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Geschäftsbericht 2012

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


Kennzahlen im Fünfjahresüberblick<br />

in MCHF<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Nettoumsatz<br />

2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

in MCHF<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

Nettoverschuldung und Gearing-Ratio<br />

2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

in %<br />

Nettoumsatz aus fortgeführten Geschäftsbereichen<br />

Nettoverschuldung<br />

Nettoverschuldung / Eigenkapital (Gearing-Ratio)<br />

15<br />

EBIT und EBIT-Marge<br />

6<br />

350<br />

Eigenkapital und Eigenkapitalquote<br />

100<br />

in MCHF<br />

10<br />

5<br />

0<br />

5<br />

4<br />

2<br />

0<br />

–2<br />

in %<br />

in MCHF<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

in %<br />

–10<br />

2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

–4<br />

0<br />

2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

0<br />

Betriebsergebnis (EBIT) aus fortgeführten Geschäftsbereichen<br />

EBIT / Nettoumsatz (EBIT-Marge)<br />

Eigenkapital<br />

Eigenkapital / Bilanzsumme (Eigenkapitalquote)<br />

100<br />

Regionale Umsatzverteilung<br />

250<br />

Absatzvolumen und Mitarbeiter<br />

800<br />

in %<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Absatzvolumen in TT<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

700<br />

600<br />

500<br />

Anzahl Mitarbeiter<br />

0<br />

2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

Europa<br />

Amerika<br />

Asien<br />

Rest der Welt<br />

0<br />

2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

Absatzvolumen in 1000 Tonnen<br />

Anzahl Mitarbeiter (FTE)<br />

400


Highlights und die wichtigsten Kennzahlen<br />

Anspruchsvolles erstes Jahr der Transformation<br />

Umsatzwachstum in allen strategisch wichtigen Produktgruppen<br />

Margenentwicklung belastet durch hohe Rohstoff- und Energiepreise<br />

Solide Bilanz und freier Cash Flow von CHF 8.1 Mio. erlauben Reduktion der<br />

Bankverbindlichkeiten und Ausschüttung einer Dividende von CHF 3.00<br />

Planmässige Fortschritte beim Projekt „Umnutzung des Firmenareals“ in Cham<br />

In MCHF, sofern nicht anders angegeben <strong>2012</strong> 2011<br />

Nettoumsatz 279.7 309.3<br />

Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 14.7 11.7<br />

In % des Nettoumsatzes 5.2% 3.8%<br />

Betriebsergebnis (EBIT) vor Restrukturierung 0.7 –8.1<br />

In % des Nettoumsatzes 0.3% –2.6%<br />

Restrukturierungsaufwendungen 2.5 –80.4<br />

Betriebsergebnis (EBIT) nach Restrukturierung 3.2 –88.5<br />

Jahresgewinn / -verlust (–) –1.2 –92.1<br />

Gewinn pro Aktie (in CHF) –1.76 –131.83<br />

Jahresgewinn / -verlust (–) Konzern –1.2 –92.1<br />

Free Cash Flow 8.1 –4.2<br />

Eigenkapital 100.8 102.2<br />

In % der Bilanzsumme 40.7% 39.3%<br />

Nettoverschuldung 18.0 25.9<br />

Volumen (Tonnen) 187'186 198'978<br />

Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Anlagen 6.5 22.1<br />

Anzahl Mitarbeiter (FTE) 545 651


Die Cham Paper Group ist eine führende Herstellerin von gestrichenen Spezialpapieren. Mit innovativen<br />

Papierfunktionalitäten durch Oberflächenveredelungen und umfassenden Dienstleistungen<br />

bieten wir unseren Kunden Mehrwert. Innovation und Nachhaltigkeit in allen Geschäftsprozessen<br />

sind uns genauso wichtig wie die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter.<br />

than Paper<br />

Unsere erfahrenen Fachkräfte wirken dort, wo Papier mehr zu leisten vermag, als man denkt. Mit<br />

innovativen Lösungen präsentieren wir effektive Antworten auf individuelle Kundenbedürfnisse.<br />

Über 350 Jahre Erfahrung in der Papierfertigung bilden das stabile Fundament, auf dem der Erfolg<br />

der Cham Paper Group gründet. Engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fertigen hervorragende<br />

Papiere für stets neue Einsatz- und Nutzungsbereiche – immer mit dem Ziel, für die Kunden den<br />

grössten Mehrwert zu schaffen.<br />

Klar fokussiert.<br />

Konsequent nutzenorientiert.<br />

Wegweisend innovativ.<br />

Zur Titelseite: Die Familie Wegmüller (v.l.n.r. Gloria, Anna, Florian, Tim) erlebt im Alltag die Vorteile<br />

des Mehrwertes der Leistung der Cham Paper Group. Wie, lesen Sie auf den Seiten 16 bis 25.


Inhaltsverzeichnis<br />

3<br />

Inhalt<br />

4 Cham Paper Group auf einen Blick<br />

Kurzporträt<br />

Standorte und Umsatzvolumen<br />

6 Cham Paper Group-Aktie<br />

8 Brief des Verwaltungsrates an die Aktionäre<br />

12 Märkte der Cham Paper Group<br />

14 Cham Paper Group erleben<br />

Consumer Goods<br />

Industrial Release<br />

Digital Imaging<br />

28 Bericht zur Nachhaltigkeit<br />

34 Bericht zur Corporate Governance<br />

48 Konsolidierte Jahresrechnung<br />

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung<br />

71 Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG<br />

Anhang zur Jahresrechnung der<br />

Cham Paper Group Holding AG<br />

Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung


4<br />

Cham Paper Group auf einen Blick<br />

Cham Paper Group auf einen Blick<br />

Werk Cham<br />

1 Papiermaschine, Breite: 320 cm<br />

2 Off-line-Streichmaschinen<br />

1 Curtain Coater<br />

1 Superkalander<br />

Werk Condino<br />

1 Papiermaschine, Breite: 330 cm<br />

1 Filmpresse<br />

2 Superkalander<br />

Werk Carmignano<br />

2 Papiermaschinen, Breite: 330 cm<br />

2 In-line-Streichmaschinen<br />

1 Off-line-Streichmaschine<br />

2 Superkalander<br />

Der Spezialpapiermarkt<br />

Der Spezialpapiermarkt bietet im Vergleich zum Markt der Normalpapiere höhere Margen<br />

dank massgeschneiderten Funktionalitäten beziehungsweise grösserem Kundennutzen.<br />

Auch die Preise zeigen sich im Spezialpapiermarkt stabiler aufgrund der häufig engen Verzahnung<br />

des Entwicklungs-, Liefer- und Produktionsprozesses mit den Kunden.<br />

• Marge<br />

• Kundenloyalität<br />

Marktgrösse:<br />

USD 22 Mrd.<br />

Wenig zyklisch<br />

Marktgrösse:<br />

USD 288 Mrd.<br />

Total Marktgrösse:<br />

382 MTPA (USD 310 Mrd.)<br />

Normalpapier<br />

361.1 MTPA<br />

Premiumpapier<br />

5.3 MTPA<br />

Spezialpapier<br />

5.3 MTPA<br />

Zyklisch


Standorte und Umsatzvolumen<br />

5<br />

Standorte und Umsatzvolumen<br />

Cham Paper Group Schweiz AG<br />

CH-6330 Cham<br />

Cham Paper Group Italia S.p.A.<br />

IT-38083 Condino (TN)<br />

Cham Paper Group Italia S.p.A.<br />

IT-35010 Carmignano di Brenta (PD)<br />

Umsatz in % Umsatz in %<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

Europa 76.5% 74.8%<br />

Amerika 5.2% 6.2%<br />

Asien 15.8% 16.5%<br />

Rest der Welt 2.5% 2.5%<br />

Produktionsstandorte (Produktion und Verkauf)<br />

Verkaufspunkte (Agenten)


6<br />

Die Cham Paper Group-Aktie<br />

Cham Paper Group-Aktie<br />

I. Kennzahlen<br />

Anzahl Aktien<br />

Anzahl Aktien per 31. Dezember <strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />

Anzahl der ausgegebenen Namenaktien 745'000 745'000 745'000 745'000 745'000<br />

Nennwert pro Namenaktie (in CHF) 65.00 65.00 65.00 77.50 77.50<br />

Davon eigene Aktien 41'655 44'302 46'772 48'635 51'640<br />

Anzahl ausstehende Namenaktien 703'345 700'698 698'228 696'365 693'360<br />

Kennzahlen der Aktien<br />

Kennzahlen per 31. Dezember <strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />

Gewinn pro Aktie aus fortgeführten<br />

Geschäftsbereichen (in CHF) –1.76 –131.83 –2.58 13.14 –0.71<br />

Gewinn/Verlust (–) pro Aktie Konzern (in CHF) –1.76 –131.83 –2.58 22.14 –27.44<br />

Eigenkapital pro Aktie (in CHF) 143.38 145.80 283.38 309.98 388.08<br />

Ausschüttung (in CHF) 3.00 2) – 5.00 12.50 n.m. 1)<br />

Dividendenrendite (in %) 1.91 n.a. 2.29 6.60 n.m. 1)<br />

1)<br />

Anlässlich der Generalversammlung vom 24. April 2009 wurde der Abspaltung und Ausschüttung von 55% der Hammer Retex Holding AG an die<br />

Aktionäre zugestimmt. Die Ludama Holding AG unterbreitete den Aktionären die Übernahme dieser Aktien für CHF 109.45/Aktie.<br />

2)<br />

Antrag an die Generalversammlung vom 1. Mai 2013<br />

Börsenkennzahlen der Aktie<br />

Börsenkurse in CHF pro Aktie <strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />

Höchst 188 223 236 202 439<br />

Tiefst 148 145 200 84 215<br />

Jahresendkurs 157 157 218 190 225<br />

Durchschnittlich gehandelte Aktien pro Tag 514 583 900 650 955<br />

Börsenkapitalisierung am Jahresende (in CHF Mio.) 117 117 162 142 168<br />

Die Namenaktien der Cham Paper Group Holding AG werden an der SIX Swiss Exchange in Zürich gehandelt. Sie sind im<br />

SPI (Swiss Performance Index) enthalten.<br />

Valor: 193185 / ISIN-Code: CH0001931853<br />

Valorensymbol: CPGN / Bloomberg: CPGN SW Equity / Reuters: CPGN.S


Die Cham Paper Group-Aktie<br />

7<br />

Entwicklung des Aktienkurses<br />

1. Januar <strong>2012</strong> bis 28. Februar 2013<br />

In CHF<br />

220<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

Jan. <strong>2012</strong> März <strong>2012</strong> Mai <strong>2012</strong> Juli <strong>2012</strong> Sep. <strong>2012</strong> Nov. <strong>2012</strong> Jan. 2013 Feb. 2013<br />

II. Aktionariat gemäss Aktienregister per 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

Bedeutende Aktionäre<br />

Aktionärsgruppe Buhofer<br />

(BURU Holding AG, Philipp Buhofer,<br />

Heinz Buhofer, alle Hagendorn) 40.89%<br />

LB (Swiss) Investment AG, Zürich 5.61%<br />

Cham Paper Group Holding AG, Cham 5.59%<br />

Free float (gemäss SIX-Definition) 49.22%<br />

Übersicht<br />

Eingetragene Aktionäre 887<br />

Eingetragene Aktien 637'595<br />

Dispobestand 107'405<br />

Aktionäre mit 1–500 Aktien 801<br />

Aktionäre mit 501–5'000 Aktien 75<br />

Aktionäre mit mehr als 5'000 Aktien 11<br />

III. Dividendenpolitik<br />

Die Cham Paper Group verfolgt eine ergebnisorientierte<br />

Dividendenpolitik. In der Regel werden 25 bis 35% des<br />

operativen Reingewinns ausgeschüttet (Details siehe<br />

Seite 35).<br />

IV. Informationspolitik<br />

Die Cham Paper Group informiert in deutscher Sprache<br />

mit einem Halbjahresbericht und einem <strong>Geschäftsbericht</strong><br />

in gedruckter und elektronischer Form. Die Berichte<br />

werden im Sinne einer ökonomischen und ökologischen<br />

Optimierung nur auf ausdrücklichen Wunsch in gedruckter<br />

Form per Post verschickt. Kursrelevante Tatsachen<br />

werden im Rahmen der Ad hoc-Publizität veröffentlicht<br />

(deutsch und englisch).<br />

Auf der Website www.cham-group.com in der Rubrik<br />

„Investor Relations“ finden Sie laufend aktualisierte Informationen<br />

über das Unternehmen, die Aktie, Analystenmeinungen,<br />

Medienartikel, Termine sowie Antworten<br />

auf häufige Fragen. Ein regelmässig aktualisiertes Investorenhandbuch<br />

vermittelt zudem einen vertieften Einblick<br />

in die Strategie, die Märkte und das Wettbewerbsumfeld<br />

der Cham Paper Group. Auf der Website können Sie sich<br />

auch für den Email-Newsletter einschreiben, damit Sie<br />

zeitgleich mit den Medien über Resultate und Neuigkeiten<br />

informiert werden.<br />

V. Kontaktadressen<br />

Aktienregister<br />

Franziska Stöckli<br />

Fabrikstrasse, CH-6330 Cham<br />

aktienregister@cham-group.com<br />

Telefon +41 41 785 34 03<br />

Medien- und IR-Stelle<br />

Edwin van der Geest / Philippe Blangey<br />

media@cham-group.com oder<br />

investor@cham-group.com<br />

Telefon +41 43 268 32 32<br />

VI. Finanzkalender<br />

Generalversammlung<br />

1. Mai 2013, Lorzensaal, Cham<br />

Finanzberichterstattung<br />

1. Halbjahr 2013: 23. August 2013<br />

Geschäftsjahr 2013: 19. März 2014


8<br />

Aktionärsbrief<br />

Ein anspruchsvolles Jahr im<br />

Zeichen der Transformation<br />

Philipp Buhofer<br />

Verwaltungsratspräsident<br />

Geschätzte Aktionärinnen und Aktionäre<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> stand für die Cham Paper<br />

Group im Zeichen der grossen Veränderungen, die im<br />

ersten von zwei Übergangsjahren zu bewältigen sind,<br />

um den Ende 2011 eingeleiteten Transformationsprozess<br />

der Gruppe erfolgreich umzusetzen. Neben den<br />

anspruchsvollen internen Prozessen wurde der Fokus<br />

gleichzeitig auf Marktbearbeitung und Innovation gelegt.<br />

In einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld<br />

gelang es der Gruppe, auf Kurs zu bleiben.<br />

Die Gruppe erwirtschaftete infolge ihres Kapazitätsabbaus<br />

einen um 9.6% geringeren Nettoumsatz von<br />

CHF 279.7 Mio., legte aber in allen strategisch wichtigen<br />

Produktgruppen weiter zu. Aufgrund der zeitweilig<br />

stark gestiegenen Energiekosten und deutlich höherer<br />

Einkaufspreise für Chemikalien, die nicht unmittelbar<br />

über Preiserhöhungen an die Kunden weitergegeben<br />

werden konnten, sank die Bruttomarge von 33.9%<br />

auf 33.3%. Das Betriebsergebnis (EBIT) belief sich auf<br />

CHF 3.2 Mio., das Reinergebnis auf CHF –1.2 Mio. Dank<br />

des erzielten freien Cash Flows von CHF 8.1 Mio. blieben<br />

die Cash-Reserven der Gruppe trotz einer weiteren<br />

Reduktion der Bankschulden um CHF 8.0 Mio. mit<br />

49.0 Mio. konstant und die Bilanz stabil.<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> war für alle Mitarbeitenden der<br />

Cham Paper Group äusserst anspruchsvoll. Die sich in<br />

Transformation befindende Gesellschaft musste insbesondere<br />

am Standort Cham zahlreiche Aufgaben gleichzeitig<br />

erfüllen: die Planung und Einleitung eines sozialverträglichen<br />

Personalabbaus, den geordneten Rückzug<br />

aus den CCK-Märkten des Segments Industrial Release,<br />

die Vorbereitung der Verlagerung ganzer Produktgruppen<br />

(insbesondere der Innerliner) nach Carmignano, die Evaluierung<br />

von Rohpapierlieferanten für die Produkte, die weiterhin<br />

in Cham beschichtet werden sollen sowie die Intensivierung<br />

der Entwicklungs- und Marketingaktivitäten.<br />

Industrial Release: Wachstum bei den Glassinen und<br />

geordneter Rückzug aus dem CCK-Geschäft<br />

Die Nachfrage der Glassine-Produkte entwickelte sich mit<br />

einem Umsatzplus von 12.5% erneut erfreulich und führte<br />

zu einem neuen Höchstwert des Absatzes in Condino.<br />

Bei den Silikonbasispapieren für Release Liner aus Cham,<br />

wo sich die Gruppe aus Rentabilitätsgründen aus der Produktion<br />

und dem Vertrieb der Sparte CCK (Clay Coated<br />

Kraft) zurückzieht, lag der Umsatz <strong>2012</strong> plangemäss 11%<br />

unter dem Vorjahr. Für die Kunden, die per Juli <strong>2012</strong> noch<br />

keine neuen Lieferanten gefunden hatten, wurden Vorräte<br />

produziert, um vertraglich vereinbarte Lieferungen bis<br />

ins Jahr 2013 sicherstellen zu können. Im Februar 2013<br />

wurde eine Kooperationsvereinbarung mit dem österreichischen<br />

Spezialpapierhersteller Brigl & Bergmeister<br />

abgeschlossen, der das technologische Know-how für<br />

einen Teil dieser Produktgruppe übernehmen und die<br />

Kunden ab der zweiten Jahreshälfte beliefern wird.<br />

Consumer Goods: Anhaltend positive Nachfrageentwicklung<br />

Der Produktebereich Consumer Goods entwickelt sich<br />

trotz steigendem Preisdruck anhaltend gut und sorgt für<br />

eine wenig zyklische, solide Basis innerhalb der Gruppe.<br />

Unsere Verpackungslösungen und Tabakpapiere haben<br />

einen hohen Standard und gelten als Benchmark in der<br />

Industrie. Besonders erfreulich entwickelte sich der Absatz<br />

mit einem Plus von 10% im Bereich der Lebensmittelverpackungen.


Aktionärsbrief<br />

9<br />

Urs Ziegler<br />

Delegierter des Verwaltungsrates<br />

Felix Thöni<br />

Verwaltungsrat<br />

Trotz der gestiegenen Verkäufe bei den Kernprodukten<br />

entwickelten sich die Margen aufgrund gestiegener Einkaufspreise<br />

unerfreulich. Die in Italien zeitweilig um bis zu<br />

50% gestiegenen Energiekosten (Gas) und die um rund<br />

10% höheren Chemikalienpreise konnten nicht unmittelbar<br />

über höhere Verkaufspreise kompensiert werden.<br />

Digital Imaging baut Serviceleistungen aus<br />

Im noch kleinen, aber margenstarken Geschäftsbereich<br />

Digital Imaging in Cham setzt sich der Markterfolg fort,<br />

insbesondere bei den Transjetpapieren für den textilen<br />

Sublimationsdruck. Die Verkäufe in diesem Produktesegment<br />

legten erneut um über 20% zu. In der Textilindustrie<br />

beginnt sich die Digitaldrucktechnologie zunehmend<br />

auch volumenmässig durchzusetzen (vgl. Seite 24). In<br />

diesem Kundensegment wächst auch die Nachfrage<br />

nach Beratungsdienstleistungen. Hierfür unterhält die<br />

Gruppe in Cham eine Abteilung für Anwendungstechnik,<br />

die im ersten Semester gezielt ausgebaut wurde.<br />

BARnamic vor der Markteinführung<br />

Von zentraler Bedeutung für die Bestätigung der erfolgreichen<br />

Entwicklungstätigkeit der Cham Paper Group ist<br />

das Gelingen der Markteinführung von BARnamic. Mit<br />

diesen neuartigen Barriere-Papieren, die in der Schweiz<br />

produziert werden, dürfte die Cham Paper Group in Zukunft<br />

über ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal verfügen.<br />

In der zweiten Jahreshälfte wurde die Gruppe für<br />

BARnamic mit dem Zuger Innovationspreis ausgezeichnet.<br />

Gleichzeitig galt es aber auch, einige Rückschläge<br />

bei Testläufen mit ausgewählten Schlüsselkunden hinzunehmen,<br />

die zu Verzögerungen führten. Im ersten<br />

Quartal 2013 wurden nun die ersten Verkäufe realisiert.<br />

Erfahrungsgemäss wird es einige Jahre dauern, bis die<br />

innovativen Produktlösungen in grossen Volumen nachgefragt<br />

werden. Das Entwicklungsteam arbeitet mit<br />

Hochdruck an der Weiterentwicklung der BARnamic Produktefamilie.<br />

Solide Bilanz und tieferes Nettoumlaufvermögen<br />

Das Nettoumlaufvermögen hat sich im Berichtsjahr um<br />

CHF 6 Mio. auf CHF 68 Mio. reduziert. Gleichzeitig generierte<br />

die Gruppe einen positiven freien Cash Flow<br />

von CHF 8.1 Mio. (Vorjahr CHF –4.2 Mio.). Für die (erhöhten)<br />

Warenläger im Bereich Industrial Release bestehen<br />

fixe Abnahmeverträge mit den jeweiligen Kunden.<br />

Mit der Stilllegung der zweiten Papiermaschine in Cham<br />

und dem Warenabfluss aus den Lägern wird sich das<br />

Nettoumlaufvermögen 2013 weiter verringern. Die Nettoverschuldung<br />

reduzierte sich in der Berichtsperiode<br />

weiter auf CHF 18.0 Mio. (Vorjahr 25.9 Mio.). Für einen<br />

Teil der Kreditverträge konnten zudem bessere Konditionen<br />

erzielt werden. Die Gruppe verfügt per Jahresende<br />

über eine Cash-Position von CHF 49.0 Mio. Die Eigenkapitalquote<br />

per 31. Dezember <strong>2012</strong> beträgt gesunde 41%<br />

(Vorjahr 39.3%).<br />

Geordneter Personalabbau<br />

Im Februar haben das Management und die Sozialpartner<br />

in Cham einen umfassenden Sozialplan verabschiedet,<br />

der die Rahmenbedingungen für den sozialverträglichen<br />

Stellenabbau von insgesamt 212 Arbeitsplätzen bis 2014<br />

absteckt. Die angebotenen Unterstützungsmassnahmen<br />

wie das im Unternehmen eigens eingerichtete Jobcenter<br />

und verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten wurden geschätzt<br />

und rege genutzt. Bis zum Jahresende reduzierte<br />

sich der Personalbestand der Gruppe auf 544.5 Mitarbeitende<br />

(Vorjahr 651). Viele der vom Abbau betroffenen


10<br />

Aktionärsbrief<br />

Hans Schaller<br />

Verwaltungsrat<br />

Peter J. Schmid<br />

Verwaltungsrat<br />

Niklaus Peter Nüesch<br />

Verwaltungsrat<br />

Mitarbeitenden konnten erfreulicherweise bereits eine<br />

neue Stelle antreten. Ein nächster Meilenstein steht im<br />

zweiten Quartal 2013 bevor. Ab April werden die bis dato<br />

in Cham produzierten Spezialpapiere für die Tabakindustrie<br />

in Carmignano hergestellt werden. Ab diesem Zeitpunkt<br />

werden die in Cham verbleibenden Spezialpapiere<br />

(BARnamic sowie Papiere für den Bereich Digital Imaging)<br />

auf den dortigen Streichmaschinen mit fremdproduzierten<br />

Rohpapieren, unter anderem aus unseren italienischen<br />

Werken, hergestellt. Die Stilllegung der zweiten<br />

Papiermaschine in Cham wird Ende März 2013 erfolgen<br />

und den zweiten Abbauschritt auslösen.<br />

Anpassungen der Führungsstruktur<br />

Ende <strong>2012</strong> hat der Verwaltungsrat die neue Führungsstruktur<br />

der Gruppe definiert. Dabei wurden die per 2013<br />

eigenständig im Markt operierenden Spezialpapierbereiche<br />

in der Schweiz und in Italien sowie die Immobilienaktivitäten<br />

in Cham führungsmässig voneinander getrennt.<br />

Gleichzeitig wurde die Funktion des Group CEO<br />

aufgehoben. Seit Dezember <strong>2012</strong> nimmt ein Executive<br />

Committee unter der Leitung von Urs Ziegler (Delegierter<br />

des Verwaltungsrates) die Koordination zwischen<br />

den beiden Spezialpapierbereichen in der Schweiz und in<br />

Italien wahr. Urs Ziegler ist seit 2007 im Verwaltungsrat<br />

der Cham Paper Group und wirkte bis 2009 selber als<br />

Papierindustrieller (CEO Ziegler Papier). Weitere Mitglieder<br />

sind Peter Müller, Managing Director CPG Schweiz<br />

AG, Marcello Di Giacomo, Managing Director CPG Italia<br />

S.p.A. und Gerold Zuegg, Werksleiter in Condino. In<br />

Bezug auf die Holding-Aufgaben wird Urs Ziegler unterstützt<br />

von Franziska Stöckli, Leiterin Corporate Services,<br />

und Luis Mata, Leiter Finance & Controlling.<br />

Parallel dazu laufen die Vorbereitungen für die Umwandlung<br />

des Papieri-Areals in einen neuen Stadtteil von<br />

Cham. Dieser gemeinsam mit der Gemeinde Cham geführte<br />

Prozess wird im Auftrag der Cham Paper Group<br />

von Claude Ebnöther geleitet, der direkt an den Verwaltungsrat<br />

rapportiert.<br />

Wichtiger Zwischenschritt in der Umzonung des<br />

Firmengeländes in Cham<br />

Der Gemeinderat Cham hat am 12. Juni <strong>2012</strong> einstimmig<br />

beschlossen, dass er auf das Umzonungsgesuch der<br />

Cham Paper Group eintreten und auf dem Gelände der<br />

‘Papieri’ einen neuen Stadtteil für Wohnen und Arbeiten<br />

schaffen will. Nebst einer umfassenden Aufarbeitung der<br />

Grundlagen soll eine Vision mit Zielen erstellt und verabschiedet<br />

werden. Anschliessend führen die Gemeinde<br />

Cham und die Cham Paper Group einen städtebaulichen<br />

Studienauftrag mit mehreren renommierten Teilnehmern<br />

durch, der im Herbst 2013 abgeschlossen wird.<br />

Am 10. Dezember <strong>2012</strong> wurde hierfür von der Gemeindeversammlung<br />

in Cham ein entsprechender Planungskredit<br />

gutgeheissen. Aus den Resultaten dieser Arbeiten<br />

werden die notwendigen Planungsmittel erstellt und<br />

voraussichtlich Ende 2014 in einer Urnenabstimmung<br />

dem Souverän in Cham unterbreitet.<br />

Anträge an die Generalversammlung<br />

Die Cham Paper Group verfolgt in der Regel eine Dividendenstrategie,<br />

welche die Ausschüttung von bis zu 35%<br />

des operativ erzielten Reingewinns vorsieht. Durch die<br />

Konzentration der Rohpapierproduktion in Italien werden<br />

jedoch finanzielle Mittel frei, die der Verwaltungsrat einerseits<br />

zur Reduktion der Bankverbindlichkeiten verwendet


Aktionärsbrief<br />

11<br />

Peter Müller<br />

Managing Director Cham Paper Group Schweiz<br />

Marcello Di Giacomo<br />

Managing Director Cham Paper Group Italia<br />

Gerold Zuegg<br />

Werkleiter Condino, Italien<br />

und andererseits an die Aktionäre zurückführen will. Der<br />

Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung deshalb<br />

die Ausschüttung von CHF 3.00 je Aktie in Form einer<br />

steuerlich vorteilhaften Kapitalrückzahlung vor.<br />

Für den Verwaltungsrat und das Executive Committee<br />

der Cham Paper Group<br />

Aufgrund der einjährigen Amtsdauer steht der ganze<br />

Verwaltungsrat zur Wiederwahl. Nicht mehr zur Verfügung<br />

steht Hans Schaller, der sich altersbedingt zurückziehen<br />

möchte. Der Verwaltungsrat dankt ihm für seine<br />

wertvollen Dienste, die er im Rahmen seiner intensiven<br />

Tätigkeit für die Cham Paper Group seit 2009 erbracht<br />

hat und wünscht ihm alle Gute. Die Vakanz wird nicht<br />

ersetzt, wodurch sich der Verwaltungsrat auf fünf Mitglieder<br />

reduzieren wird.<br />

Ausblick<br />

Der Umbauprozess der Cham Paper Group bleibt anspruchsvoll<br />

und wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.<br />

Aus heutiger Sicht sind wir gut im Plan, so dass<br />

wir die Neuaufstellung unserer Papieraktivitäten bis Ende<br />

2013 abschliessen können. Wir rechnen mit einer Fortsetzung<br />

der positiven Entwicklung der Nachfrage nach<br />

unseren Kernprodukten und setzen alles daran, die operative<br />

Profitabilität in dieser Übergangsphase zu erhalten.<br />

Dank<br />

Wir danken allen Mitarbeitenden, insbesondere auch den<br />

aufgrund der Restrukturierung Ausgetretenen, für den<br />

grossen Einsatz in <strong>2012</strong>. Unser Dank gilt aber auch unseren<br />

Kunden und Geschäftspartnern für die gute Zusammenarbeit<br />

und auch Ihnen, geschätzte Aktionärinnen und<br />

Aktionäre, für das in uns gesetzte Vertrauen.<br />

Philipp Buhofer<br />

Präsident des Verwaltungsrates<br />

Urs Ziegler<br />

Delegierter des Verwaltungsrates<br />

Zum Thema Nachhaltigkeit<br />

Nebst ökonomischen Aspekten richten wir<br />

unser Augenmerk vermehrt auch auf ökologische<br />

und soziale Themen. An unserer Vision<br />

2015, welche unser Nachhaltigkeitsverständnis<br />

stichpunktartig umschreibt, halten wir fest.<br />

Den Bedürfnissen unserer Kunden folgend,<br />

setzen wir unsere Innovationskraft weiterhin<br />

dafür ein, Produkte zu entwickeln, welche die<br />

Umwelt schonen – nicht nur in der Herstellung<br />

sondern auch in der Nutzung. Mehr dazu lesen<br />

Sie ab Seite 32 in unserem zertifizierten Nachhaltigkeitsbericht.


