Geschäftsbericht 2012
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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
Kennzahlen im Fünfjahresüberblick<br />
in MCHF<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Nettoumsatz<br />
2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />
in MCHF<br />
150<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
0<br />
Nettoverschuldung und Gearing-Ratio<br />
2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
in %<br />
Nettoumsatz aus fortgeführten Geschäftsbereichen<br />
Nettoverschuldung<br />
Nettoverschuldung / Eigenkapital (Gearing-Ratio)<br />
15<br />
EBIT und EBIT-Marge<br />
6<br />
350<br />
Eigenkapital und Eigenkapitalquote<br />
100<br />
in MCHF<br />
10<br />
5<br />
0<br />
5<br />
4<br />
2<br />
0<br />
–2<br />
in %<br />
in MCHF<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
in %<br />
–10<br />
2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />
–4<br />
0<br />
2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />
0<br />
Betriebsergebnis (EBIT) aus fortgeführten Geschäftsbereichen<br />
EBIT / Nettoumsatz (EBIT-Marge)<br />
Eigenkapital<br />
Eigenkapital / Bilanzsumme (Eigenkapitalquote)<br />
100<br />
Regionale Umsatzverteilung<br />
250<br />
Absatzvolumen und Mitarbeiter<br />
800<br />
in %<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
Absatzvolumen in TT<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
700<br />
600<br />
500<br />
Anzahl Mitarbeiter<br />
0<br />
2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />
Europa<br />
Amerika<br />
Asien<br />
Rest der Welt<br />
0<br />
2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />
Absatzvolumen in 1000 Tonnen<br />
Anzahl Mitarbeiter (FTE)<br />
400
Highlights und die wichtigsten Kennzahlen<br />
Anspruchsvolles erstes Jahr der Transformation<br />
Umsatzwachstum in allen strategisch wichtigen Produktgruppen<br />
Margenentwicklung belastet durch hohe Rohstoff- und Energiepreise<br />
Solide Bilanz und freier Cash Flow von CHF 8.1 Mio. erlauben Reduktion der<br />
Bankverbindlichkeiten und Ausschüttung einer Dividende von CHF 3.00<br />
Planmässige Fortschritte beim Projekt „Umnutzung des Firmenareals“ in Cham<br />
In MCHF, sofern nicht anders angegeben <strong>2012</strong> 2011<br />
Nettoumsatz 279.7 309.3<br />
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 14.7 11.7<br />
In % des Nettoumsatzes 5.2% 3.8%<br />
Betriebsergebnis (EBIT) vor Restrukturierung 0.7 –8.1<br />
In % des Nettoumsatzes 0.3% –2.6%<br />
Restrukturierungsaufwendungen 2.5 –80.4<br />
Betriebsergebnis (EBIT) nach Restrukturierung 3.2 –88.5<br />
Jahresgewinn / -verlust (–) –1.2 –92.1<br />
Gewinn pro Aktie (in CHF) –1.76 –131.83<br />
Jahresgewinn / -verlust (–) Konzern –1.2 –92.1<br />
Free Cash Flow 8.1 –4.2<br />
Eigenkapital 100.8 102.2<br />
In % der Bilanzsumme 40.7% 39.3%<br />
Nettoverschuldung 18.0 25.9<br />
Volumen (Tonnen) 187'186 198'978<br />
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Anlagen 6.5 22.1<br />
Anzahl Mitarbeiter (FTE) 545 651
Die Cham Paper Group ist eine führende Herstellerin von gestrichenen Spezialpapieren. Mit innovativen<br />
Papierfunktionalitäten durch Oberflächenveredelungen und umfassenden Dienstleistungen<br />
bieten wir unseren Kunden Mehrwert. Innovation und Nachhaltigkeit in allen Geschäftsprozessen<br />
sind uns genauso wichtig wie die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter.<br />
than Paper<br />
Unsere erfahrenen Fachkräfte wirken dort, wo Papier mehr zu leisten vermag, als man denkt. Mit<br />
innovativen Lösungen präsentieren wir effektive Antworten auf individuelle Kundenbedürfnisse.<br />
Über 350 Jahre Erfahrung in der Papierfertigung bilden das stabile Fundament, auf dem der Erfolg<br />
der Cham Paper Group gründet. Engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fertigen hervorragende<br />
Papiere für stets neue Einsatz- und Nutzungsbereiche – immer mit dem Ziel, für die Kunden den<br />
grössten Mehrwert zu schaffen.<br />
Klar fokussiert.<br />
Konsequent nutzenorientiert.<br />
Wegweisend innovativ.<br />
Zur Titelseite: Die Familie Wegmüller (v.l.n.r. Gloria, Anna, Florian, Tim) erlebt im Alltag die Vorteile<br />
des Mehrwertes der Leistung der Cham Paper Group. Wie, lesen Sie auf den Seiten 16 bis 25.
Inhaltsverzeichnis<br />
3<br />
Inhalt<br />
4 Cham Paper Group auf einen Blick<br />
Kurzporträt<br />
Standorte und Umsatzvolumen<br />
6 Cham Paper Group-Aktie<br />
8 Brief des Verwaltungsrates an die Aktionäre<br />
12 Märkte der Cham Paper Group<br />
14 Cham Paper Group erleben<br />
Consumer Goods<br />
Industrial Release<br />
Digital Imaging<br />
28 Bericht zur Nachhaltigkeit<br />
34 Bericht zur Corporate Governance<br />
48 Konsolidierte Jahresrechnung<br />
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />
Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung<br />
71 Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG<br />
Anhang zur Jahresrechnung der<br />
Cham Paper Group Holding AG<br />
Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung
4<br />
Cham Paper Group auf einen Blick<br />
Cham Paper Group auf einen Blick<br />
Werk Cham<br />
1 Papiermaschine, Breite: 320 cm<br />
2 Off-line-Streichmaschinen<br />
1 Curtain Coater<br />
1 Superkalander<br />
Werk Condino<br />
1 Papiermaschine, Breite: 330 cm<br />
1 Filmpresse<br />
2 Superkalander<br />
Werk Carmignano<br />
2 Papiermaschinen, Breite: 330 cm<br />
2 In-line-Streichmaschinen<br />
1 Off-line-Streichmaschine<br />
2 Superkalander<br />
Der Spezialpapiermarkt<br />
Der Spezialpapiermarkt bietet im Vergleich zum Markt der Normalpapiere höhere Margen<br />
dank massgeschneiderten Funktionalitäten beziehungsweise grösserem Kundennutzen.<br />
Auch die Preise zeigen sich im Spezialpapiermarkt stabiler aufgrund der häufig engen Verzahnung<br />
des Entwicklungs-, Liefer- und Produktionsprozesses mit den Kunden.<br />
• Marge<br />
• Kundenloyalität<br />
Marktgrösse:<br />
USD 22 Mrd.<br />
Wenig zyklisch<br />
Marktgrösse:<br />
USD 288 Mrd.<br />
Total Marktgrösse:<br />
382 MTPA (USD 310 Mrd.)<br />
Normalpapier<br />
361.1 MTPA<br />
Premiumpapier<br />
5.3 MTPA<br />
Spezialpapier<br />
5.3 MTPA<br />
Zyklisch
Standorte und Umsatzvolumen<br />
5<br />
Standorte und Umsatzvolumen<br />
Cham Paper Group Schweiz AG<br />
CH-6330 Cham<br />
Cham Paper Group Italia S.p.A.<br />
IT-38083 Condino (TN)<br />
Cham Paper Group Italia S.p.A.<br />
IT-35010 Carmignano di Brenta (PD)<br />
Umsatz in % Umsatz in %<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
Europa 76.5% 74.8%<br />
Amerika 5.2% 6.2%<br />
Asien 15.8% 16.5%<br />
Rest der Welt 2.5% 2.5%<br />
Produktionsstandorte (Produktion und Verkauf)<br />
Verkaufspunkte (Agenten)
6<br />
Die Cham Paper Group-Aktie<br />
Cham Paper Group-Aktie<br />
I. Kennzahlen<br />
Anzahl Aktien<br />
Anzahl Aktien per 31. Dezember <strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />
Anzahl der ausgegebenen Namenaktien 745'000 745'000 745'000 745'000 745'000<br />
Nennwert pro Namenaktie (in CHF) 65.00 65.00 65.00 77.50 77.50<br />
Davon eigene Aktien 41'655 44'302 46'772 48'635 51'640<br />
Anzahl ausstehende Namenaktien 703'345 700'698 698'228 696'365 693'360<br />
Kennzahlen der Aktien<br />
Kennzahlen per 31. Dezember <strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />
Gewinn pro Aktie aus fortgeführten<br />
Geschäftsbereichen (in CHF) –1.76 –131.83 –2.58 13.14 –0.71<br />
Gewinn/Verlust (–) pro Aktie Konzern (in CHF) –1.76 –131.83 –2.58 22.14 –27.44<br />
Eigenkapital pro Aktie (in CHF) 143.38 145.80 283.38 309.98 388.08<br />
Ausschüttung (in CHF) 3.00 2) – 5.00 12.50 n.m. 1)<br />
Dividendenrendite (in %) 1.91 n.a. 2.29 6.60 n.m. 1)<br />
1)<br />
Anlässlich der Generalversammlung vom 24. April 2009 wurde der Abspaltung und Ausschüttung von 55% der Hammer Retex Holding AG an die<br />
Aktionäre zugestimmt. Die Ludama Holding AG unterbreitete den Aktionären die Übernahme dieser Aktien für CHF 109.45/Aktie.<br />
2)<br />
Antrag an die Generalversammlung vom 1. Mai 2013<br />
Börsenkennzahlen der Aktie<br />
Börsenkurse in CHF pro Aktie <strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />
Höchst 188 223 236 202 439<br />
Tiefst 148 145 200 84 215<br />
Jahresendkurs 157 157 218 190 225<br />
Durchschnittlich gehandelte Aktien pro Tag 514 583 900 650 955<br />
Börsenkapitalisierung am Jahresende (in CHF Mio.) 117 117 162 142 168<br />
Die Namenaktien der Cham Paper Group Holding AG werden an der SIX Swiss Exchange in Zürich gehandelt. Sie sind im<br />
SPI (Swiss Performance Index) enthalten.<br />
Valor: 193185 / ISIN-Code: CH0001931853<br />
Valorensymbol: CPGN / Bloomberg: CPGN SW Equity / Reuters: CPGN.S
Die Cham Paper Group-Aktie<br />
7<br />
Entwicklung des Aktienkurses<br />
1. Januar <strong>2012</strong> bis 28. Februar 2013<br />
In CHF<br />
220<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
Jan. <strong>2012</strong> März <strong>2012</strong> Mai <strong>2012</strong> Juli <strong>2012</strong> Sep. <strong>2012</strong> Nov. <strong>2012</strong> Jan. 2013 Feb. 2013<br />
II. Aktionariat gemäss Aktienregister per 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
Bedeutende Aktionäre<br />
Aktionärsgruppe Buhofer<br />
(BURU Holding AG, Philipp Buhofer,<br />
Heinz Buhofer, alle Hagendorn) 40.89%<br />
LB (Swiss) Investment AG, Zürich 5.61%<br />
Cham Paper Group Holding AG, Cham 5.59%<br />
Free float (gemäss SIX-Definition) 49.22%<br />
Übersicht<br />
Eingetragene Aktionäre 887<br />
Eingetragene Aktien 637'595<br />
Dispobestand 107'405<br />
Aktionäre mit 1–500 Aktien 801<br />
Aktionäre mit 501–5'000 Aktien 75<br />
Aktionäre mit mehr als 5'000 Aktien 11<br />
III. Dividendenpolitik<br />
Die Cham Paper Group verfolgt eine ergebnisorientierte<br />
Dividendenpolitik. In der Regel werden 25 bis 35% des<br />
operativen Reingewinns ausgeschüttet (Details siehe<br />
Seite 35).<br />
IV. Informationspolitik<br />
Die Cham Paper Group informiert in deutscher Sprache<br />
mit einem Halbjahresbericht und einem <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
in gedruckter und elektronischer Form. Die Berichte<br />
werden im Sinne einer ökonomischen und ökologischen<br />
Optimierung nur auf ausdrücklichen Wunsch in gedruckter<br />
Form per Post verschickt. Kursrelevante Tatsachen<br />
werden im Rahmen der Ad hoc-Publizität veröffentlicht<br />
(deutsch und englisch).<br />
Auf der Website www.cham-group.com in der Rubrik<br />
„Investor Relations“ finden Sie laufend aktualisierte Informationen<br />
über das Unternehmen, die Aktie, Analystenmeinungen,<br />
Medienartikel, Termine sowie Antworten<br />
auf häufige Fragen. Ein regelmässig aktualisiertes Investorenhandbuch<br />
vermittelt zudem einen vertieften Einblick<br />
in die Strategie, die Märkte und das Wettbewerbsumfeld<br />
der Cham Paper Group. Auf der Website können Sie sich<br />
auch für den Email-Newsletter einschreiben, damit Sie<br />
zeitgleich mit den Medien über Resultate und Neuigkeiten<br />
informiert werden.<br />
V. Kontaktadressen<br />
Aktienregister<br />
Franziska Stöckli<br />
Fabrikstrasse, CH-6330 Cham<br />
aktienregister@cham-group.com<br />
Telefon +41 41 785 34 03<br />
Medien- und IR-Stelle<br />
Edwin van der Geest / Philippe Blangey<br />
media@cham-group.com oder<br />
investor@cham-group.com<br />
Telefon +41 43 268 32 32<br />
VI. Finanzkalender<br />
Generalversammlung<br />
1. Mai 2013, Lorzensaal, Cham<br />
Finanzberichterstattung<br />
1. Halbjahr 2013: 23. August 2013<br />
Geschäftsjahr 2013: 19. März 2014
8<br />
Aktionärsbrief<br />
Ein anspruchsvolles Jahr im<br />
Zeichen der Transformation<br />
Philipp Buhofer<br />
Verwaltungsratspräsident<br />
Geschätzte Aktionärinnen und Aktionäre<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> stand für die Cham Paper<br />
Group im Zeichen der grossen Veränderungen, die im<br />
ersten von zwei Übergangsjahren zu bewältigen sind,<br />
um den Ende 2011 eingeleiteten Transformationsprozess<br />
der Gruppe erfolgreich umzusetzen. Neben den<br />
anspruchsvollen internen Prozessen wurde der Fokus<br />
gleichzeitig auf Marktbearbeitung und Innovation gelegt.<br />
In einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld<br />
gelang es der Gruppe, auf Kurs zu bleiben.<br />
Die Gruppe erwirtschaftete infolge ihres Kapazitätsabbaus<br />
einen um 9.6% geringeren Nettoumsatz von<br />
CHF 279.7 Mio., legte aber in allen strategisch wichtigen<br />
Produktgruppen weiter zu. Aufgrund der zeitweilig<br />
stark gestiegenen Energiekosten und deutlich höherer<br />
Einkaufspreise für Chemikalien, die nicht unmittelbar<br />
über Preiserhöhungen an die Kunden weitergegeben<br />
werden konnten, sank die Bruttomarge von 33.9%<br />
auf 33.3%. Das Betriebsergebnis (EBIT) belief sich auf<br />
CHF 3.2 Mio., das Reinergebnis auf CHF –1.2 Mio. Dank<br />
des erzielten freien Cash Flows von CHF 8.1 Mio. blieben<br />
die Cash-Reserven der Gruppe trotz einer weiteren<br />
Reduktion der Bankschulden um CHF 8.0 Mio. mit<br />
49.0 Mio. konstant und die Bilanz stabil.<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> war für alle Mitarbeitenden der<br />
Cham Paper Group äusserst anspruchsvoll. Die sich in<br />
Transformation befindende Gesellschaft musste insbesondere<br />
am Standort Cham zahlreiche Aufgaben gleichzeitig<br />
erfüllen: die Planung und Einleitung eines sozialverträglichen<br />
Personalabbaus, den geordneten Rückzug<br />
aus den CCK-Märkten des Segments Industrial Release,<br />
die Vorbereitung der Verlagerung ganzer Produktgruppen<br />
(insbesondere der Innerliner) nach Carmignano, die Evaluierung<br />
von Rohpapierlieferanten für die Produkte, die weiterhin<br />
in Cham beschichtet werden sollen sowie die Intensivierung<br />
der Entwicklungs- und Marketingaktivitäten.<br />
Industrial Release: Wachstum bei den Glassinen und<br />
geordneter Rückzug aus dem CCK-Geschäft<br />
Die Nachfrage der Glassine-Produkte entwickelte sich mit<br />
einem Umsatzplus von 12.5% erneut erfreulich und führte<br />
zu einem neuen Höchstwert des Absatzes in Condino.<br />
Bei den Silikonbasispapieren für Release Liner aus Cham,<br />
wo sich die Gruppe aus Rentabilitätsgründen aus der Produktion<br />
und dem Vertrieb der Sparte CCK (Clay Coated<br />
Kraft) zurückzieht, lag der Umsatz <strong>2012</strong> plangemäss 11%<br />
unter dem Vorjahr. Für die Kunden, die per Juli <strong>2012</strong> noch<br />
keine neuen Lieferanten gefunden hatten, wurden Vorräte<br />
produziert, um vertraglich vereinbarte Lieferungen bis<br />
ins Jahr 2013 sicherstellen zu können. Im Februar 2013<br />
wurde eine Kooperationsvereinbarung mit dem österreichischen<br />
Spezialpapierhersteller Brigl & Bergmeister<br />
abgeschlossen, der das technologische Know-how für<br />
einen Teil dieser Produktgruppe übernehmen und die<br />
Kunden ab der zweiten Jahreshälfte beliefern wird.<br />
Consumer Goods: Anhaltend positive Nachfrageentwicklung<br />
Der Produktebereich Consumer Goods entwickelt sich<br />
trotz steigendem Preisdruck anhaltend gut und sorgt für<br />
eine wenig zyklische, solide Basis innerhalb der Gruppe.<br />
Unsere Verpackungslösungen und Tabakpapiere haben<br />
einen hohen Standard und gelten als Benchmark in der<br />
Industrie. Besonders erfreulich entwickelte sich der Absatz<br />
mit einem Plus von 10% im Bereich der Lebensmittelverpackungen.
Aktionärsbrief<br />
9<br />
Urs Ziegler<br />
Delegierter des Verwaltungsrates<br />
Felix Thöni<br />
Verwaltungsrat<br />
Trotz der gestiegenen Verkäufe bei den Kernprodukten<br />
entwickelten sich die Margen aufgrund gestiegener Einkaufspreise<br />
unerfreulich. Die in Italien zeitweilig um bis zu<br />
50% gestiegenen Energiekosten (Gas) und die um rund<br />
10% höheren Chemikalienpreise konnten nicht unmittelbar<br />
über höhere Verkaufspreise kompensiert werden.<br />
Digital Imaging baut Serviceleistungen aus<br />
Im noch kleinen, aber margenstarken Geschäftsbereich<br />
Digital Imaging in Cham setzt sich der Markterfolg fort,<br />
insbesondere bei den Transjetpapieren für den textilen<br />
Sublimationsdruck. Die Verkäufe in diesem Produktesegment<br />
legten erneut um über 20% zu. In der Textilindustrie<br />
beginnt sich die Digitaldrucktechnologie zunehmend<br />
auch volumenmässig durchzusetzen (vgl. Seite 24). In<br />
diesem Kundensegment wächst auch die Nachfrage<br />
nach Beratungsdienstleistungen. Hierfür unterhält die<br />
Gruppe in Cham eine Abteilung für Anwendungstechnik,<br />
die im ersten Semester gezielt ausgebaut wurde.<br />
BARnamic vor der Markteinführung<br />
Von zentraler Bedeutung für die Bestätigung der erfolgreichen<br />
Entwicklungstätigkeit der Cham Paper Group ist<br />
das Gelingen der Markteinführung von BARnamic. Mit<br />
diesen neuartigen Barriere-Papieren, die in der Schweiz<br />
produziert werden, dürfte die Cham Paper Group in Zukunft<br />
über ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal verfügen.<br />
In der zweiten Jahreshälfte wurde die Gruppe für<br />
BARnamic mit dem Zuger Innovationspreis ausgezeichnet.<br />
Gleichzeitig galt es aber auch, einige Rückschläge<br />
bei Testläufen mit ausgewählten Schlüsselkunden hinzunehmen,<br />
die zu Verzögerungen führten. Im ersten<br />
Quartal 2013 wurden nun die ersten Verkäufe realisiert.<br />
Erfahrungsgemäss wird es einige Jahre dauern, bis die<br />
innovativen Produktlösungen in grossen Volumen nachgefragt<br />
werden. Das Entwicklungsteam arbeitet mit<br />
Hochdruck an der Weiterentwicklung der BARnamic Produktefamilie.<br />
Solide Bilanz und tieferes Nettoumlaufvermögen<br />
Das Nettoumlaufvermögen hat sich im Berichtsjahr um<br />
CHF 6 Mio. auf CHF 68 Mio. reduziert. Gleichzeitig generierte<br />
die Gruppe einen positiven freien Cash Flow<br />
von CHF 8.1 Mio. (Vorjahr CHF –4.2 Mio.). Für die (erhöhten)<br />
Warenläger im Bereich Industrial Release bestehen<br />
fixe Abnahmeverträge mit den jeweiligen Kunden.<br />
Mit der Stilllegung der zweiten Papiermaschine in Cham<br />
und dem Warenabfluss aus den Lägern wird sich das<br />
Nettoumlaufvermögen 2013 weiter verringern. Die Nettoverschuldung<br />
reduzierte sich in der Berichtsperiode<br />
weiter auf CHF 18.0 Mio. (Vorjahr 25.9 Mio.). Für einen<br />
Teil der Kreditverträge konnten zudem bessere Konditionen<br />
erzielt werden. Die Gruppe verfügt per Jahresende<br />
über eine Cash-Position von CHF 49.0 Mio. Die Eigenkapitalquote<br />
per 31. Dezember <strong>2012</strong> beträgt gesunde 41%<br />
(Vorjahr 39.3%).<br />
Geordneter Personalabbau<br />
Im Februar haben das Management und die Sozialpartner<br />
in Cham einen umfassenden Sozialplan verabschiedet,<br />
der die Rahmenbedingungen für den sozialverträglichen<br />
Stellenabbau von insgesamt 212 Arbeitsplätzen bis 2014<br />
absteckt. Die angebotenen Unterstützungsmassnahmen<br />
wie das im Unternehmen eigens eingerichtete Jobcenter<br />
und verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten wurden geschätzt<br />
und rege genutzt. Bis zum Jahresende reduzierte<br />
sich der Personalbestand der Gruppe auf 544.5 Mitarbeitende<br />
(Vorjahr 651). Viele der vom Abbau betroffenen
10<br />
Aktionärsbrief<br />
Hans Schaller<br />
Verwaltungsrat<br />
Peter J. Schmid<br />
Verwaltungsrat<br />
Niklaus Peter Nüesch<br />
Verwaltungsrat<br />
Mitarbeitenden konnten erfreulicherweise bereits eine<br />
neue Stelle antreten. Ein nächster Meilenstein steht im<br />
zweiten Quartal 2013 bevor. Ab April werden die bis dato<br />
in Cham produzierten Spezialpapiere für die Tabakindustrie<br />
in Carmignano hergestellt werden. Ab diesem Zeitpunkt<br />
werden die in Cham verbleibenden Spezialpapiere<br />
(BARnamic sowie Papiere für den Bereich Digital Imaging)<br />
auf den dortigen Streichmaschinen mit fremdproduzierten<br />
Rohpapieren, unter anderem aus unseren italienischen<br />
Werken, hergestellt. Die Stilllegung der zweiten<br />
Papiermaschine in Cham wird Ende März 2013 erfolgen<br />
und den zweiten Abbauschritt auslösen.<br />
Anpassungen der Führungsstruktur<br />
Ende <strong>2012</strong> hat der Verwaltungsrat die neue Führungsstruktur<br />
der Gruppe definiert. Dabei wurden die per 2013<br />
eigenständig im Markt operierenden Spezialpapierbereiche<br />
in der Schweiz und in Italien sowie die Immobilienaktivitäten<br />
in Cham führungsmässig voneinander getrennt.<br />
Gleichzeitig wurde die Funktion des Group CEO<br />
aufgehoben. Seit Dezember <strong>2012</strong> nimmt ein Executive<br />
Committee unter der Leitung von Urs Ziegler (Delegierter<br />
des Verwaltungsrates) die Koordination zwischen<br />
den beiden Spezialpapierbereichen in der Schweiz und in<br />
Italien wahr. Urs Ziegler ist seit 2007 im Verwaltungsrat<br />
der Cham Paper Group und wirkte bis 2009 selber als<br />
Papierindustrieller (CEO Ziegler Papier). Weitere Mitglieder<br />
sind Peter Müller, Managing Director CPG Schweiz<br />
AG, Marcello Di Giacomo, Managing Director CPG Italia<br />
S.p.A. und Gerold Zuegg, Werksleiter in Condino. In<br />
Bezug auf die Holding-Aufgaben wird Urs Ziegler unterstützt<br />
von Franziska Stöckli, Leiterin Corporate Services,<br />
und Luis Mata, Leiter Finance & Controlling.<br />
Parallel dazu laufen die Vorbereitungen für die Umwandlung<br />
des Papieri-Areals in einen neuen Stadtteil von<br />
Cham. Dieser gemeinsam mit der Gemeinde Cham geführte<br />
Prozess wird im Auftrag der Cham Paper Group<br />
von Claude Ebnöther geleitet, der direkt an den Verwaltungsrat<br />
rapportiert.<br />
Wichtiger Zwischenschritt in der Umzonung des<br />
Firmengeländes in Cham<br />
Der Gemeinderat Cham hat am 12. Juni <strong>2012</strong> einstimmig<br />
beschlossen, dass er auf das Umzonungsgesuch der<br />
Cham Paper Group eintreten und auf dem Gelände der<br />
‘Papieri’ einen neuen Stadtteil für Wohnen und Arbeiten<br />
schaffen will. Nebst einer umfassenden Aufarbeitung der<br />
Grundlagen soll eine Vision mit Zielen erstellt und verabschiedet<br />
werden. Anschliessend führen die Gemeinde<br />
Cham und die Cham Paper Group einen städtebaulichen<br />
Studienauftrag mit mehreren renommierten Teilnehmern<br />
durch, der im Herbst 2013 abgeschlossen wird.<br />
Am 10. Dezember <strong>2012</strong> wurde hierfür von der Gemeindeversammlung<br />
in Cham ein entsprechender Planungskredit<br />
gutgeheissen. Aus den Resultaten dieser Arbeiten<br />
werden die notwendigen Planungsmittel erstellt und<br />
voraussichtlich Ende 2014 in einer Urnenabstimmung<br />
dem Souverän in Cham unterbreitet.<br />
Anträge an die Generalversammlung<br />
Die Cham Paper Group verfolgt in der Regel eine Dividendenstrategie,<br />
welche die Ausschüttung von bis zu 35%<br />
des operativ erzielten Reingewinns vorsieht. Durch die<br />
Konzentration der Rohpapierproduktion in Italien werden<br />
jedoch finanzielle Mittel frei, die der Verwaltungsrat einerseits<br />
zur Reduktion der Bankverbindlichkeiten verwendet
Aktionärsbrief<br />
11<br />
Peter Müller<br />
Managing Director Cham Paper Group Schweiz<br />
Marcello Di Giacomo<br />
Managing Director Cham Paper Group Italia<br />
Gerold Zuegg<br />
Werkleiter Condino, Italien<br />
und andererseits an die Aktionäre zurückführen will. Der<br />
Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung deshalb<br />
die Ausschüttung von CHF 3.00 je Aktie in Form einer<br />
steuerlich vorteilhaften Kapitalrückzahlung vor.<br />
Für den Verwaltungsrat und das Executive Committee<br />
der Cham Paper Group<br />
Aufgrund der einjährigen Amtsdauer steht der ganze<br />
Verwaltungsrat zur Wiederwahl. Nicht mehr zur Verfügung<br />
steht Hans Schaller, der sich altersbedingt zurückziehen<br />
möchte. Der Verwaltungsrat dankt ihm für seine<br />
wertvollen Dienste, die er im Rahmen seiner intensiven<br />
Tätigkeit für die Cham Paper Group seit 2009 erbracht<br />
hat und wünscht ihm alle Gute. Die Vakanz wird nicht<br />
ersetzt, wodurch sich der Verwaltungsrat auf fünf Mitglieder<br />
reduzieren wird.<br />
Ausblick<br />
Der Umbauprozess der Cham Paper Group bleibt anspruchsvoll<br />
und wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.<br />
Aus heutiger Sicht sind wir gut im Plan, so dass<br />
wir die Neuaufstellung unserer Papieraktivitäten bis Ende<br />
2013 abschliessen können. Wir rechnen mit einer Fortsetzung<br />
der positiven Entwicklung der Nachfrage nach<br />
unseren Kernprodukten und setzen alles daran, die operative<br />
Profitabilität in dieser Übergangsphase zu erhalten.<br />
Dank<br />
Wir danken allen Mitarbeitenden, insbesondere auch den<br />
aufgrund der Restrukturierung Ausgetretenen, für den<br />
grossen Einsatz in <strong>2012</strong>. Unser Dank gilt aber auch unseren<br />
Kunden und Geschäftspartnern für die gute Zusammenarbeit<br />
und auch Ihnen, geschätzte Aktionärinnen und<br />
Aktionäre, für das in uns gesetzte Vertrauen.<br />
Philipp Buhofer<br />
Präsident des Verwaltungsrates<br />
Urs Ziegler<br />
Delegierter des Verwaltungsrates<br />
Zum Thema Nachhaltigkeit<br />
Nebst ökonomischen Aspekten richten wir<br />
unser Augenmerk vermehrt auch auf ökologische<br />
und soziale Themen. An unserer Vision<br />
2015, welche unser Nachhaltigkeitsverständnis<br />
stichpunktartig umschreibt, halten wir fest.<br />
Den Bedürfnissen unserer Kunden folgend,<br />
setzen wir unsere Innovationskraft weiterhin<br />
dafür ein, Produkte zu entwickeln, welche die<br />
Umwelt schonen – nicht nur in der Herstellung<br />
sondern auch in der Nutzung. Mehr dazu lesen<br />
Sie ab Seite 32 in unserem zertifizierten Nachhaltigkeitsbericht.
