe, Schulhausbau,<br />

Wasseraufbereitung,<br />

Gesundheit<br />

Projektregionen<br />

Trincomalee, Batticaloa,<br />

Kilinochchi<br />

Pondicherry, Tamil Nadu<br />

Banda Aceh, Aceh Besar,<br />

Pidie<br />

Budgetrahmen<br />

(provisorisch,<br />

in Mio. CHF)*<br />

30–32<br />

19–20<br />

25–28<br />

*Hauptfinanzierungsquellen: SRK-Spenden/Eigenmittel, Glückskette<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005 13


© Föderation


Nothilfe<br />

Das SRK hilft Menschen in Not.


UNWETTER SCHWEIZ<br />

SRK hilft Betroffenen<br />

Mit über 400 000 Franken aus Eigenmitteln und Spenden half das Schweizerische Rote<br />

<strong>Kreuz</strong> (SRK) Opfern des Unwetters in der Schweiz von Ende August 2005. Es behandelt<br />

über 200 Gesuche für Unterstützung.<br />

Freiwillige des Jugend-Rotkreuzes packten beim Aufräumen<br />

in Weesen zu. Nach dem Unwetter waren auch Samariterinnen<br />

und Samariter und Rega im Einsatz.<br />

Nach dem Unwetter vom August 2005 war man froh über jede<br />

Hilfe. Ein Rotkreuz-Jugendlicher im Einsatz.<br />

Nach dem Unwetter leistete das SRK 331 Personen<br />

mit rund 170000 Franken Soforthilfe und mit<br />

40000 Franken Überbrückungshilfe, in Zusammenarbeit<br />

mit der Glückskette. Aus eigenen Mitteln<br />

unterstützte es zwei Berner Gemeinden mit<br />

300000 Franken.<br />

Bis Redaktionsschluss trafen über 200 Gesuche von<br />

Unwetter geschädigten Personen und Gemeinden<br />

ein, die das SRK im Verlaufe von 2006 behandeln<br />

wird. Das SRK koordiniert dabei das Verfahren mit<br />

den örtlichen Behörden, im Auftrag der Glückskette.<br />

Es ist verantwortlich für die Umsetzung in der<br />

Westhälfte des Landes. Diese Beiträge ergänzen<br />

Versicherungsleistungen und Subventionen.<br />

REGA UND SAMARITER IM EINSATZ<br />

Rund zehn Freiwillige des Jugendrotkreuzes unterstützten<br />

den Zivilschutz bei Aufräumarbeiten in<br />

Weesen (SG). Viele Samariterinnen und Samariter<br />

wurden von den Krisenstäben oder der Feuerwehr<br />

aufgeboten. Sie betreuten Evakuierte und richteten<br />

Not-Unterkünfte ein. Zudem sorgten sie sich<br />

um verängstigte Menschen und verarzteten Verletzte.<br />

Die Rettungsflugwacht Rega, Mitglied des<br />

SRK, evakuierte gegen 200 Menschen.<br />

Für den Wiederaufbau von besonders betroffenen<br />

Berg-Gemeinden wird sich das SRK mit der Glückskette<br />

in Zukunft weiter engagieren. (maf)<br />

16<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005


HUNGERSNOT IM SAHEL<br />

Starthilfe für Bauernfamilien<br />

Die Hungersnot in den westafrikanischen Staaten Niger und Mali mobilisierte das<br />

Schweizerische Rote <strong>Kreuz</strong> (SRK) von August bis Oktober 2005 zu einer Serie von Hilfsmassnahmen,<br />

in Zusammenarbeit mit Föderation und lokalen Rotkreuz-Gesellschaften.<br />

Mit einem Hilfsgüter-Flug transportierte das SRK<br />

mit dem <strong>Deutsch</strong>en Roten <strong>Kreuz</strong> Ende August Nahrungsmittel<br />

für Kinder in Ernährungszentren der<br />

Regionen Tahoua und Maradi in Niger. Im Osten<br />

des Landes führte das SRK mit dem Britischen Roten<br />

<strong>Kreuz</strong> ein innovatives Hilfsprogramm durch:<br />

5700 Bauernfamilien in 90 Dörfern erhielten je<br />

300 Franken als Startkapital. Dies erlaubte ihnen<br />

die Rückzahlung von Schulden sowie den Ankauf<br />

von Hirse, Rindern und Ziegen.<br />

ZUSATZ-NAHRUNG UND SAATGUT<br />

VERTEILT<br />

In mehreren Dörfern der im Norden Malis gelegenen<br />

Region wurden Zusatz-Nahrung und Saatgut<br />

verteilt. Zudem lancierte das SRK ein mittelfristiges<br />

Programm zur Ernährungssicherheit. Dazu gehören<br />

die Verteilung von Schafen und Ziegen, da viel<br />

Kleinvieh verhungert ist, sowie der Bau von Getreide-Silos.<br />

Sowohl in Niger wie in Mali standen SRK-<br />

Logistiker im Einsatz.<br />

Das Rote <strong>Kreuz</strong> verteilte Nahrungsmittel im von Hunger<br />

geplagten Niger und Mali in Westafrika.<br />

Mangelnde Regenfälle, Heuschreckenplage und<br />

Misswirtschaft haben in den Ländern des afrikanischen<br />

Sahelgürtels zu einer akuten Ernährungskrise<br />

geführt. Vor allem Kleinkinder und Mütter litten<br />

an den Folgen des Hungers. Zehntausende von<br />

ihnen waren unmittelbar lebensbedroht. (ksch)<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005 17


NACH DEM ERDBEBEN IN PAKISTAN/KASCHMIR<br />

Decken, Zelte und Medikamente<br />

für Überlebende<br />

Seit dem verheerenden Erdbeben in Kaschmir und im Norden Pakistans vom Oktober 2005<br />

greift das Schweizerische Rote <strong>Kreuz</strong> (SRK) den Not leidenden Menschen unter die Arme.<br />

Am 8. Oktober suchte ein schweres Erdbeben den<br />

Norden Pakistans sowie einen Teil des indischen<br />

Kaschmir heim. Nach offizieller Bilanz verloren<br />

mindestens 86 000 Menschen ihr Leben, 80000 wurden<br />

verletzt und 3 Millionen Menschen obdachlos.<br />

Das SRK organisierte nach Mitte Oktober einen<br />

Hilfsgüterflug ab der Schweiz mit 2200 Zelten,<br />

Öfen, 6000 Decken, Haushalt-Sortimenten und<br />

Medikamenten. Im November wurden 2000 winterfeste<br />

Zelte aus China geliefert. Im Januar 2006<br />

finanzierte das SRK die lokale Beschaffung von<br />

Planen zur Stärkung der Zelte, Decken und Wollschals<br />

sowie Wellblech für die provisorische Reparatur<br />

der Wohnstätten. Während mehrerer Monate<br />

standen ein Logistiker, ein Air Operator sowie<br />

ein Wasser-Ingenieur bei der Föderation im Einsatz.<br />

Eine SRK-Pflegefachfrau setzte sich bei einem<br />

vom <strong>Deutsch</strong>en Roten <strong>Kreuz</strong> betriebenen Feldspital<br />

in Muzzafarabad (Kaschmir) ein.<br />

SPEZIALISTEN TRANSPORTIERT<br />

© Föderation<br />

Medizinische Hilfe: Das SRK unterstützte ein vom <strong>Deutsch</strong>en<br />

Roten <strong>Kreuz</strong> in Muzzafarabad (Kaschmir) betriebenes<br />

Feld-Spital.<br />

Die SRK-Hilfe konzentriert sich auf die nordwestlichen<br />

Bergprovinzen ausserhalb Kaschmirs. Die Internationale<br />

Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-<br />

Gesellschaften koordiniert dieses Hilfsprogramm.<br />

In der Kaschmir-Region unterstützt das SRK die Hilfe<br />

des IKRK mit der Lieferung von Nahrungsmitteln<br />

und Plastik-Planen. Das SRK wendet für seine<br />

Unterstützung in Pakistan 4 Millionen Franken auf.<br />

Nach dem Erdbeben in Pakistan hat die Rettungsflugwacht<br />

Rega (SRK-Mitglied) einen SRK-<br />

Vertreter sowie sechs Spezialisten der UNO und<br />

des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe<br />

zur Hilfeleistung nach Islamabad geflogen. Die<br />

Rega führte die beiden Flüge im Auftrag der<br />

Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit<br />

(Deza) aus.<br />

Daran ist auch die Glückskette beteiligt. (ksch/maf)<br />

18<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005


Einheimische beim Ausladen eines Zeltes. Diese waren bitter nötig.<br />

Minimaler, aber wichtiger Schutz im Gebirge: Rotkreuz-Mitarbeitende stellen ein Zelt auf.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005 19


RUMÄNIEN UND BULGARIEN<br />

SRK lindert Not von<br />

Hochwasser-Betroffenen<br />

Nach mehreren verheerenden Überschwemmungen 2005 trug und trägt das Schweizerische<br />

Rote <strong>Kreuz</strong> (SRK) in Rumänien und Bulgarien dazu bei, die Not der Betroffenen zu lindern.<br />

SUPPEN FÜR 400 MENSCHEN PRO TAG<br />

Im Winter 2005/2006 unterstützte das Rote <strong>Kreuz</strong><br />

in Rumänien und Bulgarien die von den Überschwemmungen<br />

betroffenen Personen sowie weitere<br />

benachteiligte Menschen: In Zusammenarbeit<br />

mit Sozialdiensten hat es Suppen-Küchen eröffnet,<br />

in denen während sechs Monaten jeden Tag 400 Bedürftige<br />

eine warme Mahlzeit erhielten. Zusätzlich<br />

verteilte das Rote <strong>Kreuz</strong> Nahrungsmittel-Pakete<br />

an 2500 Personen. Ein Teil der Winter-Hilfe in Rumänien<br />

und Bulgarien wird durch die vom SRK mitorganisierte<br />

Aktion «2 x Weihnachten» ermöglicht<br />

(vgl. Seite 45). Die Ziele der Hilfe wurden erreicht.<br />

In den nächsten zwei Jahren wird das SRK das Rote<br />

<strong>Kreuz</strong> in Rumänien beim Aufbau eines Katastrophen-Teams<br />

unterstützen.<br />

Die Folgen der mehrfachen Überschwemmungen in Rumänien<br />

und Bulgarien sind immer noch sichtbar.<br />

Das SRK setzte in Rumänien 100000 Franken für die<br />

Nothilfe ein und 200000 Franken für die Winterhilfe:<br />

für Wasserpumpen, Öllampen, Holzöfen,<br />

Hygiene- und Haushaltartikel sowie Plastikplachen.<br />

Während drei Monaten beteiligte sich ein SRK-Logistiker<br />

an der Verteilung von Hilfsgütern.<br />

KAMPF GEGEN DIE WASSERMASSEN<br />

Rumänien war 2005 viermal von einer Überschwemmung<br />

betroffen. Die Hälfte des Landes<br />

war überflutet. Mehrere tausend Personen mussten<br />

in Bulgarien ihre Wohnungen verlassen. Rund<br />

50000 Häuser wurden ganz oder teilweise zerstört.<br />

Einige Strassen und Eisenbahnlinien sind<br />

noch nicht vollständig instand gestellt. (maf)<br />

AUF KURS<br />

In Rumänien ist das Projekt zur Betreuung von<br />

Müttern und Kindern durch den Beitrag der<br />

Humanitären Stiftung SRK weitgehend gesichert.<br />

Das Programm ist auf Kurs.<br />

20<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005


UND AUSSERDEM…<br />

UNTERSTÜTZUNG IN EUROPA<br />

Nach Überschwemmungen vom August in Tuzla in<br />

Bosnien verteilte das Rote <strong>Kreuz</strong> Nahrungsmittel<br />

und Hygiene-Pakete an 150 Familien. In Weissrussland<br />

unterstützte das SRK die Föderation mit<br />

einem Beitrag zur Verteilung von Lebensmittel-<br />

Paketen an mittellose Betagte. Das Programm<br />

«Visiting Nurses » des Weissrussischen und Moldawischen<br />

Roten <strong>Kreuz</strong>es finanzierte das SRK mit.<br />

Die Rega repatriierte nach einem Carunfall im<br />

Mai 2005 35 Patientinnen und Patienten von der<br />

Türkei in die Schweiz. Sie wurden mit Ambulanzen<br />

vom Flughafen Zürich-Kloten aus in verschiedene<br />

Spitäler transportiert.<br />

INITIATIVEN IN LATEINAMERIKA<br />

Von den zerstörerischen Wirbelstürmen waren im<br />

Sommer und Herbst 2005 nicht nur New Orleans<br />

und Florida betroffen, sondern auch die ärmeren<br />

Regionen Zentralamerikas. Ende September<br />

verursachte der Hurrikan «Stan» in Honduras,<br />

Guatemala, Haiti und El Salvador schwere Überschwemmungen<br />

und Erdrutsche. Insbesondere die<br />

unter absoluter Armut lebende ländliche Bevölkerung<br />

verlor Obdach und Ernte. In der zweiten<br />

Oktober-Hälfte richtete der Wirbelsturm «Wilma»<br />

in mehreren Regionen Mexikos, Kubas und Haitis<br />

schwere Schäden an.<br />

Reparatur von Wohnstätten. Insgesamt erreichte<br />

diese Hilfe 40000 Menschen. Dabei konzentrierte<br />

sich das SRK auf Honduras und El Salvador, wo<br />

es seit dem Wirbelsturm «Mitch» von Ende 1998<br />

Delegationen unterhält und längerfristige Gesundheits-Programme<br />

durchführt. Zusätzlich unterstützte<br />

das SRK die Hilfsprogramme der Internationalen<br />

Föderation in Mexiko und Kuba.<br />

Im Departement Olancho in Honduras engagierte<br />

sich das SRK ab April 2005 für ein Jahr in der<br />

Katastrophenvorsorge auf Gemeinde-Ebene, indem<br />

es die Bevölkerung sensibilisierte und ausbildete<br />

sowie Projekte in Aufforstung und Schutz von Wasser-Quellen<br />

realisierte. Nach den Überschwemmungen<br />

vom April in der Nähe der Stadt Santa<br />

Cruz in Bolivien leistete das SRK via bolivianisches<br />

<strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> Not-Hilfe für 843 Familien: Es<br />

verteilte Nahrungsmittel, leistete medizinische<br />

Hilfe und unterstützte sie beim Neuaufbau von<br />

Wohnstätten.<br />

In Paraguay wurde nach den Überschwemmungen<br />

von Ende 2004/Anfang 2005 im Departement<br />

Neembucú der Notstand ausgerufen. Das SRK liess<br />

über das lokale Rote <strong>Kreuz</strong> Nahrungs-Rationen an<br />

150 Familien verteilen und Sensibilisierungs-Kurse<br />

zu Fragen des Wassers, der Hygiene und Ökologie<br />

durchführen.<br />

ASIEN<br />

In den betroffenen Ländern standen Hunderte Rotkreuz-Freiwillige<br />

im Einsatz, um die Bevölkerung<br />

aus den gefährdeten Zonen zu evakuieren und sie<br />

mit dem Nötigsten zu versorgen. Das SRK setzte<br />

rund eine halbe Million Franken ein für die Verteilung<br />

von Nahrungsmitteln und Hygiene-Artikeln,<br />

Massnahmen im Gesundheitsbereich sowie die<br />

Im iranischen Bam, 2003 von einem Erdbeben<br />

erschüttert, wurden Projekte im Bereich Trinkwasser-Versorgung<br />

und Bewässerungs-Anlagen 2005<br />

abgeschlossen.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005 21


© SSB


Rettung<br />

Das SRK rettet Menschenleben.