12<br />

Märkte der Cham Paper Group<br />

Consumer Goods<br />

Food<br />

Non-Food<br />

Tobacco<br />

Beverages & Liquids<br />

Industrial Release<br />

Release Liner Tapes<br />

Release Liner Labels<br />

Process Liners<br />

Facestock (Labels)<br />

Digital Imaging<br />

Large Format Inkjet Graphics<br />

Sublimation Print /<br />

Textile Graphics<br />

Transpromo Print


Märkte der Cham Paper Group<br />

13<br />

Unsere Consumer Goods-Lösungen umfassen Papiere für<br />

flexible Verpackungen und den Etikettendruck. Die Basispapiere<br />

dienen als Schutz des Verpackungsinhalts und sind<br />

Träger von Produktpräsentation und -information.<br />

Der Konsument von heute fordert leicht verständliche,<br />

funktionale und umweltfreundliche Verpackungen. Eine<br />

Umfrage* zeigt: 87 % der europäischen Konsumenten bevorzugen<br />

Papierverpackungen. Für 93 % der Befragten ist<br />

Papier die umweltfreundlichste Verpackungslösung. 87 %<br />

schätzen Papierverpackungen auch wegen der einfachen<br />

und sicheren Handhabung.<br />

Als Qualitätslieferant im Bereich Consumer Goods bieten<br />

wir Markenanbietern innovative Papierlösungen, die sich<br />

durch Effizienz und Sicherheit in allen Produktionsprozessen<br />

auszeichnen. Die hervorragenden Eigenschaften der Papiere<br />

sorgen für brillante Druckergebnisse und damit für eine<br />

wirkungsvolle Präsentation von Markenartikeln.<br />

* Konsumentenumfrage IPSOS, 2006 in UK, Frankreich, Deutschland,<br />

Polen, Schweden, Belgien und Spanien.<br />

Unsere Industrial Release-Lösungen sind Basispapiere für<br />

Release Liner für Folien, Klebebänder und Haftetiketten.<br />

Dazu kommen Papiere für Process Liner in der industriellen<br />

Produktion sowie Facestock-Papiere für die Selbstklebeindustrie.<br />

Die Produkte werden in technischen Anwendungen, in der<br />

Automobil- und Bauindustrie und für Labels verwendet. Die<br />

Trägerpapiere wurden eigens für diese spezifischen Anwendungen<br />

entwickelt und bieten die Grundlage für hervorragende<br />

Trenneigenschaften.<br />

Papier ist ein bedeutender Rohstoff in der Selbstklebeindustrie.<br />

70 % aller Release Liner und 65 % aller Labels, die<br />

weltweit eingesetzt werden, sind aus Papier.<br />

Gemeinsam mit den Kunden entwickeln unsere Experten<br />

massgeschneiderte Lösungen, die bezüglich Effizienz, Zuverlässigkeit<br />

und Qualitätsbeständigkeit in allen Produktionsund<br />

Verarbeitungsschritten überzeugen.<br />

Im Bereich Digital Imaging hat die Cham Paper Group eine<br />

führende Rolle im Weltmarkt. Wir bieten Inkjetpapiere für<br />

den digitalen Grossformatdruck und für den industriellen<br />

Inkjetdruck an. Zum Sortiment gehören ausserdem Sublimationspapiere<br />

für den digitalen Textildruck.<br />

Die grossformatigen Inkjetpapiere eignen sich für die Innenund<br />

Aussenanwendung und garantieren durch spezifische<br />

Beschichtungen höchste Farbbrillanz. Unsere Sublimationspapiere<br />

zeichnen sich durch hervorragende Lauf- und Transfereigenschaften<br />

aus.<br />

Digitaldruck gewinnt heute gegenüber Offsetdruck an Bedeutung.<br />

Rund 10 bis 15 % des weltweiten Druckvolumens<br />

entfallen heute bereits auf den Digitaldruck, Tendenz steigend.<br />

Die Vorteile dieses Durckverfahrens liegen in der<br />

Möglichkeit, Kommunikationsmittel zu personalisieren und<br />

Werbebotschaften in Kleinauflagen und sehr kurzer Zeit zu<br />

realisieren.<br />

Wir testen unsere Produkte im unternehmenseigenen<br />

Anwendungszentrum unter Realbedingungen und bieten<br />

Schulungen für unsere Kunden an.


Wieso sich Gloria Wegmüller<br />

plötzlich für Etiketten interessiert<br />

Consumer Goods


16<br />

Consumer Goods<br />

Gloria Wegmüller,<br />

Gianni Greco und eine<br />

Flasche Olivenöl<br />

Nach der Lektüre eines Zeitungsartikels ist Gloria Wegmüller besorgt:<br />

Die Etiketten von Olivenöl-Flaschen enthalten eine fragwürdige<br />

Chemikalie. Dass es auch anders geht, erfährt sie nach einem<br />

Besuch in einem italienischen Spezialitätengeschäft.<br />

Nachdenklich faltet Gloria Wegmüller die Tageszeitung<br />

und legt sie auf den Couchtisch. „Schon wieder eine<br />

Chemikalie, die unerlässlich scheint, aber gesundheitlich<br />

bedenklich ist“, sinniert sie. Soeben hat sie gelesen, dass<br />

Perfluoroctansäure (PFOA), ein Giftstoff, der in vielen<br />

Industrie- und Konsumgütern vorhanden ist, dem Menschen<br />

schaden kann. Die Chemikalie wird aufgrund ihrer<br />

wasser- und fettabweisenden Eigenschaften vor allem in<br />

der Herstellung von Nahrungsmittelverpackungen, Kochgeschirr<br />

und Polsterstoffen eingesetzt. Gloria grübelt<br />

weiter: Die Pizzaschachtel vom Pizzakurier, der die fettige<br />

Pizza nichts anhaben kann, die Verpackung der Butter<br />

und die Etiketten von Öl-Flaschen – ist da überall PFOA<br />

drin? Gibt es keine Alternative? Besorgt beschliesst sie,<br />

der Sache auf den Grund zu gehen.<br />

Bei Gianni Greco<br />

Am folgenden Samstag betritt Gloria mit ihrem Mann Florian<br />

das „Greco“, ein italienisches Spezialitätengeschäft,<br />

in der Region bekannt für ausgezeichnete Weine und<br />

Käse, hausgemachte frische Pasta und eine grosse Auswahl<br />

hochwertiger Olivenöle. Diese bezieht Gianni Greco,<br />

der Inhaber, bei handverlesenen Lieferanten, die er meist<br />

persönlich kennt. „Ciao Gloria. Ciao Florian“, ruft Gianni<br />

fröhlich, als das Paar den geräumigen Laden betritt. „Was<br />

darf es heute sein?“ „Hallo Gianni“, erwidert Florian Wegmüller.<br />

„Die Ravioli der Woche sehen appetitlich aus, davon<br />

nehmen wir ein Kilo. Und noch 300 Gramm Parmaschinken<br />

und ein Päckchen von den selbst gemachten<br />

Amaretti.“ Gianni Greco nickt, geht zur Theke und schöpft<br />

grosszügig Zitronen-Basilikum-Ravioli in eine Papiertüte.<br />

Etiketten, die es in sich haben<br />

Währenddessen betrachtet Gloria Wegmüller mit gerunzelter<br />

Stirn die vielen Olivenöl-Flaschen, die ordentlich<br />

aufgereiht auf einem schönen Holzregal stehen. Mit dem<br />

Finger fährt sie über eine besonders edel anmutende<br />

Etikette: „Extra Vergine“ steht da, in schwungvollen,<br />

golden glänzenden Buchstaben, neben einem aufgestanzten<br />

grünen Olivenzweig. Plötzlich dreht sie sich zu<br />

Gianni Greco um. „Sag mal, Gianni. Weisst du eigentlich,<br />

dass diese Etiketten eine gefährliche Chemikalie enthalten?“<br />

Gianni Greco schaut sie erschrocken an: „Eine<br />

gefährliche Chemikalie?“, wiederholt er fragend. „Ja,<br />

genau. Und zwar Perfluoroctansäure, ein Stoff, den es<br />

offensichtlich braucht, damit das fettige Öl die Etikette<br />

nicht beschädigt. Kannst du dich nicht bei einem deiner<br />

Lieferanten erkundigen, ob es wirklich keine Alternative<br />

dazu gibt?“ Gianni Greco überreicht Florian Wegmüller<br />

die Papiertüte mit seinen Einkäufen und begleitet seine


Consumer Goods<br />

17<br />

Stammkunden zur Tür. Der sonst stets fröhliche Mann ist<br />

jetzt ganz ernst: „Das werde ich unverzüglich tun“, sagt<br />

er. „Sobald ich mehr weiss, hört ihr von mir“.<br />

Eine schlechte und zwei gute Nachrichten<br />

Als Gloria Wegmüller am Dienstagabend die Kanzlei verlässt,<br />

in der sie als Anwältin tätig ist, klingelt ihr Handy.<br />

„Wegmüller.“ „Buona sera, Gloria. Hier spricht Gianni<br />

Greco. Ich bin dir noch eine Antwort schuldig.“ „Hallo<br />

Gianni“, antwortet Gloria. „Hast du etwas rausgefunden?“<br />

Stolz sagt Gianni Greco: „Ma certo. Ich habe mit<br />

meinem wichtigsten Lieferanten in der Toskana telefoniert.<br />

Jetzt habe ich drei Nachrichten, eine schlechte und<br />

zwei gute. Welche willst du zuerst hören?“<br />

„Die schlechte natürlich zuerst“, erwidert Gloria. Gianni:<br />

„Du hast Recht: Für die Herstellung von Verpackungen<br />

und Etiketten, die Fett und Öl abweisend sein müssen,<br />

wird sehr oft PFOA gebraucht. Aber jetzt kommen die<br />

guten Nachrichten“, frohlockt Gianni. „Mein Lieferant hat<br />

dieses Problem bereits früh erkannt. Er verwendet ein<br />

innovatives Papier der Cham Paper Group, das ganz ohne<br />

die Chemikalie auskommt, aber trotzdem die gewünschten<br />

Eigenschaften aufweist. Dieses sogenannte Carcoat<br />

Repella-Papier wird bald mehr und mehr zum Einsatz<br />

kommen. Und zwar wegen der zweiten guten Nachricht:<br />

Ab Ende 2014 wird der Einsatz von PFOA in vielen Ländern<br />

verboten sein!“ „Das sind doch tatsächlich richtig<br />

gute Nachrichten“, freut sich Gloria und bedankt sich<br />

herzlich bei Gianni Greco. Nach dem Telefongespräch<br />

verstaut sie ihr Handy in der Tasche und macht sich beschwingt<br />

auf den Weg Richtung Bahnhof.<br />

„Unser Lieferant verwendet ein<br />

innovatives Papier der Cham Paper<br />

Group, das ganz ohne die gefährliche<br />

Chemikalie auskommt.“<br />

Carcoat Repella O4<br />

Dank schlanker Strukturen, der Nähe zum Markt und einer innovativen Entwicklungsabteilung<br />

gelang es der Cham Paper Group mit dem Spezialpapier Carcoat Repella<br />

O4 schneller als anderen Anbietern, die Chemikalie Perfluoroctansäure (PFOA) zu<br />

ersetzen. Carcoat Repella O4 wird hauptsächlich für Etiketten von Mehrwegflaschen<br />

für Getränke und Öle verwendet. Eine wichtige Anforderung ist deshalb, dass das<br />

Papier bedruckt, metallisiert, lackiert sowie geprägt oder gestanzt werden kann.


Was Spezialpapier mit<br />

Flugzeugen zu tun hat<br />

Industrial Release


20<br />

Industrial Release<br />

Ein lehrreicher Besuch<br />

am Flughafen<br />

Anna Wegmüller ist begeistert von Flugzeugen. Bei einem Besuch<br />

des Flughafens Zürich verblüfft sie Vater Florian mit ihrem<br />

Wissen. Die Bedeutung von Papier im Flugzeugbau war aber<br />

auch der jungen Expertin nicht bekannt.<br />

„Pass, Kreditkarte, Bargeld, Handy, alles dabei.“ Gloria<br />

Wegmüller lächelt ihren Mann Florian und Tochter Anna<br />

an und blickt zur Passkontrolle. „Es kann losgehen.“<br />

Die Anwältin freut sich auf einen Kongress in London.<br />

Florian und Anna haben sie an den Flughafen Zürich begleitet.<br />

Anna liess sich nicht zweimal bitten. Bereits als<br />

kleines Mädchen war sie begeistert von der Fliegerei und<br />

konnte die Eigenschaften der wichtigsten Passagierflugzeuge<br />

aufzählen. Sie bastelte mit viel Liebe und Geduld<br />

Flugzeugmodelle, die noch heute, wenn auch leicht verstaubt,<br />

neben etlichen Büchern und Magazinen zur Aviatik<br />

in ihrem Zimmer stehen.<br />

Spezialpapiere der Cham Paper Group sind aus<br />

der Industrie nicht mehr wegzudenken. Sie<br />

werden im Produktionsprozess von Karbonfasern,<br />

Strassenschildern oder Isolationsfolien<br />

als Trägermaterial eingesetzt. Meist handelt<br />

es sich bei diesen Papieren um individuelle<br />

Entwicklungen.<br />

Flugzeuge aus Papier?<br />

Nachdem sich die drei verabschiedet haben, steuern Vater<br />

und Tochter die Besucherterrasse an. Erklärtes Ziel:<br />

Einen Blick auf den Airbus A380 zu werfen. „Es ist das<br />

grösste zivile Passagierflugzeug aller Zeiten“, erklärt<br />

Anna, „und hat eine Spannweite von 80 Metern. Gebaut<br />

wird es in Toulouse und Hamburg. Im Oktober 2007<br />

fand der erste Passagierflug statt.“ Florian Wegmüller<br />

schmunzelt. Er freut sich über die Begeisterung seiner<br />

Tochter, weiss, wie gerne Anna über Flugzeuge referiert<br />

und beschliesst, ihr den einen oder anderen Steilpass<br />

zuzuspielen. „Welche Fluglinie hat den A380 als erste<br />

gekauft?“ fragt er. „Singapore Airlines“, antwortet Anna<br />

ohne zu zögern. „Und wie schwer ist der Riesenvogel?“<br />

„Das kommt ganz auf die Innenausstattung und die Beladung<br />

an. Das Maximalgewicht beträgt 560 Tonnen.“<br />

„Wie viele Passagiere haben Platz?“ „Je nach Bestuhlung<br />

über 800.“


Industrial Release<br />

21<br />

Vater und Tochter schlendern in das Gespräch vertieft<br />

über die Besucherterrasse. Plötzlich landet ein Papierflugzeug<br />

vor Annas Füssen. Sie hebt es auf und gibt es<br />

dem kleinen Jungen, der es gebastelt hat, zurück. Papier…<br />

Als Einkaufsleiter eines Unternehmens, das sich<br />

auf hochwertige selbstklebende Folien für verschiedene<br />

Industrien spezialisiert hat, beschäftigt sich Florian immer<br />

wieder mit Spezialpapieren, für die Produktion von Folien<br />

unerlässlich. Dank des Papierflugzeugs erinnert er sich<br />

nun an einen weiteren, wenig bekannten Verwendungszweck<br />

des Materials: „Hast du gewusst“, fragt er Anna,<br />

„dass Papier auch im Flugzeugbau eine wichtige Rolle<br />

spielt?“ Anna richtet sich auf: „Du meinst, da ist Papier<br />

drin?“, fragt sie mit gespieltem Entsetzen und deutet auf<br />

eine Boeing.<br />

Flugzeuge aus Carbon!<br />

„Nein, nicht drin, das schon nicht“, korrigiert Florian. „Papier<br />

ist aber trotzdem wichtig, denn es wird für die Herstellung<br />

und den Transport von Carbonmatten, mit denen<br />

dann zum Beispiel ein Flugzeugrumpf gebaut wird, gebraucht.<br />

Die Carbonmatten bestehen aus Fasern, die auf<br />

ein Spezialpapier gelegt und mit Harz zusammengeklebt<br />

werden. Silikonisiertes Papier ist dafür besonders geeignet,<br />

weil es nicht mit dem Harz verklebt, beim anschliessenden<br />

Erhitzen nicht schmilzt und sich die Matten einfach<br />

wieder abziehen lassen.“ Nun ist Anna beeindruckt:<br />

„Das wusste ich nicht! Der Hersteller von diesem Spezialpapier<br />

kann sich ja freuen.“ „Wieso?“ „Carbon wird im<br />

Flugzeugbau immer wichtiger, weil es leichter als Aluminium,<br />

aber gleichzeitig stabiler ist. Beim A350 beispielsweise,<br />

einem noch moderneren Airbus, ist der gesamte<br />

Rumpf aus Carbon.“ „Wieder ein Punkt für dich“, lacht<br />

Florian und zeigt auf die Startpiste, wo soeben eine A380<br />

startet. Beeindruckt schauen Vater und Tochter dem Flieger<br />

nach, der sich langsam von der Piste abhebt.<br />

„Papier ist ein wichtiges Element für die Herstellung<br />

und für den Transport von Carbonmatten, mit denen zum<br />

Beispiel ein Flugzeugrumpf gebaut wird.“


Wie die Familie Wegmüller etwas<br />

über Druckverfahren lernt<br />

Digital Imaging


24<br />

Digital Imaging<br />

Ein Schal so individuell<br />

wie sein Besitzer<br />

Die Familie Wegmüller verbringt die Osterferien in Hamburg.<br />

Entgegen den Prognosen weht ein unangenehm eisiger Wind.<br />

Als die Vier in einem Sportgeschäft warme Jacken kaufen<br />

wollen, entdecken sie, dass moderne Druckverfahren überraschend<br />

individuelle Produkte ermöglichen.<br />

Hamburg, kurz nach acht Uhr: Tim Wegmüller erwacht<br />

im Hotelzimmer und schlägt die Augen auf. Am Vorabend<br />

ist er zusammen mit Schwester Anna, Vater Florian und<br />

Mutter Gloria mit dem Zug angekommen. Die Ferienwoche<br />

in Norddeutschland ist eine Belohnung dafür, dass er<br />

die Probezeit an der Kantonsschule bestanden hat. Tim<br />

springt erwartungsvoll auf und reisst die Vorhänge zur<br />

Seite. Anstatt des erhofften blauen Himmels und frühlingshaft<br />

wärmender Sonnenstrahlen starrt er enttäuscht<br />

auf graue Wolken. Ein Blick auf die hin und her wogenden<br />

Birken im Hotelinnenhof bestätigt seine Befürchtung: Es<br />

weht auch noch ein heftiger Wind. „Hätte ich doch meine<br />

warme Jacke eingepackt“, denkt er.<br />

Eine halbe Stunde später trifft sich die Familie im Frühstückssaal.<br />

„Ich fürchte, die Wetterprognose mit angenehm<br />

warmem Wetter war bloss eine Falle der Tourismusbehörden“,<br />

sagt Gloria Wegmüller. „Ich habe soeben<br />

eine Runde um das Hotel gedreht. Es ist ziemlich kalt.“<br />

Florian Wegmüller nimmt einen Schluck Kaffee: „Wir haben<br />

keine passenden Kleider für dieses Wetter. Ich fürchte,<br />

wir müssen ein bisschen aufrüsten.“ „Zum Glück gibt es<br />

Schlimmeres, als Kleider kaufen zu müssen“, sagt Gloria<br />

lächelnd und zwinkert ihrer Tochter zu. So kommt es, dass<br />

die Wegmüllers zu einem Einkaufsbummel aufbrechen.<br />

Tücher in allen Farben<br />

Nach einem kurzen Fussmarsch betritt die Familie ein<br />

grosses Sportgeschäft. Noch bevor sie sich den warmen<br />

Jacken zuwendet, lenkt Tim die Aufmerksamkeit auf ein<br />

Regal mit multifunktionalen, röhrenförmigen Tüchern.<br />

„Die sind total in“, ruft er. „Alle meine Freunde an der<br />

Kanti haben ein solches Tuch, sogar der Englischlehrer.“<br />

Anna: „Bei mir auch! Man kann die Tücher ganz verschieden<br />

tragen, als Schal oder als Kopftuch. Meine Freundin<br />

Martina verwendet ihres sogar als Haarband. Bei diesem<br />

Wind hier könnten wir alle einen Schal gebrauchen.“<br />

Gloria und Florian verständigen sich mit einem kurzen<br />

Augenkontakt. „Ihr dürft euch einen aussuchen“, sagt<br />

Gloria und fügt hinzu: „Aber wenn das alle tragen, ist es<br />

dann nicht ganz schön langweilig?“ „Überhaupt nicht.<br />

Schau doch, Mama. Es gibt sie in so vielen Farben und<br />

Mustern – keines ist gleich“, erklärt Tim. Plötzlich ist<br />

auch Florians Interesse geweckt. Als Einkaufsleiter weiss<br />

er, wie wichtig die Produktionsmenge für den Preis eines<br />

Produkts ist. „Wie kann der Hersteller bloss diese Vielfalt<br />

anbieten und preislich trotzdem attraktiv sein?“ fragt er.


Digital Imaging<br />

25<br />

Digitaldruck bringt Vorteile für Händler und Kunden<br />

Ein Mitarbeiter des Sportgeschäfts, der die Diskussion<br />

der Familie verfolgt hat, nähert sich. „Das hat mit dem<br />

Druck zu tun“, erklärt er. „Diese Produkte werden im<br />

digitalen Sublimationsverfahren, so der Fachbegriff, bedruckt.<br />

Dieses ermöglicht eine grosse Vielfalt bei kleinen<br />

Mengen. Für uns als Händler bedeutet das, dass wir<br />

unsere Lager tief halten und bei hoher Nachfrage sehr<br />

schnell nachbestellen können. Und der Kunde profitiert,<br />

wie Sie sehen, von einer aussergewöhnlich grossen<br />

Auswahl.“ „Beim Wort „Druck“ denke ich an Papier,<br />

nicht an Textilien“, sagt Gloria skeptisch. Der Verkäufer:<br />

„Da liegen Sie nicht ganz falsch. Tatsächlich wird dafür<br />

ein sogenanntes Sublimationspapier gebraucht. Darauf<br />

wird das Muster gedruckt, das danach mit Hitze auf<br />

den Stoff übertragen wird.“ „Offensichtlich erobert der<br />

Digitaldruck jetzt auch die Textilindustrie“, schlussfolgert<br />

Florian Wegmüller und bedankt sich beim kompetenten<br />

Verkäufer.<br />

Der digitale Sublimationsdruck<br />

Beim digitalen Sublimationsdruck wird ein<br />

Design spiegelverkehrt mit speziellen Tinten im<br />

Inkjetverfahren auf Sublimationspapier aufgedruckt.<br />

Das bedruckte Papier wird anschliessend<br />

zusammen mit dem zu bedruckenden Material<br />

(Polyestergewebe oder polyesterbeschichtete<br />

Hartsubstrate) in eine Transferpresse eingeführt.<br />

Unter der Einwirkung von Hitze (160–210°C)<br />

und Druck verwandelt sich die Tinte in Gas.<br />

Die Farbstoffe lösen sich aus dem Papier und<br />

verschmelzen mit den Polyesterfasern. Das Ergebnis<br />

ist ein dauerhaft haltbares, waschechtes,<br />

konturscharfes Druckbild ohne haptisch spürbaren<br />

Farbauftrag.<br />

In der Zwischenzeit haben sich Tim und Anna je einen<br />

Schal ausgesucht. „Komm Florian, wir nehmen auch<br />

einen“, sagt Gloria und wählt für sich und ihren Mann<br />

zwei Designs aus. Einige Minuten später verlässt die<br />

Familie Wegmüller das Sportgeschäft – eingepackt in<br />

neue warme Jacken, um den Hals ein schickes Tuch.<br />

„Wir können unseren Kunden ein Maximum an Vielfalt<br />

anbieten und dank des effizienten Digitaldruckverfahrens<br />

unsere Lager tief halten. “


Inhaltsverzeichnis<br />

27<br />

Inhalt<br />

28 Bericht zur Nachhaltigkeit<br />

Unternehmensführung nachhaltig gestalten<br />

Kunden: Innovation gestalten wir gemeinsam<br />

mit unseren Kunden<br />

Umwelt und Kennzahlen zur Umweltleistung<br />

Mitarbeitende: Wir fördern unsere Mitarbeitenden<br />

und wollen Perspektiven schaffen<br />

Gesellschaft: Mit Rücksicht auf unser soziales<br />

Umfeld in die Zukunft<br />

34 Bericht zur Corporate Governance<br />

48 Konsolidierte Jahresrechnung<br />

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung<br />

71 Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG<br />

Anhang zur Jahresrechnung der<br />

Cham Paper Group Holding AG<br />

Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung


28<br />

Bericht zur Nachhaltigkeit<br />

Bericht zur Nachhaltigkeit<br />

Unternehmensführung nachhaltig gestalten<br />

Gerade in Zeiten des Wandels und der Transformation orientiert<br />

sich die Unternehmensführung der Cham Paper Group an nachhaltigen<br />

Entscheidungen. Unsere hohe Reputation im globalen Markt<br />

und die regionale Verwurzelung in der Schweiz und in Italien sind<br />

uns wichtig. Deshalb richten wir unser Handeln im Geschäftsalltag<br />

an unseren Standorten in Cham (Schweiz), Carmignano und Condino<br />

(Italien) an den Bedürfnissen unserer Stakeholder aus: Kunden,<br />

Mitarbeitende, Umwelt und Anwohner. Mit unserem Nachhaltigkeitsverständnis<br />

verfolgen wir das Ziel, die wichtigen Erfolgsfaktoren<br />

Wettbewerbsfähigkeit am Markt, ressourcenschonender Umgang<br />

mit Materialien, innovative Produkte und Produktion, soziale<br />

Akzeptanz und motivierte Mitarbeitende miteinander in Einklang zu<br />

bringen und langfristig sicherzustellen.<br />

Klare Grundsätze für Qualität, Innovation, Sicherheit und Umweltperformance<br />

sind dazu fest in allen unseren Geschäftspraktiken<br />

verankert. Durch die Einhaltung der Qualitäts-, Umwelt- und Sicherheitsstandards<br />

ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18'001 sowie<br />

die Verwendung von Umwelt- und Gütesiegeln werden diese<br />

Grundsätze kontinuierlich und transparent überprüft. Unser Nachhaltigkeitsengagement<br />

macht ausserdem einen wesentlichen Teil<br />

unserer Vision 2015 aus, die wir trotz des Transformationsprozesses<br />

weiterverfolgen.<br />

Im vorliegenden Nachhaltigkeitskapitel berichten wir über Erfolge,<br />

die wir bereits erzielt haben und über Herausforderungen, die wir<br />

auf dem Weg der Umsetzung unserer Strategie noch zu bewältigen<br />

haben. Ausserdem möchten wir über die Ziele und Initiativen<br />

berichten, die wir für die Zukunft planen.<br />

Bereits zum zweiten Mal ist unsere Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />

an den Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) in ihrer<br />

Version G3 ausgerichtet. GRI ist der weltweit führende Standard<br />

für eine vergleichbare Nachhaltigkeitsberichterstattung zu wirtschaftlichen,<br />

ökologischen und sozialen Aspekten (www.globalreporting.org).<br />

Mit der Anwendung dieser Richtlinien will die Cham<br />

Paper Group ihre Anspruchsgruppen umfassend und transparent<br />

über die nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens informieren.<br />

Der <strong>Geschäftsbericht</strong> erfüllt zusammen mit dem ausführlichen<br />

GRI-Inhaltsindex (www.cham-group.com/de/nachhaltigkeitsbericht.html)<br />

die Anwendungsebene C, was von GRI geprüft und<br />

bestätigt wurde.<br />

Vision 2015<br />

Die Cham Paper Group verpflichtet sich in der Vision 2015, folgende Ziele zu erreichen:<br />

(Basis Durchschnittswerte 2005–2009)<br />

Energie und Wasser<br />

• Senkung des Gesamtenergieverbrauchs um 8% bis 2015<br />

• Senkung des Gesamtabwasseraufkommens um 15% bis 2015<br />

• Senkung des Gesamtklärschlammaufkommens um 30% bis 2015<br />

Nachhaltige Waldbewirtschaftung / Chain of Custody<br />

• Aufbau und Zertifizierung der Chain of Custody für alle Werke (FSC)<br />

• Für Zellstoffe Controlled Wood in allen Werken<br />

Nachhaltige Produkte – Grüne Linie<br />

• Kriterienkatalog/Differenzierungsmerkmale für die Definition „Nachhaltigkeit“ festgelegt<br />

• Erste entsprechende Produkte am Markt eingeführt<br />

• Nachhaltigkeit nachgewiesen, beispielsweise durch Life Cycle Assessment (LCA)<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheitsmanagement<br />

• Senkung der Gesamtunfallhäufigkeit um 40% bis 2015<br />

• Kontaktpersonen für Arbeitssicherheit (KOPAS) in allen Werken aktiv<br />

• Senkung der Absenzrate um 15% bis 2015<br />

• Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) in allen Werken aktiv<br />

Glaubwürdigkeit der Aussagen<br />

• Kennzahlen nach den Regeln Corporate Governance und Performance (IKS) überprüft


Bericht zur Nachhaltigkeit<br />

29<br />

Kunden: Innovation gestalten wir gemeinsam mit unseren Kunden<br />

Unsere Kunden spornen uns jedes Jahr zu Höchstleistungen an.<br />

Getreu unserem Motto „More than Paper“ verstehen wir unser<br />

Kundenengagement als partnerschaftlichen Austausch, der beidseitig<br />

Potentiale weckt. Durch die konkreten Bedürfnisse unserer<br />

Kunden und das offene Feedback, mit dem sie uns diese mitteilen,<br />

entwickeln wir uns stetig weiter. Die so entstehenden Innovationskräfte<br />

setzen wir im Einklang mit unseren Qualitäts- und Umweltvorgaben<br />

bestmöglich ein.<br />

Qualität und Sicherheit für leistungsstarke Produkte<br />

Bei der Produktion von Spezialpapieren vereinen wir 350 Jahre<br />

Erfahrung in der traditionellen Papierfertigung mit der Entwicklungskraft<br />

wegweisender Papierinnovationen. Wir versuchen die<br />

vielseitige Erfahrung, über die wir verfügen, für unsere Kunden<br />

bestmöglich nutzbar zu machen, indem wir ihnen leistungsstarke<br />

und umweltfreundliche Produkte für die Bereiche Consumer<br />

Goods, Industrial Release und Digital Imaging anbieten.<br />

Jedes Produkt wird von der Entwicklung über die Produktion bis<br />

hin zur Entsorgung hinsichtlich Qualität und Sicherheit systematisch<br />

untersucht und optimiert. Die Grundlagen bilden dabei die<br />

Vorgaben von ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18'001, nach denen<br />

die Cham Paper Group zertifiziert ist und die wir mit unserem<br />

eigenen Integrierten Management-System ergänzen. Dadurch<br />

stellen wir gruppenweit einen einheitlichen Qualitätsstandard sicher.<br />

<strong>2012</strong> wurden keine Fälle bekannt, in denen gegen Regeln<br />

und Vorschriften für Qualität und Sicherheit verstossen wurde.<br />

Wir haben Entwicklungstrends auch in diesem Jahr wieder aufmerksam<br />

verfolgt und uns in allen Produktbereichen weiterentwickelt.<br />

Viele unserer Kunden haben <strong>2012</strong> erneut unsere zusätzlichen<br />

Dienstleistungen im Supply Chain Management und Value<br />

Chain Management genutzt. In enger Zusammenarbeit mit ihnen<br />

ist ausserdem unser neuestes Produkt, das Barrierepapier BARnamic,<br />

den jeweiligen Schutz- und Maschinenanforderungen angepasst<br />

worden. Dieses Monomaterial für flexible Verpackungen<br />

kann direkt zum Schutz von Verpackungsgütern wie Eiscreme<br />

oder Schokolade eingesetzt werden. Gleichzeitig dient es als Trägermaterial<br />

für die Produktpräsentation und -information.<br />

Zukunft durch Dialoge gestalten<br />

Unser eigener Anspruch ist hoch: Die Qualität unserer Produkte<br />

und Dienstleistungen messen wir an der Zufriedenheit unserer<br />

Kunden. Ihr direktes Feedback ist der beste Gradmesser für unsere<br />

Leistung und ein wichtiger Motor für zukünftige Entwicklungen.<br />

Deshalb haben wir den direkten Austausch <strong>2012</strong> noch bewusster<br />

gesucht und eine Kundenbefragung durchgeführt. Befragt wurden<br />

80 Kunden, gleichmässig verteilt über alle Kundensegmente,<br />

zu ausgewählten Themen wie Neuausrichtung der Gruppe,<br />

Preis-Leistungsverhältnis, Servicequalität und Nachhaltigkeit. Die<br />

Zufriedenheit der Kunden ist in allen Bereichen sehr positiv ausgefallen.<br />

Besonders gefreut hat uns das hohe Mass an Kundentreue,<br />

das über alle Kundengruppen hinweg hauptsächlich auf die<br />

hohe Qualität der Produkte und Dienstleistungen zurückzuführen<br />

ist. In der Kommunikation unserer Neuausrichtung wollen wir uns<br />

zukünftig noch verbessern. Auch haben wir uns vorgenommen,<br />

unsere Kunden in Zukunft verstärkt über Innovationsprozesse<br />

und neue Produkte zu informieren. Den Weg, den wir mit unseren<br />

Servicedienstleistungen eingeschlagen haben, behalten wir<br />

bei. Das Produktsortiment im Bereich Consumer Goods möchten<br />

wir aber noch besser an die Kundenbedürfnisse anpassen, unsere<br />

Lieferfristen – insbesondere im Bereich Digital Imaging – weiter<br />

optimieren und das Angebot an Zusatzleistungen, als Beispiel sei<br />

hier die gezielte Marketingunterstützung genannt, weiter ausbauen.<br />

Unsere Analyse hat gezeigt, dass Nachhaltigkeit für 85.3% der<br />

befragten Kunden wichtig bis sehr wichtig ist. Dabei verstehen sie<br />

unter Nachhaltigkeit vor allem konstante Qualität und einen verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Ressourcen. Bestätigung für uns,<br />

den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen und unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten<br />

noch stärker zu kommunizieren.<br />

Wir sind im ständigen Dialog mit unseren Kunden und suchen bewusst<br />

den persönlichen Austausch, nicht zuletzt an Messen und<br />

Foren. Das aus verschiedenen Quellen gesammelte Feedback war<br />

uns insbesondere im Hinblick auf die Verlagerung der Produktion<br />

zwischen unseren Werken sehr wichtig. So konnten wir die<br />

Fragen unserer Kunden beantworten, wo diese auftauchten, und<br />

wenn nötig gemeinsam neue Lösungen suchen. Das auf Kundenanfragen<br />

hin per Anfang 2013 neu eingeführte Hygiene Management<br />

System HACCP hat sich bisher bewährt und bildet bereits<br />

einen festen Bestandteil der Produktion in Italien.<br />

Im Fall von Reklamationen legen wir grössten Wert darauf, dass<br />

unsere Kunden schnell Auskunft erhalten und geeignete Massnahmen<br />

zügig ergriffen werden. Von den Kunden, bei denen wir als<br />

A-Lieferant eingestuft sind, haben wir auch in diesem Jahr wieder<br />

Lieferantenbewertungen erhalten. Die Resultate dieser Bewertungen<br />

nehmen wir gerne zum Anlass, unsere Leistungen zu verbessern.<br />

Reklamationen aufgrund von Datenschutzverletzungen von<br />

Kunden gab es im Berichtsjahr keine.<br />

Da die Qualität unserer Produkte und Dienstleistungen nicht<br />

zuletzt von der Qualität der Produkte und Services unserer Lieferanten<br />

abhängt, führen wir unsererseits ebenfalls Lieferantenbewertungen<br />

durch. Die Bewertungen erfolgen jeweils in einem<br />

Zweijahresrhythmus und umfassen die zehn umsatzstärksten Lieferanten.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> wurden turnusgemäss keine Lieferantenbewertungen<br />

durchgeführt.