12<br />
Märkte der Cham Paper Group<br />
Consumer Goods<br />
Food<br />
Non-Food<br />
Tobacco<br />
Beverages & Liquids<br />
Industrial Release<br />
Release Liner Tapes<br />
Release Liner Labels<br />
Process Liners<br />
Facestock (Labels)<br />
Digital Imaging<br />
Large Format Inkjet Graphics<br />
Sublimation Print /<br />
Textile Graphics<br />
Transpromo Print
Märkte der Cham Paper Group<br />
13<br />
Unsere Consumer Goods-Lösungen umfassen Papiere für<br />
flexible Verpackungen und den Etikettendruck. Die Basispapiere<br />
dienen als Schutz des Verpackungsinhalts und sind<br />
Träger von Produktpräsentation und -information.<br />
Der Konsument von heute fordert leicht verständliche,<br />
funktionale und umweltfreundliche Verpackungen. Eine<br />
Umfrage* zeigt: 87 % der europäischen Konsumenten bevorzugen<br />
Papierverpackungen. Für 93 % der Befragten ist<br />
Papier die umweltfreundlichste Verpackungslösung. 87 %<br />
schätzen Papierverpackungen auch wegen der einfachen<br />
und sicheren Handhabung.<br />
Als Qualitätslieferant im Bereich Consumer Goods bieten<br />
wir Markenanbietern innovative Papierlösungen, die sich<br />
durch Effizienz und Sicherheit in allen Produktionsprozessen<br />
auszeichnen. Die hervorragenden Eigenschaften der Papiere<br />
sorgen für brillante Druckergebnisse und damit für eine<br />
wirkungsvolle Präsentation von Markenartikeln.<br />
* Konsumentenumfrage IPSOS, 2006 in UK, Frankreich, Deutschland,<br />
Polen, Schweden, Belgien und Spanien.<br />
Unsere Industrial Release-Lösungen sind Basispapiere für<br />
Release Liner für Folien, Klebebänder und Haftetiketten.<br />
Dazu kommen Papiere für Process Liner in der industriellen<br />
Produktion sowie Facestock-Papiere für die Selbstklebeindustrie.<br />
Die Produkte werden in technischen Anwendungen, in der<br />
Automobil- und Bauindustrie und für Labels verwendet. Die<br />
Trägerpapiere wurden eigens für diese spezifischen Anwendungen<br />
entwickelt und bieten die Grundlage für hervorragende<br />
Trenneigenschaften.<br />
Papier ist ein bedeutender Rohstoff in der Selbstklebeindustrie.<br />
70 % aller Release Liner und 65 % aller Labels, die<br />
weltweit eingesetzt werden, sind aus Papier.<br />
Gemeinsam mit den Kunden entwickeln unsere Experten<br />
massgeschneiderte Lösungen, die bezüglich Effizienz, Zuverlässigkeit<br />
und Qualitätsbeständigkeit in allen Produktionsund<br />
Verarbeitungsschritten überzeugen.<br />
Im Bereich Digital Imaging hat die Cham Paper Group eine<br />
führende Rolle im Weltmarkt. Wir bieten Inkjetpapiere für<br />
den digitalen Grossformatdruck und für den industriellen<br />
Inkjetdruck an. Zum Sortiment gehören ausserdem Sublimationspapiere<br />
für den digitalen Textildruck.<br />
Die grossformatigen Inkjetpapiere eignen sich für die Innenund<br />
Aussenanwendung und garantieren durch spezifische<br />
Beschichtungen höchste Farbbrillanz. Unsere Sublimationspapiere<br />
zeichnen sich durch hervorragende Lauf- und Transfereigenschaften<br />
aus.<br />
Digitaldruck gewinnt heute gegenüber Offsetdruck an Bedeutung.<br />
Rund 10 bis 15 % des weltweiten Druckvolumens<br />
entfallen heute bereits auf den Digitaldruck, Tendenz steigend.<br />
Die Vorteile dieses Durckverfahrens liegen in der<br />
Möglichkeit, Kommunikationsmittel zu personalisieren und<br />
Werbebotschaften in Kleinauflagen und sehr kurzer Zeit zu<br />
realisieren.<br />
Wir testen unsere Produkte im unternehmenseigenen<br />
Anwendungszentrum unter Realbedingungen und bieten<br />
Schulungen für unsere Kunden an.
Wieso sich Gloria Wegmüller<br />
plötzlich für Etiketten interessiert<br />
Consumer Goods
16<br />
Consumer Goods<br />
Gloria Wegmüller,<br />
Gianni Greco und eine<br />
Flasche Olivenöl<br />
Nach der Lektüre eines Zeitungsartikels ist Gloria Wegmüller besorgt:<br />
Die Etiketten von Olivenöl-Flaschen enthalten eine fragwürdige<br />
Chemikalie. Dass es auch anders geht, erfährt sie nach einem<br />
Besuch in einem italienischen Spezialitätengeschäft.<br />
Nachdenklich faltet Gloria Wegmüller die Tageszeitung<br />
und legt sie auf den Couchtisch. „Schon wieder eine<br />
Chemikalie, die unerlässlich scheint, aber gesundheitlich<br />
bedenklich ist“, sinniert sie. Soeben hat sie gelesen, dass<br />
Perfluoroctansäure (PFOA), ein Giftstoff, der in vielen<br />
Industrie- und Konsumgütern vorhanden ist, dem Menschen<br />
schaden kann. Die Chemikalie wird aufgrund ihrer<br />
wasser- und fettabweisenden Eigenschaften vor allem in<br />
der Herstellung von Nahrungsmittelverpackungen, Kochgeschirr<br />
und Polsterstoffen eingesetzt. Gloria grübelt<br />
weiter: Die Pizzaschachtel vom Pizzakurier, der die fettige<br />
Pizza nichts anhaben kann, die Verpackung der Butter<br />
und die Etiketten von Öl-Flaschen – ist da überall PFOA<br />
drin? Gibt es keine Alternative? Besorgt beschliesst sie,<br />
der Sache auf den Grund zu gehen.<br />
Bei Gianni Greco<br />
Am folgenden Samstag betritt Gloria mit ihrem Mann Florian<br />
das „Greco“, ein italienisches Spezialitätengeschäft,<br />
in der Region bekannt für ausgezeichnete Weine und<br />
Käse, hausgemachte frische Pasta und eine grosse Auswahl<br />
hochwertiger Olivenöle. Diese bezieht Gianni Greco,<br />
der Inhaber, bei handverlesenen Lieferanten, die er meist<br />
persönlich kennt. „Ciao Gloria. Ciao Florian“, ruft Gianni<br />
fröhlich, als das Paar den geräumigen Laden betritt. „Was<br />
darf es heute sein?“ „Hallo Gianni“, erwidert Florian Wegmüller.<br />
„Die Ravioli der Woche sehen appetitlich aus, davon<br />
nehmen wir ein Kilo. Und noch 300 Gramm Parmaschinken<br />
und ein Päckchen von den selbst gemachten<br />
Amaretti.“ Gianni Greco nickt, geht zur Theke und schöpft<br />
grosszügig Zitronen-Basilikum-Ravioli in eine Papiertüte.<br />
Etiketten, die es in sich haben<br />
Währenddessen betrachtet Gloria Wegmüller mit gerunzelter<br />
Stirn die vielen Olivenöl-Flaschen, die ordentlich<br />
aufgereiht auf einem schönen Holzregal stehen. Mit dem<br />
Finger fährt sie über eine besonders edel anmutende<br />
Etikette: „Extra Vergine“ steht da, in schwungvollen,<br />
golden glänzenden Buchstaben, neben einem aufgestanzten<br />
grünen Olivenzweig. Plötzlich dreht sie sich zu<br />
Gianni Greco um. „Sag mal, Gianni. Weisst du eigentlich,<br />
dass diese Etiketten eine gefährliche Chemikalie enthalten?“<br />
Gianni Greco schaut sie erschrocken an: „Eine<br />
gefährliche Chemikalie?“, wiederholt er fragend. „Ja,<br />
genau. Und zwar Perfluoroctansäure, ein Stoff, den es<br />
offensichtlich braucht, damit das fettige Öl die Etikette<br />
nicht beschädigt. Kannst du dich nicht bei einem deiner<br />
Lieferanten erkundigen, ob es wirklich keine Alternative<br />
dazu gibt?“ Gianni Greco überreicht Florian Wegmüller<br />
die Papiertüte mit seinen Einkäufen und begleitet seine
Consumer Goods<br />
17<br />
Stammkunden zur Tür. Der sonst stets fröhliche Mann ist<br />
jetzt ganz ernst: „Das werde ich unverzüglich tun“, sagt<br />
er. „Sobald ich mehr weiss, hört ihr von mir“.<br />
Eine schlechte und zwei gute Nachrichten<br />
Als Gloria Wegmüller am Dienstagabend die Kanzlei verlässt,<br />
in der sie als Anwältin tätig ist, klingelt ihr Handy.<br />
„Wegmüller.“ „Buona sera, Gloria. Hier spricht Gianni<br />
Greco. Ich bin dir noch eine Antwort schuldig.“ „Hallo<br />
Gianni“, antwortet Gloria. „Hast du etwas rausgefunden?“<br />
Stolz sagt Gianni Greco: „Ma certo. Ich habe mit<br />
meinem wichtigsten Lieferanten in der Toskana telefoniert.<br />
Jetzt habe ich drei Nachrichten, eine schlechte und<br />
zwei gute. Welche willst du zuerst hören?“<br />
„Die schlechte natürlich zuerst“, erwidert Gloria. Gianni:<br />
„Du hast Recht: Für die Herstellung von Verpackungen<br />
und Etiketten, die Fett und Öl abweisend sein müssen,<br />
wird sehr oft PFOA gebraucht. Aber jetzt kommen die<br />
guten Nachrichten“, frohlockt Gianni. „Mein Lieferant hat<br />
dieses Problem bereits früh erkannt. Er verwendet ein<br />
innovatives Papier der Cham Paper Group, das ganz ohne<br />
die Chemikalie auskommt, aber trotzdem die gewünschten<br />
Eigenschaften aufweist. Dieses sogenannte Carcoat<br />
Repella-Papier wird bald mehr und mehr zum Einsatz<br />
kommen. Und zwar wegen der zweiten guten Nachricht:<br />
Ab Ende 2014 wird der Einsatz von PFOA in vielen Ländern<br />
verboten sein!“ „Das sind doch tatsächlich richtig<br />
gute Nachrichten“, freut sich Gloria und bedankt sich<br />
herzlich bei Gianni Greco. Nach dem Telefongespräch<br />
verstaut sie ihr Handy in der Tasche und macht sich beschwingt<br />
auf den Weg Richtung Bahnhof.<br />
„Unser Lieferant verwendet ein<br />
innovatives Papier der Cham Paper<br />
Group, das ganz ohne die gefährliche<br />
Chemikalie auskommt.“<br />
Carcoat Repella O4<br />
Dank schlanker Strukturen, der Nähe zum Markt und einer innovativen Entwicklungsabteilung<br />
gelang es der Cham Paper Group mit dem Spezialpapier Carcoat Repella<br />
O4 schneller als anderen Anbietern, die Chemikalie Perfluoroctansäure (PFOA) zu<br />
ersetzen. Carcoat Repella O4 wird hauptsächlich für Etiketten von Mehrwegflaschen<br />
für Getränke und Öle verwendet. Eine wichtige Anforderung ist deshalb, dass das<br />
Papier bedruckt, metallisiert, lackiert sowie geprägt oder gestanzt werden kann.
Was Spezialpapier mit<br />
Flugzeugen zu tun hat<br />
Industrial Release
20<br />
Industrial Release<br />
Ein lehrreicher Besuch<br />
am Flughafen<br />
Anna Wegmüller ist begeistert von Flugzeugen. Bei einem Besuch<br />
des Flughafens Zürich verblüfft sie Vater Florian mit ihrem<br />
Wissen. Die Bedeutung von Papier im Flugzeugbau war aber<br />
auch der jungen Expertin nicht bekannt.<br />
„Pass, Kreditkarte, Bargeld, Handy, alles dabei.“ Gloria<br />
Wegmüller lächelt ihren Mann Florian und Tochter Anna<br />
an und blickt zur Passkontrolle. „Es kann losgehen.“<br />
Die Anwältin freut sich auf einen Kongress in London.<br />
Florian und Anna haben sie an den Flughafen Zürich begleitet.<br />
Anna liess sich nicht zweimal bitten. Bereits als<br />
kleines Mädchen war sie begeistert von der Fliegerei und<br />
konnte die Eigenschaften der wichtigsten Passagierflugzeuge<br />
aufzählen. Sie bastelte mit viel Liebe und Geduld<br />
Flugzeugmodelle, die noch heute, wenn auch leicht verstaubt,<br />
neben etlichen Büchern und Magazinen zur Aviatik<br />
in ihrem Zimmer stehen.<br />
Spezialpapiere der Cham Paper Group sind aus<br />
der Industrie nicht mehr wegzudenken. Sie<br />
werden im Produktionsprozess von Karbonfasern,<br />
Strassenschildern oder Isolationsfolien<br />
als Trägermaterial eingesetzt. Meist handelt<br />
es sich bei diesen Papieren um individuelle<br />
Entwicklungen.<br />
Flugzeuge aus Papier?<br />
Nachdem sich die drei verabschiedet haben, steuern Vater<br />
und Tochter die Besucherterrasse an. Erklärtes Ziel:<br />
Einen Blick auf den Airbus A380 zu werfen. „Es ist das<br />
grösste zivile Passagierflugzeug aller Zeiten“, erklärt<br />
Anna, „und hat eine Spannweite von 80 Metern. Gebaut<br />
wird es in Toulouse und Hamburg. Im Oktober 2007<br />
fand der erste Passagierflug statt.“ Florian Wegmüller<br />
schmunzelt. Er freut sich über die Begeisterung seiner<br />
Tochter, weiss, wie gerne Anna über Flugzeuge referiert<br />
und beschliesst, ihr den einen oder anderen Steilpass<br />
zuzuspielen. „Welche Fluglinie hat den A380 als erste<br />
gekauft?“ fragt er. „Singapore Airlines“, antwortet Anna<br />
ohne zu zögern. „Und wie schwer ist der Riesenvogel?“<br />
„Das kommt ganz auf die Innenausstattung und die Beladung<br />
an. Das Maximalgewicht beträgt 560 Tonnen.“<br />
„Wie viele Passagiere haben Platz?“ „Je nach Bestuhlung<br />
über 800.“
Industrial Release<br />
21<br />
Vater und Tochter schlendern in das Gespräch vertieft<br />
über die Besucherterrasse. Plötzlich landet ein Papierflugzeug<br />
vor Annas Füssen. Sie hebt es auf und gibt es<br />
dem kleinen Jungen, der es gebastelt hat, zurück. Papier…<br />
Als Einkaufsleiter eines Unternehmens, das sich<br />
auf hochwertige selbstklebende Folien für verschiedene<br />
Industrien spezialisiert hat, beschäftigt sich Florian immer<br />
wieder mit Spezialpapieren, für die Produktion von Folien<br />
unerlässlich. Dank des Papierflugzeugs erinnert er sich<br />
nun an einen weiteren, wenig bekannten Verwendungszweck<br />
des Materials: „Hast du gewusst“, fragt er Anna,<br />
„dass Papier auch im Flugzeugbau eine wichtige Rolle<br />
spielt?“ Anna richtet sich auf: „Du meinst, da ist Papier<br />
drin?“, fragt sie mit gespieltem Entsetzen und deutet auf<br />
eine Boeing.<br />
Flugzeuge aus Carbon!<br />
„Nein, nicht drin, das schon nicht“, korrigiert Florian. „Papier<br />
ist aber trotzdem wichtig, denn es wird für die Herstellung<br />
und den Transport von Carbonmatten, mit denen<br />
dann zum Beispiel ein Flugzeugrumpf gebaut wird, gebraucht.<br />
Die Carbonmatten bestehen aus Fasern, die auf<br />
ein Spezialpapier gelegt und mit Harz zusammengeklebt<br />
werden. Silikonisiertes Papier ist dafür besonders geeignet,<br />
weil es nicht mit dem Harz verklebt, beim anschliessenden<br />
Erhitzen nicht schmilzt und sich die Matten einfach<br />
wieder abziehen lassen.“ Nun ist Anna beeindruckt:<br />
„Das wusste ich nicht! Der Hersteller von diesem Spezialpapier<br />
kann sich ja freuen.“ „Wieso?“ „Carbon wird im<br />
Flugzeugbau immer wichtiger, weil es leichter als Aluminium,<br />
aber gleichzeitig stabiler ist. Beim A350 beispielsweise,<br />
einem noch moderneren Airbus, ist der gesamte<br />
Rumpf aus Carbon.“ „Wieder ein Punkt für dich“, lacht<br />
Florian und zeigt auf die Startpiste, wo soeben eine A380<br />
startet. Beeindruckt schauen Vater und Tochter dem Flieger<br />
nach, der sich langsam von der Piste abhebt.<br />
„Papier ist ein wichtiges Element für die Herstellung<br />
und für den Transport von Carbonmatten, mit denen zum<br />
Beispiel ein Flugzeugrumpf gebaut wird.“
Wie die Familie Wegmüller etwas<br />
über Druckverfahren lernt<br />
Digital Imaging
24<br />
Digital Imaging<br />
Ein Schal so individuell<br />
wie sein Besitzer<br />
Die Familie Wegmüller verbringt die Osterferien in Hamburg.<br />
Entgegen den Prognosen weht ein unangenehm eisiger Wind.<br />
Als die Vier in einem Sportgeschäft warme Jacken kaufen<br />
wollen, entdecken sie, dass moderne Druckverfahren überraschend<br />
individuelle Produkte ermöglichen.<br />
Hamburg, kurz nach acht Uhr: Tim Wegmüller erwacht<br />
im Hotelzimmer und schlägt die Augen auf. Am Vorabend<br />
ist er zusammen mit Schwester Anna, Vater Florian und<br />
Mutter Gloria mit dem Zug angekommen. Die Ferienwoche<br />
in Norddeutschland ist eine Belohnung dafür, dass er<br />
die Probezeit an der Kantonsschule bestanden hat. Tim<br />
springt erwartungsvoll auf und reisst die Vorhänge zur<br />
Seite. Anstatt des erhofften blauen Himmels und frühlingshaft<br />
wärmender Sonnenstrahlen starrt er enttäuscht<br />
auf graue Wolken. Ein Blick auf die hin und her wogenden<br />
Birken im Hotelinnenhof bestätigt seine Befürchtung: Es<br />
weht auch noch ein heftiger Wind. „Hätte ich doch meine<br />
warme Jacke eingepackt“, denkt er.<br />
Eine halbe Stunde später trifft sich die Familie im Frühstückssaal.<br />
„Ich fürchte, die Wetterprognose mit angenehm<br />
warmem Wetter war bloss eine Falle der Tourismusbehörden“,<br />
sagt Gloria Wegmüller. „Ich habe soeben<br />
eine Runde um das Hotel gedreht. Es ist ziemlich kalt.“<br />
Florian Wegmüller nimmt einen Schluck Kaffee: „Wir haben<br />
keine passenden Kleider für dieses Wetter. Ich fürchte,<br />
wir müssen ein bisschen aufrüsten.“ „Zum Glück gibt es<br />
Schlimmeres, als Kleider kaufen zu müssen“, sagt Gloria<br />
lächelnd und zwinkert ihrer Tochter zu. So kommt es, dass<br />
die Wegmüllers zu einem Einkaufsbummel aufbrechen.<br />
Tücher in allen Farben<br />
Nach einem kurzen Fussmarsch betritt die Familie ein<br />
grosses Sportgeschäft. Noch bevor sie sich den warmen<br />
Jacken zuwendet, lenkt Tim die Aufmerksamkeit auf ein<br />
Regal mit multifunktionalen, röhrenförmigen Tüchern.<br />
„Die sind total in“, ruft er. „Alle meine Freunde an der<br />
Kanti haben ein solches Tuch, sogar der Englischlehrer.“<br />
Anna: „Bei mir auch! Man kann die Tücher ganz verschieden<br />
tragen, als Schal oder als Kopftuch. Meine Freundin<br />
Martina verwendet ihres sogar als Haarband. Bei diesem<br />
Wind hier könnten wir alle einen Schal gebrauchen.“<br />
Gloria und Florian verständigen sich mit einem kurzen<br />
Augenkontakt. „Ihr dürft euch einen aussuchen“, sagt<br />
Gloria und fügt hinzu: „Aber wenn das alle tragen, ist es<br />
dann nicht ganz schön langweilig?“ „Überhaupt nicht.<br />
Schau doch, Mama. Es gibt sie in so vielen Farben und<br />
Mustern – keines ist gleich“, erklärt Tim. Plötzlich ist<br />
auch Florians Interesse geweckt. Als Einkaufsleiter weiss<br />
er, wie wichtig die Produktionsmenge für den Preis eines<br />
Produkts ist. „Wie kann der Hersteller bloss diese Vielfalt<br />
anbieten und preislich trotzdem attraktiv sein?“ fragt er.
Digital Imaging<br />
25<br />
Digitaldruck bringt Vorteile für Händler und Kunden<br />
Ein Mitarbeiter des Sportgeschäfts, der die Diskussion<br />
der Familie verfolgt hat, nähert sich. „Das hat mit dem<br />
Druck zu tun“, erklärt er. „Diese Produkte werden im<br />
digitalen Sublimationsverfahren, so der Fachbegriff, bedruckt.<br />
Dieses ermöglicht eine grosse Vielfalt bei kleinen<br />
Mengen. Für uns als Händler bedeutet das, dass wir<br />
unsere Lager tief halten und bei hoher Nachfrage sehr<br />
schnell nachbestellen können. Und der Kunde profitiert,<br />
wie Sie sehen, von einer aussergewöhnlich grossen<br />
Auswahl.“ „Beim Wort „Druck“ denke ich an Papier,<br />
nicht an Textilien“, sagt Gloria skeptisch. Der Verkäufer:<br />
„Da liegen Sie nicht ganz falsch. Tatsächlich wird dafür<br />
ein sogenanntes Sublimationspapier gebraucht. Darauf<br />
wird das Muster gedruckt, das danach mit Hitze auf<br />
den Stoff übertragen wird.“ „Offensichtlich erobert der<br />
Digitaldruck jetzt auch die Textilindustrie“, schlussfolgert<br />
Florian Wegmüller und bedankt sich beim kompetenten<br />
Verkäufer.<br />
Der digitale Sublimationsdruck<br />
Beim digitalen Sublimationsdruck wird ein<br />
Design spiegelverkehrt mit speziellen Tinten im<br />
Inkjetverfahren auf Sublimationspapier aufgedruckt.<br />
Das bedruckte Papier wird anschliessend<br />
zusammen mit dem zu bedruckenden Material<br />
(Polyestergewebe oder polyesterbeschichtete<br />
Hartsubstrate) in eine Transferpresse eingeführt.<br />
Unter der Einwirkung von Hitze (160–210°C)<br />
und Druck verwandelt sich die Tinte in Gas.<br />
Die Farbstoffe lösen sich aus dem Papier und<br />
verschmelzen mit den Polyesterfasern. Das Ergebnis<br />
ist ein dauerhaft haltbares, waschechtes,<br />
konturscharfes Druckbild ohne haptisch spürbaren<br />
Farbauftrag.<br />
In der Zwischenzeit haben sich Tim und Anna je einen<br />
Schal ausgesucht. „Komm Florian, wir nehmen auch<br />
einen“, sagt Gloria und wählt für sich und ihren Mann<br />
zwei Designs aus. Einige Minuten später verlässt die<br />
Familie Wegmüller das Sportgeschäft – eingepackt in<br />
neue warme Jacken, um den Hals ein schickes Tuch.<br />
„Wir können unseren Kunden ein Maximum an Vielfalt<br />
anbieten und dank des effizienten Digitaldruckverfahrens<br />
unsere Lager tief halten. “
Inhaltsverzeichnis<br />
27<br />
Inhalt<br />
28 Bericht zur Nachhaltigkeit<br />
Unternehmensführung nachhaltig gestalten<br />
Kunden: Innovation gestalten wir gemeinsam<br />
mit unseren Kunden<br />
Umwelt und Kennzahlen zur Umweltleistung<br />
Mitarbeitende: Wir fördern unsere Mitarbeitenden<br />
und wollen Perspektiven schaffen<br />
Gesellschaft: Mit Rücksicht auf unser soziales<br />
Umfeld in die Zukunft<br />
34 Bericht zur Corporate Governance<br />
48 Konsolidierte Jahresrechnung<br />
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />
Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung<br />
71 Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG<br />
Anhang zur Jahresrechnung der<br />
Cham Paper Group Holding AG<br />
Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung
28<br />
Bericht zur Nachhaltigkeit<br />
Bericht zur Nachhaltigkeit<br />
Unternehmensführung nachhaltig gestalten<br />
Gerade in Zeiten des Wandels und der Transformation orientiert<br />
sich die Unternehmensführung der Cham Paper Group an nachhaltigen<br />
Entscheidungen. Unsere hohe Reputation im globalen Markt<br />
und die regionale Verwurzelung in der Schweiz und in Italien sind<br />
uns wichtig. Deshalb richten wir unser Handeln im Geschäftsalltag<br />
an unseren Standorten in Cham (Schweiz), Carmignano und Condino<br />
(Italien) an den Bedürfnissen unserer Stakeholder aus: Kunden,<br />
Mitarbeitende, Umwelt und Anwohner. Mit unserem Nachhaltigkeitsverständnis<br />
verfolgen wir das Ziel, die wichtigen Erfolgsfaktoren<br />
Wettbewerbsfähigkeit am Markt, ressourcenschonender Umgang<br />
mit Materialien, innovative Produkte und Produktion, soziale<br />
Akzeptanz und motivierte Mitarbeitende miteinander in Einklang zu<br />
bringen und langfristig sicherzustellen.<br />
Klare Grundsätze für Qualität, Innovation, Sicherheit und Umweltperformance<br />
sind dazu fest in allen unseren Geschäftspraktiken<br />
verankert. Durch die Einhaltung der Qualitäts-, Umwelt- und Sicherheitsstandards<br />
ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18'001 sowie<br />
die Verwendung von Umwelt- und Gütesiegeln werden diese<br />
Grundsätze kontinuierlich und transparent überprüft. Unser Nachhaltigkeitsengagement<br />
macht ausserdem einen wesentlichen Teil<br />
unserer Vision 2015 aus, die wir trotz des Transformationsprozesses<br />
weiterverfolgen.<br />
Im vorliegenden Nachhaltigkeitskapitel berichten wir über Erfolge,<br />
die wir bereits erzielt haben und über Herausforderungen, die wir<br />
auf dem Weg der Umsetzung unserer Strategie noch zu bewältigen<br />
haben. Ausserdem möchten wir über die Ziele und Initiativen<br />
berichten, die wir für die Zukunft planen.<br />
Bereits zum zweiten Mal ist unsere Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />
an den Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) in ihrer<br />
Version G3 ausgerichtet. GRI ist der weltweit führende Standard<br />
für eine vergleichbare Nachhaltigkeitsberichterstattung zu wirtschaftlichen,<br />
ökologischen und sozialen Aspekten (www.globalreporting.org).<br />
Mit der Anwendung dieser Richtlinien will die Cham<br />
Paper Group ihre Anspruchsgruppen umfassend und transparent<br />
über die nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens informieren.<br />
Der <strong>Geschäftsbericht</strong> erfüllt zusammen mit dem ausführlichen<br />
GRI-Inhaltsindex (www.cham-group.com/de/nachhaltigkeitsbericht.html)<br />
die Anwendungsebene C, was von GRI geprüft und<br />
bestätigt wurde.<br />
Vision 2015<br />
Die Cham Paper Group verpflichtet sich in der Vision 2015, folgende Ziele zu erreichen:<br />
(Basis Durchschnittswerte 2005–2009)<br />
Energie und Wasser<br />
• Senkung des Gesamtenergieverbrauchs um 8% bis 2015<br />
• Senkung des Gesamtabwasseraufkommens um 15% bis 2015<br />
• Senkung des Gesamtklärschlammaufkommens um 30% bis 2015<br />
Nachhaltige Waldbewirtschaftung / Chain of Custody<br />
• Aufbau und Zertifizierung der Chain of Custody für alle Werke (FSC)<br />
• Für Zellstoffe Controlled Wood in allen Werken<br />
Nachhaltige Produkte – Grüne Linie<br />
• Kriterienkatalog/Differenzierungsmerkmale für die Definition „Nachhaltigkeit“ festgelegt<br />
• Erste entsprechende Produkte am Markt eingeführt<br />
• Nachhaltigkeit nachgewiesen, beispielsweise durch Life Cycle Assessment (LCA)<br />
Arbeitssicherheit und Gesundheitsmanagement<br />
• Senkung der Gesamtunfallhäufigkeit um 40% bis 2015<br />
• Kontaktpersonen für Arbeitssicherheit (KOPAS) in allen Werken aktiv<br />
• Senkung der Absenzrate um 15% bis 2015<br />
• Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) in allen Werken aktiv<br />
Glaubwürdigkeit der Aussagen<br />
• Kennzahlen nach den Regeln Corporate Governance und Performance (IKS) überprüft
Bericht zur Nachhaltigkeit<br />
29<br />
Kunden: Innovation gestalten wir gemeinsam mit unseren Kunden<br />
Unsere Kunden spornen uns jedes Jahr zu Höchstleistungen an.<br />
Getreu unserem Motto „More than Paper“ verstehen wir unser<br />
Kundenengagement als partnerschaftlichen Austausch, der beidseitig<br />
Potentiale weckt. Durch die konkreten Bedürfnisse unserer<br />
Kunden und das offene Feedback, mit dem sie uns diese mitteilen,<br />
entwickeln wir uns stetig weiter. Die so entstehenden Innovationskräfte<br />
setzen wir im Einklang mit unseren Qualitäts- und Umweltvorgaben<br />
bestmöglich ein.<br />
Qualität und Sicherheit für leistungsstarke Produkte<br />
Bei der Produktion von Spezialpapieren vereinen wir 350 Jahre<br />
Erfahrung in der traditionellen Papierfertigung mit der Entwicklungskraft<br />
wegweisender Papierinnovationen. Wir versuchen die<br />
vielseitige Erfahrung, über die wir verfügen, für unsere Kunden<br />
bestmöglich nutzbar zu machen, indem wir ihnen leistungsstarke<br />
und umweltfreundliche Produkte für die Bereiche Consumer<br />
Goods, Industrial Release und Digital Imaging anbieten.<br />
Jedes Produkt wird von der Entwicklung über die Produktion bis<br />
hin zur Entsorgung hinsichtlich Qualität und Sicherheit systematisch<br />
untersucht und optimiert. Die Grundlagen bilden dabei die<br />
Vorgaben von ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18'001, nach denen<br />
die Cham Paper Group zertifiziert ist und die wir mit unserem<br />
eigenen Integrierten Management-System ergänzen. Dadurch<br />
stellen wir gruppenweit einen einheitlichen Qualitätsstandard sicher.<br />
<strong>2012</strong> wurden keine Fälle bekannt, in denen gegen Regeln<br />
und Vorschriften für Qualität und Sicherheit verstossen wurde.<br />
Wir haben Entwicklungstrends auch in diesem Jahr wieder aufmerksam<br />
verfolgt und uns in allen Produktbereichen weiterentwickelt.<br />
Viele unserer Kunden haben <strong>2012</strong> erneut unsere zusätzlichen<br />
Dienstleistungen im Supply Chain Management und Value<br />
Chain Management genutzt. In enger Zusammenarbeit mit ihnen<br />
ist ausserdem unser neuestes Produkt, das Barrierepapier BARnamic,<br />
den jeweiligen Schutz- und Maschinenanforderungen angepasst<br />
worden. Dieses Monomaterial für flexible Verpackungen<br />
kann direkt zum Schutz von Verpackungsgütern wie Eiscreme<br />
oder Schokolade eingesetzt werden. Gleichzeitig dient es als Trägermaterial<br />
für die Produktpräsentation und -information.<br />
Zukunft durch Dialoge gestalten<br />
Unser eigener Anspruch ist hoch: Die Qualität unserer Produkte<br />
und Dienstleistungen messen wir an der Zufriedenheit unserer<br />
Kunden. Ihr direktes Feedback ist der beste Gradmesser für unsere<br />
Leistung und ein wichtiger Motor für zukünftige Entwicklungen.<br />
Deshalb haben wir den direkten Austausch <strong>2012</strong> noch bewusster<br />
gesucht und eine Kundenbefragung durchgeführt. Befragt wurden<br />
80 Kunden, gleichmässig verteilt über alle Kundensegmente,<br />
zu ausgewählten Themen wie Neuausrichtung der Gruppe,<br />
Preis-Leistungsverhältnis, Servicequalität und Nachhaltigkeit. Die<br />
Zufriedenheit der Kunden ist in allen Bereichen sehr positiv ausgefallen.<br />
Besonders gefreut hat uns das hohe Mass an Kundentreue,<br />
das über alle Kundengruppen hinweg hauptsächlich auf die<br />
hohe Qualität der Produkte und Dienstleistungen zurückzuführen<br />
ist. In der Kommunikation unserer Neuausrichtung wollen wir uns<br />
zukünftig noch verbessern. Auch haben wir uns vorgenommen,<br />
unsere Kunden in Zukunft verstärkt über Innovationsprozesse<br />
und neue Produkte zu informieren. Den Weg, den wir mit unseren<br />
Servicedienstleistungen eingeschlagen haben, behalten wir<br />
bei. Das Produktsortiment im Bereich Consumer Goods möchten<br />
wir aber noch besser an die Kundenbedürfnisse anpassen, unsere<br />
Lieferfristen – insbesondere im Bereich Digital Imaging – weiter<br />
optimieren und das Angebot an Zusatzleistungen, als Beispiel sei<br />
hier die gezielte Marketingunterstützung genannt, weiter ausbauen.<br />
Unsere Analyse hat gezeigt, dass Nachhaltigkeit für 85.3% der<br />
befragten Kunden wichtig bis sehr wichtig ist. Dabei verstehen sie<br />
unter Nachhaltigkeit vor allem konstante Qualität und einen verantwortungsvollen<br />
Umgang mit Ressourcen. Bestätigung für uns,<br />
den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen und unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten<br />
noch stärker zu kommunizieren.<br />
Wir sind im ständigen Dialog mit unseren Kunden und suchen bewusst<br />
den persönlichen Austausch, nicht zuletzt an Messen und<br />
Foren. Das aus verschiedenen Quellen gesammelte Feedback war<br />
uns insbesondere im Hinblick auf die Verlagerung der Produktion<br />
zwischen unseren Werken sehr wichtig. So konnten wir die<br />
Fragen unserer Kunden beantworten, wo diese auftauchten, und<br />
wenn nötig gemeinsam neue Lösungen suchen. Das auf Kundenanfragen<br />
hin per Anfang 2013 neu eingeführte Hygiene Management<br />
System HACCP hat sich bisher bewährt und bildet bereits<br />
einen festen Bestandteil der Produktion in Italien.<br />
Im Fall von Reklamationen legen wir grössten Wert darauf, dass<br />
unsere Kunden schnell Auskunft erhalten und geeignete Massnahmen<br />
zügig ergriffen werden. Von den Kunden, bei denen wir als<br />
A-Lieferant eingestuft sind, haben wir auch in diesem Jahr wieder<br />
Lieferantenbewertungen erhalten. Die Resultate dieser Bewertungen<br />
nehmen wir gerne zum Anlass, unsere Leistungen zu verbessern.<br />
Reklamationen aufgrund von Datenschutzverletzungen von<br />
Kunden gab es im Berichtsjahr keine.<br />
Da die Qualität unserer Produkte und Dienstleistungen nicht<br />
zuletzt von der Qualität der Produkte und Services unserer Lieferanten<br />
abhängt, führen wir unsererseits ebenfalls Lieferantenbewertungen<br />
durch. Die Bewertungen erfolgen jeweils in einem<br />
Zweijahresrhythmus und umfassen die zehn umsatzstärksten Lieferanten.<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> wurden turnusgemäss keine Lieferantenbewertungen<br />
durchgeführt.