SSB, SCHWEIZERISCHER SAMARITERBUND<br />

Das letzte Jahr stand<br />

im Zeichen des Sports<br />

Das vergangene «Jahr des Sports» prägte viele Aktivitäten der Samariterinnen und<br />

Samariter: Sie waren bei Sport- und anderen Anlässen rund 300 000 Stunden engagiert.<br />

Zum zweiten Mal beauftragte Swissolympic den<br />

Schweizerischen Samariterbund (SSB) mit dem Sanitätsdienst<br />

am Gigathlon. 4000 Sportler waren am<br />

9. und 10. Juli 2005 zwischen Tenero und Basel unterwegs.<br />

Mit den Samaritervereinen vor Ort und<br />

medizinischen Fachleuten sorgte der SSB für das<br />

Wohl der Teilnehmenden. 691 Gigathletinnen und<br />

Gigathleten nahmen den Sanitätsdienst in Anspruch,<br />

13 wurden in ein Spital überführt. Das Engagement<br />

am Gigathlon ist für den SSB eine Gelegenheit,<br />

seine Dienstleistungen einer breiten Öffentlichkeit<br />

zu präsentieren. Bereits hat ihn Swissolympic<br />

mit dem Sanitätsdienst für 2006 betraut.<br />

691 Gigathletinnen und Gigathleten nahmen den Dienst der<br />

Samariterinnen und Samariter in Anspruch.<br />

© SSB<br />

Am Olympischen Winterfestival und bei Heimspielen<br />

des FC Basel waren Samariterinnen und Samaritern<br />

im Einsatz. Vor Ort waren sie auch bei hunderten<br />

Sport-Anlässen. Sie leisteten 2005 gegen<br />

300000 Stunden Postendienst.<br />

Pilot-Kurse statt. Es nahmen 25 Frauen und Männer<br />

aus Turnvereinen teil. Die neuen Kurse sollen<br />

ab 2007 angeboten werden. (ek)<br />

HERZSTILLSTAND IM EISSTADION<br />

Die Werbung für Hilfe am Nächsten steht über dem<br />

Internationalen Tag der ersten Hilfe. Dieser fiel<br />

2005 zusammen mit dem Start zur Eishockey-Saison.<br />

Samariter-Teams reanimierten eine Person, die<br />

einen Herz-Stillstand simulierte. Im Sommer machte<br />

das SSB-Projekt «Erste Hilfe im Sport» Schritte<br />

Richtung Realisierung. An drei Abenden fanden<br />

SAMARITER-JUGEND IM EINSATZ<br />

Im September 2005 leisteten einige Mitglieder<br />

der Help Samariter-Jugend Postendienst an den<br />

jährlich stattfindenden Kinder-Konzerten in Bülach<br />

(ZH). Den zweitägigen Anlass besuchten<br />

rund 2000 Personen. Die Dienste der Samariterinnen<br />

und Samariter mussten nur wenige Male<br />

in Anspruch genommen werden.<br />

24<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005


SLRG, SCHWEIZERISCHE LEBENSRETTUNGSGESELLSCHAFT<br />

Sicherheit am Wasser beginnt<br />

im Kindergarten<br />

«Das Wasser und ich»: Dieses präventive Pilot-Projekt der SLRG ist 2006 in 15 Kindergärten<br />

gestartet. Es richtet sich an Kinder im Vorschulalter.<br />

Statistiken zeigen, dass Ertrinken die zweithäufigste<br />

Todes-Ursache bei Kinder-Unfällen ist. Jedes Jahr<br />

verlieren durchschnittlich zwölf Kinder in Seen,<br />

Flüssen, Biotopen oder Schwimmbädern ihr Leben.<br />

Dieser erschreckenden Zahl setzt die SLRG nachhaltige<br />

Prävention entgegen. Mit dem neuen, langfristig<br />

angelegten Projekt «Das Wasser und ich»<br />

sollen die Kleinsten – analog zur Verkehrserziehung<br />

– spielerisch mit den Gefahren des Wassers vertraut<br />

werden. Botschafter ist ein fröhlicher Wassertropfen<br />

namens Pico. Die Freude am Schwimmen<br />

fördern, auf Risiken sensibilisieren, Ertrinken<br />

verhindern: Dies sind die Ziele beim stufengerechten<br />

Unterricht.<br />

START ZUR BADESAISON<br />

Nach intensiver Vorbereitungs-Arbeit mit Fachleuten<br />

im 2005, ist im Februar und März 2006 eine<br />

Pilot-Phase in 15 Kindergärten gestartet. Im Mai,<br />

zu Beginn der Bade-Saison, erfolgte der offizielle<br />

Start in ausgewählten Kindergärten und Horten.<br />

Zuständig für die Schulung sind freiwillige SLRG-<br />

Rettungs-Schwimmerinnen und -Schwimmer, die<br />

speziell ausgebildet wurden.<br />

© SLRG<br />

Wasser macht Spass – kann aber auch gefährlich sein: Das<br />

2006 in 15 Kindergärten gestartete Pilot-Projekt «Das Wasser<br />

und ich» sensibilisiert Kinder im Vorschulalter auf mögliche<br />

Gefahren.<br />

Betrag unterstützte, kostenlos angebotene SLRG-<br />

Programm wurden bis Anfang 2006 rund zur Hälfte<br />

beschafft, bis Redaktionsschlus fehlten für die Ausweitung<br />

auf die ganze Schweiz 120 000 Franken.<br />

Dieser Einsatz dürfte sich in mehrfacher Hinsicht<br />

lohnen: Die SLRG kann neben der dringenden Prävention<br />

auch Sympathien gewinnen bei einer Generation,<br />

welche die seit 1933 bestehende Institution<br />

dereinst weitertragen wird. (rm)<br />

Die finanziellen Mittel für dieses neue, von der<br />

Humanitären Stiftung SRK mit einem einmaligen<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005 25


© Roland Schmid


Gesundheit<br />

Dem SRK liegt die Gesundheit<br />

der Menschen am Herzen.


SRK UNTERSTÜTZT FOLTER- UND KRIEGSOPFER<br />

Zehn Jahre offen zum Helfen<br />

und Hoffen<br />

Das Schweizerische Rote <strong>Kreuz</strong> (SRK) hat das zehnjährige Bestehen des Ambulatoriums<br />

für Folter- und Kriegsopfer (afk) mit einem Anlass und einer Fach-Publikation gewürdigt.<br />

Das 1995 in Bern eröffnete Ambulatorium ist eine<br />

therapeutische Einrichtung, in der Menschen, die<br />

durch Krieg oder Folter traumatisiert sind, medizinische<br />

und psychologische Betreuung erhalten.<br />

Jährlich werden über 200 Patientinnen und Patienten<br />

betreut. Nach dem Motto «10 Jahre offen zum<br />

Helfen und Hoffen» fand eine Jubiläums-Veranstaltung<br />

statt, die zahlreiche besucht wurde.<br />

FOLGEN VON FOLTER UND KRIEG<br />

Das zehnjährige Bestehen des Ambulatoriums für<br />

Folter- und Kriegsopfer, das von der Humanitären<br />

Stiftung SRK unterstützt wird, gab im Weiteren<br />

Anlass, die Traumatisierung von Flüchtlingen in<br />

einem Fachbuch zu thematisieren. Schwerpunkt des<br />

auf Englisch erschienenen Buches «In the Aftermath<br />

of War and Torture. Coping with long-term<br />

Traumatization, Suffering and Loss» ist die Lebenssituation<br />

bosnischer Kriegs-Flüchtlinge in der Schweiz<br />

und ihre Bewältigung von Traumata. In der Publikation<br />

gehen die Autorinnen und Autoren auf<br />

theoretische, praktische und klinische Aspekte der<br />

Traumatisierung ein als Folge von Folter oder Krieg.<br />

Das Buch richtet sich an Fachpersonen der Medizin,<br />

Psychiatrie, Ethnologie, Psychologie, Sozialarbeit<br />

und alle interessierten Kreise, die mit Flüchtlingen<br />

oder Migrantinnen und Migranten arbeiten.<br />

«GESCHICHTEN DER HOFFNUNG»<br />

Zum Jubiläum erschienen «Geschichten der Hoffnung».<br />

Darin schildern Mitarbeitende des Ambulatoriums,<br />

wie Patientinnen und Patienten mit ihren<br />

Schicksalen umgehen. (che)<br />

AUSBAU<br />

© Nathalie Flubacher<br />

Jährlich werden im SRK-Ambulatorium für Folter-und Kriegsopfer<br />

200 Patientinnen und Patienten betreut.<br />

Die Therapie von Folter- und Kriegsopfern<br />

sowie die Rückkehrhilfe für Migrantinnen und<br />

Migranten wurden ausgebaut. Neben dem Ambulatorium<br />

für Folter- und Kriegsopfer in Bern<br />

haben Betroffene neu auch in Zürich, Lausanne<br />

und Genf Zugang zu spezialisierten Therapien.<br />

28<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005


AUSBILDUNG<br />

Pflegehelferinnen stehen<br />

älteren Menschen zur Seite<br />

Im Jahr 2005 haben die Rotkreuz-Kantonalverbände 4000 Pflegehelferinnen und -helfer<br />

ausgebildet, darunter auch Migrantinnen und Migranten.<br />

sein, andere wünschen einen Berufswechsel. Auch<br />

Migrantinnen und Migranten absolvieren diesen<br />

Kurs, um in der Arbeitswelt Fuss zu fassen. Einige<br />

Rotkreuz-Kantonalverbände bieten einen Sprachkurs<br />

an, um ihnen den Einstieg zu erleichtern.<br />

Die Pflegehelferinnen und -helfer betreuen vor allem<br />

Betagte in Alters- und Pflegeheimen und im<br />

Spitex-Bereich. Zu ihren Aufgaben gehören Geh-<br />

Übungen, Körperpflege, Überprüfung der Medikamenten-Einnahme<br />

und hauswirtschaftliche Arbeiten.<br />

Seit einigen Jahren besuchen jährlich rund 4000 Personen<br />

den Kurs für Pflegehelferinnen und -helfer.<br />

Da die Rotkreuz-Kantonalverbände nur Leute schulen,<br />

die intakte Chancen auf eine Tätigkeit im Pflegebereich<br />

haben, ist die Zahl der Teilnehmenden<br />

auf 4000 limitiert; dies wird bis 2007 beibehalten.<br />

IN DER ARBEITSWELT FUSS FASSEN<br />

© Thierry Parel<br />

SRK-Pflegehelferinnen und -helfer reichen älteren Menschen<br />

die Hand.<br />

BESTÄTIGUNG SCHWEIZWEIT<br />

ANERKANNT<br />

Der Kurs richtet sich an Personen, die sich für Pflege<br />

interessieren und Einfühlungsvermögen für unterstützungsbedürftige<br />

Menschen haben. Er wird in<br />

der ganzen Schweiz erteilt und umfasst 120 Lektionen.<br />

Zur Ergänzung des theoretischen Teils müssen<br />

die angehenden Pflegehelferinnen und -helfer ein<br />

mindestens zwölftägiges Praktikum absolvieren.<br />

Die Kurs-Bestätigung wird in der ganzen Schweiz<br />

von potentiellen Arbeitgebern anerkannt. Das SRK<br />

ist bei dieser Ausbildung Marktleader. (cr)<br />

Für den Kurs für Pflegehelferinnen und -helfer der<br />

Rotkreuz-Kantonalverbände interessieren sich vor<br />

allem Frauen. Einige möchten wieder erwerbstätig<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005 29


SRK KÄMPFT IN NEPAL GEGEN ARMUTS-BLINDHEIT<br />

Ausbau eines Spitals<br />

abgeschlossen<br />

Bis zu 150 000 Menschen pro Jahr behandelt das Schweizerische Rote <strong>Kreuz</strong> in seinen<br />

beiden Augen-Spitälern in Nepal. In Janakpur im Südwesten des Landes hat es letztes<br />

Jahr den Ausbau eines Spitals abgeschlossen.<br />

Die Räume des Spitals in Janakpur waren überaltert,<br />

Dächer durchlässig – und zu klein für immer<br />

mehr Patientinnen und Patienten. Deshalb hat das<br />

SRK mit dem Nepalesischen Roten <strong>Kreuz</strong> ein neues<br />

zweistöckiges Gebäude gebaut, das letztes Jahr<br />

vollendet wurde. Es umfasst ein Ambulatorium, Behandlungszimmer,<br />

eine Apotheke, eine Bibliothek<br />

sowie Schulungs- und Büroräume. Dank 300000<br />

Spenden-Franken kann das Rote <strong>Kreuz</strong> bis 200 Patientinnen<br />

und Patienten pro Tag bzw. 70000 Menschen<br />

pro Jahr behandeln. Zuvor hatten Spenden-<br />

Gelder einen neuen Operationssaal ermöglicht.<br />

ZEHN JAHRE ZUSAMMENARBEIT<br />

Mit dem Nepalesichen Roten <strong>Kreuz</strong> hat das SRK dieses Spital<br />

ausgebaut. Bis zu 200 Patientinnen und Patienten werden hier<br />

behandelt.<br />

Das Nepalesische Rote <strong>Kreuz</strong> leitet das Spital. Das<br />

SRK unterstützt und begleitet es seit 1995. Letztes<br />

Jahr wurden dort 69271 Patientinnen behandelt<br />

und 6060 Augen-Operationen durchgeführt.<br />

Das SRK hat sich mit 20 Non-Profit-Organisationen<br />

zum Ziel gesetzt, weltweit 100 Millionen Menschen<br />

bis 2020 das Augenlicht zu schenken. (maf)<br />

Mit einem relativ kurzen operativen Eingriff können<br />

bei grauem Star Blinde wieder sehend gemacht<br />

werden. Das augenmedizinische Programm des<br />

SRK mit Augen-Camps, -spitälern und Prävention<br />

umfasst ein Einzugsgebiet von rund 2,3 Millionen<br />

benachteiligten Menschen im Südosten Nepals. Laut<br />

Schätzungen sind 18 000 Menschen blind. Haupt-<br />

Ursachen sind Grauer Star, Netzhaut-Erkrankungen<br />

und Infektions-Krankheiten.<br />

NEUE CHANCE<br />

Das SRK engagiert sich nicht nur in Nepal, sondern<br />

auch in Tibet und Vietnam sowie in Ghana,<br />

Mali, Togo und Tschad in der Augenmedizin. In<br />

Afrika hat es letztes Jahr 200568 und in Asien<br />

288 000 Patientinnen und Patienten behandelt.<br />

30<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005


© Roland Schmid<br />

Mit einem leichten operativen Eingriff macht das SRK Menschen wieder sehend.<br />

Ein spezialisierter Rotkreuz-Mitarbeiter untersucht in einem Dorf-Camp in Nepal eine Dorf-Bewohnerin.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005 31


ERFOLGREICHE GESUNDHEITSFÖRDERUNG DES SRK IN KIRGISTAN<br />

Freiwillige übernehmen<br />

Verantwortung<br />

In Kirgistan geben organisierte Freiwillige ihr Wissen über Gesundheit weiter. Diesen<br />

innovativen Ansatz hat das Schweizerische Rote <strong>Kreuz</strong> (SRK) 2002 initiiert und letztes<br />