30<br />

Bericht zur Nachhaltigkeit<br />

Umwelt<br />

Der schonende Umgang mit Ressourcen ist zentraler Bestandteil<br />

unserer Philosphie zur Erhaltung einer intakten Umwelt. Bei der<br />

Papierherstellung sind in erster Linie das Abwasseraufkommen<br />

sowie der Verbrauch von Energie und Chemikalien relevant für<br />

die Umweltbelastung. Um diese beiden Faktoren so gering wie<br />

möglich zu halten, haben wir in der Vergangenheit viel in die Innovation<br />

und Entwicklung neuer Produkte und in die Verbesserung<br />

unserer Produktionsverfahren investiert. Zukünftig wollen<br />

wir unsere Innovationsfähigkeit noch weiter ausbauen und unsere<br />

Umweltleistung damit zusätzlich stärken. Um in Klimaschutz und<br />

Energieeffizienz ein Zeichen zu setzen, haben wir mit der Energie-<br />

Agentur der Wirtschaft (EnAW) Zielvereinbarungen zur Reduktion<br />

von Stromverbrauch und CO 2<br />

-Emissionen erarbeitet und unser<br />

Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 im <strong>2012</strong> erfolgreich<br />

rezertifizieren lassen.<br />

Produkte mit Beitrag zur Umweltentlastung<br />

In allen Produktkategorien arbeiten wir zusammen mit Spezialisten<br />

und in den unternehmenseigenen Labors daran, insbesondere ökologischen<br />

Anforderungen stetig besser gerecht zu werden. Zum<br />

Beispiel verwenden wir für die Produktgruppe BARnamic wenn<br />

immer möglich nachwachsende Rohstoffe, um damit die Papiere<br />

herzustellen, die Barriere-Eigenschaften gegenüber Wasserdampf<br />

und/oder Sauerstoff aufweisen. Durch den Ersatz von Aluminium<br />

oder halogenhaltigen Verpackungsmaterialien (z. B. PVDC) kann<br />

zusätzlich Energie eingespart und die Umwelt geschont werden.<br />

Die flexible Verpackungslösung BARnamic wurde <strong>2012</strong> mit dem<br />

Zuger Innovationspreis ausgezeichnet. Mit dem Produkt Leafkraft<br />

haben wir ausserdem eine neue Generation flexibler Verpackungsmaterialien<br />

entwickelt, die vollständig biologisch abbaubar und<br />

kompostierbar ist. Im Bereich der Sublimationspapiere leisten<br />

wir durch die Umstellung auf FSC bei der Transjet-Produktfamilie<br />

gleichzeitig einen Beitrag zu umweltgerechter, sozial verträglicher<br />

und nachhaltiger Waldwirtschaft.<br />

Ressourceneffiziente Produktion<br />

Wichtige Grundvoraussetzung für wirklich nachhaltige Produkte<br />

ist ein möglichst geringer Material- und Ressourcenverbrauch. Wir<br />

nutzen das bestehende Potenzial und optimieren unsere betrieblichen<br />

Prozesse mit dem Ziel, unseren ökologischen Fussabdruck<br />

so klein wie möglich zu halten. Grundsätzlich achten wir insbesondere<br />

darauf, während der Produktion entstehende Abfälle wieder<br />

in den Herstellungsprozess einzuspeisen. Dies ist aus ökologischen<br />

und ökonomischen Gründen sinnvoll und wird bei der Cham<br />

Paper Group bereits sehr erfolgreich umgesetzt.<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> stand in Cham im Zeichen der Umstrukturierung<br />

und Redimensionierung. Zentral war dabei die Stilllegung<br />

der ersten Produktionsanlage zur Herstellung von Rohpapier. Diese<br />

Stilllegung hat massgeblich dazu beigetragen, den Energieverbrauch<br />

und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Auch der<br />

Ersatz der Klimaanlage durch eine Adsorptionskälteanlage, die von<br />

Abwärme angetrieben wird, die Installation eines Rollentransportsystems<br />

zur Verkürzung der Transportwege und die Reduktion<br />

von Leckagen im Druckluftnetz haben sich positiv auf unsere Umweltbilanz<br />

ausgewirkt. Insgesamt konnte der Verbrauch an elektrischer<br />

Energie um 7'718 MWh und an thermischer Energie um<br />

69'352 MWh verringert werden. Die CO 2<br />

-Emissionen haben um<br />

5'747 Tonnen abgenommen.<br />

Durch den reduzierten Betrieb in Cham werden wir die Produktion<br />

weiter optimieren müssen, um in Zukunft eine möglichst effiziente<br />

Energienutzung zu gewährleisten. Mit unseren Zielen bleiben wir<br />

nach wie vor ehrgeizig und streben eine jährliche Reduktion von<br />

1% des spezifischen Brennstoff- (20 kWh/t) und Stromverbrauchs<br />

(9 kWh/t) an.<br />

Nachhaltig produzieren und informieren<br />

Sämtliche Produkte enthalten Informationen betreffend Unbedenklichkeit.<br />

Im Consumer Goods Bereich sind die eingesetzten<br />

Roh- und Hilfsstoffe sorgfältig geprüft und für den direkten Lebensmittelkontakt<br />

und die jeweilige Produktanforderung als geeignet<br />

befunden. Zusätzliche Informationen bietet die Cham Paper<br />

Group allen Interessierten in Form technischer Faktenblätter, die<br />

für alle Produkte verfügbar sind. Spezifische Kundenanfragen bezüglich<br />

der BfR 1 oder FDA 2 -Zulassung können mit entsprechenden<br />

Dokumenten belegt werden. Anfragen betreffend REACH 3 oder<br />

der Verpackungsverordnung werden von uns schriftlich beantwortet.<br />

Für spezielle Produkte erteilen wir auf Kundennachfrage den<br />

Bezug der einzelnen Komponenten mit. Beim Innerliner halten wir<br />

uns an unsere vertragliche Verpflichtung zur Offenlegung der Produktzusammensetzung.<br />

Auf die Einhaltung von Umweltaspekten<br />

verweist das FSC-Logo auf der Materialbestellung, dem Lieferschein,<br />

der Rechnung und dem Produkt selbst.<br />

.<br />

1<br />

Bundesinstitut für Risikobewertung<br />

2<br />

Food and Drug Administration<br />

3<br />

EU-Chemikalienverordnung


Bericht zur Nachhaltigkeit<br />

31<br />

Kennzahlen zur Umweltleistung<br />

Kennzahlen zur Umweltleistung <strong>2012</strong> 2011<br />

Materialien in t 248'715 253'072<br />

Eingekaufte Rohstoffe in t (direkt im Endprodukt enthalten)<br />

FSC Controlled Wood Zellstoffe 153'290 160'730<br />

FSC zertifizierte Zellstoffe 16'281 8'080<br />

Chemikalien 78'050 83'909<br />

Eingekaufte halbfertige Erzeugnisse in t (direkt im Endprodukt enthalten)<br />

Zugekauftes Rohpapier (nur in Cham) 1'094 353<br />

Energieverbrauch in MWh 750'996 828'066<br />

Brennstoffe (Erdgas) 571'480 640'832<br />

Erdgas 179'516 187'234<br />

Erneuerbarer Anteil % 36 37<br />

CO 2<br />

Emissionen in tCO 2<br />

e 176'916 182'663<br />

Scope 1 (Erdgasnutzung) 1) 115'529 129'422<br />

Scope 2 (Strom) 2) 61'387 53'241<br />

Wassernutzung in tausend m 3 6'217 19'444<br />

Brauch- und Prozesswasser 3'834 6'451<br />

Kühlwasser 2'314 12'902<br />

Trinkwasser 70 91<br />

Abwasser in tausend m 3 4'411 5'326<br />

Über die eigene betriebliche Kläranlage 3) 4) 4'411 5'326<br />

Abfall nach Art und Entsorgungsmethode in t 18'860 9'472<br />

Abfälle zur Verwertung/Recycling 309 2'939<br />

Schlamm 6'339 6'124<br />

Nicht gefährliche Deponie-Abfälle 12'137 336<br />

Sonderabfälle gesamt 75 73<br />

1)<br />

Direkte Treibhausgasemissionen in CO 2<br />

-Äquivalenten, die aus betriebseigenen Quellen stammen<br />

2)<br />

Indirekte Treibhausgasemissionen in CO 2<br />

-Äquivalenten, die mit der Stromproduktion assoziiert sind<br />

3)<br />

Kühlwasser am Standort Carmignano (IT) wird über die betriebliche Kläranlage abgeführt<br />

4)<br />

Abwasser am Standort Cham wird nach der Behandlung in der betrieblichen Kläranlage der kommunalen Kläranlage zugeführt


32<br />

Bericht zur Nachhaltigkeit<br />

Mitarbeitende: Wir fördern unsere Mitarbeitenden und wollen Perspektiven schaffen<br />

Die Zusammensetzung unserer Belegschaft hat sich <strong>2012</strong> verändert.<br />

Aus dieser Veränderung ergeben sich Chancen und Herausforderungen,<br />

die wir gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden anpacken<br />

und meistern. In einer technologie- und innovationsintensiven<br />

Branche wie der Papierindustrie ist unser Wissen unser Kapital und<br />

unser Potential. Um unsere Technologie- und Innovationskraft auch<br />

weiterhin zu erhalten, wollen wir den Transfer des vorhandenen<br />

Fachwissens garantieren und nachkommende Fachkräfte stärker<br />

im Unternehmen einbinden. Dazu setzen wir auf eine gezielte Personalentwicklung<br />

und ein klares Führungsverständnis.<br />

Neue Zusammensetzung der Belegschaft<br />

Die Cham Paper Group weist eine überdurchschnittlich lange Betriebszugehörigkeit<br />

auf. Entsprechend gross ist das Betriebszugehörigkeitsgefühl<br />

der Mitarbeitenden. Aufgrund der Einstellung der<br />

Rohpapierproduktion in Cham werden sich in der Zusammensetzung<br />

der Belegschaft aber grössere Veränderungen ergeben. So<br />

macht sich die Stilllegung der ersten Papiermaschine per Mitte<br />

Juni <strong>2012</strong> in der Analyse bereits bemerkbar. Zum Stichtag setzt<br />

sich die Gesamtbelegschaft neu aus 574 Mitarbeitenden zusammen,<br />

davon 248 in der Schweiz und 326 in Italien. Der Frauenanteil<br />

beträgt 11.5%. Gesamthaft waren 31 Mitarbeitende im Teilzeitverhältnis<br />

beschäftigt und insgesamt 32 mit einem befristeten<br />

Arbeitsvertrag.<br />

Die Fluktuationsrate fiel dieses Jahr vor allem in der Schweiz mit<br />

35.2% sehr hoch aus. In Italien hingegen lag sie mit 5.7% tiefer als<br />

im Vorjahr. Grund für die erhöhte Anzahl Abgänge im Berichtsjahr<br />

war die Umstrukturierung am Standort in Cham. In diesem Zusammenhang<br />

kam es zu freiwilligen Abgängen und auch zu Freistellungen.<br />

Um kurzfristig entstandene Lücken zu schliessen, wurden<br />

Mitarbeitende via Personalvermittler im befristeten Arbeitsverhältnis<br />

angestellt. Von Kündigungen betroffene Mitarbeitende wurden<br />

im Rahmen eines sorgfältig ausgearbeiteten Sozialplans intensiv<br />

betreut und begleitet. In die Reorganisation eingeschlossen war<br />

auch die oberste Führungsebene. Ende <strong>2012</strong> ist bekanntgegeben<br />

worden, dass es zukünftig keinen Group CEO mehr geben wird.<br />

Als oberstes Leitungsorgan ist neu ein Executive Committee unter<br />

der Leitung eines Delegierten des Verwaltungsrates eingesetzt.<br />

Neue Perspektiven durch Ziele und Partizipation<br />

Unsere Mitarbeitenden zeichnen uns aus und auf ihr Vertrauen<br />

in uns kommt es an. Deshalb wollen wir als Arbeitgeber neue<br />

Perspektiven eröffnen und jeden Mitarbeiter nach seinen Bedürfnissen<br />

fördern. Wegen der Neuorientierung war dies in Cham im<br />

Geschäftsjahr <strong>2012</strong> erschwert und die Verunsicherung oftmals<br />

gross. Ein partizipativer Führungsstil und eine klar ausgerichtete<br />

Personalpolitik sollen dem entgegenwirken. Letztere sehen wir<br />

nach wie vor als strategisches Kernthema und sind bestrebt, die<br />

Bedürfnisse und Vorstellungen der Mitarbeitenden mit den Unternehmenszielen<br />

in Einklang zu bringen. Human Ressource Themen<br />

wurden vom Executive Committee im Rahmen seiner monatlich<br />

stattfindenden Sitzungen regelmässig diskutiert und vom Verwaltungsrat<br />

überwacht. Die partnerschaftliche Einbeziehung unserer<br />

Mitarbeitenden nach fairen und gleichen Grundsätzen ist deshalb<br />

auch Grundsatz unserer Kommunikation.<br />

Entwicklungschancen durch Aus- und Weiterbildung<br />

Die Chance, Neues zu entdecken und sich persönlich weiterzuentwickeln,<br />

ermöglichen wir allen unseren Mitarbeitenden. In Cham<br />

stehen wir vor der speziellen Herausforderung, das grosse Knowhow<br />

der Belegschaft in der Firma zu halten und uns für die Zukunft<br />

mit neuem Wissen zu rüsten. Gefragt sind ein gutes Führungsverständnis,<br />

interessante Entwicklungsziele und die richtige Wahl<br />

bei Rekrutierungen. In Italien wird das Performance Management<br />

bereits softwaregestützt umgesetzt. In Cham lag der Fokus <strong>2012</strong><br />

auf individuell erarbeiteten Entwicklungsplänen zur Förderung talentierter<br />

Mitarbeitender.<br />

Sicher und gesund<br />

Unser Ziel ist die bestmögliche Betreuung unserer Mitarbeitenden<br />

in Fragen von Sicherheit und Gesundheit. Das betriebliche<br />

Gesundheitsmanagement sorgt dafür, dass gesundheitsfördernde<br />

Massnahmen mit gezielten Aktionen wie Fehlzeitenmanagement,<br />

der Begleitung erkrankter oder verunfallter Mitarbeitender, der<br />

Einrichtung von Schonarbeitsplätzen und der Reintegration in den<br />

Arbeitsprozess schnell umgesetzt werden.<br />

Für den direkten Austausch von wichtigen Themen zwischen Mitarbeitenden<br />

und Management sorgen die KOPAS (Kontaktpersonen<br />

für Arbeitssicherheit) sowie ein mit dieser Aufgabe betrautes<br />

Kernteam, das sich aus Führungskräften aus verschiedenen Fachbereichen<br />

zusammensetzt. Durch die Umstrukturierung in Cham<br />

wird sich die Organisation des Kernteams leicht verändern. Der<br />

Stellenwert von Gesundheit und Sicherheit bleibt aber unangefochten<br />

hoch. <strong>2012</strong> kam es zu keinen arbeitsbedingten Todesfällen.<br />

Unsere Bemühungen im Bereich Sicherheit beschränken sich<br />

nicht auf die Mitarbeitenden an den Maschinen. Auch unseren<br />

Denkern am Schreibtisch wollen wir eine auf sie abgestimmte Betreuung<br />

garantieren. Die richtige Einschätzung von Gefahren und<br />

Risiken ist dazu der erste Schritt. Damit wir mögliche Gefahren<br />

spezifisch, betriebswirtschaftlich und umfassend ermitteln können,<br />

führen wir jeweils eine dreistufige Risikobeurteilung durch.<br />

Die drei Stufen bestehen aus Begehungen vor Ort, Erfassung und<br />

Auswertung von Vorkommnissen und Unfällen sowie Risikoanalyse<br />

bei Neu-, Umbauten und Anschaffungen.<br />

Gleichermassen Wert legen wir auf die Gesundheit unserer Mitarbeitenden,<br />

sowohl physisch als auch psychisch. Um eine Balance<br />

zwischen Arbeit und Freizeit zu schaffen, stellen wir den Mitarbeitenden<br />

in der Tagarbeit ein Gleitzeitmodell zur Verfügung. Gesund<br />

geht es auch an den „Vitamintagen“ zu, an denen wir im gesamten<br />

Betrieb Merkblätter zum Thema gesunde Ernährung verteilen<br />

und Obst aus lokalem Anbau kostenlos zum Verzehr anbieten. Mit<br />

der jährlich stattfindenden Aktion „Bike to work“ sind wir zudem<br />

sportlich unterwegs und fördern gleichzeitig die Freude unserer<br />

Mitarbeitenden an der Bewegung im Freien.


Bericht zur Nachhaltigkeit<br />

33<br />

Gesellschaft: Mit Rücksicht auf unser soziales Umfeld in die Zukunft<br />

Als Unternehmen verstehen wir uns als Teil einer Gemeinschaft.<br />

Das Netzwerk mit unseren Lieferanten pflegen wir genauso wie<br />

die Zusammenarbeit mit den Gemeinden und den Nachbarn an<br />

unseren Standorten in Italien und der Schweiz. Geleitet vom offenen<br />

Gespräch beteiligen wir uns an Infrastrukturprojekten und<br />

engagieren uns vor Ort in Vereinen und Verbänden. Dort, wo<br />

durch die Papierherstellung eine Belastung der Anwohner entstehen<br />

könnte, versuchen wir engagiert Lösungen umzusetzen. Die<br />

Einhaltung von Compliance Richtlinien haben wir fest in unseren<br />

Geschäftsalltag integriert.<br />

Good Corporate Citizenship<br />

Bei der Produktion von Papier wird Wasser benötigt, das wir nach<br />

Gebrauch wiederaufbereiten. In Cham kam es in der Vergangenheit<br />

häufig zu Reklamationen von Anwohnern wegen unangenehmer<br />

Geruchsemissionen, die von unserer Abwasserreinigungsanlage<br />

ausgingen. Eine komplette Einhausung dieses Bereichs ist<br />

aufgrund der Grösse der Anlage und der eingeschränkten Restlaufzeit<br />

nicht sinnvoll. Um dennoch Abhilfe zu schaffen, haben wir<br />

die Gerüche mittels Fichtennadelöl maskiert. Das Feedback der<br />

direkten Anwohner fällt positiv aus und wir sind froh, dass wir bis<br />

zur Stilllegung der zweiten Papiermaschine per Ende des ersten<br />

Quartals 2013 eine gute Lösung gefunden haben.<br />

Eine noch zu bewältigende Aufgabe ist die Anpassung der Infrastruktur<br />

in Cham. Zwar fallen mit dem Abschalten der grossen<br />

Papiermaschinen Lärmemissionen und unangenehme Gerüche<br />

weg, dennoch muss der gesamte Standort an die neuen Produktionsbedingungen<br />

angepasst werden. Aktuell werden verschiedene<br />

Projekte umgesetzt, um die Versorgung mit Dampf, Strom<br />

und Wasser auf den zukünftigen Bedarf abzustimmen. Zusätzlich<br />

unterhalten wir mit dem Betreiber der kommunalen Abwasserreinigungsanlage<br />

eine enge Zusammenarbeit, um die Reinigung der<br />

anfallenden Abwässer auch in Zukunft sicherzustellen.<br />

Das Thema Emissionen wird auch in Italien zentral behandelt. Um<br />

den lokalen und staatlichen Gesetzesvorschriften nachzukommen,<br />

werden regelmässig Emissionsmessungen bezüglich Lärm und<br />

Geruch durchgeführt. In unserem Bestreben, die Emissionsbelastung<br />

zu reduzieren, sind wir am Standort Condino gerade dabei,<br />

den Bau einer Biomasseanlage zu prüfen. Das Gemeinschaftprojekt<br />

mit den angrenzenden Sägewerken und mit dem Forstwesen<br />

der Region würde zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Eine finanzielle<br />

Unterstützung durch die Provinz Trient ist in Abklärung.<br />

Vereine und Sponsoring<br />

Unterstützung an unseren Standorten bieten wir auch in Form von<br />

Sponsoring und anderen Leistungen. In Italien ermöglichen wir der<br />

freiwilligen Feuerwehr, Übungseinheiten auf unserem Fabrikgelände<br />

durchzuführen. Darüber hinaus sponsert die Papierfabrik die lokale<br />

Volleyball- und Fußballmannschaft sowie eine lokale Zeitschrift.<br />

In Cham richtet sich unser Sponsoring zurzeit an unseren Mitarbeitenden<br />

aus. Wir unterstützen den Schachclub des Unternehmens<br />

bei der Umsetzung interner Schachtuniere. Ein anderes Beispiel<br />

ist die konkrete Unterstützung eines unserer Mitarbeitenden. Als<br />

Profi-Eishockeyspieler beim EV Zug ist sein Trainingsaufwand immens.<br />

Wir versuchen zu helfen, indem wir ihm trotz der täglichen<br />

Einheiten eine kaufmännische Lehrausbildung ermöglichen. Ein<br />

weiteres sportliches Projekt stellt unsere vierjährige Partnerschaft<br />

mit dem Sportclub Cham dar, wo wir die Nachwuchsförderung unterstützen.<br />

Im Berichtsjahr wurde der Beitrag der Gruppe konkret<br />

für neue Juniorendresses, Trainingsmaterial, Unterhaltsarbeiten<br />

am Juniorenbus und eine Spezialwerbebande eingesetzt.<br />

Compliance<br />

Compliance ist ein fester Bestandteil unseres unternehmerischen<br />

Denkens und durch klare Governance Richtlinien firmenübergreifend<br />

verankert. Mit diesen Richtlinien wollen wir sicherstellen,<br />

dass in der Cham Paper Group ein partnerschaftlicher und fairer<br />

Umgang unter allen Mitarbeitenden und über alle Hierarchiestufen<br />

hinweg gelebt und unser Handeln von Respekt und Vertrauen geleitet<br />

wird. Die in den Governance Richtlinien festgeschriebenen<br />

Grundwerte sind als verpflichtendes Element in den allgemeinen<br />

Anstellungsbedingungen integriert und für jeden Mitarbeitenden<br />

verbindlich. Ein separater Verhaltenskodex ist in Italien in Planung<br />

und soll spätestens Mitte 2013 eingeführt werden.<br />

Um einerseits die gesetzlichen Bestimmungen und regulatorischen<br />

Standards einzuhalten und andererseits unseren eigenen Werten<br />

gerecht zu werden, ist uns Orientierung im Arbeitsalltag wichtig.<br />

Das Spesenreglement, das Organisationsreglement und die Betriebsordnung<br />

sind diesbezüglich hilfreiche Eckpfeiler. Sie enthalten<br />

detaillierte und praktische Angaben zu unserem Führungs- und<br />

Kommunikationsverständnis, unserer Kompetenzregelung sowie<br />

zum Umgang mit Insider-Informationen. Die Inhalte unseres Organisationsreglements<br />

sind auf unserer Homepage frei zugänglich.<br />

Zusätzlich informieren wir intern regelmässig über Compliance<br />

Themen. So ist sichergestellt, dass alle Mitarbeitenden der Cham<br />

Paper Group mit unserer Compliance Kultur vertraut sind und diese<br />

auch in den Beziehungen zu Kunden und Lieferanten pflegen. <strong>2012</strong><br />

kam es zu keinen Klagen aufgrund von wettbewerbswidrigem Verhalten<br />

oder von Kartell- oder Monopolbildung. Bis auf eine geringe<br />

Busse im Werk Condino wurden der Gesellschaft keine Sanktionen<br />

oder Bussgelder von Behörden oder Gerichten wegen Nichterfüllung<br />

von Rechtsvorschriften oder Umweltschutzgesetzen und<br />

-vorgaben auferlegt. Die Busse in Condino wurde verhängt, weil<br />

versäumt wurde, die Behörden vorgängig über den Termin der<br />

Durchführung von Wasserproben zu informieren.<br />

Neues unter einem Dach<br />

Im Zuge der Umstrukturierung unseres Schweizer Werks hat dessen<br />

Rolle in der Gemeinde eine zusätzliche Dimension hinzugewonnen:<br />

Wir haben den freigewordenen Büroraum für eine Drittnutzung<br />

zugänglich gemacht und teilen unser Bürogebäude neu<br />

mit ortsansässigen Firmen. Dies hat bereits zu einer lebendigen<br />

Neudurchmischung im alten Verwaltungsgebäude geführt: Künstler,<br />

Berater, Immobilienverwalter sind nun zusammen mit unseren<br />

eigenen Mitarbeitenden unter einem Dach tätig. Auf diese Weise<br />

steht das schützenswerte Gebäude an der Lorze, das bereits ein<br />

bedeutendes Stück Industriegeschichte geschrieben hat, auch zukünftig<br />

für wirtschaftliche Nutzung offen.