30<br />
Bericht zur Nachhaltigkeit<br />
Umwelt<br />
Der schonende Umgang mit Ressourcen ist zentraler Bestandteil<br />
unserer Philosphie zur Erhaltung einer intakten Umwelt. Bei der<br />
Papierherstellung sind in erster Linie das Abwasseraufkommen<br />
sowie der Verbrauch von Energie und Chemikalien relevant für<br />
die Umweltbelastung. Um diese beiden Faktoren so gering wie<br />
möglich zu halten, haben wir in der Vergangenheit viel in die Innovation<br />
und Entwicklung neuer Produkte und in die Verbesserung<br />
unserer Produktionsverfahren investiert. Zukünftig wollen<br />
wir unsere Innovationsfähigkeit noch weiter ausbauen und unsere<br />
Umweltleistung damit zusätzlich stärken. Um in Klimaschutz und<br />
Energieeffizienz ein Zeichen zu setzen, haben wir mit der Energie-<br />
Agentur der Wirtschaft (EnAW) Zielvereinbarungen zur Reduktion<br />
von Stromverbrauch und CO 2<br />
-Emissionen erarbeitet und unser<br />
Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 im <strong>2012</strong> erfolgreich<br />
rezertifizieren lassen.<br />
Produkte mit Beitrag zur Umweltentlastung<br />
In allen Produktkategorien arbeiten wir zusammen mit Spezialisten<br />
und in den unternehmenseigenen Labors daran, insbesondere ökologischen<br />
Anforderungen stetig besser gerecht zu werden. Zum<br />
Beispiel verwenden wir für die Produktgruppe BARnamic wenn<br />
immer möglich nachwachsende Rohstoffe, um damit die Papiere<br />
herzustellen, die Barriere-Eigenschaften gegenüber Wasserdampf<br />
und/oder Sauerstoff aufweisen. Durch den Ersatz von Aluminium<br />
oder halogenhaltigen Verpackungsmaterialien (z. B. PVDC) kann<br />
zusätzlich Energie eingespart und die Umwelt geschont werden.<br />
Die flexible Verpackungslösung BARnamic wurde <strong>2012</strong> mit dem<br />
Zuger Innovationspreis ausgezeichnet. Mit dem Produkt Leafkraft<br />
haben wir ausserdem eine neue Generation flexibler Verpackungsmaterialien<br />
entwickelt, die vollständig biologisch abbaubar und<br />
kompostierbar ist. Im Bereich der Sublimationspapiere leisten<br />
wir durch die Umstellung auf FSC bei der Transjet-Produktfamilie<br />
gleichzeitig einen Beitrag zu umweltgerechter, sozial verträglicher<br />
und nachhaltiger Waldwirtschaft.<br />
Ressourceneffiziente Produktion<br />
Wichtige Grundvoraussetzung für wirklich nachhaltige Produkte<br />
ist ein möglichst geringer Material- und Ressourcenverbrauch. Wir<br />
nutzen das bestehende Potenzial und optimieren unsere betrieblichen<br />
Prozesse mit dem Ziel, unseren ökologischen Fussabdruck<br />
so klein wie möglich zu halten. Grundsätzlich achten wir insbesondere<br />
darauf, während der Produktion entstehende Abfälle wieder<br />
in den Herstellungsprozess einzuspeisen. Dies ist aus ökologischen<br />
und ökonomischen Gründen sinnvoll und wird bei der Cham<br />
Paper Group bereits sehr erfolgreich umgesetzt.<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> stand in Cham im Zeichen der Umstrukturierung<br />
und Redimensionierung. Zentral war dabei die Stilllegung<br />
der ersten Produktionsanlage zur Herstellung von Rohpapier. Diese<br />
Stilllegung hat massgeblich dazu beigetragen, den Energieverbrauch<br />
und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Auch der<br />
Ersatz der Klimaanlage durch eine Adsorptionskälteanlage, die von<br />
Abwärme angetrieben wird, die Installation eines Rollentransportsystems<br />
zur Verkürzung der Transportwege und die Reduktion<br />
von Leckagen im Druckluftnetz haben sich positiv auf unsere Umweltbilanz<br />
ausgewirkt. Insgesamt konnte der Verbrauch an elektrischer<br />
Energie um 7'718 MWh und an thermischer Energie um<br />
69'352 MWh verringert werden. Die CO 2<br />
-Emissionen haben um<br />
5'747 Tonnen abgenommen.<br />
Durch den reduzierten Betrieb in Cham werden wir die Produktion<br />
weiter optimieren müssen, um in Zukunft eine möglichst effiziente<br />
Energienutzung zu gewährleisten. Mit unseren Zielen bleiben wir<br />
nach wie vor ehrgeizig und streben eine jährliche Reduktion von<br />
1% des spezifischen Brennstoff- (20 kWh/t) und Stromverbrauchs<br />
(9 kWh/t) an.<br />
Nachhaltig produzieren und informieren<br />
Sämtliche Produkte enthalten Informationen betreffend Unbedenklichkeit.<br />
Im Consumer Goods Bereich sind die eingesetzten<br />
Roh- und Hilfsstoffe sorgfältig geprüft und für den direkten Lebensmittelkontakt<br />
und die jeweilige Produktanforderung als geeignet<br />
befunden. Zusätzliche Informationen bietet die Cham Paper<br />
Group allen Interessierten in Form technischer Faktenblätter, die<br />
für alle Produkte verfügbar sind. Spezifische Kundenanfragen bezüglich<br />
der BfR 1 oder FDA 2 -Zulassung können mit entsprechenden<br />
Dokumenten belegt werden. Anfragen betreffend REACH 3 oder<br />
der Verpackungsverordnung werden von uns schriftlich beantwortet.<br />
Für spezielle Produkte erteilen wir auf Kundennachfrage den<br />
Bezug der einzelnen Komponenten mit. Beim Innerliner halten wir<br />
uns an unsere vertragliche Verpflichtung zur Offenlegung der Produktzusammensetzung.<br />
Auf die Einhaltung von Umweltaspekten<br />
verweist das FSC-Logo auf der Materialbestellung, dem Lieferschein,<br />
der Rechnung und dem Produkt selbst.<br />
.<br />
1<br />
Bundesinstitut für Risikobewertung<br />
2<br />
Food and Drug Administration<br />
3<br />
EU-Chemikalienverordnung
Bericht zur Nachhaltigkeit<br />
31<br />
Kennzahlen zur Umweltleistung<br />
Kennzahlen zur Umweltleistung <strong>2012</strong> 2011<br />
Materialien in t 248'715 253'072<br />
Eingekaufte Rohstoffe in t (direkt im Endprodukt enthalten)<br />
FSC Controlled Wood Zellstoffe 153'290 160'730<br />
FSC zertifizierte Zellstoffe 16'281 8'080<br />
Chemikalien 78'050 83'909<br />
Eingekaufte halbfertige Erzeugnisse in t (direkt im Endprodukt enthalten)<br />
Zugekauftes Rohpapier (nur in Cham) 1'094 353<br />
Energieverbrauch in MWh 750'996 828'066<br />
Brennstoffe (Erdgas) 571'480 640'832<br />
Erdgas 179'516 187'234<br />
Erneuerbarer Anteil % 36 37<br />
CO 2<br />
Emissionen in tCO 2<br />
e 176'916 182'663<br />
Scope 1 (Erdgasnutzung) 1) 115'529 129'422<br />
Scope 2 (Strom) 2) 61'387 53'241<br />
Wassernutzung in tausend m 3 6'217 19'444<br />
Brauch- und Prozesswasser 3'834 6'451<br />
Kühlwasser 2'314 12'902<br />
Trinkwasser 70 91<br />
Abwasser in tausend m 3 4'411 5'326<br />
Über die eigene betriebliche Kläranlage 3) 4) 4'411 5'326<br />
Abfall nach Art und Entsorgungsmethode in t 18'860 9'472<br />
Abfälle zur Verwertung/Recycling 309 2'939<br />
Schlamm 6'339 6'124<br />
Nicht gefährliche Deponie-Abfälle 12'137 336<br />
Sonderabfälle gesamt 75 73<br />
1)<br />
Direkte Treibhausgasemissionen in CO 2<br />
-Äquivalenten, die aus betriebseigenen Quellen stammen<br />
2)<br />
Indirekte Treibhausgasemissionen in CO 2<br />
-Äquivalenten, die mit der Stromproduktion assoziiert sind<br />
3)<br />
Kühlwasser am Standort Carmignano (IT) wird über die betriebliche Kläranlage abgeführt<br />
4)<br />
Abwasser am Standort Cham wird nach der Behandlung in der betrieblichen Kläranlage der kommunalen Kläranlage zugeführt
32<br />
Bericht zur Nachhaltigkeit<br />
Mitarbeitende: Wir fördern unsere Mitarbeitenden und wollen Perspektiven schaffen<br />
Die Zusammensetzung unserer Belegschaft hat sich <strong>2012</strong> verändert.<br />
Aus dieser Veränderung ergeben sich Chancen und Herausforderungen,<br />
die wir gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden anpacken<br />
und meistern. In einer technologie- und innovationsintensiven<br />
Branche wie der Papierindustrie ist unser Wissen unser Kapital und<br />
unser Potential. Um unsere Technologie- und Innovationskraft auch<br />
weiterhin zu erhalten, wollen wir den Transfer des vorhandenen<br />
Fachwissens garantieren und nachkommende Fachkräfte stärker<br />
im Unternehmen einbinden. Dazu setzen wir auf eine gezielte Personalentwicklung<br />
und ein klares Führungsverständnis.<br />
Neue Zusammensetzung der Belegschaft<br />
Die Cham Paper Group weist eine überdurchschnittlich lange Betriebszugehörigkeit<br />
auf. Entsprechend gross ist das Betriebszugehörigkeitsgefühl<br />
der Mitarbeitenden. Aufgrund der Einstellung der<br />
Rohpapierproduktion in Cham werden sich in der Zusammensetzung<br />
der Belegschaft aber grössere Veränderungen ergeben. So<br />
macht sich die Stilllegung der ersten Papiermaschine per Mitte<br />
Juni <strong>2012</strong> in der Analyse bereits bemerkbar. Zum Stichtag setzt<br />
sich die Gesamtbelegschaft neu aus 574 Mitarbeitenden zusammen,<br />
davon 248 in der Schweiz und 326 in Italien. Der Frauenanteil<br />
beträgt 11.5%. Gesamthaft waren 31 Mitarbeitende im Teilzeitverhältnis<br />
beschäftigt und insgesamt 32 mit einem befristeten<br />
Arbeitsvertrag.<br />
Die Fluktuationsrate fiel dieses Jahr vor allem in der Schweiz mit<br />
35.2% sehr hoch aus. In Italien hingegen lag sie mit 5.7% tiefer als<br />
im Vorjahr. Grund für die erhöhte Anzahl Abgänge im Berichtsjahr<br />
war die Umstrukturierung am Standort in Cham. In diesem Zusammenhang<br />
kam es zu freiwilligen Abgängen und auch zu Freistellungen.<br />
Um kurzfristig entstandene Lücken zu schliessen, wurden<br />
Mitarbeitende via Personalvermittler im befristeten Arbeitsverhältnis<br />
angestellt. Von Kündigungen betroffene Mitarbeitende wurden<br />
im Rahmen eines sorgfältig ausgearbeiteten Sozialplans intensiv<br />
betreut und begleitet. In die Reorganisation eingeschlossen war<br />
auch die oberste Führungsebene. Ende <strong>2012</strong> ist bekanntgegeben<br />
worden, dass es zukünftig keinen Group CEO mehr geben wird.<br />
Als oberstes Leitungsorgan ist neu ein Executive Committee unter<br />
der Leitung eines Delegierten des Verwaltungsrates eingesetzt.<br />
Neue Perspektiven durch Ziele und Partizipation<br />
Unsere Mitarbeitenden zeichnen uns aus und auf ihr Vertrauen<br />
in uns kommt es an. Deshalb wollen wir als Arbeitgeber neue<br />
Perspektiven eröffnen und jeden Mitarbeiter nach seinen Bedürfnissen<br />
fördern. Wegen der Neuorientierung war dies in Cham im<br />
Geschäftsjahr <strong>2012</strong> erschwert und die Verunsicherung oftmals<br />
gross. Ein partizipativer Führungsstil und eine klar ausgerichtete<br />
Personalpolitik sollen dem entgegenwirken. Letztere sehen wir<br />
nach wie vor als strategisches Kernthema und sind bestrebt, die<br />
Bedürfnisse und Vorstellungen der Mitarbeitenden mit den Unternehmenszielen<br />
in Einklang zu bringen. Human Ressource Themen<br />
wurden vom Executive Committee im Rahmen seiner monatlich<br />
stattfindenden Sitzungen regelmässig diskutiert und vom Verwaltungsrat<br />
überwacht. Die partnerschaftliche Einbeziehung unserer<br />
Mitarbeitenden nach fairen und gleichen Grundsätzen ist deshalb<br />
auch Grundsatz unserer Kommunikation.<br />
Entwicklungschancen durch Aus- und Weiterbildung<br />
Die Chance, Neues zu entdecken und sich persönlich weiterzuentwickeln,<br />
ermöglichen wir allen unseren Mitarbeitenden. In Cham<br />
stehen wir vor der speziellen Herausforderung, das grosse Knowhow<br />
der Belegschaft in der Firma zu halten und uns für die Zukunft<br />
mit neuem Wissen zu rüsten. Gefragt sind ein gutes Führungsverständnis,<br />
interessante Entwicklungsziele und die richtige Wahl<br />
bei Rekrutierungen. In Italien wird das Performance Management<br />
bereits softwaregestützt umgesetzt. In Cham lag der Fokus <strong>2012</strong><br />
auf individuell erarbeiteten Entwicklungsplänen zur Förderung talentierter<br />
Mitarbeitender.<br />
Sicher und gesund<br />
Unser Ziel ist die bestmögliche Betreuung unserer Mitarbeitenden<br />
in Fragen von Sicherheit und Gesundheit. Das betriebliche<br />
Gesundheitsmanagement sorgt dafür, dass gesundheitsfördernde<br />
Massnahmen mit gezielten Aktionen wie Fehlzeitenmanagement,<br />
der Begleitung erkrankter oder verunfallter Mitarbeitender, der<br />
Einrichtung von Schonarbeitsplätzen und der Reintegration in den<br />
Arbeitsprozess schnell umgesetzt werden.<br />
Für den direkten Austausch von wichtigen Themen zwischen Mitarbeitenden<br />
und Management sorgen die KOPAS (Kontaktpersonen<br />
für Arbeitssicherheit) sowie ein mit dieser Aufgabe betrautes<br />
Kernteam, das sich aus Führungskräften aus verschiedenen Fachbereichen<br />
zusammensetzt. Durch die Umstrukturierung in Cham<br />
wird sich die Organisation des Kernteams leicht verändern. Der<br />
Stellenwert von Gesundheit und Sicherheit bleibt aber unangefochten<br />
hoch. <strong>2012</strong> kam es zu keinen arbeitsbedingten Todesfällen.<br />
Unsere Bemühungen im Bereich Sicherheit beschränken sich<br />
nicht auf die Mitarbeitenden an den Maschinen. Auch unseren<br />
Denkern am Schreibtisch wollen wir eine auf sie abgestimmte Betreuung<br />
garantieren. Die richtige Einschätzung von Gefahren und<br />
Risiken ist dazu der erste Schritt. Damit wir mögliche Gefahren<br />
spezifisch, betriebswirtschaftlich und umfassend ermitteln können,<br />
führen wir jeweils eine dreistufige Risikobeurteilung durch.<br />
Die drei Stufen bestehen aus Begehungen vor Ort, Erfassung und<br />
Auswertung von Vorkommnissen und Unfällen sowie Risikoanalyse<br />
bei Neu-, Umbauten und Anschaffungen.<br />
Gleichermassen Wert legen wir auf die Gesundheit unserer Mitarbeitenden,<br />
sowohl physisch als auch psychisch. Um eine Balance<br />
zwischen Arbeit und Freizeit zu schaffen, stellen wir den Mitarbeitenden<br />
in der Tagarbeit ein Gleitzeitmodell zur Verfügung. Gesund<br />
geht es auch an den „Vitamintagen“ zu, an denen wir im gesamten<br />
Betrieb Merkblätter zum Thema gesunde Ernährung verteilen<br />
und Obst aus lokalem Anbau kostenlos zum Verzehr anbieten. Mit<br />
der jährlich stattfindenden Aktion „Bike to work“ sind wir zudem<br />
sportlich unterwegs und fördern gleichzeitig die Freude unserer<br />
Mitarbeitenden an der Bewegung im Freien.
Bericht zur Nachhaltigkeit<br />
33<br />
Gesellschaft: Mit Rücksicht auf unser soziales Umfeld in die Zukunft<br />
Als Unternehmen verstehen wir uns als Teil einer Gemeinschaft.<br />
Das Netzwerk mit unseren Lieferanten pflegen wir genauso wie<br />
die Zusammenarbeit mit den Gemeinden und den Nachbarn an<br />
unseren Standorten in Italien und der Schweiz. Geleitet vom offenen<br />
Gespräch beteiligen wir uns an Infrastrukturprojekten und<br />
engagieren uns vor Ort in Vereinen und Verbänden. Dort, wo<br />
durch die Papierherstellung eine Belastung der Anwohner entstehen<br />
könnte, versuchen wir engagiert Lösungen umzusetzen. Die<br />
Einhaltung von Compliance Richtlinien haben wir fest in unseren<br />
Geschäftsalltag integriert.<br />
Good Corporate Citizenship<br />
Bei der Produktion von Papier wird Wasser benötigt, das wir nach<br />
Gebrauch wiederaufbereiten. In Cham kam es in der Vergangenheit<br />
häufig zu Reklamationen von Anwohnern wegen unangenehmer<br />
Geruchsemissionen, die von unserer Abwasserreinigungsanlage<br />
ausgingen. Eine komplette Einhausung dieses Bereichs ist<br />
aufgrund der Grösse der Anlage und der eingeschränkten Restlaufzeit<br />
nicht sinnvoll. Um dennoch Abhilfe zu schaffen, haben wir<br />
die Gerüche mittels Fichtennadelöl maskiert. Das Feedback der<br />
direkten Anwohner fällt positiv aus und wir sind froh, dass wir bis<br />
zur Stilllegung der zweiten Papiermaschine per Ende des ersten<br />
Quartals 2013 eine gute Lösung gefunden haben.<br />
Eine noch zu bewältigende Aufgabe ist die Anpassung der Infrastruktur<br />
in Cham. Zwar fallen mit dem Abschalten der grossen<br />
Papiermaschinen Lärmemissionen und unangenehme Gerüche<br />
weg, dennoch muss der gesamte Standort an die neuen Produktionsbedingungen<br />
angepasst werden. Aktuell werden verschiedene<br />
Projekte umgesetzt, um die Versorgung mit Dampf, Strom<br />
und Wasser auf den zukünftigen Bedarf abzustimmen. Zusätzlich<br />
unterhalten wir mit dem Betreiber der kommunalen Abwasserreinigungsanlage<br />
eine enge Zusammenarbeit, um die Reinigung der<br />
anfallenden Abwässer auch in Zukunft sicherzustellen.<br />
Das Thema Emissionen wird auch in Italien zentral behandelt. Um<br />
den lokalen und staatlichen Gesetzesvorschriften nachzukommen,<br />
werden regelmässig Emissionsmessungen bezüglich Lärm und<br />
Geruch durchgeführt. In unserem Bestreben, die Emissionsbelastung<br />
zu reduzieren, sind wir am Standort Condino gerade dabei,<br />
den Bau einer Biomasseanlage zu prüfen. Das Gemeinschaftprojekt<br />
mit den angrenzenden Sägewerken und mit dem Forstwesen<br />
der Region würde zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Eine finanzielle<br />
Unterstützung durch die Provinz Trient ist in Abklärung.<br />
Vereine und Sponsoring<br />
Unterstützung an unseren Standorten bieten wir auch in Form von<br />
Sponsoring und anderen Leistungen. In Italien ermöglichen wir der<br />
freiwilligen Feuerwehr, Übungseinheiten auf unserem Fabrikgelände<br />
durchzuführen. Darüber hinaus sponsert die Papierfabrik die lokale<br />
Volleyball- und Fußballmannschaft sowie eine lokale Zeitschrift.<br />
In Cham richtet sich unser Sponsoring zurzeit an unseren Mitarbeitenden<br />
aus. Wir unterstützen den Schachclub des Unternehmens<br />
bei der Umsetzung interner Schachtuniere. Ein anderes Beispiel<br />
ist die konkrete Unterstützung eines unserer Mitarbeitenden. Als<br />
Profi-Eishockeyspieler beim EV Zug ist sein Trainingsaufwand immens.<br />
Wir versuchen zu helfen, indem wir ihm trotz der täglichen<br />
Einheiten eine kaufmännische Lehrausbildung ermöglichen. Ein<br />
weiteres sportliches Projekt stellt unsere vierjährige Partnerschaft<br />
mit dem Sportclub Cham dar, wo wir die Nachwuchsförderung unterstützen.<br />
Im Berichtsjahr wurde der Beitrag der Gruppe konkret<br />
für neue Juniorendresses, Trainingsmaterial, Unterhaltsarbeiten<br />
am Juniorenbus und eine Spezialwerbebande eingesetzt.<br />
Compliance<br />
Compliance ist ein fester Bestandteil unseres unternehmerischen<br />
Denkens und durch klare Governance Richtlinien firmenübergreifend<br />
verankert. Mit diesen Richtlinien wollen wir sicherstellen,<br />
dass in der Cham Paper Group ein partnerschaftlicher und fairer<br />
Umgang unter allen Mitarbeitenden und über alle Hierarchiestufen<br />
hinweg gelebt und unser Handeln von Respekt und Vertrauen geleitet<br />
wird. Die in den Governance Richtlinien festgeschriebenen<br />
Grundwerte sind als verpflichtendes Element in den allgemeinen<br />
Anstellungsbedingungen integriert und für jeden Mitarbeitenden<br />
verbindlich. Ein separater Verhaltenskodex ist in Italien in Planung<br />
und soll spätestens Mitte 2013 eingeführt werden.<br />
Um einerseits die gesetzlichen Bestimmungen und regulatorischen<br />
Standards einzuhalten und andererseits unseren eigenen Werten<br />
gerecht zu werden, ist uns Orientierung im Arbeitsalltag wichtig.<br />
Das Spesenreglement, das Organisationsreglement und die Betriebsordnung<br />
sind diesbezüglich hilfreiche Eckpfeiler. Sie enthalten<br />
detaillierte und praktische Angaben zu unserem Führungs- und<br />
Kommunikationsverständnis, unserer Kompetenzregelung sowie<br />
zum Umgang mit Insider-Informationen. Die Inhalte unseres Organisationsreglements<br />
sind auf unserer Homepage frei zugänglich.<br />
Zusätzlich informieren wir intern regelmässig über Compliance<br />
Themen. So ist sichergestellt, dass alle Mitarbeitenden der Cham<br />
Paper Group mit unserer Compliance Kultur vertraut sind und diese<br />
auch in den Beziehungen zu Kunden und Lieferanten pflegen. <strong>2012</strong><br />
kam es zu keinen Klagen aufgrund von wettbewerbswidrigem Verhalten<br />
oder von Kartell- oder Monopolbildung. Bis auf eine geringe<br />
Busse im Werk Condino wurden der Gesellschaft keine Sanktionen<br />
oder Bussgelder von Behörden oder Gerichten wegen Nichterfüllung<br />
von Rechtsvorschriften oder Umweltschutzgesetzen und<br />
-vorgaben auferlegt. Die Busse in Condino wurde verhängt, weil<br />
versäumt wurde, die Behörden vorgängig über den Termin der<br />
Durchführung von Wasserproben zu informieren.<br />
Neues unter einem Dach<br />
Im Zuge der Umstrukturierung unseres Schweizer Werks hat dessen<br />
Rolle in der Gemeinde eine zusätzliche Dimension hinzugewonnen:<br />
Wir haben den freigewordenen Büroraum für eine Drittnutzung<br />
zugänglich gemacht und teilen unser Bürogebäude neu<br />
mit ortsansässigen Firmen. Dies hat bereits zu einer lebendigen<br />
Neudurchmischung im alten Verwaltungsgebäude geführt: Künstler,<br />
Berater, Immobilienverwalter sind nun zusammen mit unseren<br />
eigenen Mitarbeitenden unter einem Dach tätig. Auf diese Weise<br />
steht das schützenswerte Gebäude an der Lorze, das bereits ein<br />
bedeutendes Stück Industriegeschichte geschrieben hat, auch zukünftig<br />
für wirtschaftliche Nutzung offen.