Jahr auf zwei Regionen ausgedehnt.<br />

Das SRK begann 2002 in einem abgelegenen Distrikt<br />

im Südwesten Kirgistans, nun gibt es bereits<br />

2698 Freiwillige in 213 Dörfern in den Regionen<br />

Naryn und Talas: Einheimische, die in Gesundheits-<br />

Komitees organisiert sind und von Regierungs-Angestellten<br />

geschult werden, ihr Wissen weitergeben<br />

und Freiwillige mobilisieren. Seit 2005 unterstützt<br />

das SRK eine amerikanische Hilfsorganisation<br />

dabei, dieses Modell auf zwei weitere Regionen<br />

auszudehnen. Nun will es das SRK auf die drei verbleibenden<br />

Regionen ausweiten.<br />

GEMÜSEGÄRTEN UND SALZTESTS<br />

Mund-zu-Mund-Propaganda statt Belehrungen: Freiwillige in<br />

vom SRK ins Leben gerufenen Gesundheits-Komitees informieren<br />

über Gesundheit.<br />

Gewählte Gesundheits-Komitees bringen Freiwilligen<br />

zum Beispiel bei, wie sie auf einfache Art das<br />

Salz von Händlern auf den Jod-Gehalt testen können.<br />

So kämpfen sie gegen Kropf und Fehlentwicklungen,<br />

die durch Mangel an Jod entstehen. In<br />

Naryn wurde der Prozentsatz der Haushalte mit<br />

jodisiertem Salz in drei Jahren von 68% auf 98%<br />

gesteigert. Um Fehlernährung und Blutarmut vorzubeugen,<br />

bauen Freiwillige Gemüsegärten an.<br />

Auch führen sie Kampagnen gegen Alkoholismus<br />

und durch Parasiten übertragene Krankheiten durch.<br />

Diese Kampagnen entsprechen nur 1,6% des staatlichen<br />

Gesundheitsbudgets.<br />

Freiwillige können auf einen Fonds zurückgreifen<br />

und selber bestimmen, wie sie ihn zur Förderung<br />

ihrer Gesundheit einsetzen. Zudem haben die Gesundheits-Komitees<br />

auf Distrikt-Ebene Föderationen<br />

aufgebaut und in den einzelnen Regionen einen<br />

Dachverband, deren Vertreter sich regelmässig<br />

treffen.<br />

Das SRK führt dieses Projekt im Auftrag der Direktion<br />

für Entwicklungszusammenarbeit (Deza) aus,<br />

mit den kirgisischen Behörden. Kirgistan ist eine<br />

der ärmsten Republiken der Ex-Sowjetunion. (maf)<br />

32<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005


UND AUSSERDEM…<br />

LATEINAMERIKA<br />

Einheimische, HIV-betroffene Personen zu Hause<br />

zu betreuen. Auch das HIV/Aids-Programm in<br />

Swasiland, das Modellcharakter hat (vgl. <strong>Jahresbericht</strong><br />

2004), verlief wunschgemäss. Clowns mit<br />

Präventions-Botschaften kamen bei Jugendlichen<br />

gut an.<br />

ASIEN<br />

In einem Dorf in Bolvien: Das Rote <strong>Kreuz</strong> versorgt ein Kind<br />

medizinisch.<br />

©IKRK<br />

In Ecuador, Bolivien und Paraguay wurde bei<br />

den Projekten zur Verbesserung der Basis-Gesundheitsversorgung<br />

Halbzeit erreicht. Ein in Zusammenarbeit<br />

mit den Gesundheitsministerien erarbeitetes<br />

Modell wurde in Ecuador und Bolivien anerkannt,<br />

die Basis-Gesundheitsversorgung auf Distrikt-Ebene<br />

ins nationale Gesundheits-System integriert und<br />

weitere Freiwillige ausgebildet, die ihr Wissen an<br />

Landsleute weitergeben. Fortschritte wurden in der<br />

Förderung der traditionellen Heilkunde erreicht: In<br />

Ecuador beispielsweise anerkannte das Gesundheitsministerium<br />

ein Handbuch zur Naturmedizin.<br />

In Bangladesch, Nepal und Indien (Bihar) förderte<br />

das Rote <strong>Kreuz</strong> die Vernetzung von Frauengruppen<br />

und motivierte sie, sich selber zu helfen,<br />

speziell in folgenden Belangen: sauberes Trink-<br />

Wasser, Prävention von HIV-/Aids- und Gesundheit<br />

von Müttern und Kindern. In Bihar wurde dieses<br />

Engagement letztes Jahr abgeschlossen.<br />

In Laos, Kambodscha und Tibet half das Rote<br />

<strong>Kreuz</strong> auf lokaler Ebene, Qualität und Zugang<br />

zum Gesundheits-System zu verbessern.<br />

AFRIKA<br />

In Mali übergab das Rote <strong>Kreuz</strong> sein augenmedizinisches<br />

Programm (vgl. Seite 30) an lokale Gesundheits-Behörden,<br />

während in Ghana die Ausweitung<br />

in eine neue Provinz erfolgreich anlief.<br />

Wie geplant lief in Togo das Engagement mit Freiwilligen,<br />

die Junge und Erwachsene in Dörfern zu<br />

HIV/Aids sensibilisieren: Vermehrt machten Personen<br />

einen Test; zudem befähigte das Rote <strong>Kreuz</strong><br />

Das SRK setzt sich für sauberes Trinkwasser ein, auch in Asien.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005 33


© Thierry Parel


Integration, Migration<br />

Das SRK engagiert sich für<br />

Migrantinnen und Migranten.<br />

Es hilft, Vorurteile abzubauen<br />

und Flüchtlinge ins soziale Leben<br />

einzubeziehen.


SRK-KONFLIKT-TRAINING «CHILI»<br />

Gewalt unter Jugendlichen<br />

verhindern<br />

Das Schweizerische Rote <strong>Kreuz</strong> (SRK) tritt Jugend-Gewalt entgegen – mit seinem Konflikt-<br />

Training «chili». 1069 Schülerinnen und Schüler besuchten letztes Jahr diesen Kurs. Seit<br />

2006 bieten ihn 12 Rotkreuz-Kantonalverbände an.<br />

In den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, Bern,<br />

Freiburg, Graubünden, Luzern, Solothurn, St. Gallen<br />

und Thurgau besuchten letztes Jahr zahlreiche<br />

Schülerinnen und Schüler zwischen 8 und 18 Jahren<br />

aus 24 Schulen «chili»-Kurse. 21 Kursleiterinnen und<br />

-leiter standen im Einsatz, davon 3 in der Westschweiz.<br />

Sie arbeiten eng mit der jeweiligen Lehrkraft<br />

zusammen, in der Hoffnung, dass die Schülerinnen<br />

und Schüler den konstruktiven Umgang mit<br />

Konflikten weiter pflegen.<br />

Während diese Kurse in der <strong>Deutsch</strong>schweiz seit<br />

1999 stattfinden, gab es «chili», das von der<br />

Humanitären Stitfung SRK finanziell unterstützt<br />

wird, im vergangenen Jahr das erste Mal in der<br />

Westschweiz: in einer Orientierungsschule in Freiburg.<br />

Insbesondere in der <strong>Deutsch</strong>schweiz nimmt<br />

das Interesse weiter zu.<br />

12 KANTONALVERBÄNDE<br />

MIT «CHILI»-KURSEN<br />

«chili» für Kinder und Jugendliche hat bis Ende<br />

2005 das Nationale Sekretariat der Rotkreuz-Kantonalverbände<br />

organisiert. Seit Anfang 2006 bieten<br />

es neu 12 <strong>Deutsch</strong>schweizer Rotkreuz-Kantonalverbände<br />

selber an.<br />

Nachdenken über das eigene Verhalten, wenn es heiss zu<br />

und her geht: Kinder bei einer Gruppen-Arbeit in einem<br />

«chili»-Kurs.<br />

Die «chili»-Trainings richten sich an Schülerinnen und<br />

Schüler sowie Kinder im Kindergarten. Sie dauern<br />

zwischen zwei und vier Tagen. Ziel ist die Prävention<br />

von Konflikten. Die Teilnehmenden lernen spielerisch,<br />

bei Konflikten Ruhe zu bewahren. Das Training<br />

besteht aus theoretischen Grundlagen, Rollenspielen,<br />

Übungen und Gruppen-Arbeiten. Die<br />

Durchführung eines Trainings ist oft ein erster<br />

Schritt zur Förderung einer friedlichen Atmosphäre.<br />

(cr)<br />

36<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005


JUGENDROTKREUZ<br />

Kampagne «Kinder und Krieg»<br />

stösst auf Interesse<br />

Ist es möglich, mit Jugendlichen zum Thema «Kinder und Krieg» zu arbeiten? Das<br />

Schweizerische Jugendrotkreuz (JRK) stellte sich mit seiner Kampagne dieser Herausforderung<br />

– und weiss nun die Antwort: Ja, man kann!<br />

In der französischen Schweiz bildete das JRK des<br />

Kantonalverbands Genf 8 Jugendliche zu Workshop-Leiterinnen<br />

und -Leitern aus. In der <strong>Deutsch</strong>schweiz<br />

erfolgte die Ausbildung von elf Jugendlichen<br />

im internationalen Sommercamp «across».<br />

Dank ihrem freiwilligen Einsatz war das Jugendrotkreuz<br />

in 33 Schulklassen vor Ort mit dem Thema<br />

präsent; Ziel waren 20 Klassen. 15 Medien griffen<br />

die Kampagne auf und mehr als 200 Lehrkräfte ab<br />

Oberstufe bestellten die Dokumentation «Kinder<br />

und Krieg» zur selbstständigen Nutzung. Die Evaluation<br />

zeigt, dass die Mehrheit die Dokumentation<br />

als nützlich bis sehr nützlich einstuft.<br />

Ziel der Lektionen ist es, den Schülerinnen und<br />

Schülern Anregungen zu geben, sich mit dem Thema<br />

auseinander zu setzen und Lösungen aufzuzeigen,<br />

mit Fragen wie: «Ist ein Kindersoldat ein Mörder?»,<br />

«Was tun, um einem ehemaligen Kindersoldaten die<br />

Integration zu erleichtern?» Das JRK stellte jeweils<br />

einen Bezug zur Lebenswelt der Jugendlichen in<br />

der Schweiz her. In einigen Klassen stiess es mit dem<br />

Thema «Flüchtlingskinder in der Schweiz» nicht nur<br />

auf offene Ohren. Umso wichtiger ist es, Jugendliche<br />

weiter für diese Thematik zu sensibilisieren.<br />

Nicht in allen Kantonen gibt es eine JRK-Gruppe.<br />

So bleibt der Kontakt oft punktuell.<br />

Die Kampagne «Kinder und Krieg» ist im Frühling<br />

2005 gestartet. Im 2006 geht’s weiter mit der Ausbildung<br />

von 20 Jugendlichen und Schulbesuchen<br />

mit dem Rotkreuz-Kantonalverband Zürich. (mau)<br />

ERSTE ROTKREUZ-JUGENDDELEGIERTE<br />

©JRK<br />

Was tun, um einem ehemaligen Kindersoldaten den Einstieg<br />

in den Alltag ohne Krieg zu erleichtern Freiwillige des Jugendrotkreuzes<br />

informierten letztes Jahr in 33 Schulklassen zum<br />

Thema «Kinder und Krieg».<br />

Als erste Jugend-Delegierte reiste Sarah Greusing<br />

an die Generalversammlung der Internationalen<br />

Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften<br />

(vgl. S. 51).<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005 37


RÜCKKEHRHILFE<br />

SRK unterstützt Migrantinnen<br />

und Migranten beim Neuanfang<br />

Seit 2005 hilft das Schweizerische Rote <strong>Kreuz</strong> (SRK) Migrantinnen und Migranten,<br />

die keine Chance auf Aufenthalt in der Schweiz haben, die Rückreise zu organisieren<br />

und unterstützt sie beim Neuanfang in ihrer Heimat.<br />

Das Projekt «Perspektivenberatung und Rückkehrunterstützung»<br />

des SRK ist im April 2005 angelaufen.<br />

Es richtet sich an Migrantinnen und Migranten,<br />

die keinen Anspruch auf staatliche Rückkehrhilfe<br />

haben: Sans-Papiers, abgewiesene Asyl Suchende<br />

oder Personen, auf deren Asylgesuch nicht eingetreten<br />

wurde. 5 Rückkehr-Beratungsstellen bestehen<br />

in den Kantonen Freiburg, Genf, Glarus, Tessin<br />

und Uri.<br />

ENTSCHEIDUNG ÜBER DIE ZUKUNFT<br />

Migrantinnen und Migranten erhalten Beratung<br />

über Zukunftsperspektiven wie die Rückkehr ins Heimatland<br />

oder die legale Ausreise in ein Drittland.<br />

Ziel ist, dass die Migrantinnen und Migranten eine<br />

gut abgestützte Entscheidung über ihre Zukunft<br />

treffen. Wenn sich eine Familie oder eine Person<br />

für eine Rückkehr entscheidet, organisiert das SRK<br />

bei Bedarf materielle Hilfe: als Überbrückung für<br />

den Neuanfang, für Reisekosten, für Schulgelder<br />

oder für medizinische Versorgung.<br />

Familie Karschaidze hat in ihrer Heimat Georgien einen<br />

Neuanfang gewagt. Sie gehört zu den 170 Personen, die das<br />

SRK begleitet hat, dies im Rahmen der letztes Jahr lancierten<br />

Initiative zur Rückkehrberatung.<br />

100 Betroffene sind in ihre Heimat zurückgekehrt,<br />

wovon etwa 65 Personen materielle Unterstützung<br />

für einen Neuanfang erhielten. Sie stammten vor<br />

allem aus Afrika, dem Balkan, Staaten der ehemaligen<br />

Sowjetunion sowie Mittel- und Südamerika.<br />

Die Humanitäre Stiftung SRK finanziert das Projekt<br />

während der zweijährigen Pilotphase. (che)<br />

170 BERATUNGEN<br />

Seit der Lancierung des Projektes bis Ende 2005<br />

hat das SRK rund 170 Personen beraten und fast<br />

38<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005


REVISION DES ASYLGESETZES<br />

SRK befürchtet zunehmende<br />

Verletzung der Menschenwürde<br />

Das Schweizerische Rote <strong>Kreuz</strong> (SRK) hat sich letztes Jahr kritisch zur Asylgesetz-Revision<br />

geäussert. Diverse Aspekte drohen die Würde von Asyl Suchenden zu verletzen.<br />

Es ist Pflicht des SRK, auf die Folgen der Revision<br />

des Asyl-Gesetzes aufmerksam zu machen, die<br />

mit dem Grundsatz der Menschlichkeit nicht vereinbar<br />

ist. Dies tat das SRK letztes Jahr fünf Mal<br />

mit Medien-Mitteilungen.<br />

KRITIK AN SOZIALHILFE-STOPP<br />

Das SRK kritisiert die Ausdehnung des Sozialhilfe-<br />

Stopps auf alle abgewiesenen Asyl Suchenden: Sie<br />

werden in prekäre Situationen gedrängt, die Verelendung<br />

und Ausbeutung oder ein Abrutschen in<br />

die Kriminalität zur Folge haben können. Selbst für<br />

besonders verletzliche Personen – Kranke, Familien<br />

mit Kindern, unbegleitete Minderjährige – ist<br />

keine Ausnahme-Regelung vorgesehen.<br />

PAPIERE NICHT IMMER VORWEISBAR<br />

Gemäss dem neuen Gesetz kann auf Asyl-Gesuche<br />

von Menschen, die nicht in 48 Stunden gültige<br />

Identitäts- oder Reisepapiere vorweisen, nicht mehr<br />

eingetreten werden. Diese Massnahme verstösst<br />

gegen die Genfer Flüchtlingskonvention. Zudem<br />

weiss das SRK aus Erfahrung, dass dies bei Krieg<br />

und politischen Wirren nicht immer möglich ist. (che)<br />

FOLGEN AUFFANGEN<br />

© Nathalie Flubacher<br />

Engagement für Menschen in Not: Das SRK kritisiert das<br />

revidierte Asyl-Gesetz, weil es gegen sein oberstes Prinzip<br />

verstösst, gegen die Menschlichkeit.<br />

Seit mehreren Jahren wird die Asyl-Gesetzgebung<br />

laufend verschärft. Bereits jetzt wird es für<br />

das SRK restriktiv angewendet. Als Anwalt der<br />

Schwächsten setzt es sich dafür ein, die Folgen<br />

für die Betroffenen aufzufangen und ihre Würde<br />

zu schützen. Einige Rotkreuz-Kantonalverbände<br />

betreuen Asyl Suchende und bieten Rückkehr-<br />

Unterstützung an (vgl. Seite 38). Der Kantonalverband<br />

Zürich stellt den Schutz von Personen in<br />

Ausschaffungshaft sicher. Personen mit Nichteintretens-Entscheid<br />

bot Freiburg 2005 Not-Hilfe an.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005 39


© Thierry Parel


Soziale Dienste<br />

Das SRK setzt sich ein für<br />

Familien, ältere und behinderte<br />

Menschen.