34<br />

Corporate Governance<br />

Bericht zur Corporate Governance<br />

Die Cham Paper Group bekennt sich zu einer zeitgemässen Corporate<br />

Governance. Die nachfolgenden Ausführungen entsprechen<br />

den aktuellen Richtlinien betreffend Informationen zur Corporate<br />

Governance (RLCG) der SIX Swiss Exchange und beschreiben die<br />

Grundsätze und Regeln über die Organisation, Führung und Kontrolle<br />

der Cham Paper Group Holding AG und ihrer Tochtergesellschaften<br />

per 31. Dezember <strong>2012</strong>. Diese Grundsätze sind in den<br />

Statuten und im Organisationsreglement des Verwaltungsrates<br />

enthalten.<br />

1.2 Bedeutende Aktionäre<br />

Per 31. Dezember <strong>2012</strong> waren im Aktienbuch der Cham Paper<br />

Group Holding AG 887 Aktionäre (2011: 1'078 Aktionäre) eingetragen.<br />

Folgende, der Cham Paper Group Holding AG gemäss Aktienbuch<br />

und aufgrund von Publikationen zur Offenlegung von Beteiligungen<br />

im Schweizerischen Handelsamtsblatt bekannte Aktionäre<br />

und Aktionärsgruppen halten per 31. Dezember <strong>2012</strong> und 2011<br />

jeweils mehr als drei Prozent des Aktienkapitals:<br />

1. Konzernstruktur und Aktionariat<br />

1.1 Konzernstruktur<br />

Die Cham Paper Group Holding AG mit Sitz in 6330 Cham ist als<br />

Aktiengesellschaft nach schweizerischem Recht organisiert und<br />

hält als Holdinggesellschaft direkt oder indirekt alle Gesellschaften,<br />

die zum Konzern gehören. Im Konsolidierungskreis sind keine<br />

kotierten Gesellschaften enthalten. Die nicht kotierten Gesellschaften,<br />

die zum Konsolidierungskreis der Cham Paper Group<br />

Holding AG gehören, sind mit Angaben zu Firma, Sitz, Aktienkapital<br />

und Beteiligungsquote auf Seite 68 der konsolidierten Jahresrechnung<br />

aufgeführt. Die operative Führungsstruktur des Konzerns<br />

per 1. Januar 2013 stellt sich in Form eines Organigramms<br />

wie unten skizziert dar.<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

Aktionärsgruppe Buhofer<br />

(BURU Holding AG, Philipp Buhofer,<br />

Heinz Buhofer, alle Hagendorn) 40.89% 40.41%<br />

LB (Swiss) Investment AG, Zürich 5.61% 4.80%<br />

Cham Paper Group Holding AG, Cham 5.59% 5.95%<br />

Mit Meldung vom 3. November 2009 an die SIX Swiss Exchange<br />

wurde Philipp Buhofer als in gemeinsamer Absprache oder organisierte<br />

Gruppe mit der BURU Holding AG handelnd gemeldet<br />

(Aktionärsgruppe Buhofer). Seine persönliche Beteiligung per<br />

31. Dezember <strong>2012</strong> betrug 0.93% am Aktienkapital der Cham<br />

Paper Group Holding AG.<br />

Cham Paper Group<br />

Holding AG<br />

Verwaltungsrat<br />

Delegierter des<br />

Verwaltungsrates<br />

Urs Ziegler*<br />

Leiter Finance & Controlling<br />

Luis Mata<br />

Corp. Communications &<br />

Services<br />

Franziska Stöckli<br />

Managing Director<br />

CPG Schweiz AG<br />

Peter Müller*<br />

Managing Director<br />

CPG Italia S.p.A.<br />

Marcello Di Giacomo*<br />

Werk Carmignano<br />

Marcello Di Giacomo*<br />

Werk Condino<br />

Gerold Zuegg*<br />

*Mitglieder Executive Committee


Corporate Governance<br />

35<br />

Mit Meldung vom 9. April 2010 an die SIX Swiss Exchange wurde<br />

Heinz Buhofer als in gemeinsamer Absprache oder organisierte<br />

Gruppe mit der BURU Holding handelnd gemeldet. Er gehört<br />

damit zur Aktionärsgruppe Buhofer. Seine persönliche Beteiligung<br />

per 31. Dezember <strong>2012</strong> betrug 0.39% am Aktienkapital der Cham<br />

Paper Group Holding AG. Mit Meldung vom 9. April 2010 wurden<br />

auch die Aktionäre der BURU Holding AG, welche nicht gleichzeitig<br />

Aktionäre der Cham Paper Group Holding AG sind, gegenüber<br />

der SIX offen gelegt 1 .<br />

Soweit der Cham Paper Group Holding AG bekannt ist, bestehen<br />

zwischen den bedeutenden Aktionären der Gesellschaft weder<br />

Aktionärsbindungsverträge noch Vereinbarungen bezüglich der<br />

Ausübung der Stimmrechte oder anderer Rechte an Aktien der<br />

Cham Paper Group Holding AG.<br />

1.3 Kreuzbeteiligungen<br />

Die Cham Paper Group Holding AG hält keine Kreuzbeteiligung<br />

an anderen Unternehmen, die kapital- oder stimmenmässig einen<br />

Grenzwert von 5% überschreitet.<br />

2. Kapitalstruktur<br />

2.1 Aktienkapital<br />

Das nominelle Aktienkapital der Cham Paper Group Holding AG<br />

per 31. Dezember <strong>2012</strong> betrug CHF 48'425'000. Das Aktienkapital<br />

ist in 745'000 vollliberierte Namenaktien zu einem Nennwert von<br />

je CHF 65.00 eingeteilt. Alle Aktien haben gleiches Stimmrecht<br />

und Anspruch auf die gleiche Dividende. Es besteht nur eine Kategorie<br />

von Namenaktien.<br />

Die Aktien der Cham Paper Group Holding AG sind an der SIX<br />

Swiss Exchange kotiert und werden im Small & Mid Caps Segment<br />

gehandelt (Valoren-Nummer: 193185, ISIN-Code: CH0001931853,<br />

Valoren-Symbol: CPGN). Weitere Angaben zu den Aktien der<br />

Cham Paper Group Holding AG finden Sie auf den Seiten 6 und 7.<br />

Die Cham Paper Group Holding AG hat das im Geschäftsjahr 2008<br />

eingeleitete Aktienrückkaufprogramm im April 2009 vorzeitig gestoppt.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> hat die Gesellschaft im Rahmen<br />

dieses Aktienrückkaufprogramms keine weiteren Aktien erworben.<br />

Die eigenen Aktien, welche im Rahmen dieses Programms<br />

früher erworben wurden, werden nicht vernichtet. Per 31. Dezember<br />

<strong>2012</strong> hielt die Cham Paper Group Holding AG 41'655 Namenaktien<br />

im Eigenbestand (44'302 Namenaktien im Eigenbestand<br />

per 31. Dezember 2011). Dies entspricht 5.59% des Aktienkapitals<br />

der Cham Paper Group Holding AG.<br />

2.3 Kapitalveränderungen<br />

In den Geschäftsjahren <strong>2012</strong> und 2011 wurden keine Kapitalveränderungen<br />

vorgenommen. Das Aktienkapital der Cham Paper<br />

Group Holding AG belief sich per 31. Dezember <strong>2012</strong> und 2011<br />

auf CHF 48'425'000. Der Nennwert der Namenaktien betrug<br />

CHF 65.00 pro Aktie.<br />

Die Aktionäre haben an der 98. ordentlichen Generalversammlung<br />

vom 29. April 2010 und gestützt auf den besonderen Revisionsbericht<br />

eines besonders befähigten Revisors beschlossen, das Aktienkapital<br />

der Cham Paper Group Holding AG von CHF 57'737'500<br />

um CHF 9'312'500 auf CHF 48'425'000 durch Reduktion des<br />

Nennwertes der 745'000 Namenaktien von nominal CHF 77.50 auf<br />

nominal CHF 65.00 pro Aktie herabzusetzen, den Herabsetzungsbetrag<br />

von CHF 12.50 pro Aktie zur Auszahlung an die Aktionäre zu<br />

verwenden und die Statuten entsprechend zu ändern.<br />

Weitere Angaben zur Entwicklung der Aktienkapitalstruktur der<br />

Cham Paper Group Holding AG während der letzten zwei Jahre<br />

sind in tabellarischer Form auf der Seite 74 der Jahresrechnung<br />

der Cham Paper Group Holding AG aufgeführt.<br />

2.4 Partizipations- und Genussscheine<br />

Die Cham Paper Group Holding AG hat weder Partizipations- noch<br />

Genussscheine ausgegeben.<br />

2.5 Beschränkung der Übertragbarkeit und<br />

Nominee-Eintragungen<br />

Die Namenaktien der Cham Paper Group Holding AG können unbeschränkt<br />

übertragen werden. Einzige Voraussetzung für die Eintragung<br />

im Aktienregister ist eine Erklärung des Erwerbers, dass<br />

die Aktien im eigenen Namen und auf eigene Rechnung erworben<br />

wurden. Ansonsten bestehen keine weiteren Eintragungsbeschränkungen.<br />

2.6 Wandelanleihen und Optionen<br />

Die Cham Paper Group Holding AG hat keine Wandelanleihen ausstehend<br />

und auch keine handelbaren Optionen ausgegeben.<br />

2.7 Dividendenpolitik und Gewinnverwendung<br />

Die Cham Paper Group Holding AG verfolgt eine Dividendenpolitik,<br />

gemäss welcher 25% bis 35% des operativen Reingewinns<br />

zur Ausschüttung kommen sollen. Damit wird sichergestellt, dass<br />

die Gewinne grösstenteils für die Finanzierung des langfristigen<br />

Wachstums der Gesellschaft verwendet werden. Der Antrag des<br />

Verwaltungsrates an die Generalversammlung der Aktionäre trägt<br />

aber immer auch der aktuellen finanziellen Lage des Unternehmens<br />

Rechnung.<br />

2.2 Bedingtes und genehmigtes Kapital<br />

Es besteht kein bedingtes oder genehmigtes Kapital.<br />

1 Die einzelnen während dem Berichtsjahr publizierten Offenlegungsmeldungen<br />

können unter www.six-exchange-regulation.com/publications/<br />

published_notifications/major_shareholders_de.html öffentlich eingesehen<br />

werden.


36<br />

Corporate Governance<br />

3. Verwaltungsrat<br />

3.1 Mitglieder des Verwaltungsrates<br />

Der Verwaltungsrat der Cham Paper Group Holding AG besteht aus fünf nicht-exekutiven Mitgliedern und einem exekutiven Mitglied.<br />

Keiner der amtierenden Verwaltungsräte gehörte in den drei der Berichtsperiode vorangegangenen Geschäftsjahren der Geschäftsleitung<br />

der Cham Paper Group Holding AG oder einer ihrer Tochtergesellschaften an oder unterhielt mit der Cham Paper Group Holding AG oder<br />

einer ihrer Tochtergesellschaften wesentliche geschäftliche Beziehungen.<br />

Name<br />

Funktion<br />

Eintritt in den<br />

Verwaltungsrat<br />

Ende der<br />

Amtszeit<br />

Prüfungsausschuss<br />

Personalausschuss<br />

Philipp Buhofer Präsident 2004 2013 Mitglied Mitglied<br />

Urs Ziegler Vizepräsident und Delegierter 2007 2013 – Mitglied<br />

Felix Thöni Mitglied 2008 2013 Vorsitz –<br />

Hans Schaller Mitglied 2009 2013 Mitglied Vorsitz<br />

Peter J. Schmid Mitglied 2011 2013 Mitglied –<br />

Niklaus Peter Nüesch Mitglied <strong>2012</strong> 2013 – –<br />

Name<br />

Philipp Buhofer<br />

Jahrgang, Nationalität<br />

1959, Schweizer Staatsbürger<br />

Funktion<br />

Präsident des Verwaltungsrates seit 2006<br />

Mitglied des Verwaltungsrates seit 2004<br />

Beruflicher Hintergrund<br />

Seit 1997 selbstständiger Unternehmer und Verwaltungsrat<br />

1987–1997 EPA AG, Zürich, Gruppenleiter Einkauf und Verkauf, Gesamtverantwortlicher Einkauf,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung, Delegierter des Verwaltungsrates und Präsident des Verwaltungsrates<br />

1984–1987 Metro International, Baar, Düsseldorf und Hong-Kong, Einkauf<br />

1978–1981 Berufspilot in Louisiana, South Carolina, USA<br />

Ausbildung<br />

Betriebsökonom HWV, Luzern<br />

Tätigkeiten in Führungs- und<br />

Aufsichtsgremien<br />

Präsident des Verwaltungsrates der Kardex AG, Zürich<br />

Präsident des Verwaltungsrates der Rapid Holding AG, Dietikon<br />

Delegierter des Verwaltungsrates der BURU Holding AG, Hagendorn<br />

Mitinhaber DAX Holding AG, Hagendorn<br />

Diverse Verwaltungsratsmandate im KMU-Bereich


Corporate Governance<br />

37<br />

Name<br />

Urs Ziegler<br />

Jahrgang, Nationalität<br />

1948, Schweizer Staatsbürger<br />

Funktion<br />

Mitglied des Verwaltungsrates seit 2007<br />

Vizepräsident und Delegierter des Verwaltungsrates seit <strong>2012</strong><br />

Beruflicher Hintergrund<br />

1980–2009 CEO Ziegler Papier AG, Grellingen<br />

1975–1980 Eldag AG, Zürich, Direktor Kundenprojekte und Beratung<br />

1975–1980 COC AG, Zürich, Direktor Betriebswirtschaft und EDV-Organisation<br />

1973–1975 Eldag AG, Basel, Finanzbuchhaltung und Rechnungswesen<br />

Ausbildung<br />

Lic. oec. HSG<br />

Name<br />

Felix Thöni<br />

Jahrgang, Nationalität<br />

1959, Schweizer Staatsbürger<br />

Funktion<br />

Mitglied des Verwaltungsrates seit 2008<br />

Beruflicher Hintergrund<br />

Seit 2010 Verwaltungsrat/Unternehmensberater<br />

2003–2009 CFO Charles Vögele Gruppe, Pfäffikon<br />

1992–2002 CFO Gavazzi Gruppe, Steinhausen<br />

1988–1991 Area Controller, Schindler Management AG, Ebikon<br />

Ausbildung<br />

Dr. oec. HSG<br />

Tätigkeiten in Führungs- und<br />

Aufsichtsgremien<br />

Delegierter des Verwaltungsrates der Kardex Gruppe, Zürich<br />

Mitglied des Verwaltungsrates der Renergia Zentralschweiz AG, Perlen/Root<br />

Name<br />

Hans Schaller<br />

Jahrgang, Nationalität<br />

1944, Schweizer Staatsbürger<br />

Funktion<br />

Mitglied des Verwaltungsrates seit 2009<br />

Beruflicher Hintergrund<br />

2003–2009 CEO Chemie+Papier Holding, Perlen<br />

1996–2002 CEO Perlen Gruppe, Perlen<br />

1983–1996 CEO Gipsunion AG, Holderbank<br />

1980–1982 CFO Gipsunion AG, Holderbank<br />

1978–1980 Business Controller Europa, Kontron AG, Zürich<br />

1973–1978 Projektleiter Beratung, Hayek Engineering AG, Zürich<br />

1970–1973 Market Research Manager, British American Tobacco, Genf<br />

Ausbildung<br />

Lic. oec. HSG<br />

Tätigkeiten in Führungs- und<br />

Aufsichtsgremien<br />

Delegierter des Verwaltungsrates der Breitschmid Gruppe AG, Kriens<br />

Mitglied des Verwaltungsrates der Curaden AG, Kriens<br />

Mitglied des Verwaltungsrates der Curaden International AG, Kriens


38<br />

Corporate Governance<br />

Name<br />

Peter J. Schmid<br />

Jahrgang, Nationalität<br />

1961, Schweizer Staatsbürger<br />

Funktion<br />

Mitglied des Verwaltungsrates seit 2011<br />

Beruflicher Hintergrund<br />

Seit 2004 selbständig tätiger Anwalt mit eigener Firma (Schmid Rechtsanwälte)<br />

1992–2003 Rechtsanwalt/Fürsprecher<br />

Ausbildung<br />

Juristische Ausbildung an den Universitäten Genf und Bern<br />

Master of Laws in International Trade and Finance (Tulane University, New Orleans, USA)<br />

Tätigkeiten in Führungs- und<br />

Aufsichtsgremien<br />

Präsident des Verwaltungsrates der Immark AG<br />

Präsident des Verwaltungsrates der Helvetic Trust Estates AG<br />

Mitglied des Verwaltungsrates der AZAD Fine Chemicals AG<br />

Mitglied des Verwaltungsrates der ASATONA AG<br />

Name<br />

Niklaus Peter Nüesch<br />

Jahrgang, Nationalität<br />

1953, Schweizer Staatsbürger<br />

Funktion<br />

Mitglied des Verwaltungsrates seit <strong>2012</strong><br />

Beruflicher Hintergrund<br />

Seit 2009 Planner Empredimentos Ltda., Sao Paolo, Brasilien, Partner<br />

Seit 1996 Nüesch Development AG, St. Gallen, CEO und Partner<br />

Seit 1988 Verschiedene Beratungsmandate in den Bereichen Bautreuhand, Corporate Identity,<br />

Strategie, Organisation und Familiennachfolge in der Maschinen-, Bau-, Pharma-, Textil- und<br />

Sportartikelindustrie, bei Banken sowie im Sport-/Kultur-Dienstleistungsgeschäft<br />

1984–1988 McKinsey & Company, Senior Projektleiter. Projekte in CH, NL, USA und JP auf den<br />

Gebieten Strategie, Marketing, Organisation, Logistik und Forschung für die Pharma-, Elektronik-,<br />

Bauzuliefer- und Maschinenindustrie sowie für Versicherungen und die öffentliche Verwaltung<br />

1979–1982 GLP Guhl+Lechner+Philipp, Architekten und Planer, Zürich, Projektleiter für<br />

Stadtplanungen und Wohnungsbau<br />

Ausbildung<br />

Dipl. Arch. ETH, Zürich<br />

MBA, INSEAD, Fontainebleau, Frankreich<br />

Tätigkeiten in Führungs- und<br />

Aufsichtsgremien<br />

Präsident des Verwaltungsrates der NZ Investments Ltd., Hong Kong<br />

Präsident des Verwaltungsrates der Nüesch Development AG, St. Gallen<br />

Vizepräsident des Verwaltungsrates der Nüssli Invest AG, Hüttwilen<br />

Präsident des Verwaltungsrates der 4it Holding AG, Wil SG<br />

Vorsitzender des Beirats der von Nordeck Holding GmbH & Co. KG, Hannover (Deutschland)<br />

Mitglied des Verwaltungsrates der Zymtech Holding AG, Zug<br />

Mitglied des Verwaltungsrates der Diener Syz Holding AG, Schweiz<br />

Mitglied des Verwaltungsrates der Auto-i-Dat AG, Zürich<br />

Mitglied des Verwaltungsrates der N2 Development LLC, Muskat (Oman)<br />

Mitglied des Verwaltungsrates der Rapid Holding AG, Dietikon<br />

Mitglied des Verwaltungsrates der Groba AG, Brütisellen<br />

Mitglied des Verwaltungsrates der Hess Investment AG, Amriswil<br />

Mitglied des Verwaltungsrates der Blumer Lehmann Holzbau AG, Gossau SG<br />

Mitglied des Verwaltungsrates der Schindler Aufzüge AG, Ebikon


Corporate Governance<br />

39<br />

3.2 Weitere Tätigkeiten und Interessenverbindungen<br />

Mit Ausnahme der unter 3.1 erwähnten Funktionen üben die Verwaltungsräte<br />

keine Tätigkeiten in Führungs- und Aufsichtsgremien<br />

oder dauernde Leitungs- und Beraterfunktionen für wichtige Interessengruppen<br />

aus.<br />

3.3 Wahlen und Amtszeit<br />

Die Mitglieder des Verwaltungsrates werden von den Aktionären<br />

an der Generalversammlung für eine Amtsdauer von jeweils einem<br />

Jahr gewählt, wobei die Zeit von einer ordentlichen Generalversammlung<br />

bis zum Schluss der nächstfolgenden als ein Jahr gilt.<br />

Werden während der Amtsdauer Ersatzwahlen durchgeführt, so<br />

vollenden die neugewählten Mitglieder die Amtsdauer ihrer Vorgänger.<br />

Die Wahlen finden individuell statt. Eine Wiederwahl ist<br />

zulässig. Es besteht keine Amtszeitbeschränkung. Grundsätzlich<br />

muss ein Verwaltungsrat sein Mandat aber nach Vollendung des<br />

70. Lebensjahres auf die nächste Generalversammlung niederlegen.<br />

Die Aktionäre haben an der Generalversammlung das Recht,<br />

die Verwaltungsräte abzuwählen. Die Zahl der Verwaltungsräte ist<br />

auf fünf bis sieben Mitglieder beschränkt. Die durchschnittliche<br />

Amtszeit der amtierenden Verwaltungsräte beträgt rund viereinhalb<br />

Jahre, das Durchschnittsalter rund 59 Jahre.<br />

3.4 Interne Organisation<br />

3.4.1 Aufgabenteilung im Verwaltungsrat<br />

Der Verwaltungsrat hat die oberste Entscheidungsgewalt, ausser<br />

in Angelegenheiten, die gemäss Gesetz oder Statuten den Aktionären<br />

vorbehalten sind. Der Verwaltungsrat übt die Oberleitung<br />

und die Aufsicht sowie die Kontrolle über die Geschäftsführung<br />

aus. Er erlässt Richtlinien für die Geschäftspolitik und lässt sich<br />

über den Geschäftsgang regelmässig orientieren. Die Hauptaufgaben<br />

des Verwaltungsrates sind:<br />

• die Festlegung der Organisation und der strategischen Ausrichtung<br />

der Gruppe,<br />

• die Oberaufsicht über die Geschäftstätigkeit und die Überwachung<br />

des Geschäftsverlaufes,<br />

• die Genehmigung von bedeutenden Akquisitionen oder Veräusserungen,<br />

• die Ausgestaltung der Rechnungslegung, der Finanzkontrolle<br />

sowie der Finanzplanung,<br />

• die Festlegung der Geschäftspolitik, insbesondere der Investitions-<br />

und Finanzpolitik,<br />

• die Genehmigung von Budgets inklusive Investitionen und<br />

Finanzpläne,<br />

• die Erstellung des <strong>Geschäftsbericht</strong>es, die Vorbereitung und<br />

Durchführung der Generalversammlung sowie die Ausführung<br />

ihrer Beschlüsse,<br />

• die Verabschiedung von wichtigen Grundsätzen betreffend Corporate<br />

Governance sowie die Festlegung von Richtlinien für die<br />

Informations- und Kommunikationspolitik,<br />

• die Ernennung und Abberufung der mit der Geschäftsführung<br />

und der Vertretung betrauten Personen sowie die Regelung der<br />

Zeichnungsberechtigung,<br />

• die Festlegung der Organisation und die Überwachung des internen<br />

Kontrollsystems,<br />

• die Benachrichtigung des Richters im Falle der Überschuldung.<br />

3.4.2 Ausschüsse des Verwaltungsrates<br />

Der Verwaltungsrat wird von zwei Ausschüssen unterstützt.<br />

Prüfungsausschuss<br />

Der Prüfungsausschuss (Audit Committee) unterstützt den Verwaltungsrat<br />

bei der Wahrnehmung seiner Pflichten als finanzielle<br />

Oberaufsicht der Gesellschaft und bei der Regelung der Beziehung<br />

zur externen Revisionsstelle. Die Aufgabenschwerpunkte<br />

des Prüfungsausschusses sind:<br />

• die Überprüfung der Konzern- und Jahresrechnung der Cham<br />

Paper Group Holding AG gemeinsam mit dem Executive Committee<br />

und der externen Revisionsstelle,<br />

• die Beurteilung der Angemessenheit und Wirksamkeit der angewandten<br />

Konzernrechnungslegungsgrundsätze,<br />

• die Überprüfung des Vorhandenseins eines wirksamen internen<br />

Kontrollsystems unter Einbeziehung des Risikomanagements,<br />

• die Bewertung und Auswahl der externen Revisionsstelle für<br />

die Nominierung zur Wahl durch die Generalversammlung,<br />

• die Beurteilung der Leistung der externen Revisionsstelle und<br />

die Sicherstellung von deren Unabhängigkeit,<br />

• die Überprüfung der Honorare der externen Revisionsstelle sowie<br />

die Vereinbarkeit der Revisionstätigkeit mit allfälligen Beratungsmandaten,<br />

• die Überprüfung der Angaben zur Corporate Governance gemäss<br />

Richtlinie der SIX Swiss Exchange,<br />

• die Entscheidung, ob die Konzern- und Jahresrechnung der<br />

Cham Paper Group Holding AG dem Verwaltungsrat zur Vorlage<br />

an die Generalversammlung empfohlen werden kann.<br />

Der Prüfungsausschuss hat keine Beschlusskompetenzen, sondern<br />

beurteilt die oben genannten Geschäfte und bereitet die<br />

Einzel- und Konzernabschlüsse zur Genehmigung durch den Verwaltungsrat<br />

vor. An den Sitzungen nehmen der Delegierte des<br />

Verwaltungsrates, der Leiter Finance & Controlling und je nach Bedarf<br />

Vertreter der externen Revisionsstelle teil. Der Prüfungsausschuss<br />

tagt mindestens halbjährlich, bei Bedarf auch häufiger. Im<br />

Geschäftsjahr <strong>2012</strong> wurden drei Sitzungen abgehalten, die je etwa<br />

einen halben Tag dauerten. Vertreter der externen Revisionsstelle<br />

waren an allen drei Sitzungen anwesend.<br />

Der Prüfungsausschuss setzt sich aus Felix Thöni (Vorsitzender),<br />

Philipp Buhofer, Hans Schaller und Peter J. Schmid zusammen.<br />

Aufgrund ihres beruflichen Hintergrundes verfügen die Mitglieder<br />

des Prüfungsausschusses über genügend Erfahrung und Fähigkeiten<br />

in den Bereichen Rechnungslegung und Finanzmanagement,<br />

um ihre Aufgaben erfüllen zu können.


40<br />

Corporate Governance<br />

Personalausschuss<br />

Der Personalausschuss (Compensation and Nomination Committee)<br />

legt die Grundsätze für die Entschädigung des Verwaltungsrates,<br />

des Delegierten des Verwaltungsrates und der Mitglieder<br />

des Executive Committee fest. Er bestimmt zudem die Leitlinien<br />

für die Auswahl von Kandidaten für den Verwaltungsrat und das<br />

Executive Committee. Die Aufgabenschwerpunkte des Personalausschusses<br />

sind:<br />

• die Festlegung der Entschädigungsprinzipien für den Verwaltungsrat,<br />

den Delegierten des Verwaltungsrates und die Mitglieder<br />

des Executive Committee,<br />

• die Festlegung der finanziellen Entschädigung für den Verwaltungsrat,<br />

den Delegierten des Verwaltungsrates und die Mitglieder<br />

des Executive Committee,<br />

• die Beurteilung der Leistung des Delegierten des Verwaltungsrates,<br />

• die Beurteilung der Leistung des Verwaltungsrates,<br />

• die Festlegung der Grundsätze für die Auswahl von Kandidaten<br />

zur Zuwahl in den Verwaltungsrat sowie die Auswahl der Kandidaten,<br />

• die Festlegung der Grundsätze für die Auswahl der Nachfolge<br />

des Delegierten des Verwaltungsrates, des Executive Committee<br />

und die Auswahl der Kandidaten,<br />

• die Überprüfung des Status der Vorsorgekasse der Cham Paper<br />

Group Holding AG und ihrer Tochtergesellschaften.<br />

Der Personalausschuss hat keine Beschlusskompetenzen, sondern<br />

beurteilt die oben genannten Geschäfte und bereitet sie zur<br />

Genehmigung durch den Verwaltungsrat vor. Der Personalausschuss<br />

tagt mindestens einmal halbjährlich, bei Bedarf auch häufiger.<br />

Er setzt sich aus Hans Schaller (Vorsitzender), Philipp Buhofer<br />

und Urs Ziegler zusammen. Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> wurden drei<br />

Sitzungen abgehalten, die je etwa einen halben Tag dauerten.<br />

3.4.3 Arbeitsweise des Verwaltungsrates und seiner<br />

Ausschüsse<br />

Der Verwaltungsrat tagt auf Einladung des Präsidenten, so oft es<br />

die Geschäfte erfordern, mindestens aber einmal pro Quartal. Dazu<br />

kommen bei Bedarf ausserordentliche Sitzungen oder Beschlüsse<br />

auf dem Zirkularweg. Einmal pro Jahr trifft sich der Verwaltungsrat<br />

zu einem Strategieseminar. Entscheide werden vom Gesamtverwaltungsrat<br />

getroffen. Der Präsident ist grundsätzlich Vorsitzender<br />

der Sitzungen des Verwaltungsrates und hat den Stichentscheid.<br />

Er plant und leitet die Verwaltungsratssitzungen. Die Sitzungen des<br />

Verwaltungsrates und die zugehörigen Traktandenlisten werden<br />

vom Präsidenten in Absprache mit dem Delegierten des Verwaltungsrates<br />

vorbereitet. Jedes Mitglied des Verwaltungsrates<br />

kann die Einberufung einer Sitzung oder die Aufnahme eines Traktandums<br />

beantragen. Die zu behandelnden Traktanden und Sitzungsunterlagen<br />

werden den Verwaltungsratsmitgliedern vor der<br />

Sitzung zugesandt. An den Sitzungen nehmen neben den Verwaltungsräten<br />

in der Regel der Leiter Finance & Controlling teil sowie,<br />

je nach Thema, weitere Mitglieder des Executive Committee. Auf<br />

Einladung des Verwaltungsrates können an den Sitzungen je nach<br />

Thematik auch Drittpersonen teilnehmen. Für Geschäfte, welche<br />

die Cham Paper Group Holding AG im engeren Sinn betreffen oder<br />

die spezielle Vertraulichkeit erfordern, bleibt der Verwaltungsrat<br />

unter sich. Über die Verhandlungen und Beschlüsse der Sitzungen<br />

wird ein Protokoll geführt. Im Jahr <strong>2012</strong> wurden acht Sitzungen<br />

abgehalten, davon fünf Halbtagessitzungen und drei Ganztagessitzungen.<br />

Eine Sitzung davon wurde als ausserordentliche Sitzung<br />

einberufen.<br />

Der Verwaltungsrat hat aus seiner Mitte zwei ständige Ausschüsse<br />

zur Behandlung von klar abgegrenzten Themenbereichen eingerichtet,<br />

den Prüfungsausschuss und den Personalausschuss.<br />

Diese beiden Ausschüsse haben hauptsächlich eine beratende<br />

und überprüfende Funktion und erstatten dem Verwaltungsrat zur<br />

Vorbereitung seiner Beschlüsse oder zur Wahrnehmung seiner<br />

Aufsichtsfunktion Bericht. Die Mitglieder der beiden Ausschüsse<br />

werden vom Verwaltungsrat ernannt.<br />

Der Verwaltungsrat konstituiert sich selbst und wählt aus seiner<br />

Mitte den Präsidenten und den Vizepräsidenten. Die Aufgabe des<br />

Vizepräsidenten ist die Vertretung des Präsidenten im Falle dessen<br />

Verhinderung oder Unabkömmlichkeit.<br />

3.4.4 Kompetenzregelung Verwaltungsrat und<br />

Executive Committee<br />

Der Verwaltungsrat der Cham Paper Group Holding AG delegiert<br />

die operative Geschäftsführung vollumfänglich an den Delegierten<br />

des Verwaltungsrates. Entsprechend ist der Delegierte des Verwaltungsrates<br />

für die operative Geschäftsführung verantwortlich.<br />

In der Erfüllung dieser Aufgabe wird er von den ihm direkt unterstellten<br />

Mitgliedern des Executive Committee unterstützt. Kompetenzen<br />

und Verantwortungen des Executive Committee werden<br />

dabei insbesondere durch das vom Verwaltungsrat genehmigte<br />

Budget, das Organisationsreglement sowie durch die festgelegte<br />

Strategie bestimmt. Das Organisationsreglement kann auf der<br />

Homepage in der Rubrik Investor Relations/Corporate Governance<br />

abgerufen werden 2 .<br />

2 (http://ir.champaper.ch/cgi-bin/show.ssp?id=770&companyName=cham<br />

paper&language=German)


Corporate Governance<br />

41<br />

3.4.5 Informations- und Kontrollinstrumente<br />

Der Verwaltungsrat übt die Oberaufsicht über das Executive Committee<br />

durch ein strukturiertes Berichtswesen sowie durch Controlling-<br />

und Budgetprozesse aus. In der Regel nehmen die Mitglieder<br />

des Executive Committee ebenfalls an den Sitzungen des<br />

Verwaltungsrates teil. Sie präsentieren und kommentieren dabei<br />

den Geschäftsgang, geben eine detaillierte Einsicht in die Finanzen<br />

und informieren den Verwaltungsrat über die aktuellen operativen<br />

Themen in den Kerngeschäften. Sie berichten ausserdem über<br />

die Entwicklungen in den wichtigsten Märkten und Projekten und<br />

machen den Verwaltungsrat auf bestehende und drohende Risiken<br />

aufmerksam. Nebst der Unterlagen zum Geschäftsgang, zu<br />

den finanziellen Ergebnissen, den Entwicklungen in den Märkten<br />

und zu weiteren wichtigen Ereignissen in der Gruppe, die dem<br />

Verwaltungsrat jeweils rechtzeitig vor seinen Sitzungen zugestellt<br />

werden, erhält der Verwaltungsrat periodisch folgende ausführliche<br />

schriftliche Berichte:<br />

• Finanzbericht<br />

• Quartalsbericht<br />

• Halbjahresbericht<br />

• Jahresbericht<br />

• Business Plan<br />

• Budget<br />

• Forecast<br />

monatlich<br />

quartalsweise<br />

halbjährlich<br />

jährlich<br />

jährlich<br />

jährlich<br />

dreimal jährlich, jeweils im April,<br />

Juli und Oktober<br />

Der monatliche Finanzbericht enthält jeweils eine Übersicht inkl.<br />

Kommentar und Varianzanalyse zu Budget und Vorjahr über die<br />

Bilanz, die Erfolgsrechnung, die Geldflussrechnung, das Nettoumlaufvermögen<br />

und die wichtigsten Kennzahlen aus Produktion und<br />

Verkauf für die Cham Paper Group Holding AG und ihre Tochtergesellschaften<br />

(Cham Paper Group Management AG, Cham Paper<br />

Group Schweiz AG, Cham Paper Group Italia S.p.A.).<br />

Die Ausschüsse des Verwaltungsrates treffen sich regelmässig<br />

mit Mitgliedern des Executive Committee und externen Beratern,<br />

einschliesslich Vertretern der externen Revisionsstelle. Die externe<br />

Revisionsstelle ist gegenüber dem Prüfungsausschuss, dem<br />

Verwaltungsrat und letztlich gegenüber den Aktionären rechenschaftspflichtig.<br />

Nach Beendigung der durchgeführten Prüfung<br />

präsentiert und bespricht die externe Revisionsstelle den Finanzbericht<br />

mit dem Prüfungsausschuss. Dem Verwaltungsrat erstattet<br />

sie umfassenden Bericht mit Feststellungen über die Rechnungslegung,<br />

das interne Kontrollsystem sowie die Durchführung<br />

und die Ergebnisse der Revision.<br />

An den Sitzungen des Executive Committee nehmen ausser<br />

dem Delegierten des Verwaltungsrates gewöhnlich keine Mitglieder<br />

des Verwaltungsrates teil. Der Verwaltungsratspräsident<br />

und einzelne Mitglieder des Verwaltungsrates beraten sich aber<br />

regelmässig mit dem Delegierten des Verwaltungsrates und bei<br />

Bedarf auch mit anderen Mitgliedern des Executive Committee.<br />

Einmal jährlich findet zudem ein gemeinsamer Workshop von Verwaltungsrat<br />

und Executive Committee statt, anlässlich dessen die<br />

Strategie und der Business Plan für die nächsten drei Jahre diskutiert<br />

und festgelegt werden.<br />

3.4.6 Risikobeurteilung und internes Kontrollsystem<br />

Im Hinblick auf den am 1. Januar 2008 in Kraft getretenen Artikel<br />

728a OR hat die Gruppe ein einheitliches internes Kontrollsystem<br />

(IKS) für die Finanzberichterstattung eingeführt. Im Rahmen des<br />

IKS werden wesentliche relevante Risiken der Rechnungslegung<br />

und Berichterstattung identifiziert und nach den Kriterien der Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

und des Schadensausmasses analysiert.<br />

Für die in dieser Risikobeurteilung identifizierten Risiken mit einer<br />

hohen Eintrittswahrscheinlichkeit und einem potenziell hohen<br />

Schadensausmass werden interne Schlüsselkontrollen identifiziert<br />

und dokumentiert. Die identifizierten Schlüsselkontrollen werden<br />

sowohl auf Stufe des Gesamtunternehmens als auch auf Stufe der<br />

verschiedenen Geschäftsprozesse und Systeme der Tochtergesellschaften<br />

dokumentiert. Schlüsselkontrollen betreffen Kontrollaktivitäten<br />

im Bereich der Kompetenzregelung sowie Regelungen von<br />

Kontrollmassnahmen. Die Schlüsselkontrollen sind mindestens<br />

durch Beschreibungen der Prozessabläufe sowie durch Angaben<br />

der Kontrollziele, Kontrollbeschreibungen und Risikobeschreibungen<br />

zu dokumentieren. Die Beurteilung der Wirksamkeit der<br />

Kontrollen, die Identifikation von Schwachstellen sowie die Verabschiedung<br />

von Korrekturmassnahmen erfolgt durch das Executive<br />

Committee. Der Leiter Finance & Controlling erstattet dem<br />

Prüfungsausschuss regelmässig Bericht über die Wirksamkeit des<br />

internen Kontrollsystems. Die externe Revisionsstelle führt eine<br />

Existenzprüfung des internen Kontrollsystems durch und erstattet<br />

dem Prüfungsausschuss respektive dem Verwaltungsrat umfassenden<br />

Bericht mit Feststellungen zu diesem Kontrollinstrument.<br />

Diese Grundsätze zur Ausgestaltung und Umsetzung des internen<br />

Kontrollsystems und der Risikobeurteilung sind im Reglement zum<br />

internen Kontrollsystem des Verwaltungsrates enthalten.<br />

Zusätzlich zum internen Kontrollsystem verfügt die Cham Paper<br />

Group seit September 2009 über ein Risiko Management Handbuch,<br />

das vom Executive Committee im Rahmen seiner jährlichen<br />

Risikobeurteilung aktualisiert wird. Es enthält eine Risiko-Matrix,<br />

in der die identifizierten Risiken entsprechend ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

und ihres potentiellen Schadensausmasses eingetragen<br />

sind. Die Risiko-Matrix bildet die Grundlage für den ebenfalls<br />

im Handbuch enthaltenen Risiko-Katalog, der die einzelnen<br />

Risiken ausführlich beschreibt und mögliche Massnahmen zu ihrer<br />

Entschärfung enthält. Die für das Berichtsjahr bedeutendsten Risiken<br />

sowie die Massnahmen, die getroffen wurden, um diesen<br />

Risiken zu begegnen, sind im Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

auf Seite 67 beschrieben.