34<br />
Corporate Governance<br />
Bericht zur Corporate Governance<br />
Die Cham Paper Group bekennt sich zu einer zeitgemässen Corporate<br />
Governance. Die nachfolgenden Ausführungen entsprechen<br />
den aktuellen Richtlinien betreffend Informationen zur Corporate<br />
Governance (RLCG) der SIX Swiss Exchange und beschreiben die<br />
Grundsätze und Regeln über die Organisation, Führung und Kontrolle<br />
der Cham Paper Group Holding AG und ihrer Tochtergesellschaften<br />
per 31. Dezember <strong>2012</strong>. Diese Grundsätze sind in den<br />
Statuten und im Organisationsreglement des Verwaltungsrates<br />
enthalten.<br />
1.2 Bedeutende Aktionäre<br />
Per 31. Dezember <strong>2012</strong> waren im Aktienbuch der Cham Paper<br />
Group Holding AG 887 Aktionäre (2011: 1'078 Aktionäre) eingetragen.<br />
Folgende, der Cham Paper Group Holding AG gemäss Aktienbuch<br />
und aufgrund von Publikationen zur Offenlegung von Beteiligungen<br />
im Schweizerischen Handelsamtsblatt bekannte Aktionäre<br />
und Aktionärsgruppen halten per 31. Dezember <strong>2012</strong> und 2011<br />
jeweils mehr als drei Prozent des Aktienkapitals:<br />
1. Konzernstruktur und Aktionariat<br />
1.1 Konzernstruktur<br />
Die Cham Paper Group Holding AG mit Sitz in 6330 Cham ist als<br />
Aktiengesellschaft nach schweizerischem Recht organisiert und<br />
hält als Holdinggesellschaft direkt oder indirekt alle Gesellschaften,<br />
die zum Konzern gehören. Im Konsolidierungskreis sind keine<br />
kotierten Gesellschaften enthalten. Die nicht kotierten Gesellschaften,<br />
die zum Konsolidierungskreis der Cham Paper Group<br />
Holding AG gehören, sind mit Angaben zu Firma, Sitz, Aktienkapital<br />
und Beteiligungsquote auf Seite 68 der konsolidierten Jahresrechnung<br />
aufgeführt. Die operative Führungsstruktur des Konzerns<br />
per 1. Januar 2013 stellt sich in Form eines Organigramms<br />
wie unten skizziert dar.<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
Aktionärsgruppe Buhofer<br />
(BURU Holding AG, Philipp Buhofer,<br />
Heinz Buhofer, alle Hagendorn) 40.89% 40.41%<br />
LB (Swiss) Investment AG, Zürich 5.61% 4.80%<br />
Cham Paper Group Holding AG, Cham 5.59% 5.95%<br />
Mit Meldung vom 3. November 2009 an die SIX Swiss Exchange<br />
wurde Philipp Buhofer als in gemeinsamer Absprache oder organisierte<br />
Gruppe mit der BURU Holding AG handelnd gemeldet<br />
(Aktionärsgruppe Buhofer). Seine persönliche Beteiligung per<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> betrug 0.93% am Aktienkapital der Cham<br />
Paper Group Holding AG.<br />
Cham Paper Group<br />
Holding AG<br />
Verwaltungsrat<br />
Delegierter des<br />
Verwaltungsrates<br />
Urs Ziegler*<br />
Leiter Finance & Controlling<br />
Luis Mata<br />
Corp. Communications &<br />
Services<br />
Franziska Stöckli<br />
Managing Director<br />
CPG Schweiz AG<br />
Peter Müller*<br />
Managing Director<br />
CPG Italia S.p.A.<br />
Marcello Di Giacomo*<br />
Werk Carmignano<br />
Marcello Di Giacomo*<br />
Werk Condino<br />
Gerold Zuegg*<br />
*Mitglieder Executive Committee
Corporate Governance<br />
35<br />
Mit Meldung vom 9. April 2010 an die SIX Swiss Exchange wurde<br />
Heinz Buhofer als in gemeinsamer Absprache oder organisierte<br />
Gruppe mit der BURU Holding handelnd gemeldet. Er gehört<br />
damit zur Aktionärsgruppe Buhofer. Seine persönliche Beteiligung<br />
per 31. Dezember <strong>2012</strong> betrug 0.39% am Aktienkapital der Cham<br />
Paper Group Holding AG. Mit Meldung vom 9. April 2010 wurden<br />
auch die Aktionäre der BURU Holding AG, welche nicht gleichzeitig<br />
Aktionäre der Cham Paper Group Holding AG sind, gegenüber<br />
der SIX offen gelegt 1 .<br />
Soweit der Cham Paper Group Holding AG bekannt ist, bestehen<br />
zwischen den bedeutenden Aktionären der Gesellschaft weder<br />
Aktionärsbindungsverträge noch Vereinbarungen bezüglich der<br />
Ausübung der Stimmrechte oder anderer Rechte an Aktien der<br />
Cham Paper Group Holding AG.<br />
1.3 Kreuzbeteiligungen<br />
Die Cham Paper Group Holding AG hält keine Kreuzbeteiligung<br />
an anderen Unternehmen, die kapital- oder stimmenmässig einen<br />
Grenzwert von 5% überschreitet.<br />
2. Kapitalstruktur<br />
2.1 Aktienkapital<br />
Das nominelle Aktienkapital der Cham Paper Group Holding AG<br />
per 31. Dezember <strong>2012</strong> betrug CHF 48'425'000. Das Aktienkapital<br />
ist in 745'000 vollliberierte Namenaktien zu einem Nennwert von<br />
je CHF 65.00 eingeteilt. Alle Aktien haben gleiches Stimmrecht<br />
und Anspruch auf die gleiche Dividende. Es besteht nur eine Kategorie<br />
von Namenaktien.<br />
Die Aktien der Cham Paper Group Holding AG sind an der SIX<br />
Swiss Exchange kotiert und werden im Small & Mid Caps Segment<br />
gehandelt (Valoren-Nummer: 193185, ISIN-Code: CH0001931853,<br />
Valoren-Symbol: CPGN). Weitere Angaben zu den Aktien der<br />
Cham Paper Group Holding AG finden Sie auf den Seiten 6 und 7.<br />
Die Cham Paper Group Holding AG hat das im Geschäftsjahr 2008<br />
eingeleitete Aktienrückkaufprogramm im April 2009 vorzeitig gestoppt.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> hat die Gesellschaft im Rahmen<br />
dieses Aktienrückkaufprogramms keine weiteren Aktien erworben.<br />
Die eigenen Aktien, welche im Rahmen dieses Programms<br />
früher erworben wurden, werden nicht vernichtet. Per 31. Dezember<br />
<strong>2012</strong> hielt die Cham Paper Group Holding AG 41'655 Namenaktien<br />
im Eigenbestand (44'302 Namenaktien im Eigenbestand<br />
per 31. Dezember 2011). Dies entspricht 5.59% des Aktienkapitals<br />
der Cham Paper Group Holding AG.<br />
2.3 Kapitalveränderungen<br />
In den Geschäftsjahren <strong>2012</strong> und 2011 wurden keine Kapitalveränderungen<br />
vorgenommen. Das Aktienkapital der Cham Paper<br />
Group Holding AG belief sich per 31. Dezember <strong>2012</strong> und 2011<br />
auf CHF 48'425'000. Der Nennwert der Namenaktien betrug<br />
CHF 65.00 pro Aktie.<br />
Die Aktionäre haben an der 98. ordentlichen Generalversammlung<br />
vom 29. April 2010 und gestützt auf den besonderen Revisionsbericht<br />
eines besonders befähigten Revisors beschlossen, das Aktienkapital<br />
der Cham Paper Group Holding AG von CHF 57'737'500<br />
um CHF 9'312'500 auf CHF 48'425'000 durch Reduktion des<br />
Nennwertes der 745'000 Namenaktien von nominal CHF 77.50 auf<br />
nominal CHF 65.00 pro Aktie herabzusetzen, den Herabsetzungsbetrag<br />
von CHF 12.50 pro Aktie zur Auszahlung an die Aktionäre zu<br />
verwenden und die Statuten entsprechend zu ändern.<br />
Weitere Angaben zur Entwicklung der Aktienkapitalstruktur der<br />
Cham Paper Group Holding AG während der letzten zwei Jahre<br />
sind in tabellarischer Form auf der Seite 74 der Jahresrechnung<br />
der Cham Paper Group Holding AG aufgeführt.<br />
2.4 Partizipations- und Genussscheine<br />
Die Cham Paper Group Holding AG hat weder Partizipations- noch<br />
Genussscheine ausgegeben.<br />
2.5 Beschränkung der Übertragbarkeit und<br />
Nominee-Eintragungen<br />
Die Namenaktien der Cham Paper Group Holding AG können unbeschränkt<br />
übertragen werden. Einzige Voraussetzung für die Eintragung<br />
im Aktienregister ist eine Erklärung des Erwerbers, dass<br />
die Aktien im eigenen Namen und auf eigene Rechnung erworben<br />
wurden. Ansonsten bestehen keine weiteren Eintragungsbeschränkungen.<br />
2.6 Wandelanleihen und Optionen<br />
Die Cham Paper Group Holding AG hat keine Wandelanleihen ausstehend<br />
und auch keine handelbaren Optionen ausgegeben.<br />
2.7 Dividendenpolitik und Gewinnverwendung<br />
Die Cham Paper Group Holding AG verfolgt eine Dividendenpolitik,<br />
gemäss welcher 25% bis 35% des operativen Reingewinns<br />
zur Ausschüttung kommen sollen. Damit wird sichergestellt, dass<br />
die Gewinne grösstenteils für die Finanzierung des langfristigen<br />
Wachstums der Gesellschaft verwendet werden. Der Antrag des<br />
Verwaltungsrates an die Generalversammlung der Aktionäre trägt<br />
aber immer auch der aktuellen finanziellen Lage des Unternehmens<br />
Rechnung.<br />
2.2 Bedingtes und genehmigtes Kapital<br />
Es besteht kein bedingtes oder genehmigtes Kapital.<br />
1 Die einzelnen während dem Berichtsjahr publizierten Offenlegungsmeldungen<br />
können unter www.six-exchange-regulation.com/publications/<br />
published_notifications/major_shareholders_de.html öffentlich eingesehen<br />
werden.
36<br />
Corporate Governance<br />
3. Verwaltungsrat<br />
3.1 Mitglieder des Verwaltungsrates<br />
Der Verwaltungsrat der Cham Paper Group Holding AG besteht aus fünf nicht-exekutiven Mitgliedern und einem exekutiven Mitglied.<br />
Keiner der amtierenden Verwaltungsräte gehörte in den drei der Berichtsperiode vorangegangenen Geschäftsjahren der Geschäftsleitung<br />
der Cham Paper Group Holding AG oder einer ihrer Tochtergesellschaften an oder unterhielt mit der Cham Paper Group Holding AG oder<br />
einer ihrer Tochtergesellschaften wesentliche geschäftliche Beziehungen.<br />
Name<br />
Funktion<br />
Eintritt in den<br />
Verwaltungsrat<br />
Ende der<br />
Amtszeit<br />
Prüfungsausschuss<br />
Personalausschuss<br />
Philipp Buhofer Präsident 2004 2013 Mitglied Mitglied<br />
Urs Ziegler Vizepräsident und Delegierter 2007 2013 – Mitglied<br />
Felix Thöni Mitglied 2008 2013 Vorsitz –<br />
Hans Schaller Mitglied 2009 2013 Mitglied Vorsitz<br />
Peter J. Schmid Mitglied 2011 2013 Mitglied –<br />
Niklaus Peter Nüesch Mitglied <strong>2012</strong> 2013 – –<br />
Name<br />
Philipp Buhofer<br />
Jahrgang, Nationalität<br />
1959, Schweizer Staatsbürger<br />
Funktion<br />
Präsident des Verwaltungsrates seit 2006<br />
Mitglied des Verwaltungsrates seit 2004<br />
Beruflicher Hintergrund<br />
Seit 1997 selbstständiger Unternehmer und Verwaltungsrat<br />
1987–1997 EPA AG, Zürich, Gruppenleiter Einkauf und Verkauf, Gesamtverantwortlicher Einkauf,<br />
Mitglied der Geschäftsleitung, Delegierter des Verwaltungsrates und Präsident des Verwaltungsrates<br />
1984–1987 Metro International, Baar, Düsseldorf und Hong-Kong, Einkauf<br />
1978–1981 Berufspilot in Louisiana, South Carolina, USA<br />
Ausbildung<br />
Betriebsökonom HWV, Luzern<br />
Tätigkeiten in Führungs- und<br />
Aufsichtsgremien<br />
Präsident des Verwaltungsrates der Kardex AG, Zürich<br />
Präsident des Verwaltungsrates der Rapid Holding AG, Dietikon<br />
Delegierter des Verwaltungsrates der BURU Holding AG, Hagendorn<br />
Mitinhaber DAX Holding AG, Hagendorn<br />
Diverse Verwaltungsratsmandate im KMU-Bereich
Corporate Governance<br />
37<br />
Name<br />
Urs Ziegler<br />
Jahrgang, Nationalität<br />
1948, Schweizer Staatsbürger<br />
Funktion<br />
Mitglied des Verwaltungsrates seit 2007<br />
Vizepräsident und Delegierter des Verwaltungsrates seit <strong>2012</strong><br />
Beruflicher Hintergrund<br />
1980–2009 CEO Ziegler Papier AG, Grellingen<br />
1975–1980 Eldag AG, Zürich, Direktor Kundenprojekte und Beratung<br />
1975–1980 COC AG, Zürich, Direktor Betriebswirtschaft und EDV-Organisation<br />
1973–1975 Eldag AG, Basel, Finanzbuchhaltung und Rechnungswesen<br />
Ausbildung<br />
Lic. oec. HSG<br />
Name<br />
Felix Thöni<br />
Jahrgang, Nationalität<br />
1959, Schweizer Staatsbürger<br />
Funktion<br />
Mitglied des Verwaltungsrates seit 2008<br />
Beruflicher Hintergrund<br />
Seit 2010 Verwaltungsrat/Unternehmensberater<br />
2003–2009 CFO Charles Vögele Gruppe, Pfäffikon<br />
1992–2002 CFO Gavazzi Gruppe, Steinhausen<br />
1988–1991 Area Controller, Schindler Management AG, Ebikon<br />
Ausbildung<br />
Dr. oec. HSG<br />
Tätigkeiten in Führungs- und<br />
Aufsichtsgremien<br />
Delegierter des Verwaltungsrates der Kardex Gruppe, Zürich<br />
Mitglied des Verwaltungsrates der Renergia Zentralschweiz AG, Perlen/Root<br />
Name<br />
Hans Schaller<br />
Jahrgang, Nationalität<br />
1944, Schweizer Staatsbürger<br />
Funktion<br />
Mitglied des Verwaltungsrates seit 2009<br />
Beruflicher Hintergrund<br />
2003–2009 CEO Chemie+Papier Holding, Perlen<br />
1996–2002 CEO Perlen Gruppe, Perlen<br />
1983–1996 CEO Gipsunion AG, Holderbank<br />
1980–1982 CFO Gipsunion AG, Holderbank<br />
1978–1980 Business Controller Europa, Kontron AG, Zürich<br />
1973–1978 Projektleiter Beratung, Hayek Engineering AG, Zürich<br />
1970–1973 Market Research Manager, British American Tobacco, Genf<br />
Ausbildung<br />
Lic. oec. HSG<br />
Tätigkeiten in Führungs- und<br />
Aufsichtsgremien<br />
Delegierter des Verwaltungsrates der Breitschmid Gruppe AG, Kriens<br />
Mitglied des Verwaltungsrates der Curaden AG, Kriens<br />
Mitglied des Verwaltungsrates der Curaden International AG, Kriens
38<br />
Corporate Governance<br />
Name<br />
Peter J. Schmid<br />
Jahrgang, Nationalität<br />
1961, Schweizer Staatsbürger<br />
Funktion<br />
Mitglied des Verwaltungsrates seit 2011<br />
Beruflicher Hintergrund<br />
Seit 2004 selbständig tätiger Anwalt mit eigener Firma (Schmid Rechtsanwälte)<br />
1992–2003 Rechtsanwalt/Fürsprecher<br />
Ausbildung<br />
Juristische Ausbildung an den Universitäten Genf und Bern<br />
Master of Laws in International Trade and Finance (Tulane University, New Orleans, USA)<br />
Tätigkeiten in Führungs- und<br />
Aufsichtsgremien<br />
Präsident des Verwaltungsrates der Immark AG<br />
Präsident des Verwaltungsrates der Helvetic Trust Estates AG<br />
Mitglied des Verwaltungsrates der AZAD Fine Chemicals AG<br />
Mitglied des Verwaltungsrates der ASATONA AG<br />
Name<br />
Niklaus Peter Nüesch<br />
Jahrgang, Nationalität<br />
1953, Schweizer Staatsbürger<br />
Funktion<br />
Mitglied des Verwaltungsrates seit <strong>2012</strong><br />
Beruflicher Hintergrund<br />
Seit 2009 Planner Empredimentos Ltda., Sao Paolo, Brasilien, Partner<br />
Seit 1996 Nüesch Development AG, St. Gallen, CEO und Partner<br />
Seit 1988 Verschiedene Beratungsmandate in den Bereichen Bautreuhand, Corporate Identity,<br />
Strategie, Organisation und Familiennachfolge in der Maschinen-, Bau-, Pharma-, Textil- und<br />
Sportartikelindustrie, bei Banken sowie im Sport-/Kultur-Dienstleistungsgeschäft<br />
1984–1988 McKinsey & Company, Senior Projektleiter. Projekte in CH, NL, USA und JP auf den<br />
Gebieten Strategie, Marketing, Organisation, Logistik und Forschung für die Pharma-, Elektronik-,<br />
Bauzuliefer- und Maschinenindustrie sowie für Versicherungen und die öffentliche Verwaltung<br />
1979–1982 GLP Guhl+Lechner+Philipp, Architekten und Planer, Zürich, Projektleiter für<br />
Stadtplanungen und Wohnungsbau<br />
Ausbildung<br />
Dipl. Arch. ETH, Zürich<br />
MBA, INSEAD, Fontainebleau, Frankreich<br />
Tätigkeiten in Führungs- und<br />
Aufsichtsgremien<br />
Präsident des Verwaltungsrates der NZ Investments Ltd., Hong Kong<br />
Präsident des Verwaltungsrates der Nüesch Development AG, St. Gallen<br />
Vizepräsident des Verwaltungsrates der Nüssli Invest AG, Hüttwilen<br />
Präsident des Verwaltungsrates der 4it Holding AG, Wil SG<br />
Vorsitzender des Beirats der von Nordeck Holding GmbH & Co. KG, Hannover (Deutschland)<br />
Mitglied des Verwaltungsrates der Zymtech Holding AG, Zug<br />
Mitglied des Verwaltungsrates der Diener Syz Holding AG, Schweiz<br />
Mitglied des Verwaltungsrates der Auto-i-Dat AG, Zürich<br />
Mitglied des Verwaltungsrates der N2 Development LLC, Muskat (Oman)<br />
Mitglied des Verwaltungsrates der Rapid Holding AG, Dietikon<br />
Mitglied des Verwaltungsrates der Groba AG, Brütisellen<br />
Mitglied des Verwaltungsrates der Hess Investment AG, Amriswil<br />
Mitglied des Verwaltungsrates der Blumer Lehmann Holzbau AG, Gossau SG<br />
Mitglied des Verwaltungsrates der Schindler Aufzüge AG, Ebikon
Corporate Governance<br />
39<br />
3.2 Weitere Tätigkeiten und Interessenverbindungen<br />
Mit Ausnahme der unter 3.1 erwähnten Funktionen üben die Verwaltungsräte<br />
keine Tätigkeiten in Führungs- und Aufsichtsgremien<br />
oder dauernde Leitungs- und Beraterfunktionen für wichtige Interessengruppen<br />
aus.<br />
3.3 Wahlen und Amtszeit<br />
Die Mitglieder des Verwaltungsrates werden von den Aktionären<br />
an der Generalversammlung für eine Amtsdauer von jeweils einem<br />
Jahr gewählt, wobei die Zeit von einer ordentlichen Generalversammlung<br />
bis zum Schluss der nächstfolgenden als ein Jahr gilt.<br />
Werden während der Amtsdauer Ersatzwahlen durchgeführt, so<br />
vollenden die neugewählten Mitglieder die Amtsdauer ihrer Vorgänger.<br />
Die Wahlen finden individuell statt. Eine Wiederwahl ist<br />
zulässig. Es besteht keine Amtszeitbeschränkung. Grundsätzlich<br />
muss ein Verwaltungsrat sein Mandat aber nach Vollendung des<br />
70. Lebensjahres auf die nächste Generalversammlung niederlegen.<br />
Die Aktionäre haben an der Generalversammlung das Recht,<br />
die Verwaltungsräte abzuwählen. Die Zahl der Verwaltungsräte ist<br />
auf fünf bis sieben Mitglieder beschränkt. Die durchschnittliche<br />
Amtszeit der amtierenden Verwaltungsräte beträgt rund viereinhalb<br />
Jahre, das Durchschnittsalter rund 59 Jahre.<br />
3.4 Interne Organisation<br />
3.4.1 Aufgabenteilung im Verwaltungsrat<br />
Der Verwaltungsrat hat die oberste Entscheidungsgewalt, ausser<br />
in Angelegenheiten, die gemäss Gesetz oder Statuten den Aktionären<br />
vorbehalten sind. Der Verwaltungsrat übt die Oberleitung<br />
und die Aufsicht sowie die Kontrolle über die Geschäftsführung<br />
aus. Er erlässt Richtlinien für die Geschäftspolitik und lässt sich<br />
über den Geschäftsgang regelmässig orientieren. Die Hauptaufgaben<br />
des Verwaltungsrates sind:<br />
• die Festlegung der Organisation und der strategischen Ausrichtung<br />
der Gruppe,<br />
• die Oberaufsicht über die Geschäftstätigkeit und die Überwachung<br />
des Geschäftsverlaufes,<br />
• die Genehmigung von bedeutenden Akquisitionen oder Veräusserungen,<br />
• die Ausgestaltung der Rechnungslegung, der Finanzkontrolle<br />
sowie der Finanzplanung,<br />
• die Festlegung der Geschäftspolitik, insbesondere der Investitions-<br />
und Finanzpolitik,<br />
• die Genehmigung von Budgets inklusive Investitionen und<br />
Finanzpläne,<br />
• die Erstellung des <strong>Geschäftsbericht</strong>es, die Vorbereitung und<br />
Durchführung der Generalversammlung sowie die Ausführung<br />
ihrer Beschlüsse,<br />
• die Verabschiedung von wichtigen Grundsätzen betreffend Corporate<br />
Governance sowie die Festlegung von Richtlinien für die<br />
Informations- und Kommunikationspolitik,<br />
• die Ernennung und Abberufung der mit der Geschäftsführung<br />
und der Vertretung betrauten Personen sowie die Regelung der<br />
Zeichnungsberechtigung,<br />
• die Festlegung der Organisation und die Überwachung des internen<br />
Kontrollsystems,<br />
• die Benachrichtigung des Richters im Falle der Überschuldung.<br />
3.4.2 Ausschüsse des Verwaltungsrates<br />
Der Verwaltungsrat wird von zwei Ausschüssen unterstützt.<br />
Prüfungsausschuss<br />
Der Prüfungsausschuss (Audit Committee) unterstützt den Verwaltungsrat<br />
bei der Wahrnehmung seiner Pflichten als finanzielle<br />
Oberaufsicht der Gesellschaft und bei der Regelung der Beziehung<br />
zur externen Revisionsstelle. Die Aufgabenschwerpunkte<br />
des Prüfungsausschusses sind:<br />
• die Überprüfung der Konzern- und Jahresrechnung der Cham<br />
Paper Group Holding AG gemeinsam mit dem Executive Committee<br />
und der externen Revisionsstelle,<br />
• die Beurteilung der Angemessenheit und Wirksamkeit der angewandten<br />
Konzernrechnungslegungsgrundsätze,<br />
• die Überprüfung des Vorhandenseins eines wirksamen internen<br />
Kontrollsystems unter Einbeziehung des Risikomanagements,<br />
• die Bewertung und Auswahl der externen Revisionsstelle für<br />
die Nominierung zur Wahl durch die Generalversammlung,<br />
• die Beurteilung der Leistung der externen Revisionsstelle und<br />
die Sicherstellung von deren Unabhängigkeit,<br />
• die Überprüfung der Honorare der externen Revisionsstelle sowie<br />
die Vereinbarkeit der Revisionstätigkeit mit allfälligen Beratungsmandaten,<br />
• die Überprüfung der Angaben zur Corporate Governance gemäss<br />
Richtlinie der SIX Swiss Exchange,<br />
• die Entscheidung, ob die Konzern- und Jahresrechnung der<br />
Cham Paper Group Holding AG dem Verwaltungsrat zur Vorlage<br />
an die Generalversammlung empfohlen werden kann.<br />
Der Prüfungsausschuss hat keine Beschlusskompetenzen, sondern<br />
beurteilt die oben genannten Geschäfte und bereitet die<br />
Einzel- und Konzernabschlüsse zur Genehmigung durch den Verwaltungsrat<br />
vor. An den Sitzungen nehmen der Delegierte des<br />
Verwaltungsrates, der Leiter Finance & Controlling und je nach Bedarf<br />
Vertreter der externen Revisionsstelle teil. Der Prüfungsausschuss<br />
tagt mindestens halbjährlich, bei Bedarf auch häufiger. Im<br />
Geschäftsjahr <strong>2012</strong> wurden drei Sitzungen abgehalten, die je etwa<br />
einen halben Tag dauerten. Vertreter der externen Revisionsstelle<br />
waren an allen drei Sitzungen anwesend.<br />
Der Prüfungsausschuss setzt sich aus Felix Thöni (Vorsitzender),<br />
Philipp Buhofer, Hans Schaller und Peter J. Schmid zusammen.<br />
Aufgrund ihres beruflichen Hintergrundes verfügen die Mitglieder<br />
des Prüfungsausschusses über genügend Erfahrung und Fähigkeiten<br />
in den Bereichen Rechnungslegung und Finanzmanagement,<br />
um ihre Aufgaben erfüllen zu können.