SRK-NOTRUF-SYSTEM<br />

20 Prozent mehr Benutzerinnen<br />

und Benutzer<br />

Seit 20 Jahren fördern die Rotkreuz-Kantonalverbände Lebensqualität: Mit ihrem Notruf-<br />

System sorgen sie dafür, dass ältere Menschen in ihren vier Wänden wohnen bleiben<br />

können. Die Zahl der Benutzerinnen und Benutzer hat 2005 um einen Fünftel zugenommen.<br />

Viele ältere und behinderte Menschen, die allein<br />

leben, befassen sich mit dem Gedanken, ihre Wohnung<br />

aufzugeben. Sie haben Angst, bei einem Sturz<br />

oder plötzlichem Unwohlsein auf sich alleine gestellt<br />

zu sein.<br />

Das Notrufsystem der Rotkreuz-Kantonalverbände<br />

ist ein sicherer Wert: Im Notfall können die Benutzerinnen<br />

und Benutzer Hilfe anfordern, indem sie<br />

auf eine Alarmtaste an ihrem Armband drücken.<br />

Eine Zentrale, die rund um die Uhr besetzt ist, organisiert<br />

umgehend Hilfe – nach Möglichkeit über<br />

Vertrauenspersonen, die über einen Wohnungsschlüssel<br />

verfügen.<br />

Mehr Lebensqualität für behinderte und ältere Menschen:<br />

Dafür engagiert sich das Rote <strong>Kreuz</strong> seit über 20 Jahren mit<br />

seinem erfolgreichen Notruf-System.<br />

6700 ABONNENTINNEN UND<br />

ABONNENTEN<br />

Mit dem Notruf-System tragen die Rotkreuz-Kantonalverbände<br />

zum Wohlbefinden von älteren<br />

Menschen und ihren Angehörigen bei. Ausserdem<br />

leisten sie einen Beitrag zur Senkung der Gesundheitskosten,<br />

indem die Pflege zu Hause erleichtert<br />

wird. Die steigende Zahl der Benutzerinnen und<br />

Benutzer zeigt, dass diese Leistung einem Bedürfnis<br />

entspricht: 2005 nahmen 6700 Abonnentinnen<br />

und Abonnenten diesen Service in Anspruch. Dies<br />

entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme<br />

von 20%. Dieses Jahr wird mit einer Zunahme von<br />

15% gerechnet.<br />

Das Erfolgsrezept: Die Bedienung ist einfach. Das<br />

Angebot ist zuverlässig. SRK-Mitarbeitende erklären<br />

die Bedienung des Geräts und warten es.<br />

Dank Spenden können auch Personen mit bescheidenem<br />

Budget diesen Dienst in Anspruch nehmen.<br />

Mit der Gewissheit, sich in brenzligen Situationen<br />

Hilfe organisieren zu können, lebt es sich besser.<br />

(cr)<br />

42<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005


© Thierry Parel<br />

Ein Freiwilliger erklärt einer Abonnentin, wie das Notrufsystem funktioniert. Er kümmert sich auch um die technische Wartung.<br />

© Christian Gerber<br />

Rund um die Uhr ist die Zentrale besetzt, um auf einen Notruf reagieren zu können.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005 43


FAHRDIENST SRK<br />

Freiwillige in Fahrt<br />

Rund 8500 Freiwillige des Rotkreuz-Fahrdienstes leisten Beachtenswertes: Im letzten<br />

Jahr legten sie rund 10,32 Millionen Kilometer zurück, um ältere und kranke Menschen<br />

zum Arzt oder zur Therapie zu bringen. Das entspricht 240 Erd-Umrundungen.<br />

Freiwillige des Fahrdienstes begleiten ihre Kundinnen und<br />

Kunden ins Spital oder zum Arzt. Sie machen den Hauptharst<br />

an Freiwilligen in den Rotkreuz-Kantonalverbänden aus.<br />

Service bis ans Ziel: Ein Freiwilliger begleitet einen älteren<br />

Mann zum Arzt.<br />

Diese Leistung nimmt zu, weil es immer mehr ältere<br />

Menschen mit wenig sozialen Kontakten gibt. In<br />

den nächsten Jahren möchten die Rotkreuz-Kantonalverbände<br />

die Zahl der Freiwilligen erhöhen, um<br />

dem Bedürfnis der Benutzerinnen und Benutzer<br />

bestmöglich entsprechen zu können.<br />

GUT AUSGEBILDETE FREIWILLIGE<br />

Die Rotkreuz-Kantonalverbände unterstützen die<br />

freiwilligen Fahrerinnen und Fahrer. Diese absolvieren<br />

einen Grundkurs, in dem unter anderem<br />

folgendes zur Sprache kommt: richtiges Verhalten<br />

gegenüber den Fahrgästen, Umgang mit einem<br />

Rollstuhl, Organisation des Fahrdienstes. Fahrerinnen<br />

und Fahrer, die über 70 Jahre alt oder weniger<br />

als 3 Jahre im Besitz des Führerausweises sind,<br />

absolvieren einen Fahr-Test. Alle Freiwilligen erhalten<br />

einen «Sozialzeitausweis». Darin werden Tätigkeit<br />

sowie die Schulungen festgehalten. Die Fahrerinnen<br />

und Fahrer bilden den grössten Teil der 11000<br />

Freiwilligen der Rotkreuz-Kantonalverbände.<br />

Der Fahrdienst der Rotkreuz-Kantonalverbände<br />

richtet sich an Menschen, die sich nicht selber fortbewegen<br />

können und keine Angehörigen haben,<br />

die sie fahren könnten. (cr)<br />

44<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005


UND AUSSERDEM…<br />

Im Rahmen der Aktion «2xWeihnachten», die das<br />

SRK in einer Partnerschaft mit der Schweizerischen<br />

Post und SRG SSR idée suisse durchführt, erhielten<br />

benachteiligte Menschen in der Schweiz und in Osteuropa<br />

70000 Geschenk-Pakete. Die Artikel wurden<br />

in der Schweiz via Kantonalverbände sowie in<br />

Rumänien, Bulgarien und Moldawien in Zusammenarbeit<br />

mit den jeweiligen nationalen Rotkreuz-Gesellschaften<br />

verteilt. Über 500 freiwillige Helferinnen<br />

und Helfer haben sich beim Auspacken und<br />

Sortieren der Pakete engagiert. Zum Erfolg der<br />

diesjährigen Aktion trugen auch Coop bei mit einer<br />

Waren-Spende von 500000 Franken sowie die<br />

Firma Lerchmüller bei, die im Wert von 80000<br />

Franken Shampoo für Rumänien zur Verfügung<br />

stellte. Die letztjährige Rekordmarke (76 000 Pakete)<br />

bleibt unerreicht.<br />

Im Rahmen der von der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft<br />