42<br />

Corporate Governance<br />

4. Executive Committee<br />

4.1 Mitglieder des Executive Committee Cham Paper Group<br />

Dem Executive Committee der Cham Paper Group gehörten per 31. Dezember <strong>2012</strong> folgende Mitglieder an:<br />

Name<br />

Urs Ziegler<br />

Jahrgang, Nationalität<br />

1948, Schweizer Staatsbürger<br />

Funktion<br />

Vizepräsident und Delegierter des Verwaltungsrates seit <strong>2012</strong><br />

Mitglied des Verwaltungsrates seit 2007<br />

Beruflicher Hintergrund<br />

1980–2009 CEO Ziegler Papier AG, Grellingen<br />

1975–1980 Eldag AG, Zürich, Direktor Kundenprojekte und Beratung<br />

1975–1980 COC AG, Zürich, Direktor Betriebswirtschaft und EDV-Organisation<br />

1973–1975 Eldag AG, Basel, Finanzbuchhaltung und Rechnungswesen<br />

Ausbildung<br />

Lic. oec. HSG<br />

Name<br />

Peter Müller<br />

Jahrgang, Nationalität<br />

1971, Deutscher Staatsbürger<br />

Funktion<br />

Managing Director Cham, Schweiz<br />

Beruflicher Hintergrund<br />

Seit <strong>2012</strong> Cham Paper Group Schweiz AG, Cham, Managing Director<br />

Seit 2009 Cham Paper Group Schweiz AG, Cham, Werkleiter<br />

Seit 2007 Papierfabriken Cham-Tenero AG, Cham, Leiter Produktion & Technik<br />

2003–2007 Papierfabriken Cham-Tenero AG, Cham, Leiter Papierherstellung<br />

2002–2003 Hunsfos Fabrikker AS, Norwegen, Leiter Produktion<br />

2001 Eintritt in die Cham Paper Group<br />

Ausbildung<br />

Dr. Ing. Chemie, Technische Universität, Darmstadt<br />

MBA, City University, Bellevue, Washington<br />

Tätigkeiten in Führungs- und<br />

Aufsichtsgremien<br />

VR-Präsident Gesellschaft für Erdgastransporte Schweiz (GETS) AG


Corporate Governance<br />

43<br />

Name<br />

Marcello Di Giacomo<br />

Jahrgang, Nationalität<br />

1962, Italienischer Staatsbürger<br />

Funktion<br />

Managing Director Cham Paper Group Italia S.p.A.<br />

Beruflicher Hintergrund<br />

Seit <strong>2012</strong> Cham Paper Group Italia S.p.A., Managing Director<br />

2011–<strong>2012</strong> Kimberly Clark, Alanno (IT), Werkleiter<br />

2008–2011 Kimberly Clark, Romagnano Sesia (IT), Produktionsleiter<br />

2006–2008 Kimberly Clark (EU), Lean Manager Europa<br />

2001–2006 Kimberly Clark, Reigate (UK), strategische Planung Europa<br />

1999–2001 Kimberly Clark, Turin (IT), regionale Planung<br />

1989–1999 Kimberly Clark, Alanno (IT), Werksplanung, Schichtleiter, Logistikleiter<br />

1983–1989 Apell S.p.A., Rechnungswesen, Lohnbuchhaltung, Budgetierung, IT-Leiter<br />

Ausbildung<br />

Diplom in Rechnungswesen, ITC „F. Galiani“, Chieti (IT)<br />

Name<br />

Gerold Zuegg<br />

Jahrgang, Nationalität<br />

1949, Italienischer Staatsbürger<br />

Funktion<br />

Werkleiter Condino, Italien<br />

Beruflicher Hintergrund<br />

Seit 1992 Cham Paper Group Italia S.p.A., Condino, Werkleiter<br />

1985–1992 Cartiera di Carmignano S.p.A., Condino, Leiter Produktion<br />

1981–1985 Cartiera del Garda (Bertelsmann-Gruppe), Leiter Streicherei und Ausrüstung<br />

1977–1981 Cartiera di Carmignano S.p.A., Carmignano, Leiter Produktion<br />

Ausbildung<br />

Papieringenieur, Fachhochschule, München


44<br />

Corporate Governance<br />

4.2 Weitere Tätigkeiten und Interessenverbindungen<br />

Mit Ausnahme der unter 4.1. erwähnten Funktionen bestehen keine<br />

weiteren Tätigkeiten und Interessenverbindungen der Mitglieder<br />

des Executive Committee.<br />

4.3 Managementverträge<br />

Die Cham Paper Group Holding AG hat keine Managementverträge<br />

mit Dritten abgeschlossen.<br />

5. Entschädigungen, Beteiligungen, Darlehen<br />

5.1 Inhalt und Festsetzungsverfahren der Entschädigungen<br />

und der Beteiligungsprogramme<br />

Verwaltungsrat<br />

Die Entschädigungsprinzipien sowie die Höhe der Entschädigungen<br />

der Mitglieder des Verwaltungsrates werden vom Personalausschuss<br />

jährlich überprüft und auf dessen Antrag vom Verwaltungsrat<br />

festgelegt. Lohnvergleiche oder Benchmarks werden<br />

dabei nicht systematisch beigezogen. Bei der Ausarbeitung der<br />

aktuell geltenden Entschädigungsprinzipien haben auch keine<br />

externen Berater mitgewirkt. Eine Anpassung der Höhe der Entschädigungen<br />

wurde letztmals im Juli 2009 vorgenommen. Beratungsmandate<br />

für Verwaltungsratsmitglieder mit zusätzlicher<br />

Entschädigung werden vom Gesamtverwaltungsrat erteilt und<br />

bedürfen der Zustimmung einer Mehrheit der Mitglieder. Solche<br />

Beratungsmandate sind klar definiert und zeitlich limitiert.<br />

Die Mitglieder des Verwaltungsrates erhalten eine jährliche Vergütung,<br />

die sich je nach Tätigkeit im Verwaltungsrat unterschiedlich<br />

bemisst. Die jährliche Vergütung besteht aus einem Grundgehalt<br />

inklusive Pauschalspesen und aus Sitzungsgeldern. Das<br />

Grundgehalt richtet sich nach der Funktion im Verwaltungsrat. Der<br />

Präsident des Verwaltungsrates erhält ein Grundgehalt inklusive<br />

Pauschalspesen von TCHF 170. Der Vizepräsident des Verwaltungsrates<br />

erhält ein Grundgehalt inklusive Pauschalspesen von<br />

TCHF 40. Die übrigen Mitglieder des Verwaltungsrates werden<br />

mit einem Grundgehalt inklusive Pauschalspesen von TCHF 30<br />

entschädigt. Die Pauschalspesen entschädigen die Verwaltungsräte<br />

für Reisen und andere notwendige Auslagen im Rahmen ihrer<br />

Verwaltungsratstätigkeit. Die Sitzungsgelder variieren abhängig<br />

von der Anzahl Sitzungen des Verwaltungsrates und seiner Ausschüsse.<br />

Die Sitzungsgelder betragen für jedes Mitglied des Verwaltungsrates<br />

TCHF 3 für eine Ganztagessitzung und TCHF 1.5 für<br />

eine Halbtagessitzung. Bei den Ausschusssitzungen betragen die<br />

Sitzungsgelder für den Vorsitzenden TCHF 4 für eine Ganztagessitzung<br />

und TCHF 2 für eine Halbtagessitzung. Die Sitzungsgelder<br />

für die übrigen Mitglieder der Ausschüsse entsprechen denjenigen<br />

der Verwaltungsratssitzungen.<br />

Der Gesamtbetrag der Entschädigungen für den Verwaltungsrat<br />

sowie der Entschädigungsbetrag für die amtierenden und ehemaligen<br />

Mitglieder des Verwaltungsrates für die Geschäftsjahre <strong>2012</strong><br />

und 2011 sind auf Seite 75 der Jahresrechnung der Cham Paper<br />

Group Holding AG aufgeführt.<br />

Delegierter des Verwaltungsrates<br />

Der Delegierte des Verwaltungsrates erhält für seine operative<br />

Tätigkeit ein monatliches Grundgehalt in bar, dessen Höhe vom<br />

Personalausschuss vorgeschlagen und vom Verwaltungsrat beschlossen<br />

wurde. Details zur Entschädigung des Delegierten des<br />

Verwaltungsrats sind auf Seite 75 der Jahresrechnung der Cham<br />

Paper Group Holding AG aufgeführt.<br />

Übrige Mitglieder des Executive Committee<br />

Die Entschädigungsprinzipien für die Vergütungen an die übrigen<br />

Mitglieder des Executive Committee werden vom Personalausschuss<br />

jährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst. Lohnvergleiche<br />

oder Benchmarks werden dabei nicht systematisch<br />

beigezogen. Bei der Ausarbeitung der aktuell geltenden Entschädigungsprinzipien<br />

haben auch keine externen Berater mitgewirkt.<br />

Über die Entschädigungsprinzipien und die Vergütungen entscheidet<br />

letztlich der Verwaltungsrat. Dies gilt gleichermassen für die<br />

Zielsetzungen und die Höhe der erfolgsabhängigen Leistungsprämie<br />

für die übrigen Mitglieder des Executive Committee, die jährlich<br />

vom Personalausschuss ausgearbeitet und dem Verwaltungsrat<br />

zur Genehmigung vorgelegt werden. Sie gelten jeweils für ein<br />

Geschäftsjahr. Nach Ablauf des Geschäftsjahres wird die Zielerreichung<br />

von den gleichen Personen, welche die Ziele festgesetzt<br />

haben, ermittelt und bewertet. Die erfolgsabhängigen Leistungsprämien<br />

werden jeweils im April des folgenden Geschäftsjahres in<br />

bar und/oder wahlweise in Form von Aktien entrichtet (vgl. Kapitel<br />

5.2 Aktienbeteiligungsprogramm). Es liegt zudem im Ermessen<br />

und in der Kompetenz des Verwaltungsrates, den Mitgliedern des<br />

Executive Committee für ausserordentliche Arbeiten (z. B. Durchführung<br />

strategischer Projekte) einmalige, fallbezogene Sonderprämien<br />

zuzusprechen. Analog der Leistungsprämien werden die<br />

Rahmenbedingungen für allfällige Sonderprämien im Personalausschuss<br />

ausgearbeitet und vom Verwaltungsrat genehmigt.<br />

Die Entschädigung der übrigen Mitglieder des Executive Committee<br />

besteht aus einem Grundgehalt und einer erfolgsabhängigen<br />

Leistungsprämie. Das Grundgehalt beinhaltet ein Bruttosalär (Entschädigung<br />

vor Abzug der Sozialversicherungsbeiträge des Arbeitnehmers),<br />

Pauschalspesen und Naturalleistungen (Geschäftsfahrzeug).<br />

Im Rahmen eines Bonusplanes werden ausserdem<br />

jährlich Leistungsprämien an die übrigen Mitglieder des Executive<br />

Committee entrichtet. Die Höhe dieser Prämien hängt von der<br />

Erreichung der im Voraus festgelegten Ziele des Unternehmens<br />

und der individuellen Ziele der einzelnen Personen ab. Die erfolgsabhängige<br />

Leistungsprämie (Bonus) wird für jedes Mitglied des


Corporate Governance<br />

45<br />

Executive Committee prozentual zum Bruttosälar festgelegt. Sie<br />

beträgt maximal 30% des Bruttosalärs. Der Maximalbonus wird<br />

bei einem Zielerreichungsgrad von 130% und mehr ausgerichtet.<br />

Unterschreitet der Zielerreichungsgrad die Mindestvorgabe von<br />

70%, entfällt die Prämie. Die Zielsetzungen umfassen quantitative<br />

und qualitative Leistungsziele, wobei die quantitativen Leistungsziele<br />

mit 70% und die qualitativen Leistungsziele mit 30% gewichtet<br />

werden. Die quantitativen Leistungsziele (Unternehmensziele)<br />

basierten im Berichtsjahr auf der Erreichung folgender budgetierter<br />

Grössen: Betriebsgewinn, Kennzahlen des Nettoumlaufvermögens<br />

sowie Umsatzziele für ausgewählte strategische Bereiche.<br />

Die qualitativen Ziele (individuelle Ziele) beziehen sich in der Regel<br />

auf den Funktionsbereich des jeweiligen Mitglieds des Executive<br />

Committee und umfassen Leistungsziele mit klar messbaren Vorgaben.<br />

Die erfolgsabhängigen Leistungsprämien werden im April<br />

des Folgejahres in bar oder wahlweise in Form von Aktien entrichtet<br />

(vgl. Kapitel 5.2 Aktienbeteiligungsprogramm).<br />

Aufgrund der ausserordentlichen Situation, in der sich das Unternehmen<br />

im Berichtsjahr befand, hat der Verwaltungsrat entschieden,<br />

den Bonusplan für das Executive Committee zugunsten<br />

folgender Regelung auszusetzen: Den Mitgliedern des Executive<br />

Committee wurde eine Entschädigung von maximal 25% ihres<br />

Grundgehaltes in Aussicht gestellt, wobei die Auszahlung gestaffelt<br />

in zwei gleichen Teilen und zu 50% in Aktien erfolgen sollte<br />

(Modalitäten für die Berechnung der Aktienzuteilung s. Kapitel 5.2<br />

Aktienbeteiligungsprogramm). Die erste Tranche dieser Entschädigung<br />

war an keine Bedingungen geknüpft und wurde im September<br />

<strong>2012</strong> an alle Mitglieder des Executive Committee ausbezahlt,<br />

die zu diesem Zeitpunkt im Dienste des Unternehmens standen.<br />

Über die Auszahlung der zweiten Tranche, die wiederum zu 50%<br />

in bar und zu 50% in Aktien erfolgen soll, entscheidet der Verwaltungsrat<br />

im März 2013. Sie ist abhängig von der Erreichung ausgewählter,<br />

quantitativer Unternehmensziele. Anspruchsberechtigt<br />

sind diejenigen Mitglieder des Executive Committee, die per Ende<br />

Dezember <strong>2012</strong> in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis mit der<br />

Gesellschaft standen.<br />

Der Gesamtbetrag der Entschädigungen für die Mitglieder des<br />

Executive Committee, die Entschädigungen an ehemalige Geschäftsleitungsmitglieder<br />

und die höchste an ein Mitglied des<br />

Executive Committee bzw. der Geschäftsleitung ausgerichtete<br />

Entschädigung für die Geschäftsjahre <strong>2012</strong> und 2011 sind auf<br />

Seite 75 f. der Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding<br />

AG aufgeführt.<br />

5.2 Aktienbeteiligungsprogramm<br />

Im Geschäftsjahr 2010 wurde ein Aktienbeteiligungsprogramm für<br />

die Mitglieder des Verwaltungsrates und des Executive Committee<br />

eingeführt. Die Aktien für dieses Programm werden aus dem<br />

Eigenbestand der Gesellschaft ausgegeben.<br />

Im Rahmen dieses Aktienbeteiligungsprogramms legen die Mitglieder<br />

des Verwaltungsrates zu Beginn des Geschäftsjahres<br />

fest, welchen Anteil ihres Honorars für das laufende Geschäftsjahr<br />

sie in Form von Aktien beziehen möchten (25%, 50%, 75%<br />

oder 100%). Im Lauf des Jahres kann dieser Anteil für den Rest<br />

des Jahres noch geändert werden. Die Zuteilung der Aktien erfolgt<br />

üblicherweise per 31. Dezember des entsprechenden Jahres.<br />

Der zugrunde gelegte Aktienkurs für die Zuteilung der Aktien<br />

beruht auf dem gewichteten Durchschnittskurs des Vormonats,<br />

üblicherweise des Monats November. Die Aktien bleiben für ein<br />

Jahr nach der Zuteilung gesperrt. Während dieser Sperrfrist gilt<br />

ein Ausschluss der Ausübung der auf die betreffenden Aktien entfallenden<br />

Stimmrechte. Teilnahmeberechtigt sind alle Mitglieder<br />

des Verwaltungsrates, die im entsprechenden Geschäftsjahr ein<br />

volles Jahrespensum absolviert haben. Für diejenigen Anteile der<br />

Entschädigung, die in bar bezogen werden, gilt wie bisher eine<br />

quartalsweise Auszahlung.<br />

Die Mitglieder des Executive Committee haben die Möglichkeit,<br />

die ihnen zustehende erfolgsabhängige Leistungsprämie ganz<br />

oder teilweise (25%, 50%, 75% oder 100%) in Form von Aktien<br />

zu beziehen. Die Zuteilung der Aktien erfolgt üblicherweise per 30.<br />

April des nachfolgenden Jahres. Der zugrunde gelegte Aktienkurs<br />

für die Zuteilung der Aktien beruht auf dem gewichteten Durchschnittskurs<br />

des Vormonats, üblicherweise des Monats März. Die<br />

Aktien bleiben für ein Jahr nach der Zuteilung gesperrt. Während<br />

dieser Sperrfrist gilt ein Ausschluss der Ausübung der auf die betreffenden<br />

Aktien entfallenden Stimmrechte. Teilnahmeberechtigt<br />

sind alle Mitglieder des Executive Committee, die am 31. März des<br />

nachfolgenden Jahres in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis<br />

mit der Gesellschaft stehen.<br />

5.3 Aktienzuteilungen im Berichtsjahr<br />

Im Berichtsjahr wurden Mitgliedern des Verwaltungsrates oder<br />

diesen nahe stehenden Personen insgesamt 2'311 Aktien der<br />

Cham Paper Group Holding AG zugeteilt. Mitgliedern des Executive<br />

Committee oder diesen nahe stehenden Personen wurden im<br />

Berichtsjahr insgesamt 336 Aktien 3 zugeteilt.<br />

5.4 Abgangsentschädigungen<br />

Im Berichtsjahr wurden keine Abgangsentschädigungen ausbezahlt<br />

oder vereinbart.<br />

3 Davon 240 an im Lauf des Berichtsjahres ausgetretene Personen


46<br />

Corporate Governance<br />

6. Mitwirkungsrechte der Aktionäre<br />

Die Mitwirkungsrechte der Aktionäre sind in den Statuten der<br />

Cham Paper Group Holding AG geregelt. Die nachstehenden Ausführungen<br />

beinhalten Auszüge aus den Statuten der Cham Paper<br />

Group Holding AG. Eine vollständige Version der Statuten ist auf<br />

der Homepage in der Rubrik Investor Relations/Corporate Governance<br />

abrufbar 4 .<br />

6.1 Stimmrechtsbeschränkung und -vertretung<br />

Jede Namenaktie berechtigt an der Generalversammlung des Unternehmens<br />

zu einer Stimme. Stimmrechte können aber nur von<br />

Personen ausgeübt werden, deren Namenaktien im Aktienbuch<br />

der Cham Paper Group Holding AG mit Stimmrecht eingetragen<br />

sind. Gemäss aktienrechtlichen Bestimmungen bedarf diese Eintragung<br />

einer Erklärung, dass der Aktionär die Aktien in eigenem<br />

Namen und auf eigene Rechnung erworben hat. Gemäss Statuten<br />

kann der Verwaltungsrat die Eintragung ins Aktienbuch mit Stimmrecht<br />

nur verweigern:<br />

• soweit und solange die Anerkennung eines Erwerbers als Aktionär<br />

mit Stimmrecht die Gesellschaft daran hindern könnte, die<br />

durch Bundesgesetze, insbesondere das Bundesgesetz über<br />

den Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland, geforderten<br />

Nachweise schweizerischer Beherrschung zu erbringen<br />

oder<br />

• wenn der Erwerber selbst auf Verlangen der Gesellschaft nicht<br />

ausdrücklich erklärt, die Aktien in eigenem Namen und auf eigene<br />

Rechnung zu erwerben.<br />

In den Jahren <strong>2012</strong> und 2011 wurden keine diesbezüglichen<br />

Stimmrechtsbeschränkungen vorgenommen.<br />

Ein Aktionär kann sich an der Generalversammlung nur durch<br />

seinen gesetzlichen Vertreter, einen anderen stimmberechtigten<br />

Aktionär, die Cham Paper Group Holding AG als Organvertreterin,<br />

den unabhängigen Stimmrechtsvertreter oder einen Depotvertreter<br />

vertreten lassen.<br />

6.2 Statutarische Quoren<br />

Die Statuten der Cham Paper Group Holding AG sehen keine speziellen<br />

Quoren vor, die über die aktienrechtlichen Bestimmungen<br />

hinausgehen.<br />

6.3 Einberufung der Generalversammlung<br />

Die Einberufung der Generalversammlung richtet sich nach den<br />

gesetzlichen Vorschriften.<br />

6.4 Traktandierung<br />

Aktionäre, die Aktien im Nennwert von mindestens einer Million<br />

Franken vertreten, können schriftlich unter Angabe des Antrages<br />

die Traktandierung eines Verhandlungsgegenstandes verlangen.<br />

Ein solcher Antrag muss mindestens sechzig Tage vor der Generalversammlung<br />

schriftlich beim Verwaltungsrat eingereicht werden.<br />

6.5 Eintragung ins Aktienbuch<br />

Aktionäre können jederzeit eine Eintragung im Aktienbuch verlangen.<br />

In der Regel können Aktionäre bis eine Woche vor der Generalversammlung<br />

in das Aktienbuch eingetragen werden.<br />

7. Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen<br />

7.1 Angebotspflicht<br />

Bezüglich Angebotspflicht besteht keine statutarische Regelung.<br />

Es gilt die gesetzliche Regelung.<br />

7.2 Kontrollwechselklausel<br />

Es bestehen keine Kontrollwechselklauseln mit Mitgliedern des<br />

Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung.<br />

8. Revisionsstelle<br />

8.1 Dauer des Mandats und Amtsdauer des leitenden<br />

Revisors<br />

PricewaterhouseCoopers, Zug, ist seit 2010 mit dem Mandat als<br />

gesetzliche Revisionsstelle und Konzernprüfer betraut. Norbert<br />

Kühnis, verantwortlicher leitender Prüfer, trat sein Amt im selben<br />

Jahr (2010) an. Das Mandat der Revisionsstelle wird jedes Jahr<br />

ausgesprochen und ist jedes Jahr zu erneuern. Der Konzernprüfer<br />

und die Revisionsstelle werden jährlich von der Generalversammlung<br />

neu gewählt.<br />

8.2 Revisionshonorar und zusätzliche Honorare<br />

Folgende Honorare wurden von PricewaterhouseCoopers, Zug,<br />

als Konzernprüfer und Revisionsstelle der Cham Paper Group Holding<br />

AG und ihrer Tochtergesellschaften für ihre Dienstleistungen<br />

in Rechnung gestellt:<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

2011<br />

TCHF<br />

Ordentliche Revisionen 164 171<br />

Revisionsnahe Honorare 23 –<br />

Steuerberatung – –<br />

Total 187 171<br />

4 http://ir.champaper.com/cgi-bin/show.ssp?id=730&companyName=cha<br />

mpaper&language=German


Corporate Governance<br />

47<br />

Ordentliche Revisionshonorare umfassen Prüfungsdienstleistungen,<br />

die jedes Jahr durchgeführt werden, um ein Urteil zur<br />

Konzernrechnung abzugeben sowie um Berichte zu den lokal erforderlichen<br />

statutarischen Jahresrechnungen der Konzerngesellschaften<br />

zu erstellen.<br />

Revisionsnahe Honorare umfassen andere Bestätigungsdienstleistungen<br />

der Revisionsstelle, die nicht notwendigerweise durch den<br />

Konzernprüfer erbracht werden müssen.<br />

Steuerdienstleistungen umfassen alle Dienstleistungen, die durch<br />

die Steuerabteilung des Konzernprüfers erbracht werden, abgesehen<br />

von denen, die im Zusammenhang mit der Revision stehen.<br />

Steuerdienstleistungen betreffen die Einhaltung der Steuergesetze,<br />

die Steuerplanung und die Steuerberatung.<br />

8.3 Informationsinstrumente der externen Revison<br />

Die Revisionsstelle nimmt normalerweise an den Sitzungen des<br />

Prüfungsausschusses teil. Sie erteilt mündlichen und schriftlichen<br />

Bericht über die Resultate ihrer Prüfungen. Die Bewertung und<br />

Kontrolle der Revisionsstelle erfolgt durch den Prüfungsausschuss,<br />

der Empfehlungen zuhanden des Verwaltungsrates abgibt. Insbesondere<br />

beurteilt der Prüfungsausschuss die Leistungen, die Honorierung<br />

und die Unabhängigkeit der Revisionsstelle. Insgesamt<br />

hat die Revisionsstelle im Jahr <strong>2012</strong> an drei Halbtagessitzungen<br />

des Prüfungsausschusses teilgenommen.<br />

10. Kontaktadressen und Kalender<br />

Aktienregister<br />

Franziska Stöckli<br />

Fabrikstrasse, CH-6330 Cham<br />

aktienregister@cham-group.com<br />

Telefon +41 41 785 34 03<br />

Medien- und IR-Stelle<br />

Edwin van der Geest / Philippe Blangey<br />

media@cham-group.com oder<br />

investor@cham-group.com<br />

Telefon +41 43 268 32 32<br />

Generalversammlung<br />

1. Mai 2013, Lorzensaal, Cham<br />

Finanzberichterstattung<br />

1. Halbjahr 2013: 23. August 2013<br />

Geschäftsjahr 2013: 19. März 2014<br />

9. Informationspolitik<br />

Die Cham Paper Group informiert in deutscher Sprache mit einem<br />

Halbjahresbericht und einem <strong>Geschäftsbericht</strong> in gedruckter und<br />

elektronischer Form. Die Berichte werden im Sinne einer ökonomischen<br />

und ökologischen Optimierung nur auf ausdrücklichen<br />

Wunsch in gedruckter Form per Post verschickt. Kursrelevante<br />

Tatsachen werden im Rahmen der Ad hoc-Publizität veröffentlicht<br />

(deutsch und englisch).<br />

Auf der Website www.cham-group.com in der Rubrik „Investor<br />

Relations“ finden Sie laufend aktualisierte Informationen über das<br />

Unternehmen, die Aktie, Analystenmeinungen, Medienartikel, Termine<br />

sowie Antworten auf häufige Fragen. Ein regelmässig aktualisiertes<br />

Investorenhandbuch vermittelt zudem einen vertieften<br />

Einblick in die Strategie, die Märkte und das Wettbewerbsumfeld<br />

der Cham Paper Group. Auf der Website können Sie sich auch für<br />

den Email-Newsletter einschreiben, damit Sie zeitgleich mit den<br />

Medien über Resultate und Neuigkeiten informiert werden.


48<br />

Konsolidierte Jahresrechnung<br />

Konzernrechnung der Cham Paper Group<br />

Konsolidierte Erfolgsrechnung<br />

01. Januar – 31. Dezember<br />

Erläuter ungen<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

2011<br />

TCHF<br />

Veränder ung<br />

%<br />

Nettoumsatz 3 279'737 309'276 –9.6<br />

Kosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen –253'703 –284'904 –11.0<br />

Bruttogewinn 26'034 24'372 6.8<br />

Administrations- und Verwaltungsaufwand –14'507 –18'522 –21.7<br />

Marketing-, Verkaufs-, Forschungs- und Entwicklungsaufwand –13'293 –15'647 –15.0<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 6 –514 –1'035 –50.3<br />

Sonstige betriebliche Erträge 6 3'003 2'757 8.9<br />

Betriebsgewinn / (-verlust) (EBIT) vor Restrukturierung 723 –8'075 n/a<br />

Restrukturierungsaufwendungen 7 2'484 –80'448 n/a<br />

Betriebsgewinn / (-verlust) (EBIT) nach Restrukturierung 3'207 –88'524 n/a<br />

Finanzergebnis 8 –2'149 –2'342 –8.2<br />

Fremdwährungsdifferenzen –648 204 n/a<br />

Gewinn / (Verlust) vor Steuern 410 –90'662 n/a<br />

Ertragssteuern 9 –1'644 –1'424 15.4<br />

(Konzernverlust) –1'234 –92'086 –98.7<br />

Gewinn / (Verlust) pro Aktie, unverwässert<br />

Erläuter ungen<br />

(Verlust) pro Aktie, unverwässert 10 –1.76 –131.83<br />

Total 10 –1.76 –131.83<br />

<strong>2012</strong><br />

CHF<br />

2011<br />

CHF<br />

Die Erläuterungen im Anhang sind Bestandteil der Konzernrechnung.