40<br />
Corporate Governance<br />
Personalausschuss<br />
Der Personalausschuss (Compensation and Nomination Committee)<br />
legt die Grundsätze für die Entschädigung des Verwaltungsrates,<br />
des Delegierten des Verwaltungsrates und der Mitglieder<br />
des Executive Committee fest. Er bestimmt zudem die Leitlinien<br />
für die Auswahl von Kandidaten für den Verwaltungsrat und das<br />
Executive Committee. Die Aufgabenschwerpunkte des Personalausschusses<br />
sind:<br />
• die Festlegung der Entschädigungsprinzipien für den Verwaltungsrat,<br />
den Delegierten des Verwaltungsrates und die Mitglieder<br />
des Executive Committee,<br />
• die Festlegung der finanziellen Entschädigung für den Verwaltungsrat,<br />
den Delegierten des Verwaltungsrates und die Mitglieder<br />
des Executive Committee,<br />
• die Beurteilung der Leistung des Delegierten des Verwaltungsrates,<br />
• die Beurteilung der Leistung des Verwaltungsrates,<br />
• die Festlegung der Grundsätze für die Auswahl von Kandidaten<br />
zur Zuwahl in den Verwaltungsrat sowie die Auswahl der Kandidaten,<br />
• die Festlegung der Grundsätze für die Auswahl der Nachfolge<br />
des Delegierten des Verwaltungsrates, des Executive Committee<br />
und die Auswahl der Kandidaten,<br />
• die Überprüfung des Status der Vorsorgekasse der Cham Paper<br />
Group Holding AG und ihrer Tochtergesellschaften.<br />
Der Personalausschuss hat keine Beschlusskompetenzen, sondern<br />
beurteilt die oben genannten Geschäfte und bereitet sie zur<br />
Genehmigung durch den Verwaltungsrat vor. Der Personalausschuss<br />
tagt mindestens einmal halbjährlich, bei Bedarf auch häufiger.<br />
Er setzt sich aus Hans Schaller (Vorsitzender), Philipp Buhofer<br />
und Urs Ziegler zusammen. Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> wurden drei<br />
Sitzungen abgehalten, die je etwa einen halben Tag dauerten.<br />
3.4.3 Arbeitsweise des Verwaltungsrates und seiner<br />
Ausschüsse<br />
Der Verwaltungsrat tagt auf Einladung des Präsidenten, so oft es<br />
die Geschäfte erfordern, mindestens aber einmal pro Quartal. Dazu<br />
kommen bei Bedarf ausserordentliche Sitzungen oder Beschlüsse<br />
auf dem Zirkularweg. Einmal pro Jahr trifft sich der Verwaltungsrat<br />
zu einem Strategieseminar. Entscheide werden vom Gesamtverwaltungsrat<br />
getroffen. Der Präsident ist grundsätzlich Vorsitzender<br />
der Sitzungen des Verwaltungsrates und hat den Stichentscheid.<br />
Er plant und leitet die Verwaltungsratssitzungen. Die Sitzungen des<br />
Verwaltungsrates und die zugehörigen Traktandenlisten werden<br />
vom Präsidenten in Absprache mit dem Delegierten des Verwaltungsrates<br />
vorbereitet. Jedes Mitglied des Verwaltungsrates<br />
kann die Einberufung einer Sitzung oder die Aufnahme eines Traktandums<br />
beantragen. Die zu behandelnden Traktanden und Sitzungsunterlagen<br />
werden den Verwaltungsratsmitgliedern vor der<br />
Sitzung zugesandt. An den Sitzungen nehmen neben den Verwaltungsräten<br />
in der Regel der Leiter Finance & Controlling teil sowie,<br />
je nach Thema, weitere Mitglieder des Executive Committee. Auf<br />
Einladung des Verwaltungsrates können an den Sitzungen je nach<br />
Thematik auch Drittpersonen teilnehmen. Für Geschäfte, welche<br />
die Cham Paper Group Holding AG im engeren Sinn betreffen oder<br />
die spezielle Vertraulichkeit erfordern, bleibt der Verwaltungsrat<br />
unter sich. Über die Verhandlungen und Beschlüsse der Sitzungen<br />
wird ein Protokoll geführt. Im Jahr <strong>2012</strong> wurden acht Sitzungen<br />
abgehalten, davon fünf Halbtagessitzungen und drei Ganztagessitzungen.<br />
Eine Sitzung davon wurde als ausserordentliche Sitzung<br />
einberufen.<br />
Der Verwaltungsrat hat aus seiner Mitte zwei ständige Ausschüsse<br />
zur Behandlung von klar abgegrenzten Themenbereichen eingerichtet,<br />
den Prüfungsausschuss und den Personalausschuss.<br />
Diese beiden Ausschüsse haben hauptsächlich eine beratende<br />
und überprüfende Funktion und erstatten dem Verwaltungsrat zur<br />
Vorbereitung seiner Beschlüsse oder zur Wahrnehmung seiner<br />
Aufsichtsfunktion Bericht. Die Mitglieder der beiden Ausschüsse<br />
werden vom Verwaltungsrat ernannt.<br />
Der Verwaltungsrat konstituiert sich selbst und wählt aus seiner<br />
Mitte den Präsidenten und den Vizepräsidenten. Die Aufgabe des<br />
Vizepräsidenten ist die Vertretung des Präsidenten im Falle dessen<br />
Verhinderung oder Unabkömmlichkeit.<br />
3.4.4 Kompetenzregelung Verwaltungsrat und<br />
Executive Committee<br />
Der Verwaltungsrat der Cham Paper Group Holding AG delegiert<br />
die operative Geschäftsführung vollumfänglich an den Delegierten<br />
des Verwaltungsrates. Entsprechend ist der Delegierte des Verwaltungsrates<br />
für die operative Geschäftsführung verantwortlich.<br />
In der Erfüllung dieser Aufgabe wird er von den ihm direkt unterstellten<br />
Mitgliedern des Executive Committee unterstützt. Kompetenzen<br />
und Verantwortungen des Executive Committee werden<br />
dabei insbesondere durch das vom Verwaltungsrat genehmigte<br />
Budget, das Organisationsreglement sowie durch die festgelegte<br />
Strategie bestimmt. Das Organisationsreglement kann auf der<br />
Homepage in der Rubrik Investor Relations/Corporate Governance<br />
abgerufen werden 2 .<br />
2 (http://ir.champaper.ch/cgi-bin/show.ssp?id=770&companyName=cham<br />
paper&language=German)
Corporate Governance<br />
41<br />
3.4.5 Informations- und Kontrollinstrumente<br />
Der Verwaltungsrat übt die Oberaufsicht über das Executive Committee<br />
durch ein strukturiertes Berichtswesen sowie durch Controlling-<br />
und Budgetprozesse aus. In der Regel nehmen die Mitglieder<br />
des Executive Committee ebenfalls an den Sitzungen des<br />
Verwaltungsrates teil. Sie präsentieren und kommentieren dabei<br />
den Geschäftsgang, geben eine detaillierte Einsicht in die Finanzen<br />
und informieren den Verwaltungsrat über die aktuellen operativen<br />
Themen in den Kerngeschäften. Sie berichten ausserdem über<br />
die Entwicklungen in den wichtigsten Märkten und Projekten und<br />
machen den Verwaltungsrat auf bestehende und drohende Risiken<br />
aufmerksam. Nebst der Unterlagen zum Geschäftsgang, zu<br />
den finanziellen Ergebnissen, den Entwicklungen in den Märkten<br />
und zu weiteren wichtigen Ereignissen in der Gruppe, die dem<br />
Verwaltungsrat jeweils rechtzeitig vor seinen Sitzungen zugestellt<br />
werden, erhält der Verwaltungsrat periodisch folgende ausführliche<br />
schriftliche Berichte:<br />
• Finanzbericht<br />
• Quartalsbericht<br />
• Halbjahresbericht<br />
• Jahresbericht<br />
• Business Plan<br />
• Budget<br />
• Forecast<br />
monatlich<br />
quartalsweise<br />
halbjährlich<br />
jährlich<br />
jährlich<br />
jährlich<br />
dreimal jährlich, jeweils im April,<br />
Juli und Oktober<br />
Der monatliche Finanzbericht enthält jeweils eine Übersicht inkl.<br />
Kommentar und Varianzanalyse zu Budget und Vorjahr über die<br />
Bilanz, die Erfolgsrechnung, die Geldflussrechnung, das Nettoumlaufvermögen<br />
und die wichtigsten Kennzahlen aus Produktion und<br />
Verkauf für die Cham Paper Group Holding AG und ihre Tochtergesellschaften<br />
(Cham Paper Group Management AG, Cham Paper<br />
Group Schweiz AG, Cham Paper Group Italia S.p.A.).<br />
Die Ausschüsse des Verwaltungsrates treffen sich regelmässig<br />
mit Mitgliedern des Executive Committee und externen Beratern,<br />
einschliesslich Vertretern der externen Revisionsstelle. Die externe<br />
Revisionsstelle ist gegenüber dem Prüfungsausschuss, dem<br />
Verwaltungsrat und letztlich gegenüber den Aktionären rechenschaftspflichtig.<br />
Nach Beendigung der durchgeführten Prüfung<br />
präsentiert und bespricht die externe Revisionsstelle den Finanzbericht<br />
mit dem Prüfungsausschuss. Dem Verwaltungsrat erstattet<br />
sie umfassenden Bericht mit Feststellungen über die Rechnungslegung,<br />
das interne Kontrollsystem sowie die Durchführung<br />
und die Ergebnisse der Revision.<br />
An den Sitzungen des Executive Committee nehmen ausser<br />
dem Delegierten des Verwaltungsrates gewöhnlich keine Mitglieder<br />
des Verwaltungsrates teil. Der Verwaltungsratspräsident<br />
und einzelne Mitglieder des Verwaltungsrates beraten sich aber<br />
regelmässig mit dem Delegierten des Verwaltungsrates und bei<br />
Bedarf auch mit anderen Mitgliedern des Executive Committee.<br />
Einmal jährlich findet zudem ein gemeinsamer Workshop von Verwaltungsrat<br />
und Executive Committee statt, anlässlich dessen die<br />
Strategie und der Business Plan für die nächsten drei Jahre diskutiert<br />
und festgelegt werden.<br />
3.4.6 Risikobeurteilung und internes Kontrollsystem<br />
Im Hinblick auf den am 1. Januar 2008 in Kraft getretenen Artikel<br />
728a OR hat die Gruppe ein einheitliches internes Kontrollsystem<br />
(IKS) für die Finanzberichterstattung eingeführt. Im Rahmen des<br />
IKS werden wesentliche relevante Risiken der Rechnungslegung<br />
und Berichterstattung identifiziert und nach den Kriterien der Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
und des Schadensausmasses analysiert.<br />
Für die in dieser Risikobeurteilung identifizierten Risiken mit einer<br />
hohen Eintrittswahrscheinlichkeit und einem potenziell hohen<br />
Schadensausmass werden interne Schlüsselkontrollen identifiziert<br />
und dokumentiert. Die identifizierten Schlüsselkontrollen werden<br />
sowohl auf Stufe des Gesamtunternehmens als auch auf Stufe der<br />
verschiedenen Geschäftsprozesse und Systeme der Tochtergesellschaften<br />
dokumentiert. Schlüsselkontrollen betreffen Kontrollaktivitäten<br />
im Bereich der Kompetenzregelung sowie Regelungen von<br />
Kontrollmassnahmen. Die Schlüsselkontrollen sind mindestens<br />
durch Beschreibungen der Prozessabläufe sowie durch Angaben<br />
der Kontrollziele, Kontrollbeschreibungen und Risikobeschreibungen<br />
zu dokumentieren. Die Beurteilung der Wirksamkeit der<br />
Kontrollen, die Identifikation von Schwachstellen sowie die Verabschiedung<br />
von Korrekturmassnahmen erfolgt durch das Executive<br />
Committee. Der Leiter Finance & Controlling erstattet dem<br />
Prüfungsausschuss regelmässig Bericht über die Wirksamkeit des<br />
internen Kontrollsystems. Die externe Revisionsstelle führt eine<br />
Existenzprüfung des internen Kontrollsystems durch und erstattet<br />
dem Prüfungsausschuss respektive dem Verwaltungsrat umfassenden<br />
Bericht mit Feststellungen zu diesem Kontrollinstrument.<br />
Diese Grundsätze zur Ausgestaltung und Umsetzung des internen<br />
Kontrollsystems und der Risikobeurteilung sind im Reglement zum<br />
internen Kontrollsystem des Verwaltungsrates enthalten.<br />
Zusätzlich zum internen Kontrollsystem verfügt die Cham Paper<br />
Group seit September 2009 über ein Risiko Management Handbuch,<br />
das vom Executive Committee im Rahmen seiner jährlichen<br />
Risikobeurteilung aktualisiert wird. Es enthält eine Risiko-Matrix,<br />
in der die identifizierten Risiken entsprechend ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
und ihres potentiellen Schadensausmasses eingetragen<br />
sind. Die Risiko-Matrix bildet die Grundlage für den ebenfalls<br />
im Handbuch enthaltenen Risiko-Katalog, der die einzelnen<br />
Risiken ausführlich beschreibt und mögliche Massnahmen zu ihrer<br />
Entschärfung enthält. Die für das Berichtsjahr bedeutendsten Risiken<br />
sowie die Massnahmen, die getroffen wurden, um diesen<br />
Risiken zu begegnen, sind im Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />
auf Seite 67 beschrieben.
42<br />
Corporate Governance<br />
4. Executive Committee<br />
4.1 Mitglieder des Executive Committee Cham Paper Group<br />
Dem Executive Committee der Cham Paper Group gehörten per 31. Dezember <strong>2012</strong> folgende Mitglieder an:<br />
Name<br />
Urs Ziegler<br />
Jahrgang, Nationalität<br />
1948, Schweizer Staatsbürger<br />
Funktion<br />
Vizepräsident und Delegierter des Verwaltungsrates seit <strong>2012</strong><br />
Mitglied des Verwaltungsrates seit 2007<br />
Beruflicher Hintergrund<br />
1980–2009 CEO Ziegler Papier AG, Grellingen<br />
1975–1980 Eldag AG, Zürich, Direktor Kundenprojekte und Beratung<br />
1975–1980 COC AG, Zürich, Direktor Betriebswirtschaft und EDV-Organisation<br />
1973–1975 Eldag AG, Basel, Finanzbuchhaltung und Rechnungswesen<br />
Ausbildung<br />
Lic. oec. HSG<br />
Name<br />
Peter Müller<br />
Jahrgang, Nationalität<br />
1971, Deutscher Staatsbürger<br />
Funktion<br />
Managing Director Cham, Schweiz<br />
Beruflicher Hintergrund<br />
Seit <strong>2012</strong> Cham Paper Group Schweiz AG, Cham, Managing Director<br />
Seit 2009 Cham Paper Group Schweiz AG, Cham, Werkleiter<br />
Seit 2007 Papierfabriken Cham-Tenero AG, Cham, Leiter Produktion & Technik<br />
2003–2007 Papierfabriken Cham-Tenero AG, Cham, Leiter Papierherstellung<br />
2002–2003 Hunsfos Fabrikker AS, Norwegen, Leiter Produktion<br />
2001 Eintritt in die Cham Paper Group<br />
Ausbildung<br />
Dr. Ing. Chemie, Technische Universität, Darmstadt<br />
MBA, City University, Bellevue, Washington<br />
Tätigkeiten in Führungs- und<br />
Aufsichtsgremien<br />
VR-Präsident Gesellschaft für Erdgastransporte Schweiz (GETS) AG
Corporate Governance<br />
43<br />
Name<br />
Marcello Di Giacomo<br />
Jahrgang, Nationalität<br />
1962, Italienischer Staatsbürger<br />
Funktion<br />
Managing Director Cham Paper Group Italia S.p.A.<br />
Beruflicher Hintergrund<br />
Seit <strong>2012</strong> Cham Paper Group Italia S.p.A., Managing Director<br />
2011–<strong>2012</strong> Kimberly Clark, Alanno (IT), Werkleiter<br />
2008–2011 Kimberly Clark, Romagnano Sesia (IT), Produktionsleiter<br />
2006–2008 Kimberly Clark (EU), Lean Manager Europa<br />
2001–2006 Kimberly Clark, Reigate (UK), strategische Planung Europa<br />
1999–2001 Kimberly Clark, Turin (IT), regionale Planung<br />
1989–1999 Kimberly Clark, Alanno (IT), Werksplanung, Schichtleiter, Logistikleiter<br />
1983–1989 Apell S.p.A., Rechnungswesen, Lohnbuchhaltung, Budgetierung, IT-Leiter<br />
Ausbildung<br />
Diplom in Rechnungswesen, ITC „F. Galiani“, Chieti (IT)<br />
Name<br />
Gerold Zuegg<br />
Jahrgang, Nationalität<br />
1949, Italienischer Staatsbürger<br />
Funktion<br />
Werkleiter Condino, Italien<br />
Beruflicher Hintergrund<br />
Seit 1992 Cham Paper Group Italia S.p.A., Condino, Werkleiter<br />
1985–1992 Cartiera di Carmignano S.p.A., Condino, Leiter Produktion<br />
1981–1985 Cartiera del Garda (Bertelsmann-Gruppe), Leiter Streicherei und Ausrüstung<br />
1977–1981 Cartiera di Carmignano S.p.A., Carmignano, Leiter Produktion<br />
Ausbildung<br />
Papieringenieur, Fachhochschule, München
44<br />
Corporate Governance<br />
4.2 Weitere Tätigkeiten und Interessenverbindungen<br />
Mit Ausnahme der unter 4.1. erwähnten Funktionen bestehen keine<br />
weiteren Tätigkeiten und Interessenverbindungen der Mitglieder<br />
des Executive Committee.<br />
4.3 Managementverträge<br />
Die Cham Paper Group Holding AG hat keine Managementverträge<br />
mit Dritten abgeschlossen.<br />
5. Entschädigungen, Beteiligungen, Darlehen<br />
5.1 Inhalt und Festsetzungsverfahren der Entschädigungen<br />
und der Beteiligungsprogramme<br />
Verwaltungsrat<br />
Die Entschädigungsprinzipien sowie die Höhe der Entschädigungen<br />
der Mitglieder des Verwaltungsrates werden vom Personalausschuss<br />
jährlich überprüft und auf dessen Antrag vom Verwaltungsrat<br />
festgelegt. Lohnvergleiche oder Benchmarks werden<br />
dabei nicht systematisch beigezogen. Bei der Ausarbeitung der<br />
aktuell geltenden Entschädigungsprinzipien haben auch keine<br />
externen Berater mitgewirkt. Eine Anpassung der Höhe der Entschädigungen<br />
wurde letztmals im Juli 2009 vorgenommen. Beratungsmandate<br />
für Verwaltungsratsmitglieder mit zusätzlicher<br />
Entschädigung werden vom Gesamtverwaltungsrat erteilt und<br />
bedürfen der Zustimmung einer Mehrheit der Mitglieder. Solche<br />
Beratungsmandate sind klar definiert und zeitlich limitiert.<br />
Die Mitglieder des Verwaltungsrates erhalten eine jährliche Vergütung,<br />
die sich je nach Tätigkeit im Verwaltungsrat unterschiedlich<br />
bemisst. Die jährliche Vergütung besteht aus einem Grundgehalt<br />
inklusive Pauschalspesen und aus Sitzungsgeldern. Das<br />
Grundgehalt richtet sich nach der Funktion im Verwaltungsrat. Der<br />
Präsident des Verwaltungsrates erhält ein Grundgehalt inklusive<br />
Pauschalspesen von TCHF 170. Der Vizepräsident des Verwaltungsrates<br />
erhält ein Grundgehalt inklusive Pauschalspesen von<br />
TCHF 40. Die übrigen Mitglieder des Verwaltungsrates werden<br />
mit einem Grundgehalt inklusive Pauschalspesen von TCHF 30<br />
entschädigt. Die Pauschalspesen entschädigen die Verwaltungsräte<br />
für Reisen und andere notwendige Auslagen im Rahmen ihrer<br />
Verwaltungsratstätigkeit. Die Sitzungsgelder variieren abhängig<br />
von der Anzahl Sitzungen des Verwaltungsrates und seiner Ausschüsse.<br />
Die Sitzungsgelder betragen für jedes Mitglied des Verwaltungsrates<br />
TCHF 3 für eine Ganztagessitzung und TCHF 1.5 für<br />
eine Halbtagessitzung. Bei den Ausschusssitzungen betragen die<br />
Sitzungsgelder für den Vorsitzenden TCHF 4 für eine Ganztagessitzung<br />
und TCHF 2 für eine Halbtagessitzung. Die Sitzungsgelder<br />
für die übrigen Mitglieder der Ausschüsse entsprechen denjenigen<br />
der Verwaltungsratssitzungen.<br />
Der Gesamtbetrag der Entschädigungen für den Verwaltungsrat<br />
sowie der Entschädigungsbetrag für die amtierenden und ehemaligen<br />
Mitglieder des Verwaltungsrates für die Geschäftsjahre <strong>2012</strong><br />
und 2011 sind auf Seite 75 der Jahresrechnung der Cham Paper<br />
Group Holding AG aufgeführt.<br />
Delegierter des Verwaltungsrates<br />
Der Delegierte des Verwaltungsrates erhält für seine operative<br />
Tätigkeit ein monatliches Grundgehalt in bar, dessen Höhe vom<br />
Personalausschuss vorgeschlagen und vom Verwaltungsrat beschlossen<br />
wurde. Details zur Entschädigung des Delegierten des<br />
Verwaltungsrats sind auf Seite 75 der Jahresrechnung der Cham<br />
Paper Group Holding AG aufgeführt.<br />
Übrige Mitglieder des Executive Committee<br />
Die Entschädigungsprinzipien für die Vergütungen an die übrigen<br />
Mitglieder des Executive Committee werden vom Personalausschuss<br />
jährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst. Lohnvergleiche<br />
oder Benchmarks werden dabei nicht systematisch<br />
beigezogen. Bei der Ausarbeitung der aktuell geltenden Entschädigungsprinzipien<br />
haben auch keine externen Berater mitgewirkt.<br />
Über die Entschädigungsprinzipien und die Vergütungen entscheidet<br />
letztlich der Verwaltungsrat. Dies gilt gleichermassen für die<br />
Zielsetzungen und die Höhe der erfolgsabhängigen Leistungsprämie<br />
für die übrigen Mitglieder des Executive Committee, die jährlich<br />
vom Personalausschuss ausgearbeitet und dem Verwaltungsrat<br />
zur Genehmigung vorgelegt werden. Sie gelten jeweils für ein<br />
Geschäftsjahr. Nach Ablauf des Geschäftsjahres wird die Zielerreichung<br />
von den gleichen Personen, welche die Ziele festgesetzt<br />
haben, ermittelt und bewertet. Die erfolgsabhängigen Leistungsprämien<br />
werden jeweils im April des folgenden Geschäftsjahres in<br />
bar und/oder wahlweise in Form von Aktien entrichtet (vgl. Kapitel<br />
5.2 Aktienbeteiligungsprogramm). Es liegt zudem im Ermessen<br />
und in der Kompetenz des Verwaltungsrates, den Mitgliedern des<br />
Executive Committee für ausserordentliche Arbeiten (z. B. Durchführung<br />
strategischer Projekte) einmalige, fallbezogene Sonderprämien<br />
zuzusprechen. Analog der Leistungsprämien werden die<br />
Rahmenbedingungen für allfällige Sonderprämien im Personalausschuss<br />
ausgearbeitet und vom Verwaltungsrat genehmigt.<br />
Die Entschädigung der übrigen Mitglieder des Executive Committee<br />
besteht aus einem Grundgehalt und einer erfolgsabhängigen<br />
Leistungsprämie. Das Grundgehalt beinhaltet ein Bruttosalär (Entschädigung<br />
vor Abzug der Sozialversicherungsbeiträge des Arbeitnehmers),<br />
Pauschalspesen und Naturalleistungen (Geschäftsfahrzeug).<br />
Im Rahmen eines Bonusplanes werden ausserdem<br />
jährlich Leistungsprämien an die übrigen Mitglieder des Executive<br />
Committee entrichtet. Die Höhe dieser Prämien hängt von der<br />
Erreichung der im Voraus festgelegten Ziele des Unternehmens<br />
und der individuellen Ziele der einzelnen Personen ab. Die erfolgsabhängige<br />
Leistungsprämie (Bonus) wird für jedes Mitglied des
Corporate Governance<br />
45<br />
Executive Committee prozentual zum Bruttosälar festgelegt. Sie<br />
beträgt maximal 30% des Bruttosalärs. Der Maximalbonus wird<br />
bei einem Zielerreichungsgrad von 130% und mehr ausgerichtet.<br />
Unterschreitet der Zielerreichungsgrad die Mindestvorgabe von<br />
70%, entfällt die Prämie. Die Zielsetzungen umfassen quantitative<br />
und qualitative Leistungsziele, wobei die quantitativen Leistungsziele<br />
mit 70% und die qualitativen Leistungsziele mit 30% gewichtet<br />
werden. Die quantitativen Leistungsziele (Unternehmensziele)<br />
basierten im Berichtsjahr auf der Erreichung folgender budgetierter<br />
Grössen: Betriebsgewinn, Kennzahlen des Nettoumlaufvermögens<br />
sowie Umsatzziele für ausgewählte strategische Bereiche.<br />
Die qualitativen Ziele (individuelle Ziele) beziehen sich in der Regel<br />
auf den Funktionsbereich des jeweiligen Mitglieds des Executive<br />
Committee und umfassen Leistungsziele mit klar messbaren Vorgaben.<br />
Die erfolgsabhängigen Leistungsprämien werden im April<br />
des Folgejahres in bar oder wahlweise in Form von Aktien entrichtet<br />
(vgl. Kapitel 5.2 Aktienbeteiligungsprogramm).<br />
Aufgrund der ausserordentlichen Situation, in der sich das Unternehmen<br />
im Berichtsjahr befand, hat der Verwaltungsrat entschieden,<br />
den Bonusplan für das Executive Committee zugunsten<br />
folgender Regelung auszusetzen: Den Mitgliedern des Executive<br />
Committee wurde eine Entschädigung von maximal 25% ihres<br />
Grundgehaltes in Aussicht gestellt, wobei die Auszahlung gestaffelt<br />
in zwei gleichen Teilen und zu 50% in Aktien erfolgen sollte<br />
(Modalitäten für die Berechnung der Aktienzuteilung s. Kapitel 5.2<br />
Aktienbeteiligungsprogramm). Die erste Tranche dieser Entschädigung<br />
war an keine Bedingungen geknüpft und wurde im September<br />
<strong>2012</strong> an alle Mitglieder des Executive Committee ausbezahlt,<br />
die zu diesem Zeitpunkt im Dienste des Unternehmens standen.<br />
Über die Auszahlung der zweiten Tranche, die wiederum zu 50%<br />
in bar und zu 50% in Aktien erfolgen soll, entscheidet der Verwaltungsrat<br />
im März 2013. Sie ist abhängig von der Erreichung ausgewählter,<br />
quantitativer Unternehmensziele. Anspruchsberechtigt<br />
sind diejenigen Mitglieder des Executive Committee, die per Ende<br />
Dezember <strong>2012</strong> in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis mit der<br />
Gesellschaft standen.<br />
Der Gesamtbetrag der Entschädigungen für die Mitglieder des<br />
Executive Committee, die Entschädigungen an ehemalige Geschäftsleitungsmitglieder<br />
und die höchste an ein Mitglied des<br />
Executive Committee bzw. der Geschäftsleitung ausgerichtete<br />
Entschädigung für die Geschäftsjahre <strong>2012</strong> und 2011 sind auf<br />
Seite 75 f. der Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding<br />
AG aufgeführt.<br />
5.2 Aktienbeteiligungsprogramm<br />
Im Geschäftsjahr 2010 wurde ein Aktienbeteiligungsprogramm für<br />
die Mitglieder des Verwaltungsrates und des Executive Committee<br />
eingeführt. Die Aktien für dieses Programm werden aus dem<br />
Eigenbestand der Gesellschaft ausgegeben.<br />
Im Rahmen dieses Aktienbeteiligungsprogramms legen die Mitglieder<br />
des Verwaltungsrates zu Beginn des Geschäftsjahres<br />
fest, welchen Anteil ihres Honorars für das laufende Geschäftsjahr<br />
sie in Form von Aktien beziehen möchten (25%, 50%, 75%<br />
oder 100%). Im Lauf des Jahres kann dieser Anteil für den Rest<br />
des Jahres noch geändert werden. Die Zuteilung der Aktien erfolgt<br />
üblicherweise per 31. Dezember des entsprechenden Jahres.<br />
Der zugrunde gelegte Aktienkurs für die Zuteilung der Aktien<br />
beruht auf dem gewichteten Durchschnittskurs des Vormonats,<br />
üblicherweise des Monats November. Die Aktien bleiben für ein<br />
Jahr nach der Zuteilung gesperrt. Während dieser Sperrfrist gilt<br />
ein Ausschluss der Ausübung der auf die betreffenden Aktien entfallenden<br />
Stimmrechte. Teilnahmeberechtigt sind alle Mitglieder<br />
des Verwaltungsrates, die im entsprechenden Geschäftsjahr ein<br />
volles Jahrespensum absolviert haben. Für diejenigen Anteile der<br />
Entschädigung, die in bar bezogen werden, gilt wie bisher eine<br />
quartalsweise Auszahlung.<br />
Die Mitglieder des Executive Committee haben die Möglichkeit,<br />
die ihnen zustehende erfolgsabhängige Leistungsprämie ganz<br />
oder teilweise (25%, 50%, 75% oder 100%) in Form von Aktien<br />
zu beziehen. Die Zuteilung der Aktien erfolgt üblicherweise per 30.<br />
April des nachfolgenden Jahres. Der zugrunde gelegte Aktienkurs<br />
für die Zuteilung der Aktien beruht auf dem gewichteten Durchschnittskurs<br />
des Vormonats, üblicherweise des Monats März. Die<br />
Aktien bleiben für ein Jahr nach der Zuteilung gesperrt. Während<br />
dieser Sperrfrist gilt ein Ausschluss der Ausübung der auf die betreffenden<br />
Aktien entfallenden Stimmrechte. Teilnahmeberechtigt<br />
sind alle Mitglieder des Executive Committee, die am 31. März des<br />
nachfolgenden Jahres in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis<br />
mit der Gesellschaft stehen.<br />
5.3 Aktienzuteilungen im Berichtsjahr<br />
Im Berichtsjahr wurden Mitgliedern des Verwaltungsrates oder<br />
diesen nahe stehenden Personen insgesamt 2'311 Aktien der<br />
Cham Paper Group Holding AG zugeteilt. Mitgliedern des Executive<br />
Committee oder diesen nahe stehenden Personen wurden im<br />
Berichtsjahr insgesamt 336 Aktien 3 zugeteilt.<br />
5.4 Abgangsentschädigungen<br />
Im Berichtsjahr wurden keine Abgangsentschädigungen ausbezahlt<br />
oder vereinbart.<br />
3 Davon 240 an im Lauf des Berichtsjahres ausgetretene Personen
46<br />
Corporate Governance<br />
6. Mitwirkungsrechte der Aktionäre<br />
Die Mitwirkungsrechte der Aktionäre sind in den Statuten der<br />
Cham Paper Group Holding AG geregelt. Die nachstehenden Ausführungen<br />
beinhalten Auszüge aus den Statuten der Cham Paper<br />
Group Holding AG. Eine vollständige Version der Statuten ist auf<br />
der Homepage in der Rubrik Investor Relations/Corporate Governance<br />
abrufbar 4 .<br />
6.1 Stimmrechtsbeschränkung und -vertretung<br />
Jede Namenaktie berechtigt an der Generalversammlung des Unternehmens<br />
zu einer Stimme. Stimmrechte können aber nur von<br />
Personen ausgeübt werden, deren Namenaktien im Aktienbuch<br />
der Cham Paper Group Holding AG mit Stimmrecht eingetragen<br />
sind. Gemäss aktienrechtlichen Bestimmungen bedarf diese Eintragung<br />
einer Erklärung, dass der Aktionär die Aktien in eigenem<br />
Namen und auf eigene Rechnung erworben hat. Gemäss Statuten<br />
kann der Verwaltungsrat die Eintragung ins Aktienbuch mit Stimmrecht<br />
nur verweigern:<br />
• soweit und solange die Anerkennung eines Erwerbers als Aktionär<br />
mit Stimmrecht die Gesellschaft daran hindern könnte, die<br />
durch Bundesgesetze, insbesondere das Bundesgesetz über<br />
den Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland, geforderten<br />
Nachweise schweizerischer Beherrschung zu erbringen<br />
oder<br />
• wenn der Erwerber selbst auf Verlangen der Gesellschaft nicht<br />
ausdrücklich erklärt, die Aktien in eigenem Namen und auf eigene<br />
Rechnung zu erwerben.<br />
In den Jahren <strong>2012</strong> und 2011 wurden keine diesbezüglichen<br />
Stimmrechtsbeschränkungen vorgenommen.<br />
Ein Aktionär kann sich an der Generalversammlung nur durch<br />
seinen gesetzlichen Vertreter, einen anderen stimmberechtigten<br />
Aktionär, die Cham Paper Group Holding AG als Organvertreterin,<br />
den unabhängigen Stimmrechtsvertreter oder einen Depotvertreter<br />
vertreten lassen.<br />
6.2 Statutarische Quoren<br />
Die Statuten der Cham Paper Group Holding AG sehen keine speziellen<br />
Quoren vor, die über die aktienrechtlichen Bestimmungen<br />
hinausgehen.<br />
6.3 Einberufung der Generalversammlung<br />
Die Einberufung der Generalversammlung richtet sich nach den<br />
gesetzlichen Vorschriften.<br />
6.4 Traktandierung<br />
Aktionäre, die Aktien im Nennwert von mindestens einer Million<br />
Franken vertreten, können schriftlich unter Angabe des Antrages<br />
die Traktandierung eines Verhandlungsgegenstandes verlangen.<br />
Ein solcher Antrag muss mindestens sechzig Tage vor der Generalversammlung<br />
schriftlich beim Verwaltungsrat eingereicht werden.<br />
6.5 Eintragung ins Aktienbuch<br />
Aktionäre können jederzeit eine Eintragung im Aktienbuch verlangen.<br />
In der Regel können Aktionäre bis eine Woche vor der Generalversammlung<br />
in das Aktienbuch eingetragen werden.<br />
7. Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen<br />
7.1 Angebotspflicht<br />
Bezüglich Angebotspflicht besteht keine statutarische Regelung.<br />
Es gilt die gesetzliche Regelung.<br />
7.2 Kontrollwechselklausel<br />
Es bestehen keine Kontrollwechselklauseln mit Mitgliedern des<br />
Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung.<br />
8. Revisionsstelle<br />
8.1 Dauer des Mandats und Amtsdauer des leitenden<br />
Revisors<br />
PricewaterhouseCoopers, Zug, ist seit 2010 mit dem Mandat als<br />
gesetzliche Revisionsstelle und Konzernprüfer betraut. Norbert<br />
Kühnis, verantwortlicher leitender Prüfer, trat sein Amt im selben<br />
Jahr (2010) an. Das Mandat der Revisionsstelle wird jedes Jahr<br />
ausgesprochen und ist jedes Jahr zu erneuern. Der Konzernprüfer<br />
und die Revisionsstelle werden jährlich von der Generalversammlung<br />
neu gewählt.<br />
8.2 Revisionshonorar und zusätzliche Honorare<br />
Folgende Honorare wurden von PricewaterhouseCoopers, Zug,<br />
als Konzernprüfer und Revisionsstelle der Cham Paper Group Holding<br />
AG und ihrer Tochtergesellschaften für ihre Dienstleistungen<br />
in Rechnung gestellt:<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
2011<br />
TCHF<br />
Ordentliche Revisionen 164 171<br />
Revisionsnahe Honorare 23 –<br />
Steuerberatung – –<br />
Total 187 171<br />
4 http://ir.champaper.com/cgi-bin/show.ssp?id=730&companyName=cha<br />
mpaper&language=German
Corporate Governance<br />
47<br />
Ordentliche Revisionshonorare umfassen Prüfungsdienstleistungen,<br />
die jedes Jahr durchgeführt werden, um ein Urteil zur<br />
Konzernrechnung abzugeben sowie um Berichte zu den lokal erforderlichen<br />
statutarischen Jahresrechnungen der Konzerngesellschaften<br />
zu erstellen.<br />
Revisionsnahe Honorare umfassen andere Bestätigungsdienstleistungen<br />
der Revisionsstelle, die nicht notwendigerweise durch den<br />
Konzernprüfer erbracht werden müssen.<br />
Steuerdienstleistungen umfassen alle Dienstleistungen, die durch<br />
die Steuerabteilung des Konzernprüfers erbracht werden, abgesehen<br />
von denen, die im Zusammenhang mit der Revision stehen.<br />
Steuerdienstleistungen betreffen die Einhaltung der Steuergesetze,<br />
die Steuerplanung und die Steuerberatung.<br />
8.3 Informationsinstrumente der externen Revison<br />
Die Revisionsstelle nimmt normalerweise an den Sitzungen des<br />
Prüfungsausschusses teil. Sie erteilt mündlichen und schriftlichen<br />
Bericht über die Resultate ihrer Prüfungen. Die Bewertung und<br />
Kontrolle der Revisionsstelle erfolgt durch den Prüfungsausschuss,<br />
der Empfehlungen zuhanden des Verwaltungsrates abgibt. Insbesondere<br />
beurteilt der Prüfungsausschuss die Leistungen, die Honorierung<br />
und die Unabhängigkeit der Revisionsstelle. Insgesamt<br />
hat die Revisionsstelle im Jahr <strong>2012</strong> an drei Halbtagessitzungen<br />
des Prüfungsausschusses teilgenommen.<br />
10. Kontaktadressen und Kalender<br />
Aktienregister<br />
Franziska Stöckli<br />
Fabrikstrasse, CH-6330 Cham<br />
aktienregister@cham-group.com<br />
Telefon +41 41 785 34 03<br />
Medien- und IR-Stelle<br />
Edwin van der Geest / Philippe Blangey<br />
media@cham-group.com oder<br />
investor@cham-group.com<br />
Telefon +41 43 268 32 32<br />
Generalversammlung<br />
1. Mai 2013, Lorzensaal, Cham<br />
Finanzberichterstattung<br />
1. Halbjahr 2013: 23. August 2013<br />
Geschäftsjahr 2013: 19. März 2014<br />
9. Informationspolitik<br />
Die Cham Paper Group informiert in deutscher Sprache mit einem<br />
Halbjahresbericht und einem <strong>Geschäftsbericht</strong> in gedruckter und<br />
elektronischer Form. Die Berichte werden im Sinne einer ökonomischen<br />
und ökologischen Optimierung nur auf ausdrücklichen<br />
Wunsch in gedruckter Form per Post verschickt. Kursrelevante<br />
Tatsachen werden im Rahmen der Ad hoc-Publizität veröffentlicht<br />
(deutsch und englisch).<br />
Auf der Website www.cham-group.com in der Rubrik „Investor<br />
Relations“ finden Sie laufend aktualisierte Informationen über das<br />
Unternehmen, die Aktie, Analystenmeinungen, Medienartikel, Termine<br />
sowie Antworten auf häufige Fragen. Ein regelmässig aktualisiertes<br />
Investorenhandbuch vermittelt zudem einen vertieften<br />
Einblick in die Strategie, die Märkte und das Wettbewerbsumfeld<br />
der Cham Paper Group. Auf der Website können Sie sich auch für<br />
den Email-Newsletter einschreiben, damit Sie zeitgleich mit den<br />
Medien über Resultate und Neuigkeiten informiert werden.