der Jugendverbände durchgeführten<br />

«Aktion 72 Stunden» sammelten 30 Freiwillige des<br />

Genfer Jugendrotkreuzes Secondhand-Kleider<br />

und realisierten eine Modeschau. Ziel dieser Aktion<br />

war es, Freiwilligenarbeit von Schweizer Jugendlichen<br />

zu fördern und innerhalb von 72 Stunden<br />

Projekte von allgemeinem Nutzen umzusetzen.<br />

KANTONALVERBÄNDE<br />

Entlastungsdienste für pflegende Angehörige:<br />

Fachkräfte kümmerten sich 2005 rund 157856<br />

Stunden um Behinderte und ältere Menschen, um<br />

ihre Angehörigen zu entlasten; im Vorjahr waren<br />

es rund 172 900 Stunden.<br />

Im Rahmen von «Kinderbetreuung zu Hause»<br />

leisteten SRK-Mitarbeiterinnen rund 40 408 Stunden<br />

Betreuung (Vorjahr: rund 35 900 Stunden). Für<br />

diese SRK-Dienstleistung wurden zudem verbindliche<br />

Standards festgelegt sowie mit Firmen und<br />

Krankenkassen Mitfinanzierungen vereinbart. Angestrebt<br />

werden bis Ende nächsten Jahres 50000<br />

Hüte-Stunden in allen Kantonen des Landes.<br />

6788 Jugendliche liessen sich letztes Jahr vom Roten<br />

<strong>Kreuz</strong> zu Babysitterinnen und -sittern ausbilden.<br />

(Vorjahr: 7120). Bis Ende 2007 sollen sich alle Kantonalverbände<br />

daran beteiligen und die Anzahl<br />

Teilnehmender auf 6900 steigern.<br />

376 Jugendliche nahmen 2005 am Kurs «Pickel,<br />

Petting Pariser» (PPP) teil, der Liebe und Sexualität<br />

thematisiert. Bis Ende nächsten Jahres sollen Teenagerinnen<br />

und Teenager in 12 Kantonen von diesem<br />

Angebot profitieren.<br />

Zwei Beispiele für von SRK-Kantonalverbänden<br />

neu ins Leben gerufene Dienstleistungen: Der Kantonalverband<br />

Aargau hat Mitte 2005 eine neue<br />

Dienstleistung ins Leben gerufen: Mit dem Entlastungsdienst<br />

LUMICINO greift es Personen, die ihre<br />

Angehörigen pflegen, unter die Arme. Mitarbeitende<br />

des SRK Aargau lösen betreuende Angehörige<br />

während eines längeren Zeitraums im Rahmen<br />

eines halben Tages pro Woche ab, damit diese<br />

neue Kraft schöpfen können.<br />

Das Waadtländer Rote <strong>Kreuz</strong> bietet seit September<br />

letzten Jahres Unterstützung für geschiedene<br />

Eltern an, die Schwierigkeiten bei der Ausübung<br />

ihres Besuchsrechts haben. Auf Anfrage der Familie<br />

oder der Justizbehörden sorgt es dafür, dass<br />

die Begegnung des Kindes mit seinem Vater oder<br />

seiner Mutter reibungslos verläuft. Um den Erwartungen<br />

der Justizbehörden und der Familien zu entsprechen,<br />

hat das Rote <strong>Kreuz</strong> einen Pool von 8 Begleiterinnen<br />

gebildet.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005 45


SRK PLUS<br />

LEITUNG<br />

Die 7. ordentliche Rotkreuz-Versammlung<br />

vom 25. und 26. Juni 2005 stand<br />

im Zeichen des Tsunami (vgl. S. 10). An<br />

einer Podiumsdiskussion diskutierten Vertreterinnen<br />

und Vertreter des Roten <strong>Kreuz</strong>es,<br />

der Glückskette und der Deza (Direktion<br />

für Entwicklungszusammenarbeit)<br />

über die Koordination der humanitären<br />

Hilfe und über den Umgang mit Spenden.<br />

IKRK-Präsident Jakob Kellenberger<br />

sprach danach über die Herausforderungen,<br />

denen sich seine Organisation zu<br />

stellen hat. Corporate Governance (Gestaltung<br />

der Führungsstrukturen in der<br />

SRK-Gruppe), der Einsatz von Jugendlichen<br />

für das Rote <strong>Kreuz</strong>, die Rotkreuzstiftung<br />

Lindenhof, der Blutspendedienst<br />

sowie die Humanitäre Stiftung SRK waren<br />

weitere Themen. Die Rotkreuz-Versammlung<br />

ernannte Giorgio Foppa (ehemaliger<br />

Vizepräsident des SRK) sowie<br />

Otto Schoch (Ex-Präsident der Humanitären<br />

Stiftung) zu Ehrenmitgliedern.<br />

Die 2001 von der Rotkreuz-Versammlung<br />

verabschiedete Strategie 2007 hat Bewegung<br />

ins SRK gebracht. Reflexionen zur<br />

Führung sowie zur Zusammenarbeit zwischen<br />

den SRK-Mitgliedern und -Institutionen<br />

wurden ausgelöst, Ziele formuliert<br />

und Projekte aufgegleist, vor allem in den<br />

Kerngeschäftsfeldern «Gesundheitsversorgung<br />

und -förderung» sowie «Integration,<br />

Migration». Mit der letztes Jahr initiierten<br />

Gesamtstrategie «SRK 012» soll der<br />

organisationsübergreifenden Zusammenarbeit<br />

sowie gemeinsamen Supportprozessen<br />

stärkere Bedeutung beigemessen werden.<br />

Die erste Phase im Projekt «Corporate<br />

Governance» wurde abgeschlossen. Der<br />

Rotkreuzrat verabschiedete ein Grobkonzept<br />

und leitete eine Vernehmlassung<br />

bei den SRK-Organisationen ein.<br />

In den Kerngeschäfts- und Kernkompetenz-Bereichen<br />

werden Projekte realisiert,<br />

in denen das Know-how von<br />

mehreren Organisationen genutzt wird.<br />

Bei der «familienzentrierten Pflege»<br />

im Lindenhofspital werden Angehörige<br />

von Patientinnen und Patienten von Beginn<br />

einbezogen bei der Pflege, um optimale<br />

Ergebnisse bei der Behandlung zu<br />

erzielen. Das Modell wurde weiter in der<br />

Praxis getestet.<br />

Die Pilotphase des Projekts der Bildungslandkarte<br />

wurde 2005 beendet. Das Konzept<br />

wurde dem Rotkreuzrat vorgestellt<br />

sowie an der Delegiertenversammlung des<br />

Samariterbundes und an der Konferenz<br />

der Geschäftsleiterinnen und -leiter der<br />

Rotkreuz-Kantonalverbände. Die operative<br />

Projektphase beginnt 2006. Die Internet-<br />

Plattform soll dereinst die Ausbildungs-<br />

Angebote der ganzen Gruppe enthalten.<br />

Zu Beginn der Wintersession ist die Parlamentarische<br />

Gruppe <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong><br />

gegründet worden. Sie will einen Erfahrungs-<br />

und Gedankenaustausch zwischen<br />

Mitgliedern der Eidgenössischen Räte und<br />

dem Roten <strong>Kreuz</strong> ermöglichen. Der Gruppe<br />

haben sich 18 Parlamentsmitglieder aus<br />

allen Bundesrats-Parteien angeschlossen.<br />

GESCHÄFTSSTELLE<br />

Internationale Zusammenarbeit<br />

Das vergangene Jahr war bei der Internationalen<br />

Zusammenarbeit geprägt von<br />

Katastrophen. Eine Evaluation der Einsätze<br />

in den Tsunami- (vgl. S. 10) und den<br />

Erdbeben-Gebieten von Nias (Indonesien)<br />

und Kaschmir/Pakistan (vgl. S. 18)<br />

zeigte, dass das SRK seine Kapazitäten<br />

in der internationalen Logistik ausbauen<br />

muss, um für das Schweizerische Katastrophenhilfskorps<br />

(SKH) und die Internationale<br />

Föderation der Rotkreuz- und<br />

Rothalbmond-Gesellschaften weiterhin<br />

attraktiv zu sein. Zudem wurde beschlossen,<br />

eine Logistik-ERU (Emergency Response<br />

Unit) aufzubauen, die unter der<br />

Koordination der Rotkreuz-Föderation und<br />

in Zusammenarbeit mit dem <strong>Deutsch</strong>en<br />

Roten <strong>Kreuz</strong> (DRK) zum Einsatz gelangen<br />

wird. Weiter einigte man sich mit dem DRK<br />

auf die Form der Zusammenarbeit beim<br />

Betreiben von Basisgesundheits-ERU.<br />

Mit Spitälern im Feld ist das SRK künftig<br />

noch besser für Katastrophen gewappnet.<br />

Migration<br />

Das Jahr 2005 war für das Departement<br />

Migration ein schwieriges Jahr: Die sinkende<br />

Anzahl Asyl Suchender und die<br />

Sparpolitik des Bundes zwangen das Departement<br />

zu Restrukturierungen. Im Bereich<br />

Asyl musste es auf Ende des Jahres<br />

2005 die grenzsanitarische Untersuchung<br />

(GSU) von Asyl Suchenden einstellen, weil<br />

der Bund (Bundesamt für Gesundheit und<br />

Bundesamt für Migration) den Auftrag<br />

nicht erneuerte. Das SRK arbeitete für<br />

die 33 betroffenen Mitarbeitenden (12,7<br />

Vollzeitstellen) einen Sozialplan aus, den<br />

der Bund finanziell unterstützt. Wegen<br />

finanziellem Druck musste ebenfalls der<br />

Vertrag zur Bereitstellung von Hilfswerksvertreterinnen<br />

und -vertreter während<br />

den Befragungen von Asyl Suchenden in<br />

den Kantonen Bern, Glarus und Wallis<br />

mit der Schweizerischen Flüchtlingshilfe<br />

(SFH) auf Ende 2005 gekündigt werden.<br />

46<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005


Erfreulicherweise konnte das SRK die<br />

Unterstützung von Migrantinnen und Migranten,<br />

die in ihre Heimat zurückkehren<br />

wollen, intensivieren. In fünf Kantonen<br />

werden seit April 2005 Rückkehrberatungsstellen<br />

geführt (vgl. S. 38).<br />

Das Zentrum für Migration und Gesundheit<br />

organisierte in Genf eine internationale<br />

Tagung zum Thema Versöhnung<br />

im Zusammenhang mit Krieg, gewaltsamen<br />

Konflikten und Folter.<br />

Ein Schwerpunkt der Arbeit des Departements<br />

Migration ist die Gesundheitsförderung<br />

von Migrantinnen und Migranten.<br />

Über die Internetplattform www.migesplus.ch<br />

wurden im Jahr 2005 16 200 Broschüren<br />

bestellt. Das Bundesamt für Gesundheit<br />

(BAG) hat den Vertrag mit dem<br />

SRK um zwei Jahre verlängert. Die Broschüre<br />

«Gesundheitswegweiser» wurde<br />

überarbeitet und sein Inhalt Migrantinnen<br />

und Migranten in 76 Kursen in der<br />

<strong>Deutsch</strong>- und Westschweiz nähergebracht.<br />

Das BAG sicherte seine Unterstützung<br />

ebenfalls für zwei weitere Jahre zu.<br />

Die Abteilung Konfliktbearbeitung bekam<br />

zusätzlich kurzfristige Aufträge, beispielsweise<br />

in Zusammenarbeit mit den<br />

SBB. «chili im tscharni», ein Projekt zur<br />

friedlichen Lösung von Konflikten in Quartieren,<br />

entwickelte sich wie geplant.<br />

Mitte Oktober 2005 organisierte das<br />

Departement Migration in Bern eine nationale<br />

Fachtagung zum Thema «Ist<br />

Menschenwürde verhandelbar? Sans-<br />

Papiers und Asyl Suchende», an der rund<br />

200 Personen teilnahmen und die in den<br />

Medien grosse Resonanz fand.<br />

Berufsbildung<br />

Für die Laienausbildung im Rettungswesen<br />

ist neu eine Zertifizierung eingeführt worden.<br />

Zu diesem Zweck wurde Anfang Juli<br />

2005 der Verein ResQ aktiv. Er strukturiert<br />

und reglementiert das Kursangebot<br />

und die Kompetenzen der Ausbildnerinnen<br />

und Ausbildner. Im Vorstand sind unter<br />

anderem Vertreterinnen und Vertreter<br />

des SRK, des Samariterbunds und der<br />

Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft<br />

(SLRG). Anbieter und Ausbildnerinnen<br />

von Nothilfe-Kursen für Personen,<br />

die den Führerausweis erwerben, müssen<br />

seit dem 1. Januar 2006 nach den Vorschriften<br />

von ResQ zertifiziert sein, wollen<br />

sie vom ASTRA, dem Bundesamt für Strassen,<br />

anerkannt sein. Bis Ende 2005 wurden<br />

rund 24 Anträge zur Zertifizierung<br />

von Nothilfe-Kursen und 3686 Anträge<br />

zur Zertifizierung von Ausbildnern eingereicht.<br />

9 Kurse und 37 Ausbildern wurden<br />

bis Ende Jahr zertifiziert.<br />

Das letztes Jahr von SRK, H+ sowie dem<br />

Verband für Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner<br />

(SBK) gegründete neue<br />

Weiterbildungszentrum «Espace compétence»<br />

hat seine Tätigkeit per Anfang<br />

2006 aufgenommen. Damit wurde zum<br />

Jahreswechsel das IRSP («Institut romand<br />

des sciences et des pratiques de la santé<br />

et du social») aus der Berufsbildung (BB)<br />

bzw. aus dem SRK ausgegliedert.<br />

Mit der Einführung des neuen Berufsbildungsgesetzes<br />

ging im Januar 2004 die<br />

Zuständigkeit für die Ausbildung im Bereich<br />

der Gesundheitsberufe von den<br />

Kantonen zum Bund über. Die BB bleibt<br />

im Auftrag des Bundes für die altrechtlichen<br />

Ausbildungsprogramme zuständig.<br />

Diese können, gestützt auf interkantonales<br />

Recht, noch bis spätestens 2008 beginnen.<br />

Die BB bestätigte die Anerkennung<br />

von 45 Ausbildungsprogrammen<br />

und wandte dabei ein vereinfachtes Verfahren<br />

an, das sich gut bewährte. Neu<br />

anerkannte sie 10 Ausbildungsprogramme.<br />

Beim Anerkennungsverfahren für<br />

sechs Studiengänge der «Haute école<br />

specialisée santé-sociale» nahm die BB<br />

Stellung zu den berufsspezifischen Kompetenzen.<br />

Die BB hat mit der Konferenz der kantonalen<br />

Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren<br />

(GDK) einen Vertrag für 2007<br />

bis längstens 2011 ausgehandelt, gemäss<br />

dem sie das bisherige Register ausländischer<br />

Ausbildungs-Abschlüsse weiterführt,<br />

bis es in das Berufs-Register der GDK<br />

übergeführt wird.<br />

Die BB registrierte 5827 inländische Ausbildungsabschlüsse,<br />

dazu kamen 2110 Anerkennungen<br />

von ausländischen Ausbildungs-Abschlüssen.<br />

Diese Zahlen entsprechen<br />

in etwa jenen des Vorjahres.<br />

Gestiegen ist jedoch die Zahl der zur<br />

Führung des Titels «dipl. Pflegefachfrau/<br />

-mann» berechtigten Personen, sie betrug<br />

264 gegenüber 153 im Vorjahr. In<br />

Zusammenarbeit mit Berufsverbänden<br />

und dem Schweizerischen Verband für<br />

Berufsberatung wurden im letzten Jahr<br />

14 neue Dokumentationen erstellt und<br />

61 700 Prospekte wurden an interessierte<br />

Kreise abgegeben. Als Geschäftsführer<br />

der letztes Jahr neu gegründeten Dach-<br />

Organisation der Arbeitswelt Gesundheit<br />

wurde ein ehemaliger SRK-Experte<br />

gewählt. Das BB unterstützt diese Organisation<br />

in der Startphase.<br />

Im Hinblick auf die Reorganisation der<br />

Berufsbildung wurde ein gezielter Stellenabbau<br />

eingeleitet. Hintergrund: Seit<br />

Anfang 2004 fällt die Berufsbildung in<br />

den Gesundheitsberufen in den Aufgabenbereich<br />

des Bundes, der Kantone und<br />

der Organisationen der Arbeitswelt. Der<br />

Leistungsvertrag zwischen BB, Bundesamt<br />

für Berufsbildung und Technologie<br />

(BBT) sowie den Kantonen gilt noch bis<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005 47