Konsolidierte Jahresrechnung<br />

49<br />

Konsolidierte Bilanz<br />

Erläuterungen<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

31.12.2011<br />

TCHF<br />

Aktiven<br />

Flüssige Mittel 11 49'010 48'751<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 13 54'563 61'801<br />

Sonstige kurzfristige Forderungen 15 5'337 7'478<br />

Vorräte 14 51'259 44'543<br />

Aktive Rechnungsabgrenzung 1'067 2'086<br />

Total Umlaufvermögen 161'236 164'659<br />

Sachanlagen 16 82'847 90'530<br />

Immaterielle Anlagen 17 3'054 3'435<br />

Finanzanlagen 620 635<br />

Latente Steuerguthaben 9 250 942<br />

Total Anlagevermögen 86'771 95'542<br />

Total Aktiven 248'007 260'201<br />

Passiven<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 38'147 32'305<br />

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten und derivative Finanzinstrumente 18 35'745 39'434<br />

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 19 3'838 5'049<br />

Kurzfristige Rückstellungen 20 9'697 10'663<br />

Passive Rechnungsabgrenzung 12'425 12'144<br />

Total kurzfristige Verbindlichkeiten 99'852 99'595<br />

Langfristige Finanzverbindlichkeiten 18 31'307 35'821<br />

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 150 498<br />

Latente Steuerverbindlichkeiten 2'260 2'108<br />

Personalvorsorgeverpflichtungen 21 4'143 4'326<br />

Langfristige Rückstellungen 20 9'449 15'960<br />

Total langfristige Verbindlichkeiten 47'309 58'443<br />

Total Fremdkapital 147'161 158'038<br />

Aktienkapital 22 48'425 48'425<br />

Kapitalreserven 41'462 42'062<br />

Eigene Aktien 22 –12'596 –13'610<br />

Gewinnreserven 23'555 25'286<br />

Total Eigenkapital 100'846 102'163<br />

Total Passiven 248'007 260'201<br />

Die Erläuterungen im Anhang sind Bestandteil der Konzernrechnung.


50<br />

Konsolidierte Jahresrechnung<br />

Konsolidierte Geldflussrechnung<br />

Erläuterungen<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

(Verlust) –1'234 –92'086<br />

Abschreibungen 5 13'937 19'762<br />

Wertbeeinträchtigungen (Impairments) 6 – 54'073<br />

Verlust aus Verkauf von Anlagevermögen 7 – 230<br />

Abnahme / (Zunahme) Rückstellungen (inkl. latente Steuern) –6'338 26'319<br />

(Abnahme) Personalvorsorgeverpflichtungen 21 –144 –368<br />

Andere nicht liquiditätswirksame Positionen –2 313<br />

Abnahme / (Zunahme) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6'882 –1'703<br />

Zunahme / (Abnahme) Vorräte –6'921 14'678<br />

Zunahme / (Abnahme) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6'052 –4'469<br />

Abnahme / (Zunahme) sonstige Forderungen und aktive Rechnungsabgrenzungen 3'146 –737<br />

Abnahme / (Zunahme) sonstige Verbindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzung –852 1'547<br />

Total Geldfluss aus Geschäftstätigkeit 14'526 17'559<br />

Kauf von Sachanlagen 16 –6'036 –19'462<br />

2011<br />

TCHF<br />

Verkauf von Sachanlagen 16 – 329<br />

Kauf von immateriellen Anlagevermögen 17 –431 –2'662<br />

Total Geldfluss aus Investitionsätigkeit –6'467 –21'795<br />

Free Cash Flow 8'059 –4'238<br />

(Rückzahlung) kurzfristige Finanzverbindlichkeiten –14'049 –9'200<br />

Aufnahme langfristige Finanzverbindlichkeiten 6'624 4'000<br />

(Rückzahlung) sonstige langfristige Verbindlichkeiten –348 –<br />

Bardividendenausschüttung – –3'482<br />

Total Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit –7'773 –8'682<br />

Umrechnungsdifferenzen auf flüssige Mittel –27 –78<br />

Zunahme / (Abnahme) flüssige Mittel 286 –12'918<br />

Flüssige Mittel per 1. Januar 48'751 61'747<br />

Flüssige Mittel per 31. Dezember 49'010 48'751<br />

Die Erläuterungen im Anhang sind Bestandteil der Konzernrechnung.


Konsolidierte Jahresrechnung<br />

51<br />

Eigenkapitalnachweis<br />

Aktien kapital<br />

TCHF<br />

Kapitalreserven<br />

TCHF<br />

Eigene<br />

Aktien<br />

TCHF<br />

Umrechnungsdifferenzen<br />

TCHF<br />

Gewinnreserven<br />

Marktwertanpassungen<br />

TCHF<br />

Einbe hal tene<br />

Gewinne<br />

TCHF<br />

Eigenkapital per 1. Januar <strong>2012</strong> 48'425 42'062 –13'610 –8'244 0 33'530 102'163<br />

Cash Flow Hedges<br />

Im Eigenkapital erfasster Gewinn – – – – 47 – 47<br />

In die Erfolgsrechnung<br />

transferierte Gewinne – – – – –344 – –344<br />

Konzernverlust – – – – – –1'234 –1'234<br />

Aktienbeteiligungsprogramm – –600 1'014 – – – 414<br />

Umrechnungsdifferenzen – –200 – – –200<br />

Eigenkapital per 31. Dezember <strong>2012</strong> 48'425 41'462 –12'596 –8'444 –297 32'296 100'846<br />

Total<br />

TCHF<br />

Aktien kapital<br />

TCHF<br />

Kapitalreserven<br />

TCHF<br />

Eigene<br />

Aktien<br />

TCHF<br />

Umrechnungsdifferenzen<br />

TCHF<br />

Gewinnreserven<br />

Marktwertanpassungen<br />

TCHF<br />

Einbe hal tene<br />

Gewinne<br />

TCHF<br />

Eigenkapital per 1. Januar 2011 48'425 42'682 –14'630 –7'400 –309 129'098 197'866<br />

Cash Flow Hedges<br />

Im Eigenkapital erfasster Gewinn – – – – 3'938 – 3'938<br />

In die Erfolgsrechnung<br />

transferierte Gewinne – – – – –3'629 – –3'629<br />

Konzernverlust – – – – – –92'086 –92'086<br />

Dividende – – – – – –3'482 –3'482<br />

Aktienbeteiligungsprogramm – –620 1'020 – – – 400<br />

Umrechnungsdifferenzen – – – –844 – – –844<br />

Eigenkapital per 31. Dezember 2011 48'425 42'062 –13'610 –8'244 – 33'530 102'163<br />

Total<br />

TCHF<br />

Die Erläuterungen im Anhang sind Bestandteil der Konzernrechnung.


52<br />

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

1. Bewertungs- und Bilanzierungsmethoden<br />

1.1 Allgemeines<br />

Die konsolidierte Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding<br />

AG und ihrer Tochtergesellschaften („Konzern“ oder „Cham Paper<br />

Group“) wurde in Übereinstimmung mit den gesamten Fachempfehlungen<br />

zur Rechnungslegung Swiss GAAP FER (Swiss GAAP<br />

FER) erstellt und entspricht dem schweizerischen Gesetz. Auf<br />

dieser Grundlage wurden die internen Gliederungs-, Bewertungsund<br />

Offenlegungsvorschriften erstellt, die einheitlich angewandt<br />

werden. Die konsolidierte Jahresrechnung vermittelt ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage. Sie basiert auf historischen Kosten, mit<br />

Ausnahme bestimmter Positionen wie derivative Finanzinstrumente<br />

und Wertschriften, welche zu aktuellen Werten bilanziert<br />

werden. Bei der Erstellung der vorliegenden konsolidierten Jahresrechnung<br />

wurden sämtliche für die Cham Paper Group relevanten<br />

Swiss GAAP FER Standards angewendet, die für Berichtsperioden<br />

beginnend per 1. Januar <strong>2012</strong> gültig sind.<br />

Die konsolidierte Jahresrechnung der Cham Paper Group wurde<br />

am 19. März 2013 vom Verwaltungsrat genehmigt und bedarf der<br />

Genehmigung durch die Generalversammlung am 1. Mai 2013.<br />

1.2 Konsolidierungskreis und -methode<br />

Die konsolidierte Jahresrechnung der Cham Paper Group umfasst<br />

die konsolidierten Abschlüsse der Cham Paper Group Holding AG<br />

und ihrer Tochtergesellschaften. Die Tochtergesellschaften, die<br />

den Konsolidierungskreis bilden, sind in Erläuterung 27 aufgeführt.<br />

Tochtergesellschaften sind Gesellschaften, die durch die Cham<br />

Paper Group Holding AG direkt oder indirekt kontrolliert werden.<br />

Kontrolle bedeutet die Möglichkeit der Beherrschung der finanziellen<br />

und operativen Geschäftstätigkeit, um daraus entsprechenden<br />

Nutzen ziehen zu können. Dies ist üblicherweise der Fall, wenn<br />

die Cham Paper Group Holding AG direkt oder indirekt mehr als<br />

50% der Stimmrechte einer Gesellschaft besitzt. Die Anteile der<br />

Minderheitsaktionäre am Nettovermögen und am Geschäftsergebnis<br />

werden gesondert ausgewiesen. Während des Geschäftsjahres<br />

erworbene oder verkaufte Gesellschaften sind im<br />

Konzernabschluss ab bzw. bis zum Zeitpunkt des Übergangs der<br />

Kontrolle eingeschlossen. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach<br />

der Erwerbsmethode (Purchase-Methode). Auf den Zeitpunkt des<br />

Erwerbs einer Gesellschaft werden die übernommenen Nettoaktiven<br />

zu aktuellen Werten bewertet. Ein sich aus der Differenz<br />

zwischen den Erwerbskosten und den neu bewerteten Nettoaktiven<br />

der erworbenen Gesellschaft ergebender Überschuss wird als<br />

Goodwill bezeichnet. Der Goodwill wird im Zeitpunkt des Erwerbs<br />

erfolgsneutral mit dem Eigenkapital verrechnet. Die Auswirkungen<br />

einer theoretischen Aktivierung sind im Anhang der konsolidierten<br />

Jahresrechnung dargestellt.<br />

Konzerninterne Transaktionen und Beziehungen sowie Zwischengewinne<br />

werden eliminiert.<br />

Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften, auf welche die<br />

Cham Paper Group Holding AG lediglich einen massgebenden Einfluss<br />

hat (üblicherweise mit Stimmrechtsanteilen zwischen 20%<br />

und 50%), über die sie aber keine Kontrolle ausübt, werden nach<br />

der Equity-Methode bewertet und als Beteiligungen an assoziierten<br />

Gesellschaften in der Bilanz ausgewiesen. Der Anteil der<br />

Cham Paper Group Holding AG am Ergebnis der assoziierten Gesellschaften<br />

wird nach Abzug der darauf entfallenden Steuern berechnet<br />

und ist in einer separaten Position in der Erfolgsrechnung<br />

ausgewiesen. Minderheitsbeteiligungen von weniger als 20%<br />

werden zum Anschaffungswert abzüglich betriebswirtschaftlich<br />

notwendiger Wertberichtigungen bilanziert.<br />

1.3 Fremdwährungsumrechnungen<br />

Die einzelnen Tochtergesellschaften erstellen ihre Abschlüsse in<br />

Lokalwährungen. Die Lokalwährung (funktionale Währung) entspricht<br />

grundsätzlich der Währung des primären wirtschaftlichen<br />

Umfelds, in dem die Gesellschaft operiert.<br />

Transaktionen in Fremdwährungen in den Tochtergesellschaften<br />

werden zum jeweils massgebenden Tageskurs zum Zeitpunkt<br />

der Transaktion umgerechnet. Kursgewinne und -verluste aus<br />

Transaktionen in Fremdwährungen sowie aus Anpassungen von<br />

Fremdwährungsbeständen am Bilanzstichtag werden erfolgswirksam<br />

erfasst. Fremdwährungseffekte auf langfristigen konzerninternen<br />

Darlehen mit Eigenkapitalcharakter werden erfolgsneutral<br />

im Eigenkapital erfasst.<br />

Die Berichtswährung der konsolidierten Jahresrechnung ist<br />

Schweizer Franken. Die Jahresrechnungen der ausländischen<br />

Tochtergesellschaften in Fremdwährungen werden wie folgt in<br />

Schweizer Franken umgerechnet: Die Positionen der Bilanz werden<br />

zum Jahresendkurs, das Eigenkapital zu historischen Kursen,<br />

die Positionen der Erfolgsrechnung und der Geldflussrechnung<br />

zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Die aus der Umrechnung<br />

der Bilanz und Erfolgsrechnung resultierenden Umrechnungsdifferenzen<br />

werden über das Eigenkapital erfasst. Beim<br />

Verkauf einer Gesellschaft werden die kumulierten Umrechnungsdifferenzen<br />

als Teil des Gewinnes und Verlustes aus der Veräusserung<br />

der Gesellschaft erfolgswirksam erfasst.<br />

Für die wichtigsten Währungen wurden folgende Fremdwährungsumrechnungskurse<br />

verwendet:<br />

Währungskurse<br />

Jahresendkurse<br />

für Bilanz<br />

Jahresdurchschnittskurse<br />

für Erfolgsrechnung und<br />

Geldflussrechnung<br />

CHF für <strong>2012</strong> 2011 <strong>2012</strong> 2011<br />

1 EUR 1.21 1.22 1.21 1.23<br />

1 USD 0.91 0.94 0.94 0.89<br />

1 GBP 1.48 1.46 1.49 1.42


Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

53<br />

1.4 Erfassung der Umsätze<br />

Der Umsatz umfasst sämtliche mit Warenlieferungen und Dienstleistungen<br />

an Dritte erzielte Verkaufserlöse nach Abzug von Preisnachlässen,<br />

Rabatten, Skonti, Transportkosten und Mehrwertsteuern.<br />

Verkaufserlöse werden grundsätzlich in der Erfolgsrechnung<br />

erfasst, sobald die Lieferung der Ware erfolgt ist und Nutzen und<br />

Gefahr an den Käufer übergegangen sind respektive die Dienstleistung<br />

erbracht ist. Erlöse, welche die Kosten der verkauften Produkte<br />

mindern, werden mit der entsprechenden Position verrechnet.<br />

1.5 Flüssige Mittel<br />

Flüssige Mittel enthalten Kassenbestände, Bank- und Postcheckguthaben<br />

sowie sonstige kurzfristige Geldanlagen wie Callgelder<br />

und Festgeldanlagen mit einer ursprünglichen Restlaufzeit von drei<br />

Monaten oder weniger, die jederzeit in zum Voraus bestimmbare<br />

Zahlungsmittelbeträge umgewandelt werden können. Diese Definition<br />

wird auch in der Geldflussrechnung angewandt. Die flüssigen<br />

Mittel werden zu Nominalwerten ausgewiesen.<br />

1.6 Wertschriften<br />

Wertschriften des Umlaufvermögens werden zu aktuellen Werten<br />

bewertet. Bei kotierten Wertschriften entspricht dies dem<br />

Börsenkurs am Bilanzstichtag. Nicht kotierte Wertschriften des<br />

Umlaufvermögens sind zu Anschaffungskosten abzüglich allfälliger<br />

Wertberichtigungen bilanziert. Wertveränderungen werden im<br />

Periodenergebnis erfasst.<br />

1.7 Derivative Finanzinstrumente und Absicherungsgeschäfte<br />

Der Konzern verwendet derivative Finanzinstrumente hauptsächlich,<br />

um sich gegen die Risiken aus Veränderungen von Zinssätzen,<br />

Fremdwährungen und Zellstoffpreisen abzusichern. Derivative Finanzinstrumente<br />

umfassen vor allem Devisentermingeschäfte,<br />

Zinsfutures sowie Zellstoff Swaps.<br />

Derivative Finanzinstrumente werden nach unterschiedlichen Motiven<br />

differenziert: Derivate zu Handelszwecken sind zu dem am<br />

Bilanzstichtag jeweils gültigen aktuellen Wert bilanziert. Die Änderungen<br />

der Werte seit der letzten Bewertung werden im Periodenergebnis<br />

erfasst. Derivate zu Absicherungszwecken werden<br />

ebenfalls zu aktuellen Werten bewertet. Die Wertveränderungen<br />

von Derivaten, die als Absicherungsinstrumente von zukünftigen<br />

Geldflüssen eingestuft werden, werden erfolgsneutral im Eigenkapital<br />

in der Position Marktwertanpassungen erfasst. Im Eigenkapital<br />

erfasste Wertveränderungen des Absicherungsgeschäftes<br />

werden in derjenigen Periode in der Erfolgsrechnung erfasst, in<br />

der die Geldflüsse aus dem abgesicherten Grundgeschäft erfolgswirksam<br />

werden.<br />

1.8 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zum ursprünglichen<br />

Rechnungsbetrag abzüglich Wertberichtigungen für<br />

zweifelhafte Forderungen bilanziert. Wertberichtigungen für zweifelhafte<br />

Forderungen werden gebildet, sofern Anzeichen dafür<br />

bestehen. Der Buchwert der Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen wird über Wertberichtigungen reduziert. Der erwartete<br />

Verlust wird der Position Nettoumsatz in der konsolidierten<br />

Erfolgsrechnung belastet. Uneinbringliche Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen werden über die Wertberichtigungen bzw.<br />

über die Erfolgsrechnung ausgebucht.<br />

1.9 Vorräte<br />

Die Bilanzierung der Warenvorräte erfolgt zu Anschaffungs- oder<br />

Herstellkosten oder zum niedrigeren Netto-Marktwert. Die Bewertung<br />

erfolgt nach der Durchschnittswertmethode. Die Herstellkosten<br />

der Halb- und Fertigfabrikate umfassen Roh- und<br />

Hilfsmaterialkosten, direkte Lohnkosten, andere direkt zurechenbare<br />

Kosten sowie mit der Herstellung zusammenhängende Produktionsgemeinkosten.<br />

Finanzierungskosten werden nicht in die<br />

Herstellkosten einbezogen. Skonti werden als Anschaffungspreisminderung<br />

erfasst. Der Netto-Marktwert entspricht dem geschätzten<br />

Verkaufserlös abzüglich der Kosten für die Fertigstellung und<br />

den Verkauf der Produkte. Bei schwer verkäuflichen Warenvorräten<br />

und bei Vorräten mit niedrigeren Netto-Marktwerten werden<br />

Wertberichtigungen vorgenommen. Der Konzern legt die Wertberichtigung<br />

für schwer verkäufliche Warenvorräte anhand von Erfahrungswerten<br />

fest. Der entsprechend erwartete Verlust wird der<br />

Position „Kosten der verkauften Produkte“ in der konsolidierten<br />

Erfolgsrechnung belastet. Wenn absehbar ist, dass die wertberichtigten<br />

Warenvorräte genutzt werden können, wird die Wertberichtigung<br />

durch Zuschreibung des Vorratsvermögens bis zum tieferen<br />

Wert aus geschätztem Netto-Marktwert oder ursprünglichen Anschaffungs-<br />

oder Herstellkosten rückgängig gemacht.<br />

Erhaltene Anzahlungen von Kunden für Vorräte werden unter den<br />

sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Geleistete<br />

Anzahlungen für die Lieferungen von Vermögensgegenständen<br />

des Vorratsvermögens werden unter den Vorräten ausgewiesen.<br />

1.10 Finanzanlagen<br />

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten abzüglich betriebswirtschaftlich<br />

notwendiger Wertberichtigungen bilanziert.<br />

Die Erfassung von Wertberichtigungen erfolgt erfolgswirksam im<br />

Periodenergebnis.


54<br />

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

1.11 Sachanlagen<br />

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellkosten abzüglich<br />

notwendiger Abschreibungen sowie allfälliger Wertminderungen<br />

bewertet. Sachanlagen werden linear über die jeweilige geschätzte<br />

wirtschaftliche Nutzungsdauer wie folgt abgeschrieben:<br />

Jahre<br />

Jahre<br />

Betriebsgebäude 25 Betriebseinrichtungen 5<br />

Maschinen 10 Fahrzeuge 5<br />

Grossanlagen 20 IT-Hardware 5<br />

Land und unbebaute Grundstücke werden nicht abgeschrieben.<br />

Dabei handelt es sich nicht um Landreserven, die zu Renditezwecken<br />

gehalten werden. Sofern Sachanlagen aus wesentlichen<br />

Komponenten bestehen, die eine unterschiedliche wirtschaftliche<br />

Nutzungsdauer aufweisen, werden diese getrennt abgeschrieben.<br />

Reparatur- und Unterhaltskosten ohne Erhöhung des bisherigen<br />

Markt- bzw. Nutzwertes werden periodengerecht der Erfolgsrechnung<br />

belastet. Wertvermehrende Aufwendungen, die den Marktwert<br />

oder den wirtschaftlichen Nutzen einer Sachanlage verlängern,<br />

werden aktiviert und über max. 10 Jahre abgeschrieben.<br />

Leasing von Sachanlagevermögen, bei welchem dem Konzern im<br />

Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und<br />

Chancen übertragen werden, wird als Finanzierungsleasing (finance<br />

lease) klassifiziert. Mittels Finanzierungsleasing erworbenes Sachanlagevermögen<br />

wird zu Beginn des Leasingverhältnisses zum<br />

jeweils niedrigeren Betrag aus dem Anschaffungs- bzw. Netto-<br />

Markwert der geleasten Anlage und dem Barwert der künftigen<br />

Leasingzahlungen aktiviert und anschliessend über den kürzeren<br />

der beiden Zeiträume, Leasinglaufzeit oder erwartete Nutzungsdauer,<br />

abgeschrieben. Die Leasingverpflichtungen exklusive Finanzierungskosten<br />

werden entsprechend ihrer Fälligkeit unter den kurzbzw.<br />

langfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.<br />

1.12 Goodwill und immaterielle Anlagen<br />

Goodwill, der aus Akquisitionen entsteht, wird zum Zeitpunkt des<br />

Erwerbs erfolgsneutral mit dem Eigenkapital verrechnet. Die Auswirkungen<br />

einer theoretischen Aktivierung sind im Anhang der<br />

konsolidierten Jahresrechnung dargestellt.<br />

Erworbene immaterielle Anlagen beinhalten Informatik-Software,<br />

Markenrechte und Lizenzen und werden bilanziert, wenn diese<br />

über mehrere Jahre einen für die Gesellschaft messbaren Nutzen<br />

bringen werden. Die Bilanzierung erfolgt zu Anschaffungskosten<br />

abzüglich linearer Abschreibung über max. 5 Jahre unter Berücksichtigung<br />

allfälliger zusätzlicher Wertminderungen. Immaterielle<br />

Werte, die im Zusammenhang mit dem Erwerb einer Gesellschaft<br />

stehen, werden im Zugangszeitpunkt als immaterielle Anlagen zu<br />

deren aktuellen Werten bilanziert. Die Amortisation erfolgt linear<br />

über die entsprechende geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer<br />

von max. 5 Jahren unter Berücksichtigung allfälliger zusätzlicher<br />

Wertminderungen. Die jeweilige geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer<br />

der immateriellen Anlagen wird regelmässig überprüft.<br />

1.13 Wertbeeinträchtigung (Impairment)<br />

Bei allen Aktiven wird auf jeden Bilanzstichtag geprüft, ob Anzeichen<br />

für eine Wertbeeinträchtigung (Impairment) vorliegen. Bestehen<br />

Anzeichen für eine mögliche Wertminderung eines Aktivums,<br />

wird der erzielbare Betrag (recoverable amount) des Aktivums ermittelt<br />

und eine Beurteilung der Wertminderung vorgenommen.<br />

Liegt der geschätzte erzielbare Betrag des Aktivums, der dem<br />

höheren der beiden Beträge aus Netto-Marktwert und Nutzwert<br />

des Vermögenswertes entspricht, unter seinem Buchwert, dann<br />

wird der Buchwert des Aktivums auf den geschätzten erzielbaren<br />

Betrag in derselben Periode, in der die Wertberichtigung festgestellt<br />

wurde, erfolgswirksam verringert. Der Netto-Marktwert ist<br />

der zwischen unabhängigen Dritten erzielbare Preis abzüglich der<br />

damit verbundenen Verkaufsaufwendungen. Der Nutzwert wird<br />

basierend auf den zukünftigen geschätzten Geldflüssen aus der<br />

Nutzung des Aktivums, einschliesslich eines allfälligen Geldflusses<br />

am Ende der Nutzungsdauer, unter Anwendung eines angemessenen<br />

langfristigen Zinssatzes diskontiert.<br />

1.14 Verbindlichkeiten<br />

Die Bewertung von Verbindlichkeiten erfolgt zum Nominalwert.<br />

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten sind innerhalb eines Jahres<br />

entweder fällig oder erneuerbar, es sei denn der Konzern verfügt<br />

über ein uneingeschränktes Recht, die Fälligkeit um mehr als 12<br />

Monate nach dem Bilanzstichtag hinauszuschieben.<br />

1.15 Aktuelle Werte<br />

Der aktuelle Wert (Verkehrswert oder Netto-Marktwert) ist jener<br />

Betrag, zu dem ein Vermögenswert, eine Verbindlichkeit oder<br />

ein Finanzinstrument zwischen sachverständigen, vertragswilligen<br />

und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern getauscht<br />

werden könnte. Der aktuelle Wert von öffentlich gehandelten und<br />

handelbaren Finanzinstrumenten wird aufgrund des Börsenkurses<br />

bestimmt. Der aktuelle Wert von nicht gehandelten Finanzinstrumenten<br />

wird durch Anwendung anerkannter Bewertungsmethoden<br />

wie der Diskontierung des erwarteten Cashflows bestimmt.<br />

Es wird angenommen, dass die fortgeführten Anschaffungskosten<br />

von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten mit einer<br />

Restlaufzeit von weniger als einem Jahr in etwa dem aktuellen<br />

Wert entsprechen.<br />

1.16 Steuern<br />

Ertragssteuern beinhalten sämtliche laufenden und latenten<br />

Steuern, die auf den steuerbaren Ergebnissen der Tochtergesellschaften<br />

nach den lokalen Steuervorschriften erhoben werden,<br />

einschliesslich der auf Gewinnausschüttungen innerhalb des Konzerns<br />

zu entrichtenden Quellensteuer. Ertragssteuern werden in<br />

der Erfolgsrechnung erfasst, mit Ausnahme von latenten Steuern<br />

für direkt im Eigenkapital erfasste Transaktionen. Kapital- und Liegenschaftssteuern<br />

werden im sonstigen betrieblichen Aufwand<br />

ausgewiesen.


Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

55<br />

Guthaben und Verbindlichkeiten für latente Ertragssteuern werden<br />

für die ertragssteuerrechtlichen Auswirkungen der zeitlich<br />

befristeten Bewertungsabweichungen zwischen den steuerlichen<br />

Vermögenswerten und Verbindlichkeiten und ihren Buchwerten<br />

in der Berichterstattung an den Konzern erfasst. Die Bemessung<br />

der latenten Ertragssteuern richtet sich nach den am Bilanzstichtag<br />

gültigen oder angekündigten Steuersätzen der Länder, in denen<br />

der Konzern tätig ist. Die Aktivierung latenter Steueransprüche aus<br />

steuerlichen Verlustvorträgen erfolgt nur, wenn es als sehr wahrscheinlich<br />

erachtet wird, dass in Zukunft genügend steuerliche Gewinne<br />

erzielt werden, gegen welche die steuerlichen Verlustvorträge<br />

verrechnet werden können.<br />

Guthaben und Verbindlichkeiten aus laufenden und latenten Ertragssteuern<br />

werden gegeneinander verrechnet, sofern die Ertragssteuern<br />

von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden und<br />

ein rechtlich durchsetzbarer Anspruch auf gegenseitige Verrechnung<br />

besteht.<br />

1.17 Rückstellungen<br />

Rückstellungen werden gebildet, wenn eine rechtliche oder faktische<br />

Verpflichtung aus bisherigen Ereignissen entstanden ist,<br />

die wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führen wird und dieser<br />

Mittelabfluss zuverlässig geschätzt werden kann. Die gebildeten<br />

Rückstellungen stellen die bestmögliche Einschätzung der endgültigen<br />

Verpflichtung dar. Langfristige Rückstellungen werden auf<br />

den Zeitwert des Geldes abgezinst, sofern die Auswirkungen wesentlich<br />

sind. Restrukturierungsrückstellungen werden gebildet,<br />

wenn der Konzern über einen detaillierten formalen Restrukturierungsplan<br />

verfügt und der Verwaltungsrat dessen Umsetzung<br />

beschlossen hat. Die Unterteilung in kurzfristige und langfristige<br />

Rückstellungen basiert auf der Annahme, dass eine Inanspruchnahme<br />

innerhalb eines Jahres oder später wahrscheinlich ist.<br />

1.18 Eventualverbindlichkeiten<br />

Mögliche Verpflichtungen, deren Existenz durch zukünftige Ereignisse<br />

bestätigt werden muss, oder Verpflichtungen, deren Höhe<br />

nicht zuverlässig eingeschätzt werden kann, werden als Eventualverbindlichkeiten<br />

im Anhang offengelegt. Die Bewertung erfolgt<br />

aufgrund von Wahrscheinlichkeit und Höhe der zukünftigen Leistungen<br />

und Kosten.<br />

1.19 Personalvorsorgeverpflichtungen<br />

Die Vorsorgeverpflichtungen der Konzerngesellschaften für Alter,<br />

Todesfall und Invalidität richten sich nach den rechtlichen Vorschriften<br />

und Bestimmungen in den entsprechenden Ländern.<br />

Die Mehrheit der Konzernmitarbeitenden ist durch Personalvorsorgeeinrichtungen<br />

mit Leistungs- oder Beitragsprimat versichert.<br />

Die Schweizer Organisationen des Konzerns verfügen über rechtlich<br />

selbständige Vorsorgeeinrichtungen, die aus Beiträgen der<br />

Arbeitgeber und Arbeitnehmer finanziert werden. Tatsächliche<br />

wirtschaftliche Auswirkungen von Vorsorgeplänen auf das Unternehmen<br />

werden auf den Bilanzstichtag berechnet. Die Aktivierung<br />

eines wirtschaftlichen Nutzens erfolgt, sofern dieser für künftige<br />

Vorsorgeaufwendungen der Gesellschaft verwendet wird. Eine<br />

wirtschaftliche Verpflichtung wird passiviert, sofern die Voraussetzungen<br />

für die Bildung einer Rückstellung erfüllt sind. Bestehen<br />

frei verfügbare Arbeitgeberbeitragsreserven, werden diese als Aktivum<br />

erfasst. Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Über- und<br />

Unterdeckungen in Vorsorgeeinrichtungen auf den Konzern sowie<br />

die Veränderung allfälliger Arbeitgeberbeitragsreserven werden<br />

neben den auf die Periode abgegrenzten Beiträge erfolgswirksam<br />

im Personalaufwand erfasst. Der Vorsorgeplan für die Tochtergesellschaften<br />

in Italien wird als Rückstellung bewertet bzw. als<br />

„Plan mit Beitragsprimatcharakter“ behandelt.<br />

1.20 Eigene Aktien<br />

Eigene Aktien werden als Minderung des Eigenkapitals erfasst.<br />

Die Erwerbskosten, die Erlöse aus dem Wiederverkauf und die<br />

sonstigen Bewegungen werden als Veränderungen des Eigenkapitals<br />

ausgewiesen. Die eigenen Aktien sind weder stimm- noch<br />

dividendenberechtigt.<br />

1.21 Forschung und Entwicklung<br />

Der Aufwand für Forschung und Entwicklung wird vollumfänglich<br />

der Erfolgsrechnung belastet. Diese Kosten sind in der Position<br />

„Marketing-, Verkaufs-, Forschungs- und Entwicklungsaufwand“<br />

enthalten.<br />

2. Änderungen im Konsolidierungskreis<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> wurden folgende Gesellschaften liquidiert. Die<br />

Prozentzahlen in Klammern zeigen den stimmrechtsmässigen Anteil<br />

am Unternehmen.<br />

– Cham Paper Group (Deutschland) GmbH, DE-Düsseldorf (100%)<br />

– Cham Paper Group (France) S.à.r.l., FR-Paris (100%)<br />

– Cham Paper Group (UK) Ltd. GB-Forest Row (100%)


56<br />

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

3. Segmentberichterstattung<br />

Der Konzern entwickelt, produziert und vertreibt Spezialpapiere. Die Segmentierung erfolgt aufgrund der geographischen Lage der Länder<br />

und der Gemeinsamkeiten des wirtschaftlichen Umfelds in die vier Regionen Europa, Amerika (Nord und Süd), Asien und Rest der Welt.<br />

Total<br />

<strong>2012</strong> Europa Amerika Asien Rest der Welt<br />

TCHF<br />

Nettoumsatz mit Dritten 1) 214'085 14'524 44'240 6'888 279'737<br />

Total<br />

2011 Europa Amerika Asien Rest der Welt<br />

TCHF<br />

Nettoumsatz mit Dritten 1) 231'359 19'374 50'892 7'651 309'276<br />

1)<br />

nach dem Bestimmungsort des Absatzes<br />

4. Personalaufwand<br />

Löhne und Gehälter –40'899 –46'171<br />

Sozialleistungen (inkl. Vorsorgeaufwand) –10'034 –10'924<br />

Übriger Personalaufwand –1'026 –956<br />

Total Personalaufwand ohne Reisespesen –51'959 –58'050<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

2011<br />

TCHF<br />

In der konsolidierten Erfolgsrechnung ist der Personalaufwand in den Kosten der entsprechenden Funktionen enthalten. Per 31. Dezember<br />

<strong>2012</strong> beschäftigte der Konzern total 544.5 Mitarbeitende in Vollzeitstellen (2011: 651 Mitarbeitende in Vollzeitstellen).<br />

5. Abschreibungen und Amortisationen<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen –13'128 –18'114<br />

Amortisationen von immateriellen Anlagen –809 –1'648<br />

Total Abschreibungen und Amortisationen –13'937 –19'762<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

2011<br />

TCHF<br />

In der konsolidierten Erfolgsrechnung sind die Abschreibungen und Amortisationen in den Kosten der entsprechenden Funktionen enthalten.


Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

57<br />

6. Sonstige betriebliche Erträge und Aufwände<br />

Entschädigungen aus Versicherungsleistungen 491 863<br />

Nettogewinn aus Veräusserung von Sachanlagen – 66<br />

Auflösung von Rückstellungen 700 –<br />

Subventionen – 626<br />

Übrige Erträge 1'814 1'202<br />

Total sonstige betriebliche Erträge 3'005 2'757<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

2011<br />

TCHF<br />

Kapital- und Liegenschaftssteuern –514 –345<br />

Nettoverlust aus Veräusserung von Sachanlagen – –296<br />

Übrige Aufwände – –394<br />

Total sonstige betriebliche Aufwände –514 –1'035<br />

7. Restrukturierungsaufwendungen<br />

Wertbeeinträchtigungen (Impairment auf Sachanlagen) – –51'097<br />

Wertbeeinträchtigungen (Impairment auf immateriellen Anlagen) – –2'976<br />

Wertberichtigungen auf Vorräten – –1'393<br />

Umstrukturierungsrückstellungen 2'484 –24'983<br />

Restrukturierungsaufwendungen 2'484 –80'449<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

2011<br />

TCHF<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> wurden Umstrukturierungsrückstellungen für Sozialpläne und vorzeitige Vertragsauflösung im Umfang von<br />

TCHF 2'484 aufgelöst.<br />

2011 entstand im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der Cham Paper Group ein Restrukturierungsaufwand von insgesamt<br />

TCHF 80'449. Die Wertbeeinträchtigungen auf Sachanlagen von TCHF 51'097 ergaben sich aufgrund der Aufgabe der Rohpapierproduktion<br />

und der Umstellung auf reine Oberflächenbeschichtung, sowie der Umnutzung von Betriebsgebäuden am Standort Cham. Die Wertbeeinträchtigungen<br />

auf immaterielle Anlagen von TCHF 2'976 resultierte aus der Nutzungsänderung von Softwareapplikationen durch die<br />

Redimensionierung der Produktionsstandorte. Die Wertminderung auf Vorräte von TCHF 1'393 resultierte ebenfalls im Zusammenhang<br />

mit der Aufgabe der Rohpapierproduktion in Cham. Die Umstrukturierung in etwa zwei Jahre in Anspruch nehmen und rund 212 Mitarbeiter<br />

umfassen. Die Umstrukturierungsrückstellungen von TCHF 24'983 beinhalten Kosten für Sozialpläne, Aufräum- und Entsorgungsarbeiten<br />

sowie Aufwendungen für vorzeitige Vertragsauflösungen.


58<br />

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

8. Finanzertrag und Finanzaufwand<br />

Zinsertrag aus flüssigen Mitteln 118 136<br />

Übriger Finanzertrag 67 4<br />

Total Finanzertrag 185 163<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

2011<br />

TCHF<br />

Zinsaufwand aus Bankkrediten und Hypothekarkrediten –1'858 –2'298<br />

Gewinne aus Zinsderivaten, netto 271 283<br />

Übriger Finanzaufwand –747 –490<br />

Total Finanzaufwand –2'334 –2'505<br />

Finanzergebnis –2'149 –2'342<br />

9. Ertragssteuern<br />

Laufende Ertragssteuern –801 –37<br />

Latente Ertragssteuern –843 –1'387<br />

Total Ertragssteuern –1'644 –1'424<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

2011<br />

TCHF<br />

Der erwartete Steuersatz, welcher für die Errechnung der latenten Ertragssteuerpositionen angewendet wird, basiert auf dem Gewinn<br />

vor Steuern der einzelnen Konzerngesellschaften und beträgt <strong>2012</strong> 15.56% (2011: 15.84%) für die Gesellschaften in der Schweiz und<br />

31.40% (2011: 31.40%) für die Gesellschaften in Italien.<br />

Die latenten Steuerguthaben betragen per 31. Dezember <strong>2012</strong> TCHF 250 (2011: TCHF 942), darin sind keine aktivierte steuerliche Verlustvorträge<br />

enthalten (2011: CHF 0).<br />

Die Aktivierung latenter Steueransprüche aus steuerlichen Verlustvorträgen erfolgt nur, wenn es als sehr wahrscheinlich erachtet wird,<br />

dass in Zukunft genügend steuerliche Gewinne erzielt werden, gegen welche die steuerlichen Verlustvorträge verrechnet werden können.<br />

Der Konzern hat per 31. Dezember <strong>2012</strong> steuerlich anerkannte Verlustvorträge von TCHF 150'894 (2011: TCHF 151'827). Die steuerlich<br />

anerkannten Verlustvorträge verfallen wie folgt:<br />

Verlustvorträge<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

Steuereffekt<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

Verlustvorträge<br />

2011<br />

TCHF<br />

Steuereffekt<br />

2011<br />

TCHF<br />

Total steuerlich anerkannte Verlustvorträge 150'894 24'336 151'827 23'890<br />

Als latente Steuerguthaben aktiviert – – – –<br />

Nicht erfasste steuerlich anerkannte Verlustvorträge 150'894 24'336 151'827 23'890<br />

Nicht aktivierte steuerlich anerkannte Verlustvorträge nach Verfalldaten:<br />

Innerhalb 1 Jahres 58'901 9'165 – –<br />

Zwischen 1 und 5 Jahren 5'330 829 62'862 9'957<br />

Nach 5 Jahren 86'663 14'342 88'965 13'933<br />

Total nicht erfasste steuerlich anerkannte Verlustvortäge 150'894 24'336 151'827 23'890<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> verfielen keine steuerlich anerkannten Verlustvorträge (2011: TCHF 783).


Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

59<br />

10. Gewinn / Verlust (–) pro Aktie<br />

Der unverwässerte Gewinn pro Aktie wird mittels Division des auf die Aktionäre entfallenden Gewinnes für die am 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

und 2011 endende Berichtsperiode durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der während dieser Periode ausstehenden und dividendenberechtigten<br />

Aktien ermittelt. Dabei wird von den ausgegebenen Aktien die durchschnittliche Anzahl der von der Cham Paper<br />

Group Holding AG gehaltenen eigenen Aktien sowie die gesperrten Aktien abgezogen.<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

Gewichteter Durchschnitt der ausstehenden Namenaktien 700'782 698'497<br />

Ergebnisanteil Aktionäre der Cham Paper Group Holding AG (in TCHF) –1'234 –92'086<br />

Gewinn / Verlust (–) pro Aktie, unverwässert (in CHF) –1.76 –131.83<br />

In den Jahren <strong>2012</strong> und 2011 bestanden keine verwässernden Effekte.<br />

11. Flüssige Mittel<br />

Kasse, Post, Bank 49'010 48'751<br />

Kurzfristige Geldanlagen – –<br />

Total flüssige Mittel 49'010 48'751<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

2011<br />

TCHF<br />

12. Derivative Finanzinstrumente<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Der Konzern setzt derivative Finanzinstrumente im Rahmen seines konzernweiten Risikomanagementansatzes ein. Derivative Finanzinstrumente<br />

werden zu aktuellen Werten bilanziert. Die nachfolgenden Tabellen stellen den Marktwert (brutto) der derivativen Finanzinstrumente<br />

per 31. Dezember <strong>2012</strong> und 2011 aufgeteilt nach Vertragstypen und Anlagekategorien dar:<br />

<strong>2012</strong> Kontraktoder<br />

Nominalwert<br />

nicht bilanziert<br />

TCHF<br />

Zu Handelszwecken gehalten<br />

Positiver<br />

Marktwert<br />

bilanziert<br />

TCHF<br />

Negativer<br />

Marktwert<br />

bilanziert<br />

TCHF<br />

Zinsderivate – Zinsfutures – – –<br />

Fremdwährungsderivate – Devisenterimgeschäfte 17'495 – 6<br />

Zur Absicherung gehalten<br />

Rohstoffderivate – Pulp Swaps 31'924 – 297<br />

Total derivative Finanzinstrumente 49'419 – 303<br />

2011 Kontraktoder<br />

Nominalwert<br />

nicht bilanziert<br />

TCHF<br />

Zu Handelszwecken gehalten<br />

Positiver<br />

Marktwert<br />

bilanziert<br />

TCHF<br />

Negativer<br />

Marktwert<br />

bilanziert<br />

TCHF<br />

Zinsderivate – Zinsfutures 10'092 – 274<br />

Fremdwährungsderivate – Devisenterimgeschäfte 21'879 16 –<br />

Zur Absicherung gehalten<br />

Rohstoffderivate – Pulp Swaps – – –<br />

Total derivative Finanzinstrumente 31'971 16 274


60<br />

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

Kontrakt- oder Nominalwerte stellen das ausstehende Transaktionsvolumen zum Bilanzstichtag dar.<br />

Rohstoffpreisderivate sichern das Geldflussrisiko von zukünftig geplanten Käufen von Zellstoffen mittels Swapgeschäften ab. Der Umfang<br />

und der Zeithorizont der abgesicherten zukünftig geplanten Käufe von Zellstoffen basiert auf vertraglich vereinbarten Liefermengen<br />

und Lieferterminen von Spezialpapieren über einen Planungszeitraum von maximal 12 Monaten. Per 31. Dezember <strong>2012</strong> sicherte der<br />

Konzern durch zwei Kontrakte zukünftig geplante Zellstoffeinkäufe im Gesamtvolumen von 18'000 Tonnen ab (2011: keine).<br />

Der in der konsolidierten Erfolgsrechnung unter den Kosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen erfasste Nettoverlust aus<br />

Absicherungsgeschäften betrug im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> TCHF 344 (2011: Nettogewinn von TCHF 3'629).<br />

13. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

Forderungen aus Warenlieferungen, brutto 58'234 65'912<br />

Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen –3'671 –4'111<br />

Total Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, netto 54'563 61'801<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

2011<br />

TCHF<br />

Versicherte Forderungen 46'136 53'080<br />

14. Vorräte<br />

Rohmaterial 15'561 11'745<br />

Halb- und Fertigfabrikate 31'017 27'865<br />

Hilfs- und Betriebsmaterial 1'848 1'957<br />

Ersatzteile 2'833 2'749<br />

Lieferantenanzahlungen – 227<br />

Total Vorräte 51'259 44'543<br />

Bei schwer verkäuflichen Warenvorräten und bei Vorräten mit niedrigerem Netto-Marktwert werden Wertberichtigungen vorgenommen.<br />

Der Konzern legt die Wertberichtigungen für schwer verkäufliche Warenvorräte anhand von Erfahrungswerten fest. Die Wertberichtigung<br />

der Fertigfabrikate betrug per 31. Dezember <strong>2012</strong> TCHF 2'855 (2011: TCHF 2'126).<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

2011<br />

TCHF<br />

Im Zusammenhang mit der Umstrukturierung der Cham Paper Group wurden im Jahr 2011 Hilfs- und Betriebsmaterialien sowie Ersatzteile<br />

im Umfang von TCHF 1'393 wertberichtigt.<br />

15. Sonstige kurzfristige Forderungen<br />

MWST Forderungen 2'838 2'622<br />

Sozialabgaben Forderungen 219 802<br />

Sonstige Forderungen 2'280 4'054<br />

Sonstige kurzfristige Forderungen 5'337 7'478<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

2011<br />

TCHF


Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

61<br />

16. Sachanlagen<br />

<strong>2012</strong><br />

Unbebaute<br />

Grundstücke<br />

TCHF<br />

Land und<br />

Gebäude<br />

TCHF<br />

Maschinen,<br />

Ausrüstung<br />

und Fahrzeuge<br />

TCHF<br />

Grossanlagen<br />

TCHF<br />

Im Bau<br />

befindliche<br />

Anlagen<br />

TCHF<br />

Anschaffungskosten per 1. Januar – 92'301 204'754 189'105 2'539 488'699<br />

Übertragungen zwischen den Kategorien – – 2'757 55 –2'812 –<br />

Zugänge – 320 3'975 219 1'522 6'036<br />

Abgänge – – –4'236 – – –4'236<br />

Währungsdifferenzen – –242 –1'163 –430 –27 –1'862<br />

Anschaffungskosten per 31. Dezember – 92'379 206'087 188'949 1'222 488'637<br />

Kumulierte Abschreibungen per 1. Januar – –58'732 –176'504 –162'933 – –398'169<br />

Abschreibungen – –1'219 –7'421 –4'488 – –13'128<br />

Wertbeeinträchtigungen (Impairment) – – – – – –<br />

Abgänge – – 4'236 – – 4'236<br />

Währungsdifferenzen – 121 928 222 – 1'271<br />

Kumulierte Abschreibungen per 31. Dezember – –59'830 –178'761 –167'199 – –405'790<br />

Buchwert per 31. Dezember – 32'549 27'326 21'750 1'222 82'847<br />

Buchwert per 1. Januar – 33'569 28'250 26'172 2'539 90'530<br />

Total<br />

TCHF<br />

2011<br />

Unbebaute<br />

Grundstücke<br />

TCHF<br />

Land und<br />

Gebäude<br />

TCHF<br />

Maschinen,<br />

Ausrüstung<br />

und Fahrzeuge<br />

TCHF<br />

Grossanlagen<br />

TCHF<br />

Im Bau<br />

befindliche<br />

Anlagen<br />

TCHF<br />

Anschaffungskosten per 1. Januar 478 82'760 201'755 199'411 3'296 487'700<br />

Übertragungen zwischen den Kategorien –47 47 3'402 2'044 –5'446 –<br />

Zugänge – 10'109 4'624 1 4'728 19'462<br />

Abgänge –431 –21 –2'148 –11'277 – –13'877<br />

Währungsdifferenzen – –594 –2'879 –1'074 –39 –4'586<br />

Anschaffungskosten per 31. Dezember – 92'301 204'754 189'105 2'539 488'699<br />

Kumulierte Abschreibungen per 1. Januar – –45'590 –159'953 –139'851 – –345'394<br />

Abschreibungen – –1'874 –9'240 –7'000 – –18'114<br />

Wertbeeinträchtigungen (Impairment) – –11'565 –11'716 –27'816 – –51'097<br />

Abgänge – – 2'125 11'193 – 13'318<br />

Währungsdifferenzen – 297 2'280 541 – 3'118<br />

Kumulierte Abschreibungen per 31. Dezember – –58'732 –176'504 –162'933 – –398'169<br />

Buchwert per 31. Dezember – 33'569 28'250 26'172 2'539 90'530<br />

Buchwert per 1. Januar 478 37'170 41'802 59'560 3'296 142'306<br />

Die Aktiven wurden per Bilanzstichtag auf allfällige Anzeichen von Wertbeeinträchtigungen, nach Swiss GAAP FER 20, überprüft. Für<br />

<strong>2012</strong> wurden keine Wertberichtigungen vorgenommen. (Im Zusammenhang mit der Umstrukturierung der Cham Paper Group wurden<br />

im 2011 Wertbeeinträchtigungen in der Höhe von TCHF 51'097 vorgenommen.)<br />

Total<br />

TCHF<br />

Die Buchwerte der verpfändeten Sachanlagen für Finanzverbindlichkeiten betragen TCHF 42'954 (2011: TCHF 48'403).<br />

Der Brandversicherungswert der Sachanlagen beträgt TCHF 715'458 (2011: TCHF 766'347). Die Sachanlagen sind jeweils zum Neuwert<br />

versichert.


62<br />

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

17. Immaterielle Anlagen<br />

<strong>2012</strong> Software<br />

TCHF<br />

Anschaffungskosten per 1. Januar 14'595 14'595<br />

Übertragungen zwischen den Kategorien – –<br />

Zugänge 431 431<br />

Abgänge –2'259 –2'259<br />

Währungsdifferenzen –13 –13<br />

Anschaffungskosten per 31. Dezember 12'754 12'754<br />

Kumulierte Amortisationen per 1. Januar –11'160 –11'160<br />

Abschreibungen –809 –809<br />

Wertbeeinträchtigungen (Impairment) – –<br />

Abgänge 2'259 2'259<br />

Währungsdifferenzen 10 10<br />

Kumulierte Amortisationen per 31. Dezember –9'700 –9'700<br />

Buchwert per 31. Dezember 3'054 3'054<br />

Buchwert per 1. Januar 3'435 3'435<br />

Total<br />

TCHF<br />

2011 Software<br />

TCHF<br />

Anschaffungskosten per 1. Januar 11'959 11'959<br />

Zugänge 2'662 2'662<br />

Abgänge – –<br />

Währungsdifferenzen –26 –26<br />

Anschaffungskosten per 31. Dezember 14'595 14'595<br />

Kumulierte Amortisationen per 1. Januar –6'560 –6'560<br />

Abschreibungen –1'648 –1'648<br />

Wertbeeinträchtigungen (Impairment) –2'976 –2'976<br />

Abgänge – –<br />

Währungsdifferenzen 24 24<br />

Kumulierte Amortisationen per 31. Dezember –11'160 –11'160<br />

Buchwert per 31. Dezember 3'435 3'435<br />

Buchwert per 1. Januar 5'399 5'399<br />

Total<br />

TCHF<br />

Die Aktiven wurden per Bilanzstichtag auf allfällige Anzeichen von Wertbeeinträchtigungen, nach Swiss GAAP FER 20, überprüft. Für<br />

<strong>2012</strong> wurden keine Wertberichtigungen vorgenommen. (Im Zusammenhang mit der Umstrukturierung der Cham Paper Group wurden<br />

im Jahr 2011 Wertbeeinträchtigungen in der Höhe von TCHF 2'976 vorgenommen.)


Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

63<br />

Auswirkungen einer theoretischen Aktivierung von Goodwill<br />

Wäre der Goodwill aktiviert und planmässig über 5 Jahre abgeschrieben worden, ergäben sich folgende theoretische Werte unter Swiss<br />

GAAP FER:<br />

Goodwill per Erwerbszeitpunkt (11.09.08) 2'322 2'322<br />

Kumulative theoretische Abschreibung –2'010 –1'546<br />

Theoretische Wertbeeinträchtigungen – –<br />

Theoretischer Endbestand Goodwill 31. Dezember 312 776<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

2011<br />

TCHF<br />

Theoretischer Einfluss auf das Ergbnis vor Steuern –464 –464<br />

18. Finanzverbindlichkeiten<br />

Kurzfristige Bankkredite 28'745 31'486<br />

Kurzfristiger Anteil langfristige Bankkredite 7'000 7'674<br />

Derivative Finanzinstrumente – 274<br />

Total kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 35'745 39'434<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

2011<br />

TCHF<br />

Langfristige Bankkredite – –<br />

Hypothekarkredite 31'307 35'821<br />

Total langfristige Finanzverbindlichkeiten 31'307 35'821<br />

Total gesicherte Finanzverbindlichkeiten 42'954 48'403<br />

Die Finanzverbindlichkeiten sind durch Belehnungen von Grundstücken, Gebäuden und Betriebseinrichtungen gedeckt.<br />

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing<br />

Es bestehen weder per 31. Dezember <strong>2012</strong> noch per 31. Dezember 2011 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing.<br />

19. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

MWST Verbindlichkeiten 207 559<br />

Sozialabgaben Verbindlichkeiten 419 2'089<br />

Steuerliche Verbindlichkeiten 267 146<br />

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 2'945 2'255<br />

Total sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 3'838 5'049<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

2011<br />

TCHF


64<br />

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

20. Rückstellungen<br />

<strong>2012</strong> Restrukturierungen<br />

TCHF<br />

Sonstige<br />

TCHF<br />

Per 1. Januar 24'953 1'400 26'353<br />

Bildung – – –<br />

Auflösung –2'483 –700 –3'183<br />

Verwendung –3'998 – –3'998<br />

Währungsdifferenzen –26 – –26<br />

Per 31. Dezember 18'446 700 19'146<br />

Total<br />

TCHF<br />

Ausgewiesen in der konsolidierten Bilanz als:<br />

Kurzfristige Rückstellungen 8'997 700 9'697<br />

Langfristige Rückstellungen 9'449 – 9'449<br />

2011 Restrukturierungen<br />

TCHF<br />

Sonstige<br />

TCHF<br />

Per 1. Januar – 1'400 1'400<br />

Bildung 24'983 – 24'983<br />

Auflösung – – –<br />

Verwendung – – –<br />

Währungsdifferenzen –30 – –30<br />

Per 31. Dezember 24'953 1'400 26'353<br />

Total<br />

TCHF<br />

Ausgewiesen in der konsolidierten Bilanz als:<br />

Kurzfristige Rückstellungen 10'663 – 10'663<br />

Langfristige Rückstellungen 14'290 1'400 15'690<br />

Im Zusammenhang mit der Umstrukturierung der Cham Paper Group fielen verschiedene Restrukturierungsaufwendungen im Jahre<br />

2011 an. Dabei handelt es sich insbesondere um Kosten für Sozialpläne, Aufräum- und Entsorgungsarbeiten sowie Aufwendungen für<br />

vorzeitige Vertragsauflösungen.<br />

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten Abgrenzungen für bauliche Massnahmen.


Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

65<br />

21. Personalvorsorgeverpflichtungen<br />

Die Mehrheit der Konzernmitarbeitenden ist durch Personalvorsorgeeinrichtungen versichert, die von den Konzerngesellschaften mitfinanziert<br />

werden. Die Personalvorsorgeeinrichtungen werden in der Regel durch Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge an vom Konzern unabhängige<br />

Stiftungen finanziert. Die Leistungen dieser Einrichtungen variieren je nach rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten<br />

des jeweiligen Landes, in dem die Mitarbeitenden angestellt sind. Die Personalvorsorgeeinrichtung des Konzerns in der Schweiz<br />

ist eine rechtlich selbständige Pensionskasse. Neben den gesetzlich geregelten Sozialversicherungen besteht im Konzern in Italien eine<br />

unabhängige Vorsorgeeinrichtung für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Da diese Vorsorgeeinrichtung keine ausgesonderten<br />

Vermögenswerte zur Deckung der Pensionsverpflichtungen hat, wird eine Verbindlichkeit in der konsolidierten Bilanz ausgewiesen.<br />

Wirtschaftlicher Nutzen /<br />

wirtschaftliche Verpflichtung und<br />

Vorsorgeaufwand<br />

Wirtschaftlicher Anteil<br />

der Organisation<br />

31.12.12<br />

TCHF<br />

31.12.11<br />

TCHF<br />

Über-/ Unterdeckung<br />

31.12.12<br />

TCHF<br />

Veränderung<br />

zum<br />

VJ bzw.<br />

erfolgswirksam<br />

im GJ<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

Auf die<br />

Periode<br />

abgegrenzte<br />

Beiträge<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

Vorsorgeaufwand im<br />

Personalaufwand<br />

Patronale Fonds / patronale Vorsorgeeinrichtungen – – – – – – –<br />

Vorsorgepläne ohne Über-/ Unterdeckungen – – – – 1'571 1'571 1'772<br />

Vorsorgepläne mit Überdeckung – – – – – – –<br />

Vorsorgepläne mit Unterdeckung – – – – – – –<br />

Vorsorgeeinrichtungen ohne eigene Aktiven – –4'143 –4'326 144 – 179 201<br />

Total – –4'143 –4'326 144 1'571 1'750 1'973<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

2011<br />

TCHF<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> und 2011 gab es keine Über- / Unterdeckungen und keine erfolgswirksam erfassten Veränderungen. Die auf die Periode<br />

abgegrenzten Beiträge betrugen in <strong>2012</strong> TCHF 1'571 (2011: TCHF 1’772).<br />

Weder im Jahr <strong>2012</strong> noch im Jahr 2011 bestanden Arbeitgeberbeitragsreserven.<br />

Per 31. Dezember <strong>2012</strong> bestanden keine Verbindlichkeiten gegenüber Personalvorsorgeeinrichtungen (2011: TCHF 0).<br />

22. Aktienkapital und eigene Aktien<br />

<strong>2012</strong><br />

Anzahl<br />

Namenaktien<br />

Nominalwert<br />

pro Aktie<br />

CHF<br />

Buchwert<br />

TCHF<br />

Total ausgegebene Namenaktien 745'000 65.00 48'425<br />

Total eigene Aktien 41'655 65.00 –12'596<br />

Total ausstehende Aktien 703'345 65.00 –<br />

2011<br />

Anzahl<br />

Namenaktien<br />

Nominalwert<br />

pro Aktie<br />

CHF<br />

Buchwert<br />

TCHF<br />

Total ausgegebene Namenaktien 745'000 65.00 48'425<br />

Total eigene Aktien 44'302 65.00 –13'610<br />

Total ausstehende Aktien 700'698 65.00 –<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> wurde weder das Aktienkapital reduziert noch eine Bardividende ausgeschüttet.<br />

Die Aktionäre der Cham Paper Group Holding AG haben an der 99. ordentlichen Generalversammlung vom 27. April 2011 beschlossen,<br />

eine Bardividende aus den Reserven aus Kapitaleinlagen von CHF 5.00 pro Aktie auszuschütten. Die Bardividende von Total TCHF 3'482<br />

wurde den Aktionären ausbezahlt.<br />

Die nicht ausschüttbaren, statutarischen oder gesetzlichen Reserven betragen per 31. Dezember <strong>2012</strong> TCHF 16'753 (2011: 16'739).


66<br />

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

Eigene Aktien<br />

Die Anzahl der eigenen Aktien per 31. Dezember <strong>2012</strong> und 2011 betrugen:<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

Bestand per 1. Januar 44'302 46'772<br />

Aktienbeteiligungsprogramm –2'647 –2'470<br />

Käufe – –<br />

Verkäufe – –<br />

Bestand per 31. Dezember 41'655 44'302<br />

23. Nicht bilanzierte Verpflichtungen und Eventualverbindlichkeiten<br />

Verpflichtungen aus Leasingverträgen<br />

Die Konzerngesellschaften halten zahlreiche Verträge für operatives Leasing, hauptsächlich von Betriebsmaschinen und von Fahrzeugen<br />

sowie für die Miete eines externen Lagerraums. Der Gesamtaufwand für das operative Leasing betrug im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> TCHF 835<br />

(2011: TCHF 805). Die zukünftigen Mindestzahlungen für nicht kündbare operative Leasingverträge sind wie folgt fällig:<br />

Innerhalb 1 Jahres 868 771<br />

Zwischen 1 und 5 Jahren 1'131 1'016<br />

Total 1'999 1'787<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

2011<br />

TCHF<br />

Kaufverpflichtungen<br />

Die Konzerngesellschaften sind im Rahmen ihrer ordentlichen Geschäftstätigkeit verschiedene vertragliche Verpflichtungen zum Kauf<br />

von Sachanlagen und immateriellen Anlagen eingegangen:<br />

Investitionsverpflichtungen Sachanlagen 1'084 1'109<br />

Investitionsverpflichtungen immaterielle Anlagen 20 –<br />

Total 1'104 1'109<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

2011<br />

TCHF<br />

Garantieverpflichtungen<br />

Per 31. Dezember <strong>2012</strong> beliefen sich die im Rahmen der ordentlichen Geschäftstätigkeit ausgegebenen Garantien auf TCHF 300 (2011:<br />

TCHF 868).<br />

24. Transaktionen mit nahestehenden Personen<br />

Konzern- und assoziierte Gesellschaften<br />

Eine Übersicht über die Konzern- und assoziierten Gesellschaften ist in Erläuterung 27 dargestellt. Die Transaktionen zwischen der Muttergesellschaft<br />

und den Tochtergesellschaften sowie zwischen den Tochtergesellschaften des Konzerns wurden in der konsolidierten<br />

Jahresrechnung eliminiert.<br />

Aktienbesitz<br />

Informationen zum Aktienbesitz des Verwaltungsrates und ihnen nahestehende Personen sowie dem Executive Committee sind im<br />

Anhang zur Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG auf der Seite 76 aufgeführt.<br />

Aktienbeteiligungsprogramm<br />

Informationen zum Aktienbeteiligungsprogramm des Verwaltungsrates sowie dem Executive Committee sind im Anhang zur Jahresrechnung<br />

der Cham Paper Group Holding AG auf der Seite 73 aufgeführt.


Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

67<br />

Entschädigung von Verwaltungsrat und Executive Committee<br />

Informationen zu den Vergütungen an den Verwaltungsrat und dem Executive Committee sind im Anhang zur Jahresrechnung der Cham<br />

Paper Group Holding AG auf der Seite 75 aufgeführt.<br />

25. Risikomanagement<br />

Risikomanagement ist ein fundamentales Element der Geschäftspraxis und ein integraler Bestandteil der Geschäftsplanung des Konzerns.<br />

Um die Geschäftsziele nachhaltig zu erreichen, verwendet der Konzern verschiedene Risikomanagement- und Kontrollsysteme,<br />

die einerseits die frühzeitige Erkennung und Analyse von Risiken, andererseits die Ergreifung entsprechender Massnahmen sicherstellen.<br />

Dabei werden sowohl strategische als auch operative Risiken berücksichtigt. Das Risikomanagement, das interne Kontrollsystem<br />

und das Qualitätsmanagement sind dabei eng miteinander verknüpft und aufeinander abgestimmt.<br />

Mindestens einmal jährlich erfolgt eine formale, unternehmensweite Risikobeurteilung durch das Executive Committee In einem detaillierten<br />

Risikokatalog und einer Risikomatrix werden die wesentlichen Geschäftsrisiken definiert und nach ihrer Eintretenswahrscheinlichkeit<br />

sowie dem möglichen Schadensausmass bewertet. Aus dieser Bewertung werden pro Risiko Ursachen und geeignete Massnahmen<br />

zur Verringerung oder Beseitigung abgeleitet.<br />

Im Rahmen der Risikobeurteilung des Jahres <strong>2012</strong> wurden unter anderem folgende wesentliche Risiken identifiziert:<br />

Währungsrisiko: Seit 2009 verändert sich der Wechselkurs CHF gegenüber EUR zu Ungunsten der Cham Paper Group. Insbesondere<br />

das Schweizer Werk sieht sich deshalb mit einem Margenzerfall und einem drohenden Marktanteilsverlust konfrontiert, da die Verkaufspreise<br />

in vielen Fällen nicht weiter nach unten korrigiert werden können. Um die Auswirkungen kurzfristiger Währungsschwankungen zu<br />

minimieren, hat der Konzern ein Absicherungskonzept ausgearbeitet und eingesetzt. Zusätzlich wurde in den letzten Jahren ein natürliches<br />

Hedging aufgebaut und Einkäufe nach Möglichkeit in derjenigen Währung getätigt, in der auch der Umsatz anfällt. Angesichts der<br />

zunehmenden Erstarkung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro sah sich die Konzernleitung in der zweiten Jahreshälfte 2011<br />

gezwungen, eine Umstrukturierung innerhalb der Gruppe einzuleiten und die Rohpapierproduktion schrittweise in die italienischen Werke<br />

zu verlagern.<br />

Markt / Konjunktur: Die Ertragssituation der Cham Paper Group unterliegt dem Einfluss konjunktureller Schwankungen in der Weltwirtschaft.<br />

Diese können zu Umsatzeinbussen, Debitorenausfällen und Überkapazitäten in den Märkten führen. Faktoren wie diese verunmöglichen<br />

es dem Unternehmen, die für die Anschaffung von Energie und Rohmaterial anfallenden Kosten zeitnah und in vollem Umfang<br />

an die Kunden weiterzugeben. Durch eine systematische Verbreiterung des Kundenportfolios und eine kontinuierliche Überwachung<br />

der Märkte versucht die Cham Paper Group, diese Risiken zu minimieren. Um frühzeitig auf Marktveränderungen reagieren zu können,<br />

unterhält der Konzern ein Frühwarnsystem mit integrierter Eventualplanung für mögliche Szenarien. Zusätzlich wurden die Kapazitäten<br />

der Gruppe im Berichtsjahr an die Absatzmöglichkeiten angepasst.<br />

Rohstoffe: In den letzten Jahren sind die Preise für Rohstoffe wie Zellstoff, Chemikalien und Energie markant angestiegen. Darüber hinaus<br />

besteht vermehrt die Gefahr, dass es punktuell zu einer Verknappung der Ressourcen kommen kann. Um solche Einschränkungen<br />

zu vermeiden, ist der Konzern bestrebt, wo immer möglich mehrere Lieferanten für ein Produkt aufzubauen. Zusätzlich werden Jahresvereinbarungen<br />

getroffen, um den Bedarf mittelfristig zu sichern. Im Bereich Energie verfolgt der Konzern die Strategie, die Preise durch<br />

langfristige Verträge oder eigene Energieerzeugung konstant und planbar zu halten. Wo sinnvoll, greift er auf derivative Finanzinstrumente<br />

wie beispielsweise Zellstoffswaps zurück, um die Volatilität der Preise abzufedern. Dabei bezahlt er vertraglich festgelegte Preise<br />

für vertraglich zugesicherte Zellstoffmengen und erhält im Gegenzug variable Zahlungen entsprechend dem Marktpreis der vertraglich<br />

vereinbarten Zellstoffmengen. Der Umfang und der Zeithorizont der auf diese Weise abgesicherten zukünftig geplanten Zellstoffkäufe<br />

basiert auf vertraglich vereinbarten Liefermengen und Lieferterminen mit einzelnen Kunden, für deren Herstellung der Zellstoff benötigt<br />

wird.<br />

Der Verwaltungsrat der Cham Paper Group Holding AG hat die Risikobeurteilung genehmigt und überwacht die Umsetzung der im Massnahmenkatalog<br />

definierten Aktionen durch das Executive Committee.<br />

Bei unerwartet auftretenden individuellen Risiken wird der Verwaltungsrat auch unmittelbar über die festgestellten Risiken und die vom<br />

Executive Committee ergriffenen Verfahren und Massnahmen zur deren Minderung oder gegebenenfalls Beseitigung informiert.


68<br />

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

26. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Nach dem Bilanzstichtag und bis zur Verabschiedung der Konzernrechnung durch den Verwaltungsrat am 19. März 2013 sind keine wesentlichen<br />

Ereignisse eingetreten, welche die Aussagefähigkeit der Jahresrechnung <strong>2012</strong> beinträchtigen könnten bzw. an dieser Stelle<br />

offengelegt werden müssten.<br />

27. Konzerngesellschaften<br />

Beteiligung<br />

direkt<br />

in %<br />

Beteiligung<br />

indirekt<br />

in %<br />

Sitz Aktivität Währung Aktien kapital<br />

Gesellschaft per 31. Dezember<br />

TCHF<br />

Holdingfinanzgesellschaft<br />

Industrieverwaltungsgesellschaft Cham AG CH Cham s CHF 50 100% –<br />

Cham Paper Group<br />

Cham Paper Group AG CH Cham s CHF 10'000 100% –<br />

Cham Paper Group Schweiz AG CH Cham l n CHF 21'000 – 100%<br />

Cham Paper Group Immobilien AG CH Cham s CHF 5'000 – 100%<br />

Cham Paper Group Italia S.p.A. IT Carmignano s l n EUR 25'000 – 100%<br />

Cham Paper Group Management AG CH Cham s l CHF 100 – 100%<br />

Condino Energia S.r.l. IT Condino n EUR 2'000 – 100%<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> wurden die Gesellschaften Cham Paper Group (Deutschland) GmbH, Cham Paper Group (France) S.à.r.l. und Cham Paper<br />

Group (UK) Ltd. liquidiert.<br />

s Holding, Finanzierungen, Immobilien und Dienstleistungen<br />

n Forschung, Entwicklung und Produktion<br />

l Verkauf und Vertrieb<br />

Alle Gesellschaften werden vollkonsolidiert.


Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung<br />

69<br />

Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung<br />

Bericht der Revisionsstelle<br />

an die Generalversammlung der<br />

Cham Paper Group Holding AG<br />

Cham<br />

Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung<br />

Als Revisionsstelle haben wir die Konzernrechnung der Cham Paper Group Holding AG, bestehend aus<br />

Erfolgsrechnung, Bilanz, Geldflussrechnung, Eigenkapitalnachweis und Anhang (Seiten 48 bis 68), für<br />

das am 31. Dezember <strong>2012</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.<br />

Verantwortung des Verwaltungsrates<br />

Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Konzernrechnung in Übereinstimmung mit den Swiss<br />

GAAP FER und den gesetzlichen Vorschriften verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die<br />

Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf<br />

die Aufstellung einer Konzernrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von<br />

Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung<br />

sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen<br />

verantwortlich.<br />

Verantwortung der Revisionsstelle<br />

Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Konzernrechnung<br />

abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den<br />

Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu<br />

planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Konzernrechnung frei<br />

von wesentlichen falschen Angaben ist.<br />

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen<br />

für die in der Konzernrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die<br />

Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine<br />

Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Konzernrechnung als Folge von Verstössen<br />

oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem,<br />

soweit es für die Aufstellung der Konzernrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen<br />

entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die<br />

Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung<br />

der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen<br />

Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Konzernrechnung. Wir sind der<br />

Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene<br />

Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.<br />

Prüfungsurteil<br />

Nach unserer Beurteilung vermittelt die Konzernrechnung für das am 31. Dezember <strong>2012</strong> abgeschlossene<br />

Geschäftsjahr ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund<br />

Ertragslage in Übereinstimmung mit den Swiss GAAP FER und entspricht dem schweizerischen<br />

Gesetz.<br />

PricewaterhouseCoopers AG, Grafenauweg 8, Postfach, 6304 Zug<br />

Telefon: +41 58 792 68 00, Telefax: +41 58 792 68 10, www.pwc.ch<br />

PricewaterhouseCoopers AG ist Mitglied eines globalen Netzwerks von rechtlich selbständigen und voneinander unabhängigen Gesellschaften.


70<br />

Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung<br />

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften<br />

Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz<br />

(RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer<br />

Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen.<br />

In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen<br />

wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem<br />

für die Aufstellung der Konzernrechnung existiert.<br />

Wir empfehlen, die vorliegende Konzernrechnung zu genehmigen.<br />

PricewaterhouseCoopers AG<br />

Norbert Kühnis<br />

Revisionsexperte<br />

Leitender Revisor<br />

Daniel Wyss<br />

Revisionsexperte<br />

Zug, 19. März 2013


Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG<br />

71<br />

Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG<br />

Erfolgsrechnung<br />

01. Januar – 31. Dezember<br />

Erläuterungen<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

Beteiligungsertrag 3 – 5'561<br />

Ertrag aus Wertschriften und Finanzanlagen, netto – 4<br />

Zinsertrag aus flüssigen Mitteln 83 104<br />

Zinsertrag gegenüber Beteiligungsgesellschaften 1'669 1'511<br />

Gewinn auf eigene Aktien 262 –<br />

Total Ertrag 2'014 7'180<br />

Zinsaufwand gegenüber Beteiligungsgesellschaften –22 –<br />

Wertberichtigung auf eigene Aktien 5 – –1'178<br />

Verlust auf eigene Aktien – –617<br />

Sonstiger Finanzaufwand –8 –16<br />

Verwaltungsaufwand –1'178 –3'292<br />

Wertberichtigung auf Beteiligungen 4 – –130'000<br />

Steueraufwand – 680<br />

Total Aufwand –1'208 –134'423<br />

Jahresgewinn / -verlust (–) 806 –127'243<br />

2011<br />

TCHF<br />

Die Erläuterungen im Anhang sind Bestandteil der Jahresrechnung.


72<br />

Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG<br />

Bilanz<br />

Per 31. Dezember, vor Verwendung des Bilanzgewinnes<br />

Erläuterungen<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

31.12.2011<br />

TCHF<br />

Aktiven<br />

Flüssige Mittel 34'838 36'329<br />

Eigene Aktien 5 6'540 6'690<br />

kurzfristige Forderungen gegenüber Dritten 32 1'983<br />

kurzfristige Forderungen gegenüber Konzerngesellschaften 1'763 791<br />

Rechnungsabgrenzungen 24 35<br />

Total Umlaufvermögen 43'197 45'828<br />

Beteiligungen 4 13'745 13'745<br />

Darlehen an Beteiligungsgesellschaften 6 65'000 68'094<br />

Total Anlagevermögen 78'745 81'839<br />

Total Aktiven 121'942 127'667<br />

Passiven<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Dritten 4 27<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsgesellschaften 552 4'323<br />

Darlehen von Beteiligungsgesellschaften – 2'677<br />

Rechnungsabgrenzungen 814 874<br />

Total Fremdkapital 1'370 7'901<br />

Eigenkapital<br />

Aktienkapital 48'425 48'425<br />

Gesetzliche Reserven aus Kapitaleinlagen 23'983 23'983<br />

Übrige gesetzliche Reserven 22'815 22'815<br />

Reserven für eigene Aktien 12'596 13'610<br />

Freie Reserven 8'883 127'869<br />

Vortrag vom Vorjahr 3'064 10'307<br />

Jahresgewinn / -verlust (–) 806 –127'243<br />

Total Eigenkapital 7 120'572 119'766<br />

Total Passiven und Eigenkapital 121'942 127'667<br />

Die Erläuterungen im Anhang sind Bestandteil der Jahresrechnung.


Anhang zur Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG<br />

73<br />

Anhang zur Jahresrechnung der<br />

Cham Paper Group Holding AG<br />

1. Einleitung<br />

Die Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG, Fabrikstrasse, 6330 Cham, Schweiz, entspricht den Bestimmungen des schweizerischen<br />

Obligationenrechtes.<br />

2. Bewertungs- und Bilanzierungsmethoden<br />

Wertschriften (ausgenommen eigene Aktien) werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungswert und Marktwert ausgewiesen. Alle<br />

übrigen Aktiven, einschliesslich Beteiligungen und Darlehen, werden zum Anschaffungswert abzüglich angemessener Wertberichtigung<br />

ausgewiesen. Alle Passiven werden zu Nominalwerten bewertet. Auf Fremdwährungen lautende Aktiven und Verbindlichkeiten werden<br />

zu Jahresendwechselkursen in Schweizer Franken umgerechnet, mit Ausnahme von Beteiligungen, die zu historischen Wechselkursen<br />

umgerechnet werden. Auf Fremdwährungen lautende Transaktionen während des Jahres werden zu den an den Transaktionsdaten gültigen<br />

Wechselkursen umgerechnet. Wechselkursgewinne und -verluste werden in der Erfolgsrechnung ausgewiesen, mit Ausnahme nicht<br />

realisierter Gewinne, die zurückgestellt werden.<br />

3. Beteiligungsertrag<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> wurde kein Beteiligungsertrag erwirtschaftet (2011: Dividenden aus Beteiligungsgesellschaften von TCHF 5'561).<br />

4. Beteiligungen<br />

Die Beteiligungen der Cham Paper Group Holding AG sind in Erläuterung 27 der konsolidierten Jahresrechnung zusammengefasst.<br />

Per 31. Dezember <strong>2012</strong> fand keine Wertberichtigung der Beteiligungen statt (2011: Abwertung TCHF 130'000).<br />

5. Eigene Aktien<br />

Weder im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> noch 2011 wurden eigene Aktien gekauft noch verkauft.<br />

Aufgrund des Aktienbeteiligungsprogramms wurden Mitgliedern des Verwaltungsrates im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> 2'311 (2011: 2'067) eigene<br />

Aktien zum durchschnittlichen Aktienkurs des Monates November <strong>2012</strong> von CHF157.00 (2011: CHF 153.00) zugeteilt. An Mitglieder<br />

des Executive Committee bzw. Geschäftsleitung wurden 336 (2011: 403) eigene Aktien zum durschnittlichen Aktienkurs des Monates<br />

November <strong>2012</strong> von CHF 157.00 (2011: CHF 210.00 zum durchschnittlichen Aktienkurs des Monats März) zugeteilt.<br />

Sowohl im Jahr <strong>2012</strong> wie 2011 wurden die eigenen Aktien auf den Marktwert angepasst.<br />

Die Anzahl eigener Aktien per 31. Dezember <strong>2012</strong> betrug 41'655 (2011: 44'302). Die Anzahl eigener Aktien, die durch die Cham Paper<br />

Group Holding AG gehalten werden, wurde unter Berücksichtigung der Bestimmungen von Art. 659b des schweizerischen Obligationenrechtes<br />

berechnet. Die eigenen Aktien sind nicht dividendenberechtigt.<br />

6. Darlehen mit Rangrücktritt<br />

Unter den Darlehen an Beteiligungsgesellschaften befindet sich ein Darlehen mit Rangrücktritt in der Höhe von TCHF 3'000 (2011:<br />

TCHF 3'000).


74<br />

Anhang zur Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG<br />

7. Veränderung des Eigenkapitals<br />

Aktienkapital<br />

TCHF<br />

Reserven aus<br />

Kapitaleinlagen<br />

TCHF<br />

Allgemeine<br />

gesetzliche<br />

Reserven<br />

TCHF<br />

Reserve<br />

für eigene<br />

Aktien<br />

TCHF<br />

Freie<br />

Reserven<br />

TCHF<br />

Gewinnvortrag<br />

TCHF<br />

Eigenkapital per 1. Januar <strong>2012</strong> 48'425 23'983 22'815 13'610 127'869 –116'936 119'766<br />

Zuweisung an die freie Reserven – – – – –120'000 120'000 –<br />

Anpassung Reserve für eigene Aktien – – – –1'014 1'014 – –<br />

Jahresgewinn – – – – – 806 806<br />

Eigenkapital per 31. Dezember <strong>2012</strong> 48'425 23'983 22'815 12'596 8'883 3'870 120'572<br />

Total<br />

TCHF<br />

Das Aktienkapital der Cham Paper Group Holding AG bestand sowohl am 31. Dezember <strong>2012</strong> wie am 31. Dezember 2011 aus 745'000<br />

Namenaktien mit einem Nennwert von CHF 65.00.<br />

Eigenkapital per 1. Januar 2011 48'425 27'465 22'815 14'630 86'849 50'307 250'491<br />

Zuweisung an die freie Reserven – – – – 40'000 –40'000 –<br />

Anpassung Reserve für eigene Aktien – – – –1'020 1'020 – –<br />

Auflösung gesetzliche Reserven aus Kapitaleinlagen – –3'482 – – – 3'482 –<br />

Bardividendenausschüttung – – – – – –3'482 –3'482<br />

Jahresverlust – – – – – –127'243 –127'243<br />

Eigenkapital per 31. Dezember 2011 48'425 23'983 22'815 13'610 127'869 –116'936 119'766<br />

8. Bedeutende Aktionäre<br />

Gemäss den zur Verfügung stehenden Informationen hielten folgende Aktionäre per 31. Dezember <strong>2012</strong> mehr als 3% der Aktien der<br />

Cham Paper Group Holding AG: Aktionärsgruppe Buhofer (BURU Holding AG, Philipp Buhofer, Heinz Buhofer, alle Hagendorn) mit<br />

40.89% (2011: BURU Holding AG, Philipp Buhofer, Heinz Buhofer, alle Hagendorn mit 40.41%) und LB (Swiss) Investment AG, Zürich,<br />

mit 5.61% (2011: 4.80%).<br />

Soweit der Cham Paper Group Holding AG bekannt ist, bestehen zwischen den bedeutenden Aktionären der Gesellschaft weder Aktionärsbindungsverträge<br />

noch sonstige Absprachen mit Bezug auf die von ihnen gehaltenen Namenaktien der Cham Paper Group Holding<br />

AG oder die Ausübung der Aktionärsrechte.<br />

9. Entschädigung des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung<br />

Entschädigung für den Verwaltungsrat<br />

Die Entschädigungen für die amtierenden und ehemaligen Mitglieder des Verwaltungsrates für die Geschäftsjahre <strong>2012</strong> und 2011 betragen:<br />

Entschädigung für den Verwaltungsrat <strong>2012</strong><br />

Funktion<br />

Grundgehalt<br />

TCHF<br />

Sitzungsgelder<br />

TCHF<br />

Beratungshonorar<br />

TCHF<br />

Honorar<br />

Executive<br />

Committee<br />

TCHF<br />

Total<br />

TCHF<br />

Philipp Buhofer Präsident 200 32 49 – 281<br />

René Furler (bis GV <strong>2012</strong>) Vizepräsident 14 7 – – 21<br />

Urs Ziegler (ab GV <strong>2012</strong>) Vizepräsident 42 31 24 17 114<br />

Niklaus Peter Nüesch (ab GV <strong>2012</strong>) Mitglied 21 10 – – 31<br />

Hans Schaller Mitglied 33 29 3 – 65<br />

Peter Schmid Mitglied 34 26 15 – 75<br />

Felix Thöni Mitglied 34 26 19 – 79<br />

Total an Mitglieder des Verwaltungsrates 378 161 110 17 666


Anhang zur Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG<br />

75<br />

Entschädigung für den Verwaltungsrat 2011<br />

Funktion<br />

Grundgehalt<br />

1)<br />

TCHF<br />

Sitzungsgelder<br />

1)<br />

TCHF<br />

Beratungshonorar<br />

2)<br />

TCHF<br />

Honorar<br />

Executive<br />

Committee<br />

TCHF<br />

Philipp Buhofer Präsident 202 31 96 – 329<br />

René Furler Vizepräsident 46 35 – – 81<br />

Hans Schaller Mitglied 33 28 7 – 68<br />

Peter Schmid Mitglied 23 23 127 – 173<br />

Felix Thöni Mitglied 33 31 115 – 179<br />

Urs Ziegler Mitglied 35 24 3 – 62<br />

Total an Mitglieder des Verwaltungsrates 372 172 348 – 892<br />

1)<br />

Der Verwaltungsrat hat die Möglichkeit ein Teil des Honorares (0% – 100%) mittels Aktien zu beziehen, dabei wird beim Bezug von Aktien einen Zuschlag<br />

von 20% gewährt. Die Aktien sind für die Dauer von einem Jahr gesperrt.<br />

2)<br />

Die Beratungshonorare beziehen sich auf Entschädigungen für Projekte, limitierte Mandate sowie allgemeine Rechtsberatung.<br />

Total<br />

TCHF<br />

Entschädigung für die Geschäftsleitung<br />

Die gesamte Entschädigung für das Executive Committee bzw. die Geschäftsleitung stellte sich für die Geschäftsjahre <strong>2012</strong> und 2011<br />

wie folgt dar:<br />

Amtierende<br />

Mitglieder 1)<br />

TCHF<br />

Im Verlauf des<br />

Geschäftsjahres<br />

ausgeschiedene<br />

Mitglieder 2)<br />

TCHF<br />

Grundgehalt 515 659 1'174 1'400<br />

Bonifikationen und Sonderprämien 90 122 212 254<br />

Leistungen an Vorsorgeeinrichtungen 108 43 151 177<br />

Total Entschädigungen 713 824 1'537 1'831<br />

Total<br />

<strong>2012</strong><br />

TCHF<br />

Total<br />

2011<br />

TCHF<br />

1)<br />

Entschädigungen an exekutive Mitglieder des Verwaltungsrats sind in den Vergütungen an den Verwaltungsrat enthalten.<br />

2)<br />

Zwei Mitglieder der Geschäftsleitung erhielten nach ihrem Ausscheiden bis zum Jahresende das vertraglich vereinbarte Grundgehalt in der Höhe von Total<br />

TCHF 180, welches in obiger Darstellung nicht enthalten ist.<br />

Die Inhalte und Festsetzungsverfahren der Entschädigungen und der Beteiligungsprogramme sind auf Seite 44 f. beschrieben.<br />

Die höchste Entschädigung an ein Geschäftsleitungsmitglied wurde im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> mit TCHF 417 an Herrn Peter Studer, CEO<br />

Cham Paper Group, ausbezahlt (2011: Herrn Peter Studer, CEO Cham Paper Group, TCHF 468).<br />

An im Verlauf des Geschäftsjahres <strong>2012</strong> ausgeschiedene Mitglieder der Geschäftsleitung wurden im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> Entschädigungen<br />

von insgesamt TCHF 824 (2011: TCHF 300) ausbezahlt. Weder im Jahr <strong>2012</strong> noch 2011 wurden Abgangsentschädigungen ausbezahlt oder<br />

vereinbart.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> und 2011 wurden keine Darlehen an Mitglieder des Verwaltungsrates oder des Executive Committee (Geschäftsleitung)<br />

gewährt.


76<br />

Anhang zur Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG<br />

10. Aktienbesitz des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung<br />

Per 31. Dezember <strong>2012</strong> hielten Mitglieder des Verwaltungsrates und ihnen nahestehende Personen gesamthaft 321'887 Namenaktien<br />

der Cham Paper Group Holding AG (318'485 Namenaktien per 31. Dezember 2011). Nahestehende Personen sind Ehepartner, Kinder<br />

unter 18 Jahren oder unter Umständen andere enge Verwandte, den betreffenden Personen gehörende oder von ihnen kontrollierte<br />

Gesellschaften und juristische oder natürliche Personen, die als ihre Treuhänder fungieren. Der Aktienbesitz der amtierenden Mitglieder<br />

des Verwaltungsrates im direkten und indirekten Besitz betrug im Detail:<br />

Name<br />

Funktion<br />

31. Dezember <strong>2012</strong><br />

Anzahl Namenaktien<br />

31. Dezember 2011<br />

Anzahl Namenaktien<br />

Philipp Buhofer 1) Präsident 304'676 301'049<br />

René Furler (bis GV <strong>2012</strong>) Vizepräsident n.a. 848<br />

Urs Ziegler (ab GV <strong>2012</strong>) Vizepräsident 13'679 13'610<br />

Niklaus Peter Nüesch (ab GV <strong>2012</strong>) Mitglied – n.a.<br />

Hans Schaller Mitglied 470 278<br />

Peter Schmid Mitglied 2'323 2'141<br />

Felix Thöni Mitglied 739 559<br />

1)<br />

davon 294'859 (2011: 292'613) Namenaktien via BURU Holding AG sowie 2'914 (2011: 2'894) Namenaktien von Verwandten gehalten<br />

Per 31. Dezember <strong>2012</strong> hielten Mitglieder des Executive Committee bzw. Geschäftsleitung und ihnen nahestehende Personen gesamthaft<br />

406 Namenaktien der Cham Paper Group Holding AG (633 Namenaktien per 31. Dezember 2011). Der Aktienbesitz betrug im Detail:<br />

Name<br />

Funktion<br />

31. Dezember <strong>2012</strong><br />

Anzahl Namenaktien<br />

31. Dezember 2011<br />

Anzahl Namenaktien<br />

Peter Studer (bis Dez. <strong>2012</strong>) CEO n.a. 184<br />

Patrick Schmid (bis Sep. <strong>2012</strong>) CFO n.a. 189<br />

Peter Müller Managing Director CPG Schweiz AG 376 230<br />

Marcello di Giacomo Managing Director CPG Italia SpA – n.a.<br />

Gerold Zuegg Werkleiter Condino 30 30<br />

11. Angaben über die Durchführung einer Risikobeurteilung<br />

Der Verwaltungsrat der Cham Paper Group Holding AG beurteilt die Unternehmensrisiken im Rahmen eines systematischen Risikoerfassungs-<br />

und -analyseverfahrens. Anhand von detaillierten Risikokatalogen und Risikomatrizen werden durch die Geschäftsleitung spezifische<br />

Risiken definiert und evaluiert sowie entsprechende Massnahmenkataloge ausgearbeitet. Der Verwaltungsrat der Cham Paper<br />

Group Holding AG hat die Risikobeurteilung genehmigt und überwacht die Umsetzung der im Massnahmenkatalog definierten Aktionen<br />

durch die Geschäftsleitung. Bei unerwartet auftretenden individuellen Risiken wird der Verwaltungsrat auch unmittelbar über die festgestellten<br />

Risiken und die von der Geschäftsleitung ergriffenen Verfahren und Massnahmen zur deren Minderung oder gegebenenfalls<br />

Beseitigung informiert.


Anhang zur Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG<br />

77<br />

Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes<br />

Vortrag vom Vorjahr 3'063'119 10'306'893<br />

Jahresgewinn / -verlust (–) 806'483 –127'243'774<br />

Auflösung gesetzliche Reserve aus Kapitaleinlagen 2'110'035 –<br />

Total Bilanzgewinn / -verlust (–) 5'979'637 –116'936'881<br />

<strong>2012</strong><br />

CHF<br />

2011<br />

CHF<br />

Gewinnverwendung<br />

Auflösung Freie Reserven – 120'000'000<br />

Dividende –2'110'035 –<br />

Vortrag auf neue Rechnung 3'869'602 3'063'119<br />

Total Ausschüttung als Dividende 2'110'035 –<br />

./. Anteil aus Reserve aus Kapitaleinlagen –2'110'035 –<br />

Anteil übrige Reserven und Bilanzgewinn – –<br />

Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine Ausschüttung der Reserven aus Kapitaleinlagen von CHF 3.00 pro Aktie vor.


78<br />

Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung<br />

Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung<br />

Bericht der Revisionsstelle<br />

an die Generalversammlung der<br />

Cham Paper Group Holding AG<br />

Cham<br />

Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung<br />

Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG, bestehend aus<br />

Erfolgsrechnung, Bilanz und Anhang (Seiten 71 bis 77), für das am 31. Dezember <strong>2012</strong> abgeschlossene<br />

Geschäftsjahr geprüft.<br />

Verantwortung des Verwaltungsrates<br />

Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen<br />

Vorschriften und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung,<br />

Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die<br />

Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen<br />

oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung<br />

sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich.<br />

Verantwortung der Revisionsstelle<br />

Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung<br />

abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den<br />

Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu<br />

planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei<br />

von wesentlichen falschen Angaben ist.<br />

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen<br />

für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die<br />

Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine<br />

Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstössen<br />

oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem,<br />

soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen<br />

entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die<br />

Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung<br />

der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen<br />

Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der<br />

Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene<br />

Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.<br />

Prüfungsurteil<br />

Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31. Dezember <strong>2012</strong> abgeschlossene<br />

Geschäftsjahr dem schweizerischen Gesetz und den Statuten.<br />

PricewaterhouseCoopers AG, Grafenauweg 8, Postfach, 6304 Zug<br />

Telefon: +41 58 792 68 00, Telefax: +41 58 792 68 10, www.pwc.ch<br />

PricewaterhouseCoopers AG ist Mitglied eines globalen Netzwerks von rechtlich selbständigen und voneinander unabhängigen Gesellschaften.


Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung<br />

79<br />

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften<br />

Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz<br />

(RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer<br />

Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen.<br />

In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen<br />

wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem<br />

für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.<br />

Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes dem schweizerischen<br />

Gesetz und den Statuten entspricht und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.<br />

PricewaterhouseCoopers AG<br />

Norbert Kühnis<br />

Revisionsexperte<br />

Leitender Revisor<br />

Daniel Wyss<br />

Revisionsexperte<br />

Zug, 19. März 2013


80<br />

Bericht zur Nachhaltigkeit – GRI Statement<br />

Bericht zur Nachhaltigkeit – GRI Statement


Impressum<br />

Dieser <strong>Geschäftsbericht</strong> erscheint in deutscher und englischer<br />

Sprache. Rechtsverbindlich ist die deutsche Originalfassung.<br />

Herausgeber<br />

– Cham Paper Group Holding AG, Cham<br />

Konzept, Redaktion, Gestaltung und Realisation<br />

– Dynamics Group AG, Zürich<br />

Beratung Nachhaltigkeitsbericht<br />

– Sustainserv, Zürich und Boston<br />

Fotografien<br />

– Scanderbeg Sauer Photography, Zürich<br />

– Marc Wetli, Zürich<br />

– Iris C. Ritter, Zürich<br />

– Hugo Raeber, Cham<br />

Wir danken Vini Vergani, Zürich, Transa, Zürich, sowie den<br />

Flughafen Zürich für ihre Unterstützung bei der Realisierung<br />

der grossformatigen Bilder.<br />

Druck und Produktion<br />

Klimaneutral gedruckt bei<br />

Neidhart & Schön Group AG<br />

Hinweis betreffend zukunftsgerichtete Aussagen<br />

Der <strong>Geschäftsbericht</strong> enthält gewisse zukunftsgerichtete<br />

Aussagen. Diese können unter anderem erkennbar sein an Ausdrücken<br />

wie „ sollen“, „annehmen“, „erwarten“, „rechnen mit“,<br />

„beabsichtigen“, „anstreben“, „zukünftig“, „Ausblick“ oder ähnlichen<br />

Ausdrücken sowie der Diskussion von Strategien, Zielen, Plänen<br />

oder Absichten usw. Die zukunftsgerichteten Aussagen unterliegen<br />

bekannten oder unbekannten Risiken und Unsicherheiten,<br />

die zur Folge haben können, dass die tatsächlichen Ergebnisse<br />

und Ereignisse wesentlich von den Erwartungen abweichen, die in<br />

den zukunftsgerichteten Aussagen enthalten oder impliziert sind.


Cham Paper Group Holding AG<br />

Fabrikstrasse<br />

CH-6330 Cham<br />

Telefon +41 41 785 33 33<br />

Internet www.cham-group.com<br />

E-Mail investor@cham-group.com

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