48<br />
Konsolidierte Jahresrechnung<br />
Konzernrechnung der Cham Paper Group<br />
Konsolidierte Erfolgsrechnung<br />
01. Januar – 31. Dezember<br />
Erläuter ungen<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
2011<br />
TCHF<br />
Veränder ung<br />
%<br />
Nettoumsatz 3 279'737 309'276 –9.6<br />
Kosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen –253'703 –284'904 –11.0<br />
Bruttogewinn 26'034 24'372 6.8<br />
Administrations- und Verwaltungsaufwand –14'507 –18'522 –21.7<br />
Marketing-, Verkaufs-, Forschungs- und Entwicklungsaufwand –13'293 –15'647 –15.0<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 6 –514 –1'035 –50.3<br />
Sonstige betriebliche Erträge 6 3'003 2'757 8.9<br />
Betriebsgewinn / (-verlust) (EBIT) vor Restrukturierung 723 –8'075 n/a<br />
Restrukturierungsaufwendungen 7 2'484 –80'448 n/a<br />
Betriebsgewinn / (-verlust) (EBIT) nach Restrukturierung 3'207 –88'524 n/a<br />
Finanzergebnis 8 –2'149 –2'342 –8.2<br />
Fremdwährungsdifferenzen –648 204 n/a<br />
Gewinn / (Verlust) vor Steuern 410 –90'662 n/a<br />
Ertragssteuern 9 –1'644 –1'424 15.4<br />
(Konzernverlust) –1'234 –92'086 –98.7<br />
Gewinn / (Verlust) pro Aktie, unverwässert<br />
Erläuter ungen<br />
(Verlust) pro Aktie, unverwässert 10 –1.76 –131.83<br />
Total 10 –1.76 –131.83<br />
<strong>2012</strong><br />
CHF<br />
2011<br />
CHF<br />
Die Erläuterungen im Anhang sind Bestandteil der Konzernrechnung.
Konsolidierte Jahresrechnung<br />
49<br />
Konsolidierte Bilanz<br />
Erläuterungen<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
31.12.2011<br />
TCHF<br />
Aktiven<br />
Flüssige Mittel 11 49'010 48'751<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 13 54'563 61'801<br />
Sonstige kurzfristige Forderungen 15 5'337 7'478<br />
Vorräte 14 51'259 44'543<br />
Aktive Rechnungsabgrenzung 1'067 2'086<br />
Total Umlaufvermögen 161'236 164'659<br />
Sachanlagen 16 82'847 90'530<br />
Immaterielle Anlagen 17 3'054 3'435<br />
Finanzanlagen 620 635<br />
Latente Steuerguthaben 9 250 942<br />
Total Anlagevermögen 86'771 95'542<br />
Total Aktiven 248'007 260'201<br />
Passiven<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 38'147 32'305<br />
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten und derivative Finanzinstrumente 18 35'745 39'434<br />
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 19 3'838 5'049<br />
Kurzfristige Rückstellungen 20 9'697 10'663<br />
Passive Rechnungsabgrenzung 12'425 12'144<br />
Total kurzfristige Verbindlichkeiten 99'852 99'595<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 18 31'307 35'821<br />
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 150 498<br />
Latente Steuerverbindlichkeiten 2'260 2'108<br />
Personalvorsorgeverpflichtungen 21 4'143 4'326<br />
Langfristige Rückstellungen 20 9'449 15'960<br />
Total langfristige Verbindlichkeiten 47'309 58'443<br />
Total Fremdkapital 147'161 158'038<br />
Aktienkapital 22 48'425 48'425<br />
Kapitalreserven 41'462 42'062<br />
Eigene Aktien 22 –12'596 –13'610<br />
Gewinnreserven 23'555 25'286<br />
Total Eigenkapital 100'846 102'163<br />
Total Passiven 248'007 260'201<br />
Die Erläuterungen im Anhang sind Bestandteil der Konzernrechnung.
50<br />
Konsolidierte Jahresrechnung<br />
Konsolidierte Geldflussrechnung<br />
Erläuterungen<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
(Verlust) –1'234 –92'086<br />
Abschreibungen 5 13'937 19'762<br />
Wertbeeinträchtigungen (Impairments) 6 – 54'073<br />
Verlust aus Verkauf von Anlagevermögen 7 – 230<br />
Abnahme / (Zunahme) Rückstellungen (inkl. latente Steuern) –6'338 26'319<br />
(Abnahme) Personalvorsorgeverpflichtungen 21 –144 –368<br />
Andere nicht liquiditätswirksame Positionen –2 313<br />
Abnahme / (Zunahme) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6'882 –1'703<br />
Zunahme / (Abnahme) Vorräte –6'921 14'678<br />
Zunahme / (Abnahme) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6'052 –4'469<br />
Abnahme / (Zunahme) sonstige Forderungen und aktive Rechnungsabgrenzungen 3'146 –737<br />
Abnahme / (Zunahme) sonstige Verbindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzung –852 1'547<br />
Total Geldfluss aus Geschäftstätigkeit 14'526 17'559<br />
Kauf von Sachanlagen 16 –6'036 –19'462<br />
2011<br />
TCHF<br />
Verkauf von Sachanlagen 16 – 329<br />
Kauf von immateriellen Anlagevermögen 17 –431 –2'662<br />
Total Geldfluss aus Investitionsätigkeit –6'467 –21'795<br />
Free Cash Flow 8'059 –4'238<br />
(Rückzahlung) kurzfristige Finanzverbindlichkeiten –14'049 –9'200<br />
Aufnahme langfristige Finanzverbindlichkeiten 6'624 4'000<br />
(Rückzahlung) sonstige langfristige Verbindlichkeiten –348 –<br />
Bardividendenausschüttung – –3'482<br />
Total Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit –7'773 –8'682<br />
Umrechnungsdifferenzen auf flüssige Mittel –27 –78<br />
Zunahme / (Abnahme) flüssige Mittel 286 –12'918<br />
Flüssige Mittel per 1. Januar 48'751 61'747<br />
Flüssige Mittel per 31. Dezember 49'010 48'751<br />
Die Erläuterungen im Anhang sind Bestandteil der Konzernrechnung.
Konsolidierte Jahresrechnung<br />
51<br />
Eigenkapitalnachweis<br />
Aktien kapital<br />
TCHF<br />
Kapitalreserven<br />
TCHF<br />
Eigene<br />
Aktien<br />
TCHF<br />
Umrechnungsdifferenzen<br />
TCHF<br />
Gewinnreserven<br />
Marktwertanpassungen<br />
TCHF<br />
Einbe hal tene<br />
Gewinne<br />
TCHF<br />
Eigenkapital per 1. Januar <strong>2012</strong> 48'425 42'062 –13'610 –8'244 0 33'530 102'163<br />
Cash Flow Hedges<br />
Im Eigenkapital erfasster Gewinn – – – – 47 – 47<br />
In die Erfolgsrechnung<br />
transferierte Gewinne – – – – –344 – –344<br />
Konzernverlust – – – – – –1'234 –1'234<br />
Aktienbeteiligungsprogramm – –600 1'014 – – – 414<br />
Umrechnungsdifferenzen – –200 – – –200<br />
Eigenkapital per 31. Dezember <strong>2012</strong> 48'425 41'462 –12'596 –8'444 –297 32'296 100'846<br />
Total<br />
TCHF<br />
Aktien kapital<br />
TCHF<br />
Kapitalreserven<br />
TCHF<br />
Eigene<br />
Aktien<br />
TCHF<br />
Umrechnungsdifferenzen<br />
TCHF<br />
Gewinnreserven<br />
Marktwertanpassungen<br />
TCHF<br />
Einbe hal tene<br />
Gewinne<br />
TCHF<br />
Eigenkapital per 1. Januar 2011 48'425 42'682 –14'630 –7'400 –309 129'098 197'866<br />
Cash Flow Hedges<br />
Im Eigenkapital erfasster Gewinn – – – – 3'938 – 3'938<br />
In die Erfolgsrechnung<br />
transferierte Gewinne – – – – –3'629 – –3'629<br />
Konzernverlust – – – – – –92'086 –92'086<br />
Dividende – – – – – –3'482 –3'482<br />
Aktienbeteiligungsprogramm – –620 1'020 – – – 400<br />
Umrechnungsdifferenzen – – – –844 – – –844<br />
Eigenkapital per 31. Dezember 2011 48'425 42'062 –13'610 –8'244 – 33'530 102'163<br />
Total<br />
TCHF<br />
Die Erläuterungen im Anhang sind Bestandteil der Konzernrechnung.
52<br />
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />
1. Bewertungs- und Bilanzierungsmethoden<br />
1.1 Allgemeines<br />
Die konsolidierte Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding<br />
AG und ihrer Tochtergesellschaften („Konzern“ oder „Cham Paper<br />
Group“) wurde in Übereinstimmung mit den gesamten Fachempfehlungen<br />
zur Rechnungslegung Swiss GAAP FER (Swiss GAAP<br />
FER) erstellt und entspricht dem schweizerischen Gesetz. Auf<br />
dieser Grundlage wurden die internen Gliederungs-, Bewertungsund<br />
Offenlegungsvorschriften erstellt, die einheitlich angewandt<br />
werden. Die konsolidierte Jahresrechnung vermittelt ein den tatsächlichen<br />
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage. Sie basiert auf historischen Kosten, mit<br />
Ausnahme bestimmter Positionen wie derivative Finanzinstrumente<br />
und Wertschriften, welche zu aktuellen Werten bilanziert<br />
werden. Bei der Erstellung der vorliegenden konsolidierten Jahresrechnung<br />
wurden sämtliche für die Cham Paper Group relevanten<br />
Swiss GAAP FER Standards angewendet, die für Berichtsperioden<br />
beginnend per 1. Januar <strong>2012</strong> gültig sind.<br />
Die konsolidierte Jahresrechnung der Cham Paper Group wurde<br />
am 19. März 2013 vom Verwaltungsrat genehmigt und bedarf der<br />
Genehmigung durch die Generalversammlung am 1. Mai 2013.<br />
1.2 Konsolidierungskreis und -methode<br />
Die konsolidierte Jahresrechnung der Cham Paper Group umfasst<br />
die konsolidierten Abschlüsse der Cham Paper Group Holding AG<br />
und ihrer Tochtergesellschaften. Die Tochtergesellschaften, die<br />
den Konsolidierungskreis bilden, sind in Erläuterung 27 aufgeführt.<br />
Tochtergesellschaften sind Gesellschaften, die durch die Cham<br />
Paper Group Holding AG direkt oder indirekt kontrolliert werden.<br />
Kontrolle bedeutet die Möglichkeit der Beherrschung der finanziellen<br />
und operativen Geschäftstätigkeit, um daraus entsprechenden<br />
Nutzen ziehen zu können. Dies ist üblicherweise der Fall, wenn<br />
die Cham Paper Group Holding AG direkt oder indirekt mehr als<br />
50% der Stimmrechte einer Gesellschaft besitzt. Die Anteile der<br />
Minderheitsaktionäre am Nettovermögen und am Geschäftsergebnis<br />
werden gesondert ausgewiesen. Während des Geschäftsjahres<br />
erworbene oder verkaufte Gesellschaften sind im<br />
Konzernabschluss ab bzw. bis zum Zeitpunkt des Übergangs der<br />
Kontrolle eingeschlossen. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach<br />
der Erwerbsmethode (Purchase-Methode). Auf den Zeitpunkt des<br />
Erwerbs einer Gesellschaft werden die übernommenen Nettoaktiven<br />
zu aktuellen Werten bewertet. Ein sich aus der Differenz<br />
zwischen den Erwerbskosten und den neu bewerteten Nettoaktiven<br />
der erworbenen Gesellschaft ergebender Überschuss wird als<br />
Goodwill bezeichnet. Der Goodwill wird im Zeitpunkt des Erwerbs<br />
erfolgsneutral mit dem Eigenkapital verrechnet. Die Auswirkungen<br />
einer theoretischen Aktivierung sind im Anhang der konsolidierten<br />
Jahresrechnung dargestellt.<br />
Konzerninterne Transaktionen und Beziehungen sowie Zwischengewinne<br />
werden eliminiert.<br />
Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften, auf welche die<br />
Cham Paper Group Holding AG lediglich einen massgebenden Einfluss<br />
hat (üblicherweise mit Stimmrechtsanteilen zwischen 20%<br />
und 50%), über die sie aber keine Kontrolle ausübt, werden nach<br />
der Equity-Methode bewertet und als Beteiligungen an assoziierten<br />
Gesellschaften in der Bilanz ausgewiesen. Der Anteil der<br />
Cham Paper Group Holding AG am Ergebnis der assoziierten Gesellschaften<br />
wird nach Abzug der darauf entfallenden Steuern berechnet<br />
und ist in einer separaten Position in der Erfolgsrechnung<br />
ausgewiesen. Minderheitsbeteiligungen von weniger als 20%<br />
werden zum Anschaffungswert abzüglich betriebswirtschaftlich<br />
notwendiger Wertberichtigungen bilanziert.<br />
1.3 Fremdwährungsumrechnungen<br />
Die einzelnen Tochtergesellschaften erstellen ihre Abschlüsse in<br />
Lokalwährungen. Die Lokalwährung (funktionale Währung) entspricht<br />
grundsätzlich der Währung des primären wirtschaftlichen<br />
Umfelds, in dem die Gesellschaft operiert.<br />
Transaktionen in Fremdwährungen in den Tochtergesellschaften<br />
werden zum jeweils massgebenden Tageskurs zum Zeitpunkt<br />
der Transaktion umgerechnet. Kursgewinne und -verluste aus<br />
Transaktionen in Fremdwährungen sowie aus Anpassungen von<br />
Fremdwährungsbeständen am Bilanzstichtag werden erfolgswirksam<br />
erfasst. Fremdwährungseffekte auf langfristigen konzerninternen<br />
Darlehen mit Eigenkapitalcharakter werden erfolgsneutral<br />
im Eigenkapital erfasst.<br />
Die Berichtswährung der konsolidierten Jahresrechnung ist<br />
Schweizer Franken. Die Jahresrechnungen der ausländischen<br />
Tochtergesellschaften in Fremdwährungen werden wie folgt in<br />
Schweizer Franken umgerechnet: Die Positionen der Bilanz werden<br />
zum Jahresendkurs, das Eigenkapital zu historischen Kursen,<br />
die Positionen der Erfolgsrechnung und der Geldflussrechnung<br />
zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Die aus der Umrechnung<br />
der Bilanz und Erfolgsrechnung resultierenden Umrechnungsdifferenzen<br />
werden über das Eigenkapital erfasst. Beim<br />
Verkauf einer Gesellschaft werden die kumulierten Umrechnungsdifferenzen<br />
als Teil des Gewinnes und Verlustes aus der Veräusserung<br />
der Gesellschaft erfolgswirksam erfasst.<br />
Für die wichtigsten Währungen wurden folgende Fremdwährungsumrechnungskurse<br />
verwendet:<br />
Währungskurse<br />
Jahresendkurse<br />
für Bilanz<br />
Jahresdurchschnittskurse<br />
für Erfolgsrechnung und<br />
Geldflussrechnung<br />
CHF für <strong>2012</strong> 2011 <strong>2012</strong> 2011<br />
1 EUR 1.21 1.22 1.21 1.23<br />
1 USD 0.91 0.94 0.94 0.89<br />
1 GBP 1.48 1.46 1.49 1.42
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />
53<br />
1.4 Erfassung der Umsätze<br />
Der Umsatz umfasst sämtliche mit Warenlieferungen und Dienstleistungen<br />
an Dritte erzielte Verkaufserlöse nach Abzug von Preisnachlässen,<br />
Rabatten, Skonti, Transportkosten und Mehrwertsteuern.<br />
Verkaufserlöse werden grundsätzlich in der Erfolgsrechnung<br />
erfasst, sobald die Lieferung der Ware erfolgt ist und Nutzen und<br />
Gefahr an den Käufer übergegangen sind respektive die Dienstleistung<br />
erbracht ist. Erlöse, welche die Kosten der verkauften Produkte<br />
mindern, werden mit der entsprechenden Position verrechnet.<br />
1.5 Flüssige Mittel<br />
Flüssige Mittel enthalten Kassenbestände, Bank- und Postcheckguthaben<br />
sowie sonstige kurzfristige Geldanlagen wie Callgelder<br />
und Festgeldanlagen mit einer ursprünglichen Restlaufzeit von drei<br />
Monaten oder weniger, die jederzeit in zum Voraus bestimmbare<br />
Zahlungsmittelbeträge umgewandelt werden können. Diese Definition<br />
wird auch in der Geldflussrechnung angewandt. Die flüssigen<br />
Mittel werden zu Nominalwerten ausgewiesen.<br />
1.6 Wertschriften<br />
Wertschriften des Umlaufvermögens werden zu aktuellen Werten<br />
bewertet. Bei kotierten Wertschriften entspricht dies dem<br />
Börsenkurs am Bilanzstichtag. Nicht kotierte Wertschriften des<br />
Umlaufvermögens sind zu Anschaffungskosten abzüglich allfälliger<br />
Wertberichtigungen bilanziert. Wertveränderungen werden im<br />
Periodenergebnis erfasst.<br />
1.7 Derivative Finanzinstrumente und Absicherungsgeschäfte<br />
Der Konzern verwendet derivative Finanzinstrumente hauptsächlich,<br />
um sich gegen die Risiken aus Veränderungen von Zinssätzen,<br />
Fremdwährungen und Zellstoffpreisen abzusichern. Derivative Finanzinstrumente<br />
umfassen vor allem Devisentermingeschäfte,<br />
Zinsfutures sowie Zellstoff Swaps.<br />
Derivative Finanzinstrumente werden nach unterschiedlichen Motiven<br />
differenziert: Derivate zu Handelszwecken sind zu dem am<br />
Bilanzstichtag jeweils gültigen aktuellen Wert bilanziert. Die Änderungen<br />
der Werte seit der letzten Bewertung werden im Periodenergebnis<br />
erfasst. Derivate zu Absicherungszwecken werden<br />
ebenfalls zu aktuellen Werten bewertet. Die Wertveränderungen<br />
von Derivaten, die als Absicherungsinstrumente von zukünftigen<br />
Geldflüssen eingestuft werden, werden erfolgsneutral im Eigenkapital<br />
in der Position Marktwertanpassungen erfasst. Im Eigenkapital<br />
erfasste Wertveränderungen des Absicherungsgeschäftes<br />
werden in derjenigen Periode in der Erfolgsrechnung erfasst, in<br />
der die Geldflüsse aus dem abgesicherten Grundgeschäft erfolgswirksam<br />
werden.<br />
1.8 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zum ursprünglichen<br />
Rechnungsbetrag abzüglich Wertberichtigungen für<br />
zweifelhafte Forderungen bilanziert. Wertberichtigungen für zweifelhafte<br />
Forderungen werden gebildet, sofern Anzeichen dafür<br />
bestehen. Der Buchwert der Forderungen aus Lieferungen und<br />
Leistungen wird über Wertberichtigungen reduziert. Der erwartete<br />
Verlust wird der Position Nettoumsatz in der konsolidierten<br />
Erfolgsrechnung belastet. Uneinbringliche Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen werden über die Wertberichtigungen bzw.<br />
über die Erfolgsrechnung ausgebucht.<br />
1.9 Vorräte<br />
Die Bilanzierung der Warenvorräte erfolgt zu Anschaffungs- oder<br />
Herstellkosten oder zum niedrigeren Netto-Marktwert. Die Bewertung<br />
erfolgt nach der Durchschnittswertmethode. Die Herstellkosten<br />
der Halb- und Fertigfabrikate umfassen Roh- und<br />
Hilfsmaterialkosten, direkte Lohnkosten, andere direkt zurechenbare<br />
Kosten sowie mit der Herstellung zusammenhängende Produktionsgemeinkosten.<br />
Finanzierungskosten werden nicht in die<br />
Herstellkosten einbezogen. Skonti werden als Anschaffungspreisminderung<br />
erfasst. Der Netto-Marktwert entspricht dem geschätzten<br />
Verkaufserlös abzüglich der Kosten für die Fertigstellung und<br />
den Verkauf der Produkte. Bei schwer verkäuflichen Warenvorräten<br />
und bei Vorräten mit niedrigeren Netto-Marktwerten werden<br />
Wertberichtigungen vorgenommen. Der Konzern legt die Wertberichtigung<br />
für schwer verkäufliche Warenvorräte anhand von Erfahrungswerten<br />
fest. Der entsprechend erwartete Verlust wird der<br />
Position „Kosten der verkauften Produkte“ in der konsolidierten<br />
Erfolgsrechnung belastet. Wenn absehbar ist, dass die wertberichtigten<br />
Warenvorräte genutzt werden können, wird die Wertberichtigung<br />
durch Zuschreibung des Vorratsvermögens bis zum tieferen<br />
Wert aus geschätztem Netto-Marktwert oder ursprünglichen Anschaffungs-<br />
oder Herstellkosten rückgängig gemacht.<br />
Erhaltene Anzahlungen von Kunden für Vorräte werden unter den<br />
sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Geleistete<br />
Anzahlungen für die Lieferungen von Vermögensgegenständen<br />
des Vorratsvermögens werden unter den Vorräten ausgewiesen.<br />
1.10 Finanzanlagen<br />
Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten abzüglich betriebswirtschaftlich<br />
notwendiger Wertberichtigungen bilanziert.<br />
Die Erfassung von Wertberichtigungen erfolgt erfolgswirksam im<br />
Periodenergebnis.
54<br />
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />
1.11 Sachanlagen<br />
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellkosten abzüglich<br />
notwendiger Abschreibungen sowie allfälliger Wertminderungen<br />
bewertet. Sachanlagen werden linear über die jeweilige geschätzte<br />
wirtschaftliche Nutzungsdauer wie folgt abgeschrieben:<br />
Jahre<br />
Jahre<br />
Betriebsgebäude 25 Betriebseinrichtungen 5<br />
Maschinen 10 Fahrzeuge 5<br />
Grossanlagen 20 IT-Hardware 5<br />
Land und unbebaute Grundstücke werden nicht abgeschrieben.<br />
Dabei handelt es sich nicht um Landreserven, die zu Renditezwecken<br />
gehalten werden. Sofern Sachanlagen aus wesentlichen<br />
Komponenten bestehen, die eine unterschiedliche wirtschaftliche<br />
Nutzungsdauer aufweisen, werden diese getrennt abgeschrieben.<br />
Reparatur- und Unterhaltskosten ohne Erhöhung des bisherigen<br />
Markt- bzw. Nutzwertes werden periodengerecht der Erfolgsrechnung<br />
belastet. Wertvermehrende Aufwendungen, die den Marktwert<br />
oder den wirtschaftlichen Nutzen einer Sachanlage verlängern,<br />
werden aktiviert und über max. 10 Jahre abgeschrieben.<br />
Leasing von Sachanlagevermögen, bei welchem dem Konzern im<br />
Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und<br />
Chancen übertragen werden, wird als Finanzierungsleasing (finance<br />
lease) klassifiziert. Mittels Finanzierungsleasing erworbenes Sachanlagevermögen<br />
wird zu Beginn des Leasingverhältnisses zum<br />
jeweils niedrigeren Betrag aus dem Anschaffungs- bzw. Netto-<br />
Markwert der geleasten Anlage und dem Barwert der künftigen<br />
Leasingzahlungen aktiviert und anschliessend über den kürzeren<br />
der beiden Zeiträume, Leasinglaufzeit oder erwartete Nutzungsdauer,<br />
abgeschrieben. Die Leasingverpflichtungen exklusive Finanzierungskosten<br />
werden entsprechend ihrer Fälligkeit unter den kurzbzw.<br />
langfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.<br />
1.12 Goodwill und immaterielle Anlagen<br />
Goodwill, der aus Akquisitionen entsteht, wird zum Zeitpunkt des<br />
Erwerbs erfolgsneutral mit dem Eigenkapital verrechnet. Die Auswirkungen<br />
einer theoretischen Aktivierung sind im Anhang der<br />
konsolidierten Jahresrechnung dargestellt.<br />
Erworbene immaterielle Anlagen beinhalten Informatik-Software,<br />
Markenrechte und Lizenzen und werden bilanziert, wenn diese<br />
über mehrere Jahre einen für die Gesellschaft messbaren Nutzen<br />
bringen werden. Die Bilanzierung erfolgt zu Anschaffungskosten<br />
abzüglich linearer Abschreibung über max. 5 Jahre unter Berücksichtigung<br />
allfälliger zusätzlicher Wertminderungen. Immaterielle<br />
Werte, die im Zusammenhang mit dem Erwerb einer Gesellschaft<br />
stehen, werden im Zugangszeitpunkt als immaterielle Anlagen zu<br />
deren aktuellen Werten bilanziert. Die Amortisation erfolgt linear<br />
über die entsprechende geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer<br />
von max. 5 Jahren unter Berücksichtigung allfälliger zusätzlicher<br />
Wertminderungen. Die jeweilige geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer<br />
der immateriellen Anlagen wird regelmässig überprüft.<br />
1.13 Wertbeeinträchtigung (Impairment)<br />
Bei allen Aktiven wird auf jeden Bilanzstichtag geprüft, ob Anzeichen<br />
für eine Wertbeeinträchtigung (Impairment) vorliegen. Bestehen<br />
Anzeichen für eine mögliche Wertminderung eines Aktivums,<br />
wird der erzielbare Betrag (recoverable amount) des Aktivums ermittelt<br />
und eine Beurteilung der Wertminderung vorgenommen.<br />
Liegt der geschätzte erzielbare Betrag des Aktivums, der dem<br />
höheren der beiden Beträge aus Netto-Marktwert und Nutzwert<br />
des Vermögenswertes entspricht, unter seinem Buchwert, dann<br />
wird der Buchwert des Aktivums auf den geschätzten erzielbaren<br />
Betrag in derselben Periode, in der die Wertberichtigung festgestellt<br />
wurde, erfolgswirksam verringert. Der Netto-Marktwert ist<br />
der zwischen unabhängigen Dritten erzielbare Preis abzüglich der<br />
damit verbundenen Verkaufsaufwendungen. Der Nutzwert wird<br />
basierend auf den zukünftigen geschätzten Geldflüssen aus der<br />
Nutzung des Aktivums, einschliesslich eines allfälligen Geldflusses<br />
am Ende der Nutzungsdauer, unter Anwendung eines angemessenen<br />
langfristigen Zinssatzes diskontiert.<br />
1.14 Verbindlichkeiten<br />
Die Bewertung von Verbindlichkeiten erfolgt zum Nominalwert.<br />
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten sind innerhalb eines Jahres<br />
entweder fällig oder erneuerbar, es sei denn der Konzern verfügt<br />
über ein uneingeschränktes Recht, die Fälligkeit um mehr als 12<br />
Monate nach dem Bilanzstichtag hinauszuschieben.<br />
1.15 Aktuelle Werte<br />
Der aktuelle Wert (Verkehrswert oder Netto-Marktwert) ist jener<br />
Betrag, zu dem ein Vermögenswert, eine Verbindlichkeit oder<br />
ein Finanzinstrument zwischen sachverständigen, vertragswilligen<br />
und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern getauscht<br />
werden könnte. Der aktuelle Wert von öffentlich gehandelten und<br />
handelbaren Finanzinstrumenten wird aufgrund des Börsenkurses<br />
bestimmt. Der aktuelle Wert von nicht gehandelten Finanzinstrumenten<br />
wird durch Anwendung anerkannter Bewertungsmethoden<br />
wie der Diskontierung des erwarteten Cashflows bestimmt.<br />
Es wird angenommen, dass die fortgeführten Anschaffungskosten<br />
von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten mit einer<br />
Restlaufzeit von weniger als einem Jahr in etwa dem aktuellen<br />
Wert entsprechen.<br />
1.16 Steuern<br />
Ertragssteuern beinhalten sämtliche laufenden und latenten<br />
Steuern, die auf den steuerbaren Ergebnissen der Tochtergesellschaften<br />
nach den lokalen Steuervorschriften erhoben werden,<br />
einschliesslich der auf Gewinnausschüttungen innerhalb des Konzerns<br />
zu entrichtenden Quellensteuer. Ertragssteuern werden in<br />
der Erfolgsrechnung erfasst, mit Ausnahme von latenten Steuern<br />
für direkt im Eigenkapital erfasste Transaktionen. Kapital- und Liegenschaftssteuern<br />
werden im sonstigen betrieblichen Aufwand<br />
ausgewiesen.