Ende dieses Jahres. In intensiven Verhandlungen<br />

mit dem Bundesamt wurden<br />

die Grundlagen für den Abschluss neuer<br />

Verträge erarbeitet. Dabei hat es sich<br />

gezeigt, dass das BBT infolge der für<br />

den Bund beschlossenen Entlastungsprogramme<br />

nicht in der Lage ist, Know-how<br />

des SRK zu integrieren.<br />

Mittelbeschaffung/Marketing<br />

Der vierte Benefiz-Ball in Morges<br />

knüpfte an den Erfolg des Vorjahres an.<br />

Der Reinerlös von rund 800000 Franken<br />

wird eingesetzt für HIV/Aids-Programme<br />

in Swasiland, die Verbesserung der Trinkwasser-Versorgung<br />

in Bangladesch, die<br />

Gesundheitsversorgung von Müttern und<br />

Kindern in Nordost-Rumänien sowie die<br />

Unterstützung armer Bauern in Bolivien.<br />

Bei rund 700 internationalen Gästen war<br />

der mitreissende Auftritt des irischen<br />

Sängers Ronan Keating Hauptattraktion.<br />

Wichtigste Sponsoren des Abends waren<br />

Van Cleef & Arpels, Jet Aviation, BMW<br />

sowie das Hotel Beau-Rivage Genf.<br />

Swasiland, Bangladesch, Bolivien und Rumänien<br />

zugute. UBS, Nespresso, Rolex,<br />

Jet Aviation, Parmigiani und Fidetra unterstützten<br />

die Benefiz-Veranstaltung.<br />

Von September 2005 bis Ende März 2006<br />

lud das SRK schweizweit und im Internet<br />

zum 1. SRK-Jassturnier ein. Die Teilnahme<br />

an den Vorausscheidungen in Restaurants<br />

lag unter den Erwartungen, wogegen<br />

jene im Internet den Erwartungen entsprach.<br />

Höhepunkt des Turniers war das<br />

Finale mit den 500 besten Jasserinnen und<br />

Jassern am 29. April 2006. Ein Teil des<br />

Startgeldes kommt Menschen in Not und<br />

Bedrängnis in der Schweiz sowie im Ausland<br />

zugute. Unterstützt wurde das SRK<br />

von Coop, Bell, AGMüller, von der Jass-<br />

Organisation Rose Pic sowie von Bluewin.<br />

Mehr und mehr Firmen in der ganzen<br />

Schweiz lassen Toner-Kartuschen von<br />

Druckern bei Turbon recyceln und unterstützen<br />

so das SRK. Eine weitere Anfrage<br />

an Unternehmen und Gemeinden löste<br />

zwar nicht das gewünschte Echo aus,<br />

doch gesamthaft nehmen mehr als 1800<br />

Firmen an diesem Projekt teil. Die Einnahmen<br />

lagen über dem Budget – obwohl<br />

die Preise fürs Recycling marktbedingt<br />

um einen Fünftel sanken.<br />

Da eine Evaluation ergab, dass das Mittelbeschaffungszentrum<br />

(MBZ) nicht ausreichend<br />

flexibel und wirtschaftlich konzipiert<br />

war, führt die Geschäftsstelle das<br />

MBZ neu als selbständige organisatorische<br />

Einheit. Die Kantonalverbände haben<br />

als Kunden die Möglichkeit, Leistungen<br />

zu beziehen. Bisher machen 9 Kantonalverbände<br />

von diesem Angebot Gebrauch.<br />

Eine gemeinsame Adress-Datenbank<br />

stellt die Adressverwaltung sicher.<br />

Zudem wurde die Leitung von MBZ und<br />

Marketing getrennt.<br />

In der Mittelbeschaffung der Internationalen<br />

Zusammenarbeit wurden letztes Jahr<br />

gute Resultate erzielt.<br />

Herz war Trumpf beim ersten SRK-<br />

Jassturnier.<br />

Kommunikation<br />

Die Nutzung der Internet-Site www.<br />

redcross.ch hat letztes Jahr stark zugenommen,<br />

von 20000 im Vorjahr auf<br />

35 000 Userinnen und User pro Monat.<br />

War Stargast des vierten SRK-Benefizballs:<br />

Der irische Sänger Ronan Keating.<br />

80 Golferinnen und Golfer bestritten das<br />

erste SRK-Golfturnier in Gland (VD). Der<br />

Ertrag von rund 40 000 Franken kommt<br />

«Opfern vergessener Katastrophen» in<br />

Die fünf Mailing-Kampagnen verliefen<br />

erwartungs- und budgetgemäss. Die<br />

Budget-Vorgaben bei den Patenschaften<br />

wurden 2005 übertroffen. Bei einem<br />

Test-Mailing mit 7500 neuen Adressen<br />

wurden 100 neue Patenschaften gewonnen.<br />

Insgesamt bestehen knapp 2700<br />

Patenschaften. Eine Patenschaft hält im<br />

Durchschnitt rund 17 Jahre.<br />

Das SRK-Magazin «redcross.ch» erschien<br />

2005 mit zwei weiteren regulären<br />

Ausgaben, zu den Themen Gesundheit und<br />

Soziale Dienste. Das Magazin haben bisher<br />

1700 Personen abonniert. Zudem erschienen<br />

zwei Spezial-Ausgaben (zum Tsunami<br />

und zum 10-jährigen Bestehen des<br />

Ambulatoriums für Folter- und Kriegsopfer).<br />

Erfolgreicher «Globi beim Roten<br />

<strong>Kreuz</strong>»: Mit rund 25 000 verkauften Bänden<br />

schaffte es das im Frühling 2005 erschienene<br />

Werk in die Top Ten der meist-<br />

48<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005


verkauften Globi-Bücher. Die Lancierung<br />

wurde in 34 Medien-Berichten erwähnt.<br />

In der <strong>Deutsch</strong>schweiz fanden rund<br />

30 Promotions-Veranstaltungen mit rund<br />

10000 Besucherinnen und Besuchern statt.<br />

Daran beteiligten sich die SRK-Mitglieder<br />

Lebensrettungsgesellschaft, Samariterbund,<br />

Help Samariterjugend sowie<br />

REDOG.<br />

Die Wettbewerbsgewinner mit Globi bei<br />

ihrem Besuch der Rega-Zentrale beim Flughafen<br />

Zürich.<br />

«Danke Schweiz»: Im November 2005<br />

beteiligte sich das SRK mit der österreichischen<br />

Botschaft und Präsenz Schweiz an<br />

der Organisation einer Veranstaltung zum<br />

Gedenken an den 60. Jahrestag des Beginns<br />

der SRK-Kinderhilfe in Österreich.<br />

Rund 200 ehemalige «Schweizerkinder»<br />

reisten mit einem Sonderzug von Wien<br />

nach Bern. Bundesrätin Micheline Calmy-<br />

Rey empfing die österreichische Delegation.<br />

Die Schweiz nahm zwischen 1945<br />

und 1955 rund 35 000 österreichische Kinder<br />

für jeweils rund 3 Monate auf. Dieser<br />

Anlass fand ein sehr breites Medien-Echo.<br />

Zudem lancierte die Kommunikation eine<br />

Inserate-Kampagne in ausgewählten<br />

Zeitschriften in der <strong>Deutsch</strong>- und Westschweiz<br />

sowie im Tessin, um die Dienstleistungen<br />

des SRK im Inland bekannter<br />

zu machen.<br />

© Barbara Schedler, EDA<br />

Als eine von 200 ehemaligen «Schweizerkindern»<br />

reiste diese Frau an einen vom<br />

SRK mitorganisierten Anlass zum Gedenken<br />

an den 60. Jahrestag des ersten Kindertransportes<br />

von Österreich in die Schweiz.<br />

Finanzen/Administration<br />

Die Restrukturierungen in der Berufsbildung<br />

und in der Migration stellten Aufgabenschwerpunkte<br />

im Personalwesen<br />

dar. 50 Arbeits-Verträge mussten gekündigt<br />

werden. Mit zwei Sozialplan-Kommissionen<br />

wurde eine faire Umsetzung<br />

des Sozialplans sichergestellt. Erstmals<br />

erstellte das Rechungswesen die Jahresrechnung<br />

2004 nach den Vorschriften<br />

von Swiss GAAP FER; das Zentrale Controlling<br />

erarbeitete erstmals eine konsolidierte<br />

Rechung von Geschäftsstelle,<br />

Humanitärer Stiftung SRK, Finanzstiftung<br />

SRK und Ausbildungszentrum Nottwil. Um<br />

die wichtigsten Werte der SRK-Gruppe<br />

ausweisen zu können, wurde zum ersten<br />

Mal eine Finanzübersicht über alle SRK-<br />

Organisationen produziert.<br />

Rechtlich schwieriger als erwartet erwies<br />

sich die Revision der Verordnung des Rotkreuzdienstes<br />

(RKD). Bei Verhandlungen<br />

mit dem VBS wurden die Arbeiten<br />

so weit vorangetrieben, dass inhaltlich<br />

eine Lösung gefunden wurde. Weiter<br />

wurden Angehörige des RKD mit Zusatz-<br />

Ausbildung in Notfallmedizin, Anästhesie<br />

oder Intensivplfege als Ausbildnerinnen<br />

für die Sanitäts- und Spitalschulen der<br />

Armee im Tessin und in Moudon eingesetzt.<br />

Brigitte Rindlisbacher ist seit Anfang<br />

2006 neue Chefin des RKD. Sie löst die<br />

altershalber zurück getretene Beatrice<br />

Magnin ab, die den RKD während 15<br />

Jahren geleitet hat. Der RKD hat zudem<br />

letztes Jahr einen modern gestalteten<br />

Informations-DVD/VHS produziert, der<br />

in vier Sprachen vorliegt. Er vermittelt<br />

angehenden und diplomierten Fachfrauen<br />

in Berufen des Gesundheitswesens<br />

den persönlichen und beruflichen Nutzen<br />

eines Engagements für den RKD.<br />

SEKRETARIAT DER<br />

KANTONALVERBÄNDE<br />

Der Leistungsvertrag 2006–2009 mit dem<br />

Bundesamt für Sozialversicherung zur<br />

offenen Altershilfe wurde 2005 abgeschlossen.<br />

Die Rotkreuz-Kantonalverbände<br />

können mit einem jährlichen Betrag<br />

rechnen, der den strategischen Vorgaben<br />

entspricht.<br />

Jene Kantonalverbände, die die Rechnungslegung<br />

nach FER 21 ins Auge fassen,<br />

sind miteinander vernetzt. Die Nationale<br />

Konferenz der Rotkreuz-Kantonalverbände<br />

entschloss sich noch nicht<br />

dazu, die Kantonalverbände zur Einführung<br />

der Rechnungslegung nach FER 21<br />

zu verpflichten.<br />

KORPORATIVMITGLIEDER<br />

Schweizerischer<br />

Samariterbund SSB<br />

Rund 56 000 Personen besuchten letztes<br />

Jahr den modernisierten Nothilfe-Kurs,<br />

den alle Samariter-Vereine anboten; vorletztes<br />

Jahr waren es 60000. Mit «Kompetent<br />

helfen» bietet der SSB zudem einen<br />

neuen Kurs an. Ende April trafen sich<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005 49


350 Vereinsvertreterinnen und -vertreter<br />

und erhielten Impulse für das Werben von<br />

Mitgliedern und für den Auftritt in der<br />

Öffentlichkeit. An der Herbstkonferenz in<br />

Nottwil stand die aktuellen Bedürfnissen<br />

angepasste Weiterbildung von Verbandskaderleuten<br />

im Zentrum. Ebenfalls<br />

im Herbst realisierte der Samariterbund<br />

in Zusammenarbeit mit dem Globi-Verlag<br />

das Lern- und Nachschlagebuch «Erste<br />

Hilfe mit Globi».<br />

Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft<br />

SLRG<br />

Zum Zentralpräsidenten wählten die Delegierten<br />

an der Generalversammlung<br />

vom 30. April 2005 Peter Galliker. Er<br />

folgt auf Pierre Leiggener, der die SLRG<br />

während acht Jahren führte. Insgesamt<br />

besuchten letztes Jahr über 8000 Personen<br />

Kurse in Lebensrettung. Rund 20000<br />

Stunden waren SLRG-Mitglieder als Badeaufsicht<br />

und im Rettungs- und Pikettdienst<br />

im Einsatz. Immer wichtiger wird die Präventionsarbeit<br />

der SLRG. Da aus Spargründen<br />

Hallenbäder schliessen und der<br />

Schwimmunterricht in Schulen reduziert<br />

wird, versucht die SLRG mit grossem Einsatz,<br />

dieser Entwicklung Einhalt zu bieten.<br />

Sportliche Höhepunkte waren im August<br />

in La Chaux-de-Fonds die 58. Schweizer<br />

Meisterschaften der SLRG. 760 Wettkämpferinnen<br />

und Wettkämpfer und 71 Teams<br />

massen sich in sieben Disziplinen. Bei den<br />

Europameisterschaften im Rettungsschwimmen<br />

in Lübeck und Travemünde wurde<br />

die Schweiz in einer Disziplin punktgleich<br />

mit Schweden Europameister.<br />

Rettungsflugwacht Rega<br />

Ernst Kohler Anfang 2006 den Vorsitz der<br />

Rega-Geschäftsleitung übernommen. Die<br />

Rega flog 2005 12 385 Einsätze, was einer<br />

Zunahme von 3% entspricht. Die Zahl<br />

der Gönner stieg um 5,4% auf 1,947<br />

Millionen Personen.<br />

Ernst Kohler, der neue Vorsitzende der<br />

Rega-Geschäftsleitung.<br />

© Rega<br />

Schweizerischer Verein<br />

für Katastrophenhunde REDOG<br />

Wiederum nahm 2005 eine REDOG-<br />

Mannschaft an den Weltmeisterschaften<br />

der Internationalen Rettungshunde-Organisationen<br />

(IRO) teil. Im August fanden<br />

eine zum grossen Teil vom SRK unterstützte<br />

Kaderausbildung zur Personalführung<br />

sowie Kurse für Kadernachwuchs im technischen<br />

Bereich statt. Zudem wurden auf<br />

Ende 2005 ein Video und Ausstellungswände<br />

über REDOG auf den neuesten<br />

Stand gebracht.<br />

Schweizerischer<br />

Militärsanitätsverband SMSV<br />

Der SMSV intensivierte im letzten Jahr die<br />

Zusammenarbeit mit dem SRK: Neu gibt<br />

es den Bereich Jugendarbeit. Deshalb<br />

wurde ein Jugend-Beauftragter bestimmt,<br />

welcher die Jugend-Anliegen des SMSV<br />

auch im SRK wahrnimmt. Zudem arbeitet<br />

bei der Freiwilligenarbeit und Bekanntmachung<br />

der Rotkreuz-Grundsätze jemand<br />

aus dem SMSV beim SRK mit. So<br />

fand dieses Jahr in Zusammenarbeit mit<br />

dem Rotkreuzdienst (RKD) das mehrtägige<br />

Ausbildungstreffen «aula» statt, bei<br />

dem Jugendlichen die Rotkreuz-Philosophie<br />

näher gebracht wurde.<br />

Schweizerischer<br />

Zivilschutzverband SZSV<br />

Der SZSV unternahm 2005 Anstrengungen<br />

für eine noch effizientere Zusammenarbeit<br />

aller Partnerorganisationen des<br />

Bevölkerungsschutzes. Unter anderem<br />

wurde eine gemeinsame Weiterbildungsveranstaltung<br />

durchgeführt.<br />

INSTITUTIONEN<br />

Die Reformen beim Blutspendedienst<br />

(BSD) SRK, der seit Januar 2005 eine gemeinnützige<br />

Aktiengesellschaft ist, konnten<br />

im letzten Jahr gefestigt werden. Die<br />

13 regionalen Blutspendedienste sind<br />

vertraglich eng verbunden mit der nationalen<br />

Aktiengesellschaft. Die Zahl der<br />

Blutspenden lag letztes Jahr bei 372 000<br />

(Vorjahr: 404 000).<br />

Die Rotkreuzstiftung für Krankenpflege<br />

Lindenhof Bern hat sich im Berichtsjahr<br />

schwergewichtig mit den Veränderungen<br />

im Gesundheitswesen und im Bildungsbereich<br />

befasst. So wurde aufgrund der<br />

neuen Gesetzgebungen im Spitalbereich<br />

mit der Überprüfung der strategischen<br />

Ausrichtung des Spitals begonnen. Der<br />

Stiftungsrat beschloss einen Neubau des<br />

Behandlungstraktes, der insbesondere<br />

dem Operationsbereich als Ersatz der<br />

heutigen Operationssäle dient und auch<br />

eine neue strategische Ausrichtung ermöglicht.<br />

Infolge der neuen Bildungssystematik<br />

und aufgrund kantonaler Vorgaben<br />

hat der Stiftungsrat die zukünftige Positionierung<br />

der Krankenpflegeschule und<br />

das Bildungsangebot zu beurteilen. Das<br />

Ziel ist, die Schule weiterhin im Rahmen<br />

des Stiftungszweckes führen zu können.<br />

Die Humanitäre Stiftung SRK unterstützte<br />

im Berichtsjahr Rotkreuz-Projekte<br />

im Inland mit 5,9 Mio. Franken, dies in den<br />

50<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005


Bereichen Gesundheitsförderung und<br />

-versorgung, Migration/Integration, Soziale<br />

Dienste/Entlastung, Bildung, Jugend<br />

und Blutversorgung. Für Projekte im Ausland<br />

zur Gesundheitsförderung und -versorgung,<br />

Blutsicherheit und zu HIV/Aids<br />

setzte sie 6 Mio. Franken ein. Zudem<br />

unterstützte die Stiftung das SRK mit<br />

3,9 Mio. Franken bei der Erfüllung seiner<br />

Aufgaben. Dazu kamen Ausschüttungen<br />

für die Reform des Blutspendedienstes<br />

(1,2 Mio. Franken) und für den Solidaritätsfonds<br />

für HIV-Infizierte (0,9 Mio.<br />

Franken), die zulasten eigener Rückstellungen<br />

getätigt wurden. Mit einer Gesamtrendite<br />

von 12.6% konnte die Stiftung<br />

das Geschäftsjahr 2005 über Erwarten<br />

gut abschliessen und Vermögensverluste<br />

aus den Jahren 2000 bis 2002 wettmachen.<br />

Weiter wurden das Reglement sowie<br />

die Vergabe-Richtlinien für Projekt-<br />

Eingaben aufgrund der Erfahrungen der<br />

ersten Jahre überarbeitet.<br />

Das Ausbildungszentrum SRK Nottwil<br />

wurde letztes Jahr von der Fachzeitschrift<br />

«Seminar Focus» zum besten Seminarhotel<br />

seiner Kategorie in der Schweiz<br />

gekürt. Somit übertraf es den Silbermedaillen-Platz<br />

vom Vorjahr; dies obwohl<br />

das vergangene Jahr im Zeichen von Kostenoptimierungen<br />

stand. Diese Anstrengungen<br />

führten zu einer Verringerung<br />

des letztjährigen Defizits. Weiter führte<br />

es verschiedene Anlasse durch wie Jugendrotkreuz-Lager,<br />

Open-Air-Kino und<br />

Wine & Dine.<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Rettungswesen<br />

(AGR) setzte sich auch 2005 für<br />

eine Institutionalisierung der Zusammenarbeit<br />

unter den Mitgliedern ein, dies bei<br />

der Erarbeitung von Unterrichtsmitteln<br />

auf der Basis einer unité de doctrine der<br />

Ausbildung. Zu diesem Zweck trafen sich<br />

die Ausbildungsverantwortlichen der verschiedenen<br />

Organisationen zweimal, um<br />

ihre anstehenden Projekte zu besprechen<br />

und nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit<br />

zu suchen. Zum Internationalen<br />

Tag der ersten Hilfe arbeitete die AGR<br />

mit verschiedenen Eishockey-Clubs der<br />

Nationalliga zusammen und demonstrierte<br />

in den Pausen zu den Spielen am Saisonstart<br />

einen Herznotfall, um die Notwendigkeit<br />

einer gut ausgebildeten Bevölkerung<br />

in erster Hilfe ins Gedächtnis<br />

zu rufen.<br />

15 Studierende begannen im März in der<br />

Krankenpflegeschule La Source in Lausanne<br />

den ersten Teilzeit-Studiengang.<br />

Sie ist somit die erste Institution in der<br />

Westschweiz, die diese Möglichkeit bietet.<br />

Weiter mündete die Zusammenarbeit<br />

mit der Schule «Bois Cerf» auf Anfang<br />

2006 in eine Fusion der Tätigkeitsgebiete<br />

unter dem Dach von «La Source». Durch<br />

die so gewonnenen Synergien sollen die<br />

Akkreditierung als Fachhochschule für<br />

Gesundheit sowie genügend Studierende<br />

gewährleistet werden.<br />

INTERNATIONALE BEWEGUNG<br />

Ein Roter Kristall als zusätzliches Emblem<br />

für die internationale Rotkreuzund<br />

Rothalbmond-Bewegung: Eine diplomatische<br />

Konferenz in Genf hat am<br />

7. Dezember 2005 der Annahme des<br />

dritten Zusatzprotokolls zu den Genfer<br />

Konventionen zugestimmt. Dies soll es der<br />

internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung<br />

ermöglichen, ihr Prinzip<br />

der Universalität umzusetzen.<br />

An der alle zwei Jahre stattfindenden<br />

Generalversammlung der Internationalen<br />

Föderation der Rotkreuz- und<br />

Rothalbmondgesellschaften in November<br />

2005 in Seoul wurde der amtierende<br />

Präsident Juan Manuel Suárez als<br />

Präsident wiedergewählt. Seit 2004 resultieren<br />

wieder kleinere Ertragsüberschüsse;<br />

die Budgets 2006 und 2007 sehen<br />

eine weitere Stärkung der Reserven<br />

vor. Einstimmig verabschiedete die Generalversammlung<br />

zudem eine unter SRK-<br />

Präsident René Rhinow ausgearbeitete<br />

Politik zum Schutz der Integrität der nationalen<br />

Gesellschaften. Damit soll verhindert<br />

werden, dass sich Regierungen in<br />

Angelegenheiten ihrer nationalen Gesellschaften<br />

einmischen. Der Delegiertenrat<br />

der Bewegung einigte sich zudem auf<br />

Massnahmen, um die Kompetenzen von<br />

IKRK, Föderation und nationalen Gesellschaften<br />

bei Nothilfe-Operationen klarer<br />

zu regeln. Zudem hat er Richtlinien<br />

beschlossen, die Partnerschaften mit Unternehmen<br />

der Privatwirtschaft regeln.<br />

Das SRK hatte dies bereits 2004 getan.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005 51


Leitung der SRK-Gruppe Stand: 31.12.2005<br />

1. Leitungsgremien<br />

Rotkreuzrat<br />

Prof. Dr. iur. René Rhinow<br />

Präsident, Seltisberg BL<br />

Professor für öffentliches Recht,<br />

Universität Basel<br />

Arina Kowner<br />

Vizepräsidentin, Zürich<br />

Leiterin KulturAtelier AKKA<br />

Prof. Pierre de Senarclens<br />

Vizepräsident, Genthod<br />

Direktor Institut für politische und internationale<br />

Studien, Universität Lausanne<br />

Anja K. Bremi-Forrer<br />

Mitglied, Zollikon<br />

Präsidentin der IG für Altersfragen<br />

Prof. Dr. med. Monica Castiglione-<br />

Gertsch, Mitglied, Ittigen<br />

CEO International Breast Cancer Study Group<br />

Dr. rer. oec. André Coulin<br />

Mitglied, Uitikon Waldegg<br />

Vorsitzender GA KVK, Management Consultant<br />

Hermann Fehr, Mitglied, Biel<br />

Zentralpräsident Samariterbund,<br />

Zentralvorstand Helvetas<br />

Jean-François Giovannini<br />

Mitglied, Bern<br />

Marco de Stoppani, Mitglied, Küsnacht<br />

Management Consultant<br />

52<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005


Die SRK-Gruppe<br />

Kantonalverbände<br />

Rotkreuzversammlung<br />

Korporativmitglieder<br />

24 Rotkreuz-<br />

Kantonalverbände<br />

Rotkreuzrat<br />

Geschäftsprüfungskommission<br />

Schweizerischer<br />

Samariterbund<br />

(SSB)<br />

Schweizerische<br />

Lebensrettungs-<br />

Gesellschaft<br />

(SLRG)<br />

Konferenz<br />

der Kantonalverbände<br />

(KVK)<br />

Geschäftsstelle SRK<br />

Institutionen<br />

Schweizerische<br />

Rettungsflugwacht<br />

(Rega)<br />

Humanitäre Stiftung SRK<br />

Schweizerischer Verein<br />

für Katastrophenhunde<br />

(REDOG)<br />

Geschäftsführender<br />

Ausschuss<br />

(GA KVK)<br />

Berufsbildung<br />

Rotkreuzdienst<br />

Migration<br />

Int. Zusammenarbeit<br />

Blutspendedienst SRK<br />

Ausbildungszentrum Nottwil<br />

Krankenpflegeschule<br />

La Source<br />

Spital und Schule Lindenhof<br />

Schweizerischer<br />

Zivilschutzverband<br />

(SZSV)<br />

Schweizerischer<br />

Militärsanitätsverband<br />

(SMSV)<br />

Nationales Sekretariat<br />

(SKV)<br />

Verbands- und<br />

Supportaufgaben<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Rettungswesen<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005 53


Donatoren, Sponsoren, Partner<br />

GESCHÄFTSSTELLE/SEKRETARIAT<br />

KANTONALVERBÄNDE:<br />

Sponsoren, Donatoren*:<br />

AG Müller<br />

Agentur für Sozialmarketing ASM<br />

Association des Remontées Mécaniques<br />

Suisses<br />

Avenir Suisse<br />

Bank Morgan Stanley AG<br />

Beau-Rivage Genf<br />

Bell AG<br />

Bolliger & Mabillard Ingénieurs<br />

Conseils SA<br />

Bubendorff AG<br />

Bühler AG<br />

Business Humanitarian Forum<br />

Cendres & Métaux SA<br />

Cilag Holding AG<br />

Clarins SA<br />

Coop<br />

Coutts Bank von Ernst AG<br />

Crédit Agricole Indosuez Suisse SA<br />

Crédit Suisse Group<br />

Dr. Karl Schönfeld-Brunner Stiftung<br />

EF Education<br />

Ernst & Young AG<br />

Europäische Rotkreuzgesellschaften<br />

Ferrier Lullin & Cie S.A.<br />

Fondation Botnar<br />

Fondation des Jeunes Montagnards<br />

Fondation Getrude Hirzel<br />

Fondation Pro Victimis<br />

Fonds de contribution volontaire des<br />

Nations Unies pour les victimes de la torture<br />

Förderverein Therapieprojekt für gefolterte<br />

Flüchtlinge<br />

Geberit Verwaltungs AG<br />

Glencore International AG<br />

Grand Théâtre de Genève<br />

Hotelleriesuisse<br />

HSBC Genf<br />

Infrassure Ltd.<br />

Institut Baldegg<br />

Institut Menzingen<br />

Jet Aviation<br />

Joaillerie Manuel Bouvier Genève<br />

Karl Kahane Stiftung<br />

Kongress und Kursaal Bern AG<br />

KPMG Fides Peat<br />

Marianne Guyer Fonds<br />

Maria-Stiftung Vaduz<br />

Neoperl International AG<br />

NESTEC SA<br />

Neuapostolische Kirche Schweiz<br />

North-West Oil SA<br />

Ofac<br />

Orange Communications SA<br />

Otto Erich Heynau Stiftung<br />

Panalpina World Transport Ltd.<br />

Partner Reinsurance Company LTD<br />

Peter Lehmann AG<br />

Pictet & Cie<br />

Pro Beatrice<br />

Richemont International SA<br />

Rothpletz, Lienhard + Cie AG<br />

Schiller AG Medical Electronics<br />

Schmid Immobilien AG<br />

Schulen der Gemeinde Köniz<br />

Schweizer Verband der Raiffeisenbanken<br />

Schweizerische Nationalbank<br />

Société Internationale de Finance<br />

Spirig Pharma AG<br />

Spyder Europe AG<br />

Stanley Works Europe AG<br />

Stäubli International AG<br />

Stiftung für Humanitäre Hilfe SHH<br />

STMicroelectronics Foundation<br />

The Risk Management Group Suisse SA<br />

Tobogganing-Club<br />

UBS AG<br />

Van Cleef & Arpels<br />

Volcafe Holding Ltd.<br />

Von Duhn Stiftung<br />

Projektpartner*:<br />

3M Schweiz AG, Nexcare<br />

Coop<br />

Die Post<br />

GGK Werbeagentur AG<br />

Globi Verlag AG<br />

ICCO (Interchurch Organization for<br />

Development)<br />

Migros<br />

Schweizerische Ophthalmologische<br />

Gesellschaft SOG<br />

Schweizerische Zahnärztegesellschaft SSO<br />

Schweizerischer Optikerverband SOV<br />

Service Club Lions<br />

Service Club Rotary<br />

Sight & Life<br />

SRG SSR idée suisse<br />

Swisscom Fixnet AG, Bluewin<br />

Turbon<br />

Öffentliche Auftraggeber<br />

EDA Direktion für Entwicklung und<br />

Zusammenarbeit<br />

EDI Bundesamt für Gesundheit<br />

EDI Bundesamt für Sozialversicherung<br />

EJPD Bundesamt für Migration<br />

EJPD Bundesamt für Zuwanderung,<br />

Integration, Auswanderung<br />

EVD Bundesamt für Bauten und Logistik<br />

EVD Bundesamt für Berufsbildung<br />

und Technologie<br />

EVD Staatssekretariat für Wirtschaft<br />

UVEK Bundesamt für Strassen<br />

VBS Bundesamt für Bevölkerungsschutz<br />

VBS Generalstab Untergruppe Sanität<br />

Diverse Kantone und Gemeinden<br />

KORPORATIVMITGLIEDER/<br />

INSTITUTIONEN<br />

Schweizerischer Samariterbund SSB<br />

Generali (Schweiz) Holding (Sponsor)<br />

IVF Hartmann AG (Sponsor)<br />

Similasan AG (Sponsor)<br />

Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft<br />

SLRG<br />

Schweizerischer Versicherungsverband<br />

(Projektpartner)<br />

Arbeitsgemeinschaft Rettungswesen<br />

Stiftung für humanitäre Hilfe (Donator)<br />

Ausgewählte Mitgliedschaften des SRK<br />

Internationale Föderation der Rotkreuzund<br />

Rothalbmond-Gesellschaften<br />

Forum Freiwilligenarbeit<br />

Glückskette<br />

Kompetenzzentrum für Friedensförderung<br />

Nationales Forum Alter und Migration<br />

Schweizerische Flüchtlingshilfe<br />

Schweizerische Arbeitsgemeinschaft<br />

für Sozialpolitik<br />

Schweizerischen Dachverband für Mediation<br />

Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe<br />

Swisspeace<br />

Verein Menschenrechte Schweiz<br />

Vision 2020<br />

Zentralauskunftsstelle für Wohlfahrtsunternehmungen<br />

ZEWO<br />

* Donatoren: Unternehmen und andere Institutionen,<br />

die einen entscheidenden finanziellen<br />

Beitrag an das SRK geleistet haben.<br />

* Sponsoren: Geldgeber für bestimmte Projekte<br />

mit bestimmten Gegenleistungen.<br />

* Projektpartner: Unternehmen und andere Institutionen,<br />

die bestimmte Projekte mit Dienstleistungen<br />

oder Materialspenden unterstützen.<br />

54<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005


Geschäftsstelle SRK<br />

Daniel Biedermann, Direktor<br />

Martin Rosenfeld, Stv. Direktor<br />

Humanitäre Stiftung SRK<br />

Dieter Weber, Präsident<br />

Daniel Biedermann<br />

Max Cotting<br />

Reto Donatsch<br />

Hermann Fehr<br />

Arina Kowner<br />

André Liaudat<br />

Pierre de Senarclens<br />

Charlotte Gysin, Geschäftsführerin<br />

Ausbildungszentrum SRK<br />

Fred Rieder, Präsident<br />

Otto Egger, Vizepräsident<br />

Tony Annen<br />

Anja K. Bremi-Forrer<br />

Martin Rosenfeld<br />

Hans-Rudolf Zimmerli<br />

Remo Fehlmann, Direktor<br />

Finanzstiftung SRK<br />

Daniel Biedermann, Präsident<br />

Franz Lauper<br />

Heinz Lutz<br />

Blutspendedienst SRK AG<br />

Eduard Belser, Präsident<br />

Jean-François Heim, Vizepräsident<br />

Markus Egger<br />

Manuel Frey-Wettstein<br />

Kurt Leibundgut<br />

Eric Müller<br />

Luzius Schmid<br />

Rudolf Schwabe, Direktor<br />

AG Rettungswesen<br />

Kurt Sutter, Präsident<br />

Markus Frauenfelder<br />

Markus Obertüfer<br />

Walter Stünzi<br />

René Giopp, Geschäftsleitung<br />

Geschäftsführender Ausschuss der<br />

Konferenz der Kantonalverbände<br />

(GA KVK)<br />

André Coulin, Vorsitz<br />

Hanni Baumann<br />

Clermonde Dominicé<br />

Peter Klinger<br />

Laurent Schneuwly<br />

Kaspar Schild<br />

Alan Lava<br />

Kurt Sutter, Zentralsekretär<br />

Regina Gorza, Stv. Zentralsekrärin<br />

Schweizerischer Militärsanitätsverband<br />

SMSV<br />

Beat Dietsche, Zentralpräsident<br />

Barbara Rosebrock, Vizezentralpräsidentin<br />

Markus Bicker<br />

Markus Frauenfelder<br />

Paul Rosebrock<br />

Eva von Niederhäusern, Zentralsektretärin<br />

Schweizerischer Samariterbund SSB<br />

Hermann Fehr, Zentralpräsident<br />

Anita Tschaggelar, Vizepräsidentin<br />

Christine Ruchat, Vizepräsidentin<br />

Bernadette Bachmann<br />

Erika Kuczynski<br />

Daniela Priori Paglia<br />

Alfred Vogt<br />

Hans-Rudolf Zimmerli<br />

Verena Zwahlen<br />

Kurt Sutter, Zentalsekretär<br />

Regina Gorza, Stv. Zentralsektretärin<br />

Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft<br />

SRLG<br />

Peter Galliker, Zentralpräsident<br />

Ernst Altherr, Vizepräsident<br />

Stephan Böhlen<br />

Pierre-André Bolle<br />

Boris Donda<br />

Kurt Graf<br />

Anita Moser<br />

Maurice Müller<br />

Andreas Racheter<br />

Daniel Schreiber<br />

Ernst Schwarz<br />

Peter Sigrist<br />

Melanie Vincenz<br />

Christine Zaugg-Egli<br />

Markus Obertüfer, Geschäftsleitung<br />

Schweizerischer Verein für<br />

Katastrophenhunde REDOG<br />

Jeremias Janki, Präsident<br />

Edi Bucher, Vizepräsident<br />

Hanspeter Burkart<br />

Andrea Engel<br />

Elio Manghera<br />

Bruno Maurer<br />

Margrit Zumkeller<br />

Regina Gorza, Geschäftsleitung<br />

Schweizerische Rettungsflugwacht<br />

Rega<br />

Albert Keller, Präsident<br />

Franz Steinegger, Vizepräsident<br />

Daniel Biedermann<br />

Adrian Frutiger<br />

Marcel Gaille<br />

Ulrich Graf<br />

Ernst Kohler<br />

Paul Maximilian Müller<br />

Anne Ormond-Ronca<br />

Charles Raedersdorf<br />

Markus Reinhardt<br />

Giuseppe Savary<br />

Daniel Scheidegger<br />

Otto Wicki<br />

Albert Keller, Vorsitzender<br />

Geschäftsleitung a.i.<br />

Schweizerischer Zivilschutzverband<br />

SZSV<br />

Walter Donzé, Präsident<br />

Ulrich Bucher, Vizepräsident<br />

Jean-Charles Dédo<br />

Franz Freuler<br />

Therese Isenschmid<br />

Pierre Mermier<br />

Peter Siegfried<br />

Alfred Vogt<br />

Karl Widmer<br />

Hans Jürg Münger, Geschäftsführer<br />

Spital und Schule Lindenhof<br />

Stephan Hill, Präsident<br />

Mark Ineichen, Vizepräsident<br />

Hans-Ulrich Albrecht<br />

Peter Berchtold<br />

Daniel Biedermann<br />

Severin Coninx<br />

Manuela Eicher<br />

Anna-Maria Grossenbacher-Grund<br />

Peter W. Kappeler<br />

Christoph Stalder<br />

Markus Zihler, Spitaldirektor<br />

Rita Estermann, Direktorin Schule<br />

La Source:<br />

Claude Willa, Präsident<br />

Violaine Jaccottet Sherif, Vizepräsidentin<br />

Antoine Boissier<br />

René Bopp<br />

Jean-Philippe Chave<br />

René Felderbaum<br />

Robert Golaz<br />

Bernard Grobety<br />

Jean-Pierre Guignard<br />

Dionis Maret<br />

Georges-Henri Meylan<br />

Jean-Pierre Monnet<br />

Huguette Muller-Vernier<br />

Isabelle Opan-du Pasquier<br />

Ursula Paccaud<br />

Nicolas Roth<br />

Marthe Wasem-Pittet<br />

Christiane Augsburger, Geschäftsführerin<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005 55


ANHANG<br />

2. Adressen und Zweckbestimmung<br />

der Aktivmitglieder<br />

<strong>Schweizerisches</strong> <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> (SRK)<br />