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />
55<br />
Guthaben und Verbindlichkeiten für latente Ertragssteuern werden<br />
für die ertragssteuerrechtlichen Auswirkungen der zeitlich<br />
befristeten Bewertungsabweichungen zwischen den steuerlichen<br />
Vermögenswerten und Verbindlichkeiten und ihren Buchwerten<br />
in der Berichterstattung an den Konzern erfasst. Die Bemessung<br />
der latenten Ertragssteuern richtet sich nach den am Bilanzstichtag<br />
gültigen oder angekündigten Steuersätzen der Länder, in denen<br />
der Konzern tätig ist. Die Aktivierung latenter Steueransprüche aus<br />
steuerlichen Verlustvorträgen erfolgt nur, wenn es als sehr wahrscheinlich<br />
erachtet wird, dass in Zukunft genügend steuerliche Gewinne<br />
erzielt werden, gegen welche die steuerlichen Verlustvorträge<br />
verrechnet werden können.<br />
Guthaben und Verbindlichkeiten aus laufenden und latenten Ertragssteuern<br />
werden gegeneinander verrechnet, sofern die Ertragssteuern<br />
von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden und<br />
ein rechtlich durchsetzbarer Anspruch auf gegenseitige Verrechnung<br />
besteht.<br />
1.17 Rückstellungen<br />
Rückstellungen werden gebildet, wenn eine rechtliche oder faktische<br />
Verpflichtung aus bisherigen Ereignissen entstanden ist,<br />
die wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führen wird und dieser<br />
Mittelabfluss zuverlässig geschätzt werden kann. Die gebildeten<br />
Rückstellungen stellen die bestmögliche Einschätzung der endgültigen<br />
Verpflichtung dar. Langfristige Rückstellungen werden auf<br />
den Zeitwert des Geldes abgezinst, sofern die Auswirkungen wesentlich<br />
sind. Restrukturierungsrückstellungen werden gebildet,<br />
wenn der Konzern über einen detaillierten formalen Restrukturierungsplan<br />
verfügt und der Verwaltungsrat dessen Umsetzung<br />
beschlossen hat. Die Unterteilung in kurzfristige und langfristige<br />
Rückstellungen basiert auf der Annahme, dass eine Inanspruchnahme<br />
innerhalb eines Jahres oder später wahrscheinlich ist.<br />
1.18 Eventualverbindlichkeiten<br />
Mögliche Verpflichtungen, deren Existenz durch zukünftige Ereignisse<br />
bestätigt werden muss, oder Verpflichtungen, deren Höhe<br />
nicht zuverlässig eingeschätzt werden kann, werden als Eventualverbindlichkeiten<br />
im Anhang offengelegt. Die Bewertung erfolgt<br />
aufgrund von Wahrscheinlichkeit und Höhe der zukünftigen Leistungen<br />
und Kosten.<br />
1.19 Personalvorsorgeverpflichtungen<br />
Die Vorsorgeverpflichtungen der Konzerngesellschaften für Alter,<br />
Todesfall und Invalidität richten sich nach den rechtlichen Vorschriften<br />
und Bestimmungen in den entsprechenden Ländern.<br />
Die Mehrheit der Konzernmitarbeitenden ist durch Personalvorsorgeeinrichtungen<br />
mit Leistungs- oder Beitragsprimat versichert.<br />
Die Schweizer Organisationen des Konzerns verfügen über rechtlich<br />
selbständige Vorsorgeeinrichtungen, die aus Beiträgen der<br />
Arbeitgeber und Arbeitnehmer finanziert werden. Tatsächliche<br />
wirtschaftliche Auswirkungen von Vorsorgeplänen auf das Unternehmen<br />
werden auf den Bilanzstichtag berechnet. Die Aktivierung<br />
eines wirtschaftlichen Nutzens erfolgt, sofern dieser für künftige<br />
Vorsorgeaufwendungen der Gesellschaft verwendet wird. Eine<br />
wirtschaftliche Verpflichtung wird passiviert, sofern die Voraussetzungen<br />
für die Bildung einer Rückstellung erfüllt sind. Bestehen<br />
frei verfügbare Arbeitgeberbeitragsreserven, werden diese als Aktivum<br />
erfasst. Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Über- und<br />
Unterdeckungen in Vorsorgeeinrichtungen auf den Konzern sowie<br />
die Veränderung allfälliger Arbeitgeberbeitragsreserven werden<br />
neben den auf die Periode abgegrenzten Beiträge erfolgswirksam<br />
im Personalaufwand erfasst. Der Vorsorgeplan für die Tochtergesellschaften<br />
in Italien wird als Rückstellung bewertet bzw. als<br />
„Plan mit Beitragsprimatcharakter“ behandelt.<br />
1.20 Eigene Aktien<br />
Eigene Aktien werden als Minderung des Eigenkapitals erfasst.<br />
Die Erwerbskosten, die Erlöse aus dem Wiederverkauf und die<br />
sonstigen Bewegungen werden als Veränderungen des Eigenkapitals<br />
ausgewiesen. Die eigenen Aktien sind weder stimm- noch<br />
dividendenberechtigt.<br />
1.21 Forschung und Entwicklung<br />
Der Aufwand für Forschung und Entwicklung wird vollumfänglich<br />
der Erfolgsrechnung belastet. Diese Kosten sind in der Position<br />
„Marketing-, Verkaufs-, Forschungs- und Entwicklungsaufwand“<br />
enthalten.<br />
2. Änderungen im Konsolidierungskreis<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> wurden folgende Gesellschaften liquidiert. Die<br />
Prozentzahlen in Klammern zeigen den stimmrechtsmässigen Anteil<br />
am Unternehmen.<br />
– Cham Paper Group (Deutschland) GmbH, DE-Düsseldorf (100%)<br />
– Cham Paper Group (France) S.à.r.l., FR-Paris (100%)<br />
– Cham Paper Group (UK) Ltd. GB-Forest Row (100%)
56<br />
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />
3. Segmentberichterstattung<br />
Der Konzern entwickelt, produziert und vertreibt Spezialpapiere. Die Segmentierung erfolgt aufgrund der geographischen Lage der Länder<br />
und der Gemeinsamkeiten des wirtschaftlichen Umfelds in die vier Regionen Europa, Amerika (Nord und Süd), Asien und Rest der Welt.<br />
Total<br />
<strong>2012</strong> Europa Amerika Asien Rest der Welt<br />
TCHF<br />
Nettoumsatz mit Dritten 1) 214'085 14'524 44'240 6'888 279'737<br />
Total<br />
2011 Europa Amerika Asien Rest der Welt<br />
TCHF<br />
Nettoumsatz mit Dritten 1) 231'359 19'374 50'892 7'651 309'276<br />
1)<br />
nach dem Bestimmungsort des Absatzes<br />
4. Personalaufwand<br />
Löhne und Gehälter –40'899 –46'171<br />
Sozialleistungen (inkl. Vorsorgeaufwand) –10'034 –10'924<br />
Übriger Personalaufwand –1'026 –956<br />
Total Personalaufwand ohne Reisespesen –51'959 –58'050<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
2011<br />
TCHF<br />
In der konsolidierten Erfolgsrechnung ist der Personalaufwand in den Kosten der entsprechenden Funktionen enthalten. Per 31. Dezember<br />
<strong>2012</strong> beschäftigte der Konzern total 544.5 Mitarbeitende in Vollzeitstellen (2011: 651 Mitarbeitende in Vollzeitstellen).<br />
5. Abschreibungen und Amortisationen<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen –13'128 –18'114<br />
Amortisationen von immateriellen Anlagen –809 –1'648<br />
Total Abschreibungen und Amortisationen –13'937 –19'762<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
2011<br />
TCHF<br />
In der konsolidierten Erfolgsrechnung sind die Abschreibungen und Amortisationen in den Kosten der entsprechenden Funktionen enthalten.
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />
57<br />
6. Sonstige betriebliche Erträge und Aufwände<br />
Entschädigungen aus Versicherungsleistungen 491 863<br />
Nettogewinn aus Veräusserung von Sachanlagen – 66<br />
Auflösung von Rückstellungen 700 –<br />
Subventionen – 626<br />
Übrige Erträge 1'814 1'202<br />
Total sonstige betriebliche Erträge 3'005 2'757<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
2011<br />
TCHF<br />
Kapital- und Liegenschaftssteuern –514 –345<br />
Nettoverlust aus Veräusserung von Sachanlagen – –296<br />
Übrige Aufwände – –394<br />
Total sonstige betriebliche Aufwände –514 –1'035<br />
7. Restrukturierungsaufwendungen<br />
Wertbeeinträchtigungen (Impairment auf Sachanlagen) – –51'097<br />
Wertbeeinträchtigungen (Impairment auf immateriellen Anlagen) – –2'976<br />
Wertberichtigungen auf Vorräten – –1'393<br />
Umstrukturierungsrückstellungen 2'484 –24'983<br />
Restrukturierungsaufwendungen 2'484 –80'449<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
2011<br />
TCHF<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> wurden Umstrukturierungsrückstellungen für Sozialpläne und vorzeitige Vertragsauflösung im Umfang von<br />
TCHF 2'484 aufgelöst.<br />
2011 entstand im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der Cham Paper Group ein Restrukturierungsaufwand von insgesamt<br />
TCHF 80'449. Die Wertbeeinträchtigungen auf Sachanlagen von TCHF 51'097 ergaben sich aufgrund der Aufgabe der Rohpapierproduktion<br />
und der Umstellung auf reine Oberflächenbeschichtung, sowie der Umnutzung von Betriebsgebäuden am Standort Cham. Die Wertbeeinträchtigungen<br />
auf immaterielle Anlagen von TCHF 2'976 resultierte aus der Nutzungsänderung von Softwareapplikationen durch die<br />
Redimensionierung der Produktionsstandorte. Die Wertminderung auf Vorräte von TCHF 1'393 resultierte ebenfalls im Zusammenhang<br />
mit der Aufgabe der Rohpapierproduktion in Cham. Die Umstrukturierung in etwa zwei Jahre in Anspruch nehmen und rund 212 Mitarbeiter<br />
umfassen. Die Umstrukturierungsrückstellungen von TCHF 24'983 beinhalten Kosten für Sozialpläne, Aufräum- und Entsorgungsarbeiten<br />
sowie Aufwendungen für vorzeitige Vertragsauflösungen.
58<br />
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />
8. Finanzertrag und Finanzaufwand<br />
Zinsertrag aus flüssigen Mitteln 118 136<br />
Übriger Finanzertrag 67 4<br />
Total Finanzertrag 185 163<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
2011<br />
TCHF<br />
Zinsaufwand aus Bankkrediten und Hypothekarkrediten –1'858 –2'298<br />
Gewinne aus Zinsderivaten, netto 271 283<br />
Übriger Finanzaufwand –747 –490<br />
Total Finanzaufwand –2'334 –2'505<br />
Finanzergebnis –2'149 –2'342<br />
9. Ertragssteuern<br />
Laufende Ertragssteuern –801 –37<br />
Latente Ertragssteuern –843 –1'387<br />
Total Ertragssteuern –1'644 –1'424<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
2011<br />
TCHF<br />
Der erwartete Steuersatz, welcher für die Errechnung der latenten Ertragssteuerpositionen angewendet wird, basiert auf dem Gewinn<br />
vor Steuern der einzelnen Konzerngesellschaften und beträgt <strong>2012</strong> 15.56% (2011: 15.84%) für die Gesellschaften in der Schweiz und<br />
31.40% (2011: 31.40%) für die Gesellschaften in Italien.<br />
Die latenten Steuerguthaben betragen per 31. Dezember <strong>2012</strong> TCHF 250 (2011: TCHF 942), darin sind keine aktivierte steuerliche Verlustvorträge<br />
enthalten (2011: CHF 0).<br />
Die Aktivierung latenter Steueransprüche aus steuerlichen Verlustvorträgen erfolgt nur, wenn es als sehr wahrscheinlich erachtet wird,<br />
dass in Zukunft genügend steuerliche Gewinne erzielt werden, gegen welche die steuerlichen Verlustvorträge verrechnet werden können.<br />
Der Konzern hat per 31. Dezember <strong>2012</strong> steuerlich anerkannte Verlustvorträge von TCHF 150'894 (2011: TCHF 151'827). Die steuerlich<br />
anerkannten Verlustvorträge verfallen wie folgt:<br />
Verlustvorträge<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
Steuereffekt<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
Verlustvorträge<br />
2011<br />
TCHF<br />
Steuereffekt<br />
2011<br />
TCHF<br />
Total steuerlich anerkannte Verlustvorträge 150'894 24'336 151'827 23'890<br />
Als latente Steuerguthaben aktiviert – – – –<br />
Nicht erfasste steuerlich anerkannte Verlustvorträge 150'894 24'336 151'827 23'890<br />
Nicht aktivierte steuerlich anerkannte Verlustvorträge nach Verfalldaten:<br />
Innerhalb 1 Jahres 58'901 9'165 – –<br />
Zwischen 1 und 5 Jahren 5'330 829 62'862 9'957<br />
Nach 5 Jahren 86'663 14'342 88'965 13'933<br />
Total nicht erfasste steuerlich anerkannte Verlustvortäge 150'894 24'336 151'827 23'890<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> verfielen keine steuerlich anerkannten Verlustvorträge (2011: TCHF 783).
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />
59<br />
10. Gewinn / Verlust (–) pro Aktie<br />
Der unverwässerte Gewinn pro Aktie wird mittels Division des auf die Aktionäre entfallenden Gewinnes für die am 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
und 2011 endende Berichtsperiode durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der während dieser Periode ausstehenden und dividendenberechtigten<br />
Aktien ermittelt. Dabei wird von den ausgegebenen Aktien die durchschnittliche Anzahl der von der Cham Paper<br />
Group Holding AG gehaltenen eigenen Aktien sowie die gesperrten Aktien abgezogen.<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
Gewichteter Durchschnitt der ausstehenden Namenaktien 700'782 698'497<br />
Ergebnisanteil Aktionäre der Cham Paper Group Holding AG (in TCHF) –1'234 –92'086<br />
Gewinn / Verlust (–) pro Aktie, unverwässert (in CHF) –1.76 –131.83<br />
In den Jahren <strong>2012</strong> und 2011 bestanden keine verwässernden Effekte.<br />
11. Flüssige Mittel<br />
Kasse, Post, Bank 49'010 48'751<br />
Kurzfristige Geldanlagen – –<br />
Total flüssige Mittel 49'010 48'751<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
2011<br />
TCHF<br />
12. Derivative Finanzinstrumente<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
Der Konzern setzt derivative Finanzinstrumente im Rahmen seines konzernweiten Risikomanagementansatzes ein. Derivative Finanzinstrumente<br />
werden zu aktuellen Werten bilanziert. Die nachfolgenden Tabellen stellen den Marktwert (brutto) der derivativen Finanzinstrumente<br />
per 31. Dezember <strong>2012</strong> und 2011 aufgeteilt nach Vertragstypen und Anlagekategorien dar:<br />
<strong>2012</strong> Kontraktoder<br />
Nominalwert<br />
nicht bilanziert<br />
TCHF<br />
Zu Handelszwecken gehalten<br />
Positiver<br />
Marktwert<br />
bilanziert<br />
TCHF<br />
Negativer<br />
Marktwert<br />
bilanziert<br />
TCHF<br />
Zinsderivate – Zinsfutures – – –<br />
Fremdwährungsderivate – Devisenterimgeschäfte 17'495 – 6<br />
Zur Absicherung gehalten<br />
Rohstoffderivate – Pulp Swaps 31'924 – 297<br />
Total derivative Finanzinstrumente 49'419 – 303<br />
2011 Kontraktoder<br />
Nominalwert<br />
nicht bilanziert<br />
TCHF<br />
Zu Handelszwecken gehalten<br />
Positiver<br />
Marktwert<br />
bilanziert<br />
TCHF<br />
Negativer<br />
Marktwert<br />
bilanziert<br />
TCHF<br />
Zinsderivate – Zinsfutures 10'092 – 274<br />
Fremdwährungsderivate – Devisenterimgeschäfte 21'879 16 –<br />
Zur Absicherung gehalten<br />
Rohstoffderivate – Pulp Swaps – – –<br />
Total derivative Finanzinstrumente 31'971 16 274
60<br />
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />
Kontrakt- oder Nominalwerte stellen das ausstehende Transaktionsvolumen zum Bilanzstichtag dar.<br />
Rohstoffpreisderivate sichern das Geldflussrisiko von zukünftig geplanten Käufen von Zellstoffen mittels Swapgeschäften ab. Der Umfang<br />
und der Zeithorizont der abgesicherten zukünftig geplanten Käufe von Zellstoffen basiert auf vertraglich vereinbarten Liefermengen<br />
und Lieferterminen von Spezialpapieren über einen Planungszeitraum von maximal 12 Monaten. Per 31. Dezember <strong>2012</strong> sicherte der<br />
Konzern durch zwei Kontrakte zukünftig geplante Zellstoffeinkäufe im Gesamtvolumen von 18'000 Tonnen ab (2011: keine).<br />
Der in der konsolidierten Erfolgsrechnung unter den Kosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen erfasste Nettoverlust aus<br />
Absicherungsgeschäften betrug im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> TCHF 344 (2011: Nettogewinn von TCHF 3'629).<br />
13. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
Forderungen aus Warenlieferungen, brutto 58'234 65'912<br />
Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen –3'671 –4'111<br />
Total Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, netto 54'563 61'801<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
2011<br />
TCHF<br />
Versicherte Forderungen 46'136 53'080<br />
14. Vorräte<br />
Rohmaterial 15'561 11'745<br />
Halb- und Fertigfabrikate 31'017 27'865<br />
Hilfs- und Betriebsmaterial 1'848 1'957<br />
Ersatzteile 2'833 2'749<br />
Lieferantenanzahlungen – 227<br />
Total Vorräte 51'259 44'543<br />
Bei schwer verkäuflichen Warenvorräten und bei Vorräten mit niedrigerem Netto-Marktwert werden Wertberichtigungen vorgenommen.<br />
Der Konzern legt die Wertberichtigungen für schwer verkäufliche Warenvorräte anhand von Erfahrungswerten fest. Die Wertberichtigung<br />
der Fertigfabrikate betrug per 31. Dezember <strong>2012</strong> TCHF 2'855 (2011: TCHF 2'126).<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
2011<br />
TCHF<br />
Im Zusammenhang mit der Umstrukturierung der Cham Paper Group wurden im Jahr 2011 Hilfs- und Betriebsmaterialien sowie Ersatzteile<br />
im Umfang von TCHF 1'393 wertberichtigt.<br />
15. Sonstige kurzfristige Forderungen<br />
MWST Forderungen 2'838 2'622<br />
Sozialabgaben Forderungen 219 802<br />
Sonstige Forderungen 2'280 4'054<br />
Sonstige kurzfristige Forderungen 5'337 7'478<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
2011<br />
TCHF
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />
61<br />
16. Sachanlagen<br />
<strong>2012</strong><br />
Unbebaute<br />
Grundstücke<br />
TCHF<br />
Land und<br />
Gebäude<br />
TCHF<br />
Maschinen,<br />
Ausrüstung<br />
und Fahrzeuge<br />
TCHF<br />
Grossanlagen<br />
TCHF<br />
Im Bau<br />
befindliche<br />
Anlagen<br />
TCHF<br />
Anschaffungskosten per 1. Januar – 92'301 204'754 189'105 2'539 488'699<br />
Übertragungen zwischen den Kategorien – – 2'757 55 –2'812 –<br />
Zugänge – 320 3'975 219 1'522 6'036<br />
Abgänge – – –4'236 – – –4'236<br />
Währungsdifferenzen – –242 –1'163 –430 –27 –1'862<br />
Anschaffungskosten per 31. Dezember – 92'379 206'087 188'949 1'222 488'637<br />
Kumulierte Abschreibungen per 1. Januar – –58'732 –176'504 –162'933 – –398'169<br />
Abschreibungen – –1'219 –7'421 –4'488 – –13'128<br />
Wertbeeinträchtigungen (Impairment) – – – – – –<br />
Abgänge – – 4'236 – – 4'236<br />
Währungsdifferenzen – 121 928 222 – 1'271<br />
Kumulierte Abschreibungen per 31. Dezember – –59'830 –178'761 –167'199 – –405'790<br />
Buchwert per 31. Dezember – 32'549 27'326 21'750 1'222 82'847<br />
Buchwert per 1. Januar – 33'569 28'250 26'172 2'539 90'530<br />
Total<br />
TCHF<br />
2011<br />
Unbebaute<br />
Grundstücke<br />
TCHF<br />
Land und<br />
Gebäude<br />
TCHF<br />
Maschinen,<br />
Ausrüstung<br />
und Fahrzeuge<br />
TCHF<br />
Grossanlagen<br />
TCHF<br />
Im Bau<br />
befindliche<br />
Anlagen<br />
TCHF<br />
Anschaffungskosten per 1. Januar 478 82'760 201'755 199'411 3'296 487'700<br />
Übertragungen zwischen den Kategorien –47 47 3'402 2'044 –5'446 –<br />
Zugänge – 10'109 4'624 1 4'728 19'462<br />
Abgänge –431 –21 –2'148 –11'277 – –13'877<br />
Währungsdifferenzen – –594 –2'879 –1'074 –39 –4'586<br />
Anschaffungskosten per 31. Dezember – 92'301 204'754 189'105 2'539 488'699<br />
Kumulierte Abschreibungen per 1. Januar – –45'590 –159'953 –139'851 – –345'394<br />
Abschreibungen – –1'874 –9'240 –7'000 – –18'114<br />
Wertbeeinträchtigungen (Impairment) – –11'565 –11'716 –27'816 – –51'097<br />
Abgänge – – 2'125 11'193 – 13'318<br />
Währungsdifferenzen – 297 2'280 541 – 3'118<br />
Kumulierte Abschreibungen per 31. Dezember – –58'732 –176'504 –162'933 – –398'169<br />
Buchwert per 31. Dezember – 33'569 28'250 26'172 2'539 90'530<br />
Buchwert per 1. Januar 478 37'170 41'802 59'560 3'296 142'306<br />
Die Aktiven wurden per Bilanzstichtag auf allfällige Anzeichen von Wertbeeinträchtigungen, nach Swiss GAAP FER 20, überprüft. Für<br />
<strong>2012</strong> wurden keine Wertberichtigungen vorgenommen. (Im Zusammenhang mit der Umstrukturierung der Cham Paper Group wurden<br />
im 2011 Wertbeeinträchtigungen in der Höhe von TCHF 51'097 vorgenommen.)<br />
Total<br />
TCHF<br />
Die Buchwerte der verpfändeten Sachanlagen für Finanzverbindlichkeiten betragen TCHF 42'954 (2011: TCHF 48'403).<br />
Der Brandversicherungswert der Sachanlagen beträgt TCHF 715'458 (2011: TCHF 766'347). Die Sachanlagen sind jeweils zum Neuwert<br />
versichert.
62<br />
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />
17. Immaterielle Anlagen<br />
<strong>2012</strong> Software<br />
TCHF<br />
Anschaffungskosten per 1. Januar 14'595 14'595<br />
Übertragungen zwischen den Kategorien – –<br />
Zugänge 431 431<br />
Abgänge –2'259 –2'259<br />
Währungsdifferenzen –13 –13<br />
Anschaffungskosten per 31. Dezember 12'754 12'754<br />
Kumulierte Amortisationen per 1. Januar –11'160 –11'160<br />
Abschreibungen –809 –809<br />
Wertbeeinträchtigungen (Impairment) – –<br />
Abgänge 2'259 2'259<br />
Währungsdifferenzen 10 10<br />
Kumulierte Amortisationen per 31. Dezember –9'700 –9'700<br />
Buchwert per 31. Dezember 3'054 3'054<br />
Buchwert per 1. Januar 3'435 3'435<br />
Total<br />
TCHF<br />
2011 Software<br />
TCHF<br />
Anschaffungskosten per 1. Januar 11'959 11'959<br />
Zugänge 2'662 2'662<br />
Abgänge – –<br />
Währungsdifferenzen –26 –26<br />
Anschaffungskosten per 31. Dezember 14'595 14'595<br />
Kumulierte Amortisationen per 1. Januar –6'560 –6'560<br />
Abschreibungen –1'648 –1'648<br />
Wertbeeinträchtigungen (Impairment) –2'976 –2'976<br />
Abgänge – –<br />
Währungsdifferenzen 24 24<br />
Kumulierte Amortisationen per 31. Dezember –11'160 –11'160<br />
Buchwert per 31. Dezember 3'435 3'435<br />
Buchwert per 1. Januar 5'399 5'399<br />
Total<br />
TCHF<br />
Die Aktiven wurden per Bilanzstichtag auf allfällige Anzeichen von Wertbeeinträchtigungen, nach Swiss GAAP FER 20, überprüft. Für<br />
<strong>2012</strong> wurden keine Wertberichtigungen vorgenommen. (Im Zusammenhang mit der Umstrukturierung der Cham Paper Group wurden<br />
im Jahr 2011 Wertbeeinträchtigungen in der Höhe von TCHF 2'976 vorgenommen.)
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />
63<br />
Auswirkungen einer theoretischen Aktivierung von Goodwill<br />
Wäre der Goodwill aktiviert und planmässig über 5 Jahre abgeschrieben worden, ergäben sich folgende theoretische Werte unter Swiss<br />
GAAP FER:<br />
Goodwill per Erwerbszeitpunkt (11.09.08) 2'322 2'322<br />
Kumulative theoretische Abschreibung –2'010 –1'546<br />
Theoretische Wertbeeinträchtigungen – –<br />
Theoretischer Endbestand Goodwill 31. Dezember 312 776<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
2011<br />
TCHF<br />
Theoretischer Einfluss auf das Ergbnis vor Steuern –464 –464<br />
18. Finanzverbindlichkeiten<br />
Kurzfristige Bankkredite 28'745 31'486<br />
Kurzfristiger Anteil langfristige Bankkredite 7'000 7'674<br />
Derivative Finanzinstrumente – 274<br />
Total kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 35'745 39'434<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
2011<br />
TCHF<br />
Langfristige Bankkredite – –<br />
Hypothekarkredite 31'307 35'821<br />
Total langfristige Finanzverbindlichkeiten 31'307 35'821<br />
Total gesicherte Finanzverbindlichkeiten 42'954 48'403<br />
Die Finanzverbindlichkeiten sind durch Belehnungen von Grundstücken, Gebäuden und Betriebseinrichtungen gedeckt.<br />
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing<br />
Es bestehen weder per 31. Dezember <strong>2012</strong> noch per 31. Dezember 2011 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing.<br />
19. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
MWST Verbindlichkeiten 207 559<br />
Sozialabgaben Verbindlichkeiten 419 2'089<br />
Steuerliche Verbindlichkeiten 267 146<br />
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 2'945 2'255<br />
Total sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 3'838 5'049<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
2011<br />
TCHF
64<br />
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />
20. Rückstellungen<br />
<strong>2012</strong> Restrukturierungen<br />
TCHF<br />
Sonstige<br />
TCHF<br />
Per 1. Januar 24'953 1'400 26'353<br />
Bildung – – –<br />
Auflösung –2'483 –700 –3'183<br />
Verwendung –3'998 – –3'998<br />
Währungsdifferenzen –26 – –26<br />
Per 31. Dezember 18'446 700 19'146<br />
Total<br />
TCHF<br />
Ausgewiesen in der konsolidierten Bilanz als:<br />
Kurzfristige Rückstellungen 8'997 700 9'697<br />
Langfristige Rückstellungen 9'449 – 9'449<br />
2011 Restrukturierungen<br />
TCHF<br />
Sonstige<br />
TCHF<br />
Per 1. Januar – 1'400 1'400<br />
Bildung 24'983 – 24'983<br />
Auflösung – – –<br />
Verwendung – – –<br />
Währungsdifferenzen –30 – –30<br />
Per 31. Dezember 24'953 1'400 26'353<br />
Total<br />
TCHF<br />
Ausgewiesen in der konsolidierten Bilanz als:<br />
Kurzfristige Rückstellungen 10'663 – 10'663<br />
Langfristige Rückstellungen 14'290 1'400 15'690<br />
Im Zusammenhang mit der Umstrukturierung der Cham Paper Group fielen verschiedene Restrukturierungsaufwendungen im Jahre<br />
2011 an. Dabei handelt es sich insbesondere um Kosten für Sozialpläne, Aufräum- und Entsorgungsarbeiten sowie Aufwendungen für<br />
vorzeitige Vertragsauflösungen.<br />
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten Abgrenzungen für bauliche Massnahmen.