Geschäftsstelle<br />

Rainmattstrasse 10, 3001 Bern<br />

Tel. 031 387 71 11<br />

Fax 031 387 71 22<br />

E-mail: info@redcross.ch<br />

Internet: www.redcross.ch<br />

Zweckbestimmung<br />

Die Geschäftsstelle SRK erbringt operative<br />

Leistungen auf internationaler und – sofern<br />

nicht anderen Organisationen des SRK zugeordnet<br />

– auf nationaler Ebene. Sie unterstützt<br />

Rotkreuzversammlung, Rotkreuzrat und<br />

Geschäftsprüfungskommission in ihren Aufgaben.<br />

Mit dem Sekretariat der Kantonalverbände<br />

wirkt sie als Koordinationsstelle<br />

für die professionelle operative Führungsebene<br />

der Aktivmitglieder und Institutionen.<br />

Logistik-Center SRK<br />

Werkstrasse 18, 3084 Wabern<br />

Tel. 031 960 76 31<br />

Fax 031 960 76 80<br />

E-mail: logistikCH@redcross.ch<br />

Zentrum für Migration und<br />

Gesundheit SRK<br />

Ambulatorium für Folter- und<br />

Kriegsopfer<br />

Werkstrasse 16, 3084 Wabern<br />

Tel. 031 960 77 77<br />

Fax 031 960 77 78<br />

E-mail: ambulatorium.miges@redcross.ch<br />

Berufsbildung<br />

Werkstrasse 18, 3084 Wabern<br />

Tel. 031 960 75 75<br />

Fax 031 960 75 60<br />

E-mail: info@berufsbildung-srk.ch<br />

Rotkreuzdienst<br />

Werkstrasse 18, 3084 Wabern<br />

Tel. 031 324 27 06<br />

Fax 031 324 34 91<br />

E-mail: rkd@redcross.ch<br />

Scuola superiore per le formazioni<br />

sanitarie<br />

Via Vignascia 7, 6855 Stabio<br />

Tel. 091 816 48 41<br />

Fax 091 630 91 34<br />

E-mail: info@sss.ch<br />

Rotkreuz-Kantonalverbände<br />

Nationales Sekretariat der Rotkeuz-<br />

Kantonalverbände (SKV)<br />

Rainmattstrasse 10, 3001 Bern<br />

Tel. 031 387 71 11<br />

Fax 031 387 71 22<br />

E-mail: info@redcross.ch<br />

Internet: www.redcross.ch<br />

Die Adresse Ihres Rotkreuz-Kantonalverbandes<br />

teilt Ihnen das SKV gerne mit oder Sie<br />

finden sie unter www.redcross.ch.<br />

Zweckbestimmung<br />

Private Organisationen, die dem SRK als Mitglieder<br />

angehören. Ihre Zusammenarbeit wird<br />

von der Nationalen Konferenz der Kantonalverbände<br />

koordiniert.<br />

Jugendrotkreuz<br />

Martin-Disteli-Strasse 27, 4601 Olten<br />

Tel. 062 286 02 00<br />

Fax 062 286 02 02<br />

E-mail: youth@redcross.ch<br />

Internet: www.jrk.ch<br />

KORPORATIVMITGLIEDER<br />

Schweizerischer Samariterbund (SSB)<br />

Martin-Disteli-Strasse 27, Postfach<br />

4601 Olten<br />

Tel. 062 286 02 00<br />

Fax 062 286 02 02<br />

E-mail: office@samariter.ch<br />

Internet: www.samariter.ch<br />

Zweckbestimmung<br />

Erste-Hilfe-Leistungen an Verunfallte und<br />

Kranke in Anwendung der Rotkreuz-Grundsätze.<br />

Bevölkerungskurse: Nothilfe, Samariter,<br />

Herz-Lungen-Wiederbelebung, Krankenpflege<br />

zu Hause, Laienschulung in erster Hilfe<br />

für Samariter und Dritte. Übungen und Einsätze:<br />

Spontane Hilfe und Betreuung für<br />

Menschen, die durch Krankheit oder Unfall<br />

in akute Not geraten, Unterstützung der Sanitätsdienste<br />

in ausserordentlichen Lagen, Blutspendeaktionen,<br />

Sozialdienst. Jugendarbeit:<br />

Führen von Help-Gruppen, Erste-Hilfe-Lektionen<br />

in Schulen, Ferienpass-Angebote. Fachkurse:<br />

Aus- und Weiterbildung für Betriebssanitäter<br />

und Transporthelfer, Erste-Hilfe-Kurse<br />

für Firmen.<br />

Schweizerische Lebensrettungs-<br />

Gesellschaft (SLRG)<br />

Geschäftsstelle<br />

Postfach 161, 6207 Nottwil<br />

Tel. 041 939 21 21<br />

Fax 041 939 21 39<br />

E-mail: info@slrg.ch<br />

Internet: www.slrg.ch<br />

Zweckbestimmung<br />

Die SLRG ist eine gemeinnützige, nach ZEWO-<br />

Richtlinien tätige Organisation, welche den<br />

Schutz und die Rettung des menschlichen<br />

Lebens im und um das Wasser zum Ziel hat.<br />

Sie handelt im Einklang mit den Grundsätzen,<br />

Statuten, Leitlinien und Beschlüssen des<br />

SRK. Sie klärt über mögliche Gefahren rund<br />

um das Wasser auf. Sie setzt sich ein für<br />

Schwimmen als Breitensport. Sie betreibt gezielte<br />

Jugendarbeit und Nachwuchsförderung.<br />

Sie bildet Rettungskräfte aller Altersklassen<br />

aus und weiter und stellt deren<br />

Einsatzfähigkeit sicher. Sie nimmt Überwachungs-<br />

und Rettungsaufgaben wahr. Sie arbeitet<br />

mit anderen Rettungs- und Wassersportorganisationen<br />

zusammen.<br />

Schweizerische Rettungsflugwacht Rega<br />

Postfach 1414, 8058 Zürich<br />

Tel. 01 654 33 11<br />

Fax 01 654 33 22<br />

E-mail: info@rega.ch<br />

Internet: www.rega.ch<br />

Zweckbestimmung<br />

Die Rega leistet Nothilfe aus der Luft im Inund<br />

Ausland. Die Stiftung bezweckt, in Not<br />

geratenen und hilfsbedürftigen Menschen in<br />

Anwendung der Grundsätze des Roten <strong>Kreuz</strong>es<br />

zu helfen. Sie befasst sich insbesondere<br />

mit dem Rettungswesen und der Notfallhilfe<br />

an verunfallten und erkrankten Menschen sowie<br />

der Verhütung von Notfällen. Sie kann<br />

ihre Mittel zur Hilfe für sozial Bedrängte<br />

einsetzen.<br />

Schweizerischer Verein für<br />

Katastrophenhunde REDOG<br />

Martin-Disteli-Strasse 27, Postfach<br />

4601 Olten<br />

Tel. 062 286 02 16<br />

Fax 062 286 02 07<br />

Internet: www.redog.ch<br />

E-mail: redog.office@redog.ch<br />

Zweckbestimmung<br />

Aufbau und Unterhalt einer Alarm- und Einsatzorganisation.<br />

Ausbildung und Einsatz von<br />

Katastrophenhunde- sowie Flächen- und Ge-<br />

56<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005


irgsflächensuchhunde-Teams. Durchführung<br />

von Übungen und Prüfungen für Katastrophenhunde-<br />

sowie für Flächen- und Gebirgsflächenhunde-Teams.<br />

Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Schweizerischer Militärsanitätsverband<br />

SMSV<br />

Zentralsekretariat<br />

Neufeldstrasse 42c<br />

3604 Thun<br />

Tel. 033 336 82 74<br />

Fax 033 336 82 75<br />

E-mail: info@smsv.ch<br />

Internet: www.smsv.ch<br />

Zweckbestimmung<br />

Regelmässige ausserdienstliche Weiterbildung<br />

im Armeesanitätsdienst. Organisation<br />

von Kursen. Aus- und Weiterbildung der<br />

Instruktoren. Sanitätsdienste bei Anlässen.<br />

Förderung der neutralen Haltung der Schweizer<br />

Armee. Bewegung, Sport.<br />

Schweizerischer Zivilschutzverband<br />

SZSV<br />

Schwarztorstrasse 56<br />

Postfach 8272<br />

300l Bern<br />

Tel. 031 381 65 81<br />

Fax 031 382 21 02<br />

E-mail: szsv-uspc@bluewin.ch<br />

Internet: www.szsv-uspc.ch<br />

Zweckbestimmung<br />

Verbreitung des Zivilschutzgedankens in der<br />

Schweiz. Unterstützung des Schutzes der Zivilbevölkerung<br />

und -betriebe im Kriegs- und<br />

Katastrophenfall.<br />

INSTITUTIONEN<br />

Blutspendedienst SRK<br />

Direktion<br />

Laupenstrasse 37<br />

Postfach 5510<br />

3001 Bern<br />

Tel. 031 380 81 81<br />

Fax 031 380 81 80<br />

E-mail: info@blutspende.ch<br />

Internet: www.blutspende.ch<br />

Zweckbestimmung<br />

Gewährleistung von Sicherheit und Qualität<br />

von der Blutspende bis zum Blutprodukt.<br />

Einheitliche gesamtschweizerische Führung<br />

des Blutspendedienstes. Sicherstellung von<br />

einheitlichen Vorschriften, Methoden und<br />

Instrumenten in allen 13 Regionalen Blutspendediensten.<br />

Laufende Verbesserung der<br />

Effizienz zur Senkung der Gesundheitskosten.<br />

Kontinuierliche Verbesserung der Kommunikation.<br />

Aufgaben der regionalen Blutspendedienste:<br />

Blutbeschaffung, Herstellung labiler<br />

Blutprodukte, Durchführung der Spendenanalytik,<br />

Analytik als Dienstleistung für andere<br />

Institutionen, Transfusionsmedizinische Beratung,<br />

Verkauf von Blutprodukten an Spitäler.<br />

Rotkreuzstiftung für Krankenpflege<br />

Lindenhof<br />

Bremgartenstrasse 117, 3012 Bern<br />

Tel. 031 300 88 11<br />

Fax 031 300 80 57<br />

E-mail: info@rotkreuzstiftung.ch<br />

Internet: www.rotkreuzstiftung.ch<br />

Zweckbestimmung<br />

Betreiben des Privatspitals Lindenhof als<br />

Schulspital und im Belegarztsystem. Führen<br />

einer Krankenpflegeschule. Mitarbeit an Massnahmen<br />

zur Förderung und Entwicklung des<br />

Krankenpflege-Berufes.<br />

Arbeitsgemeinschaft Rettungswesen<br />

c/o Schweizerischer Samariterbund<br />

Martin-Disteli-Strasse 27, 4601 Olten<br />

Tel. 062 286 02 19<br />

Fax 062 286 02 07<br />

E-mail: agr-srk@samariter.ch<br />

Internet: www.redcross.ch<br />

Zweckbestimmung<br />

Förderung des Schweizerischen Rettungswesens<br />

durch Ausbildung und Einsatz von Laien.<br />

Zusammenarbeit im Rettungsdienst mit anderen<br />

Partnern und öffentlicher Hand. Erarbeiten<br />

von Ausbildungsnormen für Laien im Rettungswesen.<br />

Mitwirken in internationalen<br />

Gremien.<br />

Humanitäre Stiftung SRK<br />

Marktgasse 50, 3011 Bern<br />

Tel. 031 311 52 72<br />

Fax 031 311 52 70<br />

E-mail: info@hs-srk.ch<br />

Internet: www.hs-srk.ch<br />

Zweckbestimmung<br />

Unterstützung des SRK in der Erfüllung seiner<br />

humanitären Aufgaben in der Schweiz und<br />

im Ausland. Unterstützung von Projekten der<br />

Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Mitwirkung<br />

bei der Versorgung der Schweiz mit<br />

Blutprodukten auf der Grundlage der freiwilligen<br />

und unentgeltlichen Blutspende. Mitwirkung<br />

bei der Förderung von Forschung<br />

und Entwicklung im Transfusionswesen. Leistung<br />

eines Beitrages an ausländische Schwesterorganisationen<br />

beim Aufbau und zur<br />

Gewährleistung von Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen<br />

im Blutspendewesen.<br />

Gemeinnützige, nicht-kommerzielle Basis.<br />

Finanzstiftung SRK<br />

c/o <strong>Schweizerisches</strong> <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong><br />

Postfach, 3001 Bern<br />

Tel. 031 387 71 11<br />

Fax 031 387 71 22<br />

Zweckbestimmung<br />

Primär die Beschaffung von finanziellen Mitteln<br />

für das SRK und seine Mitglieder und<br />

sekundär für die Mitglieder der Internationalen<br />

Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung.<br />

Die Stiftung kann Wertschriften und Liegenschaften<br />

erwerben und veräussern. Sie kann<br />

Finanz-Transaktionen vornehmen und Darlehen<br />

gewähren bzw. erhalten.<br />

Rotkreuz-Krankenpflegeschule<br />

La Source<br />

30, avenue Vinet, 1004 Lausanne<br />

Tel. 021 641 38 00<br />

Fax 021 641 38 38<br />

E-mail: info@ecolelasource.ch<br />

Internet: www.ecolelasource.ch<br />

Zweckbestimmung<br />

Grund- und Nachdiplomausbildung im Gesundheits-<br />

und Sozialbereich, im besonderen<br />

in der Krankenpflege. Hochschulausbildung<br />

im Sozialbereich. Weiterbildung und Beratung.<br />

Forschung und Entwicklung im Gesundheits-<br />

und Sozialbereich.<br />

Rotkreuzstiftung Ausbildungszentrum<br />

SRK<br />

6207 Nottwil LU<br />

Tel. 041 939 23 23<br />

Fax 041 939 23 24<br />

E-mail: info@hotel-nottwil.ch<br />

Internet: www.hotel-nottwil.ch<br />

Zweckbestimmung<br />

Förderung der Ausbildung in allen Bereichen,<br />

die mit der Tätigkeit des SRK zusammenhängen.<br />

Betrieb des Ausbildungszentrums SRK.<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005 57


FINANZÜBERSICHT SRK-GRUPPE<br />

BILANZ<br />

in TCHF<br />

per 31.12.2005<br />

Umlaufvermögen 1 259 940<br />

Anlagevermögen 351 407<br />

Aktiven 1 611 347<br />

Kurzfristiges Fremdkapital 72 105<br />

Langfristiges Fremdkapital 330 168<br />

Fondskapital 86 089<br />

Organisationskapital 1 222 985<br />

Passiven 1 611 347<br />

BETRIEBSRECHUNG<br />

in TCHF<br />

01.01.2005–31.12.2005<br />

Spenden 143 190<br />

Beitrag anderer Hilfswerke 42 010<br />

Handelswaren- und Dienstleistungsertrag 267 393<br />

Öffentliche Hand 83 231<br />

Kapitalertrag 160 581<br />

Übriger Ertrag 14 317<br />

Ertrag 710 722<br />

Fundraising 14 965<br />

Material-/Projektaufwand 155 545<br />

Personalaufwand 247 544<br />

Sonstiger Betriebsaufwand 73 910<br />

Betrieblicher Nebenerfolg 37 650<br />

Kapitalaufwand 111 863<br />

Ausserordentlicher und betriebsfremder Erfolg (4 422)<br />

Aufwand 637 055<br />

Ergebnis 73 667<br />

LEISTUNGEN SRK<br />

10 320 600 Von freiwilligen Fahrerinnen und Fahrern<br />

gefahrene Kilometer<br />

371 900 Blutspenden<br />

126 700 Teilnehmende an Rotkreuz-Kursen<br />

90 100 Ergotherapie-Stunden<br />

73 700 Pflege-Tage<br />

53 400 Betreute Patienten<br />

24 200 Logiernächte<br />

12 400 Rega-Einsätze<br />

9 300 Grenzsanitarische Untersuchungen<br />

PERSONAL SRK<br />

52 636 Freiwillige<br />

1 532 427 Geleistete Stunden der Freiwilligen<br />

38 310 675 Hochgerechneter Wert in CHF der geleisteten<br />

Stunden der Freiwilligen mit einem Stundenansatz<br />

von CHF 25.–.<br />

427 496 Mitglieder<br />

2 352 Mitarbeitende nach Stellenprozenten<br />

(Vollzeit-Stellen)<br />

4 412 Mitarbeitende nach Köpfen<br />

58<br />

SRK-JAHRESBERICHT 2005


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