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />
65<br />
21. Personalvorsorgeverpflichtungen<br />
Die Mehrheit der Konzernmitarbeitenden ist durch Personalvorsorgeeinrichtungen versichert, die von den Konzerngesellschaften mitfinanziert<br />
werden. Die Personalvorsorgeeinrichtungen werden in der Regel durch Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge an vom Konzern unabhängige<br />
Stiftungen finanziert. Die Leistungen dieser Einrichtungen variieren je nach rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten<br />
des jeweiligen Landes, in dem die Mitarbeitenden angestellt sind. Die Personalvorsorgeeinrichtung des Konzerns in der Schweiz<br />
ist eine rechtlich selbständige Pensionskasse. Neben den gesetzlich geregelten Sozialversicherungen besteht im Konzern in Italien eine<br />
unabhängige Vorsorgeeinrichtung für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Da diese Vorsorgeeinrichtung keine ausgesonderten<br />
Vermögenswerte zur Deckung der Pensionsverpflichtungen hat, wird eine Verbindlichkeit in der konsolidierten Bilanz ausgewiesen.<br />
Wirtschaftlicher Nutzen /<br />
wirtschaftliche Verpflichtung und<br />
Vorsorgeaufwand<br />
Wirtschaftlicher Anteil<br />
der Organisation<br />
31.12.12<br />
TCHF<br />
31.12.11<br />
TCHF<br />
Über-/ Unterdeckung<br />
31.12.12<br />
TCHF<br />
Veränderung<br />
zum<br />
VJ bzw.<br />
erfolgswirksam<br />
im GJ<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
Auf die<br />
Periode<br />
abgegrenzte<br />
Beiträge<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
Vorsorgeaufwand im<br />
Personalaufwand<br />
Patronale Fonds / patronale Vorsorgeeinrichtungen – – – – – – –<br />
Vorsorgepläne ohne Über-/ Unterdeckungen – – – – 1'571 1'571 1'772<br />
Vorsorgepläne mit Überdeckung – – – – – – –<br />
Vorsorgepläne mit Unterdeckung – – – – – – –<br />
Vorsorgeeinrichtungen ohne eigene Aktiven – –4'143 –4'326 144 – 179 201<br />
Total – –4'143 –4'326 144 1'571 1'750 1'973<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
2011<br />
TCHF<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> und 2011 gab es keine Über- / Unterdeckungen und keine erfolgswirksam erfassten Veränderungen. Die auf die Periode<br />
abgegrenzten Beiträge betrugen in <strong>2012</strong> TCHF 1'571 (2011: TCHF 1’772).<br />
Weder im Jahr <strong>2012</strong> noch im Jahr 2011 bestanden Arbeitgeberbeitragsreserven.<br />
Per 31. Dezember <strong>2012</strong> bestanden keine Verbindlichkeiten gegenüber Personalvorsorgeeinrichtungen (2011: TCHF 0).<br />
22. Aktienkapital und eigene Aktien<br />
<strong>2012</strong><br />
Anzahl<br />
Namenaktien<br />
Nominalwert<br />
pro Aktie<br />
CHF<br />
Buchwert<br />
TCHF<br />
Total ausgegebene Namenaktien 745'000 65.00 48'425<br />
Total eigene Aktien 41'655 65.00 –12'596<br />
Total ausstehende Aktien 703'345 65.00 –<br />
2011<br />
Anzahl<br />
Namenaktien<br />
Nominalwert<br />
pro Aktie<br />
CHF<br />
Buchwert<br />
TCHF<br />
Total ausgegebene Namenaktien 745'000 65.00 48'425<br />
Total eigene Aktien 44'302 65.00 –13'610<br />
Total ausstehende Aktien 700'698 65.00 –<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> wurde weder das Aktienkapital reduziert noch eine Bardividende ausgeschüttet.<br />
Die Aktionäre der Cham Paper Group Holding AG haben an der 99. ordentlichen Generalversammlung vom 27. April 2011 beschlossen,<br />
eine Bardividende aus den Reserven aus Kapitaleinlagen von CHF 5.00 pro Aktie auszuschütten. Die Bardividende von Total TCHF 3'482<br />
wurde den Aktionären ausbezahlt.<br />
Die nicht ausschüttbaren, statutarischen oder gesetzlichen Reserven betragen per 31. Dezember <strong>2012</strong> TCHF 16'753 (2011: 16'739).
66<br />
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />
Eigene Aktien<br />
Die Anzahl der eigenen Aktien per 31. Dezember <strong>2012</strong> und 2011 betrugen:<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
Bestand per 1. Januar 44'302 46'772<br />
Aktienbeteiligungsprogramm –2'647 –2'470<br />
Käufe – –<br />
Verkäufe – –<br />
Bestand per 31. Dezember 41'655 44'302<br />
23. Nicht bilanzierte Verpflichtungen und Eventualverbindlichkeiten<br />
Verpflichtungen aus Leasingverträgen<br />
Die Konzerngesellschaften halten zahlreiche Verträge für operatives Leasing, hauptsächlich von Betriebsmaschinen und von Fahrzeugen<br />
sowie für die Miete eines externen Lagerraums. Der Gesamtaufwand für das operative Leasing betrug im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> TCHF 835<br />
(2011: TCHF 805). Die zukünftigen Mindestzahlungen für nicht kündbare operative Leasingverträge sind wie folgt fällig:<br />
Innerhalb 1 Jahres 868 771<br />
Zwischen 1 und 5 Jahren 1'131 1'016<br />
Total 1'999 1'787<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
2011<br />
TCHF<br />
Kaufverpflichtungen<br />
Die Konzerngesellschaften sind im Rahmen ihrer ordentlichen Geschäftstätigkeit verschiedene vertragliche Verpflichtungen zum Kauf<br />
von Sachanlagen und immateriellen Anlagen eingegangen:<br />
Investitionsverpflichtungen Sachanlagen 1'084 1'109<br />
Investitionsverpflichtungen immaterielle Anlagen 20 –<br />
Total 1'104 1'109<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
2011<br />
TCHF<br />
Garantieverpflichtungen<br />
Per 31. Dezember <strong>2012</strong> beliefen sich die im Rahmen der ordentlichen Geschäftstätigkeit ausgegebenen Garantien auf TCHF 300 (2011:<br />
TCHF 868).<br />
24. Transaktionen mit nahestehenden Personen<br />
Konzern- und assoziierte Gesellschaften<br />
Eine Übersicht über die Konzern- und assoziierten Gesellschaften ist in Erläuterung 27 dargestellt. Die Transaktionen zwischen der Muttergesellschaft<br />
und den Tochtergesellschaften sowie zwischen den Tochtergesellschaften des Konzerns wurden in der konsolidierten<br />
Jahresrechnung eliminiert.<br />
Aktienbesitz<br />
Informationen zum Aktienbesitz des Verwaltungsrates und ihnen nahestehende Personen sowie dem Executive Committee sind im<br />
Anhang zur Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG auf der Seite 76 aufgeführt.<br />
Aktienbeteiligungsprogramm<br />
Informationen zum Aktienbeteiligungsprogramm des Verwaltungsrates sowie dem Executive Committee sind im Anhang zur Jahresrechnung<br />
der Cham Paper Group Holding AG auf der Seite 73 aufgeführt.
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />
67<br />
Entschädigung von Verwaltungsrat und Executive Committee<br />
Informationen zu den Vergütungen an den Verwaltungsrat und dem Executive Committee sind im Anhang zur Jahresrechnung der Cham<br />
Paper Group Holding AG auf der Seite 75 aufgeführt.<br />
25. Risikomanagement<br />
Risikomanagement ist ein fundamentales Element der Geschäftspraxis und ein integraler Bestandteil der Geschäftsplanung des Konzerns.<br />
Um die Geschäftsziele nachhaltig zu erreichen, verwendet der Konzern verschiedene Risikomanagement- und Kontrollsysteme,<br />
die einerseits die frühzeitige Erkennung und Analyse von Risiken, andererseits die Ergreifung entsprechender Massnahmen sicherstellen.<br />
Dabei werden sowohl strategische als auch operative Risiken berücksichtigt. Das Risikomanagement, das interne Kontrollsystem<br />
und das Qualitätsmanagement sind dabei eng miteinander verknüpft und aufeinander abgestimmt.<br />
Mindestens einmal jährlich erfolgt eine formale, unternehmensweite Risikobeurteilung durch das Executive Committee In einem detaillierten<br />
Risikokatalog und einer Risikomatrix werden die wesentlichen Geschäftsrisiken definiert und nach ihrer Eintretenswahrscheinlichkeit<br />
sowie dem möglichen Schadensausmass bewertet. Aus dieser Bewertung werden pro Risiko Ursachen und geeignete Massnahmen<br />
zur Verringerung oder Beseitigung abgeleitet.<br />
Im Rahmen der Risikobeurteilung des Jahres <strong>2012</strong> wurden unter anderem folgende wesentliche Risiken identifiziert:<br />
Währungsrisiko: Seit 2009 verändert sich der Wechselkurs CHF gegenüber EUR zu Ungunsten der Cham Paper Group. Insbesondere<br />
das Schweizer Werk sieht sich deshalb mit einem Margenzerfall und einem drohenden Marktanteilsverlust konfrontiert, da die Verkaufspreise<br />
in vielen Fällen nicht weiter nach unten korrigiert werden können. Um die Auswirkungen kurzfristiger Währungsschwankungen zu<br />
minimieren, hat der Konzern ein Absicherungskonzept ausgearbeitet und eingesetzt. Zusätzlich wurde in den letzten Jahren ein natürliches<br />
Hedging aufgebaut und Einkäufe nach Möglichkeit in derjenigen Währung getätigt, in der auch der Umsatz anfällt. Angesichts der<br />
zunehmenden Erstarkung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro sah sich die Konzernleitung in der zweiten Jahreshälfte 2011<br />
gezwungen, eine Umstrukturierung innerhalb der Gruppe einzuleiten und die Rohpapierproduktion schrittweise in die italienischen Werke<br />
zu verlagern.<br />
Markt / Konjunktur: Die Ertragssituation der Cham Paper Group unterliegt dem Einfluss konjunktureller Schwankungen in der Weltwirtschaft.<br />
Diese können zu Umsatzeinbussen, Debitorenausfällen und Überkapazitäten in den Märkten führen. Faktoren wie diese verunmöglichen<br />
es dem Unternehmen, die für die Anschaffung von Energie und Rohmaterial anfallenden Kosten zeitnah und in vollem Umfang<br />
an die Kunden weiterzugeben. Durch eine systematische Verbreiterung des Kundenportfolios und eine kontinuierliche Überwachung<br />
der Märkte versucht die Cham Paper Group, diese Risiken zu minimieren. Um frühzeitig auf Marktveränderungen reagieren zu können,<br />
unterhält der Konzern ein Frühwarnsystem mit integrierter Eventualplanung für mögliche Szenarien. Zusätzlich wurden die Kapazitäten<br />
der Gruppe im Berichtsjahr an die Absatzmöglichkeiten angepasst.<br />
Rohstoffe: In den letzten Jahren sind die Preise für Rohstoffe wie Zellstoff, Chemikalien und Energie markant angestiegen. Darüber hinaus<br />
besteht vermehrt die Gefahr, dass es punktuell zu einer Verknappung der Ressourcen kommen kann. Um solche Einschränkungen<br />
zu vermeiden, ist der Konzern bestrebt, wo immer möglich mehrere Lieferanten für ein Produkt aufzubauen. Zusätzlich werden Jahresvereinbarungen<br />
getroffen, um den Bedarf mittelfristig zu sichern. Im Bereich Energie verfolgt der Konzern die Strategie, die Preise durch<br />
langfristige Verträge oder eigene Energieerzeugung konstant und planbar zu halten. Wo sinnvoll, greift er auf derivative Finanzinstrumente<br />
wie beispielsweise Zellstoffswaps zurück, um die Volatilität der Preise abzufedern. Dabei bezahlt er vertraglich festgelegte Preise<br />
für vertraglich zugesicherte Zellstoffmengen und erhält im Gegenzug variable Zahlungen entsprechend dem Marktpreis der vertraglich<br />
vereinbarten Zellstoffmengen. Der Umfang und der Zeithorizont der auf diese Weise abgesicherten zukünftig geplanten Zellstoffkäufe<br />
basiert auf vertraglich vereinbarten Liefermengen und Lieferterminen mit einzelnen Kunden, für deren Herstellung der Zellstoff benötigt<br />
wird.<br />
Der Verwaltungsrat der Cham Paper Group Holding AG hat die Risikobeurteilung genehmigt und überwacht die Umsetzung der im Massnahmenkatalog<br />
definierten Aktionen durch das Executive Committee.<br />
Bei unerwartet auftretenden individuellen Risiken wird der Verwaltungsrat auch unmittelbar über die festgestellten Risiken und die vom<br />
Executive Committee ergriffenen Verfahren und Massnahmen zur deren Minderung oder gegebenenfalls Beseitigung informiert.
68<br />
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung<br />
26. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
Nach dem Bilanzstichtag und bis zur Verabschiedung der Konzernrechnung durch den Verwaltungsrat am 19. März 2013 sind keine wesentlichen<br />
Ereignisse eingetreten, welche die Aussagefähigkeit der Jahresrechnung <strong>2012</strong> beinträchtigen könnten bzw. an dieser Stelle<br />
offengelegt werden müssten.<br />
27. Konzerngesellschaften<br />
Beteiligung<br />
direkt<br />
in %<br />
Beteiligung<br />
indirekt<br />
in %<br />
Sitz Aktivität Währung Aktien kapital<br />
Gesellschaft per 31. Dezember<br />
TCHF<br />
Holdingfinanzgesellschaft<br />
Industrieverwaltungsgesellschaft Cham AG CH Cham s CHF 50 100% –<br />
Cham Paper Group<br />
Cham Paper Group AG CH Cham s CHF 10'000 100% –<br />
Cham Paper Group Schweiz AG CH Cham l n CHF 21'000 – 100%<br />
Cham Paper Group Immobilien AG CH Cham s CHF 5'000 – 100%<br />
Cham Paper Group Italia S.p.A. IT Carmignano s l n EUR 25'000 – 100%<br />
Cham Paper Group Management AG CH Cham s l CHF 100 – 100%<br />
Condino Energia S.r.l. IT Condino n EUR 2'000 – 100%<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> wurden die Gesellschaften Cham Paper Group (Deutschland) GmbH, Cham Paper Group (France) S.à.r.l. und Cham Paper<br />
Group (UK) Ltd. liquidiert.<br />
s Holding, Finanzierungen, Immobilien und Dienstleistungen<br />
n Forschung, Entwicklung und Produktion<br />
l Verkauf und Vertrieb<br />
Alle Gesellschaften werden vollkonsolidiert.
Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung<br />
69<br />
Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung<br />
Bericht der Revisionsstelle<br />
an die Generalversammlung der<br />
Cham Paper Group Holding AG<br />
Cham<br />
Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung<br />
Als Revisionsstelle haben wir die Konzernrechnung der Cham Paper Group Holding AG, bestehend aus<br />
Erfolgsrechnung, Bilanz, Geldflussrechnung, Eigenkapitalnachweis und Anhang (Seiten 48 bis 68), für<br />
das am 31. Dezember <strong>2012</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.<br />
Verantwortung des Verwaltungsrates<br />
Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Konzernrechnung in Übereinstimmung mit den Swiss<br />
GAAP FER und den gesetzlichen Vorschriften verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die<br />
Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf<br />
die Aufstellung einer Konzernrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von<br />
Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung<br />
sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen<br />
verantwortlich.<br />
Verantwortung der Revisionsstelle<br />
Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Konzernrechnung<br />
abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den<br />
Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu<br />
planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Konzernrechnung frei<br />
von wesentlichen falschen Angaben ist.<br />
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen<br />
für die in der Konzernrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die<br />
Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine<br />
Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Konzernrechnung als Folge von Verstössen<br />
oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem,<br />
soweit es für die Aufstellung der Konzernrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen<br />
entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die<br />
Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung<br />
der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen<br />
Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Konzernrechnung. Wir sind der<br />
Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene<br />
Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.<br />
Prüfungsurteil<br />
Nach unserer Beurteilung vermittelt die Konzernrechnung für das am 31. Dezember <strong>2012</strong> abgeschlossene<br />
Geschäftsjahr ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund<br />
Ertragslage in Übereinstimmung mit den Swiss GAAP FER und entspricht dem schweizerischen<br />
Gesetz.<br />
PricewaterhouseCoopers AG, Grafenauweg 8, Postfach, 6304 Zug<br />
Telefon: +41 58 792 68 00, Telefax: +41 58 792 68 10, www.pwc.ch<br />
PricewaterhouseCoopers AG ist Mitglied eines globalen Netzwerks von rechtlich selbständigen und voneinander unabhängigen Gesellschaften.
70<br />
Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung<br />
Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften<br />
Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz<br />
(RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer<br />
Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen.<br />
In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen<br />
wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem<br />
für die Aufstellung der Konzernrechnung existiert.<br />
Wir empfehlen, die vorliegende Konzernrechnung zu genehmigen.<br />
PricewaterhouseCoopers AG<br />
Norbert Kühnis<br />
Revisionsexperte<br />
Leitender Revisor<br />
Daniel Wyss<br />
Revisionsexperte<br />
Zug, 19. März 2013
Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG<br />
71<br />
Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG<br />
Erfolgsrechnung<br />
01. Januar – 31. Dezember<br />
Erläuterungen<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
Beteiligungsertrag 3 – 5'561<br />
Ertrag aus Wertschriften und Finanzanlagen, netto – 4<br />
Zinsertrag aus flüssigen Mitteln 83 104<br />
Zinsertrag gegenüber Beteiligungsgesellschaften 1'669 1'511<br />
Gewinn auf eigene Aktien 262 –<br />
Total Ertrag 2'014 7'180<br />
Zinsaufwand gegenüber Beteiligungsgesellschaften –22 –<br />
Wertberichtigung auf eigene Aktien 5 – –1'178<br />
Verlust auf eigene Aktien – –617<br />
Sonstiger Finanzaufwand –8 –16<br />
Verwaltungsaufwand –1'178 –3'292<br />
Wertberichtigung auf Beteiligungen 4 – –130'000<br />
Steueraufwand – 680<br />
Total Aufwand –1'208 –134'423<br />
Jahresgewinn / -verlust (–) 806 –127'243<br />
2011<br />
TCHF<br />
Die Erläuterungen im Anhang sind Bestandteil der Jahresrechnung.
72<br />
Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG<br />
Bilanz<br />
Per 31. Dezember, vor Verwendung des Bilanzgewinnes<br />
Erläuterungen<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
31.12.2011<br />
TCHF<br />
Aktiven<br />
Flüssige Mittel 34'838 36'329<br />
Eigene Aktien 5 6'540 6'690<br />
kurzfristige Forderungen gegenüber Dritten 32 1'983<br />
kurzfristige Forderungen gegenüber Konzerngesellschaften 1'763 791<br />
Rechnungsabgrenzungen 24 35<br />
Total Umlaufvermögen 43'197 45'828<br />
Beteiligungen 4 13'745 13'745<br />
Darlehen an Beteiligungsgesellschaften 6 65'000 68'094<br />
Total Anlagevermögen 78'745 81'839<br />
Total Aktiven 121'942 127'667<br />
Passiven<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Dritten 4 27<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsgesellschaften 552 4'323<br />
Darlehen von Beteiligungsgesellschaften – 2'677<br />
Rechnungsabgrenzungen 814 874<br />
Total Fremdkapital 1'370 7'901<br />
Eigenkapital<br />
Aktienkapital 48'425 48'425<br />
Gesetzliche Reserven aus Kapitaleinlagen 23'983 23'983<br />
Übrige gesetzliche Reserven 22'815 22'815<br />
Reserven für eigene Aktien 12'596 13'610<br />
Freie Reserven 8'883 127'869<br />
Vortrag vom Vorjahr 3'064 10'307<br />
Jahresgewinn / -verlust (–) 806 –127'243<br />
Total Eigenkapital 7 120'572 119'766<br />
Total Passiven und Eigenkapital 121'942 127'667<br />
Die Erläuterungen im Anhang sind Bestandteil der Jahresrechnung.
Anhang zur Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG<br />
73<br />
Anhang zur Jahresrechnung der<br />
Cham Paper Group Holding AG<br />
1. Einleitung<br />
Die Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG, Fabrikstrasse, 6330 Cham, Schweiz, entspricht den Bestimmungen des schweizerischen<br />
Obligationenrechtes.<br />
2. Bewertungs- und Bilanzierungsmethoden<br />
Wertschriften (ausgenommen eigene Aktien) werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungswert und Marktwert ausgewiesen. Alle<br />
übrigen Aktiven, einschliesslich Beteiligungen und Darlehen, werden zum Anschaffungswert abzüglich angemessener Wertberichtigung<br />
ausgewiesen. Alle Passiven werden zu Nominalwerten bewertet. Auf Fremdwährungen lautende Aktiven und Verbindlichkeiten werden<br />
zu Jahresendwechselkursen in Schweizer Franken umgerechnet, mit Ausnahme von Beteiligungen, die zu historischen Wechselkursen<br />
umgerechnet werden. Auf Fremdwährungen lautende Transaktionen während des Jahres werden zu den an den Transaktionsdaten gültigen<br />
Wechselkursen umgerechnet. Wechselkursgewinne und -verluste werden in der Erfolgsrechnung ausgewiesen, mit Ausnahme nicht<br />
realisierter Gewinne, die zurückgestellt werden.<br />
3. Beteiligungsertrag<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> wurde kein Beteiligungsertrag erwirtschaftet (2011: Dividenden aus Beteiligungsgesellschaften von TCHF 5'561).<br />
4. Beteiligungen<br />
Die Beteiligungen der Cham Paper Group Holding AG sind in Erläuterung 27 der konsolidierten Jahresrechnung zusammengefasst.<br />
Per 31. Dezember <strong>2012</strong> fand keine Wertberichtigung der Beteiligungen statt (2011: Abwertung TCHF 130'000).<br />
5. Eigene Aktien<br />
Weder im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> noch 2011 wurden eigene Aktien gekauft noch verkauft.<br />
Aufgrund des Aktienbeteiligungsprogramms wurden Mitgliedern des Verwaltungsrates im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> 2'311 (2011: 2'067) eigene<br />
Aktien zum durchschnittlichen Aktienkurs des Monates November <strong>2012</strong> von CHF157.00 (2011: CHF 153.00) zugeteilt. An Mitglieder<br />
des Executive Committee bzw. Geschäftsleitung wurden 336 (2011: 403) eigene Aktien zum durschnittlichen Aktienkurs des Monates<br />
November <strong>2012</strong> von CHF 157.00 (2011: CHF 210.00 zum durchschnittlichen Aktienkurs des Monats März) zugeteilt.<br />
Sowohl im Jahr <strong>2012</strong> wie 2011 wurden die eigenen Aktien auf den Marktwert angepasst.<br />
Die Anzahl eigener Aktien per 31. Dezember <strong>2012</strong> betrug 41'655 (2011: 44'302). Die Anzahl eigener Aktien, die durch die Cham Paper<br />
Group Holding AG gehalten werden, wurde unter Berücksichtigung der Bestimmungen von Art. 659b des schweizerischen Obligationenrechtes<br />
berechnet. Die eigenen Aktien sind nicht dividendenberechtigt.<br />
6. Darlehen mit Rangrücktritt<br />
Unter den Darlehen an Beteiligungsgesellschaften befindet sich ein Darlehen mit Rangrücktritt in der Höhe von TCHF 3'000 (2011:<br />
TCHF 3'000).
74<br />
Anhang zur Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG<br />
7. Veränderung des Eigenkapitals<br />
Aktienkapital<br />
TCHF<br />
Reserven aus<br />
Kapitaleinlagen<br />
TCHF<br />
Allgemeine<br />
gesetzliche<br />
Reserven<br />
TCHF<br />
Reserve<br />
für eigene<br />
Aktien<br />
TCHF<br />
Freie<br />
Reserven<br />
TCHF<br />
Gewinnvortrag<br />
TCHF<br />
Eigenkapital per 1. Januar <strong>2012</strong> 48'425 23'983 22'815 13'610 127'869 –116'936 119'766<br />
Zuweisung an die freie Reserven – – – – –120'000 120'000 –<br />
Anpassung Reserve für eigene Aktien – – – –1'014 1'014 – –<br />
Jahresgewinn – – – – – 806 806<br />
Eigenkapital per 31. Dezember <strong>2012</strong> 48'425 23'983 22'815 12'596 8'883 3'870 120'572<br />
Total<br />
TCHF<br />
Das Aktienkapital der Cham Paper Group Holding AG bestand sowohl am 31. Dezember <strong>2012</strong> wie am 31. Dezember 2011 aus 745'000<br />
Namenaktien mit einem Nennwert von CHF 65.00.<br />
Eigenkapital per 1. Januar 2011 48'425 27'465 22'815 14'630 86'849 50'307 250'491<br />
Zuweisung an die freie Reserven – – – – 40'000 –40'000 –<br />
Anpassung Reserve für eigene Aktien – – – –1'020 1'020 – –<br />
Auflösung gesetzliche Reserven aus Kapitaleinlagen – –3'482 – – – 3'482 –<br />
Bardividendenausschüttung – – – – – –3'482 –3'482<br />
Jahresverlust – – – – – –127'243 –127'243<br />
Eigenkapital per 31. Dezember 2011 48'425 23'983 22'815 13'610 127'869 –116'936 119'766<br />
8. Bedeutende Aktionäre<br />
Gemäss den zur Verfügung stehenden Informationen hielten folgende Aktionäre per 31. Dezember <strong>2012</strong> mehr als 3% der Aktien der<br />
Cham Paper Group Holding AG: Aktionärsgruppe Buhofer (BURU Holding AG, Philipp Buhofer, Heinz Buhofer, alle Hagendorn) mit<br />
40.89% (2011: BURU Holding AG, Philipp Buhofer, Heinz Buhofer, alle Hagendorn mit 40.41%) und LB (Swiss) Investment AG, Zürich,<br />
mit 5.61% (2011: 4.80%).<br />
Soweit der Cham Paper Group Holding AG bekannt ist, bestehen zwischen den bedeutenden Aktionären der Gesellschaft weder Aktionärsbindungsverträge<br />
noch sonstige Absprachen mit Bezug auf die von ihnen gehaltenen Namenaktien der Cham Paper Group Holding<br />
AG oder die Ausübung der Aktionärsrechte.<br />
9. Entschädigung des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung<br />
Entschädigung für den Verwaltungsrat<br />
Die Entschädigungen für die amtierenden und ehemaligen Mitglieder des Verwaltungsrates für die Geschäftsjahre <strong>2012</strong> und 2011 betragen:<br />
Entschädigung für den Verwaltungsrat <strong>2012</strong><br />
Funktion<br />
Grundgehalt<br />
TCHF<br />
Sitzungsgelder<br />
TCHF<br />
Beratungshonorar<br />
TCHF<br />
Honorar<br />
Executive<br />
Committee<br />
TCHF<br />
Total<br />
TCHF<br />
Philipp Buhofer Präsident 200 32 49 – 281<br />
René Furler (bis GV <strong>2012</strong>) Vizepräsident 14 7 – – 21<br />
Urs Ziegler (ab GV <strong>2012</strong>) Vizepräsident 42 31 24 17 114<br />
Niklaus Peter Nüesch (ab GV <strong>2012</strong>) Mitglied 21 10 – – 31<br />
Hans Schaller Mitglied 33 29 3 – 65<br />
Peter Schmid Mitglied 34 26 15 – 75<br />
Felix Thöni Mitglied 34 26 19 – 79<br />
Total an Mitglieder des Verwaltungsrates 378 161 110 17 666
Anhang zur Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG<br />
75<br />
Entschädigung für den Verwaltungsrat 2011<br />
Funktion<br />
Grundgehalt<br />
1)<br />
TCHF<br />
Sitzungsgelder<br />
1)<br />
TCHF<br />
Beratungshonorar<br />
2)<br />
TCHF<br />
Honorar<br />
Executive<br />
Committee<br />
TCHF<br />
Philipp Buhofer Präsident 202 31 96 – 329<br />
René Furler Vizepräsident 46 35 – – 81<br />
Hans Schaller Mitglied 33 28 7 – 68<br />
Peter Schmid Mitglied 23 23 127 – 173<br />
Felix Thöni Mitglied 33 31 115 – 179<br />
Urs Ziegler Mitglied 35 24 3 – 62<br />
Total an Mitglieder des Verwaltungsrates 372 172 348 – 892<br />
1)<br />
Der Verwaltungsrat hat die Möglichkeit ein Teil des Honorares (0% – 100%) mittels Aktien zu beziehen, dabei wird beim Bezug von Aktien einen Zuschlag<br />
von 20% gewährt. Die Aktien sind für die Dauer von einem Jahr gesperrt.<br />
2)<br />
Die Beratungshonorare beziehen sich auf Entschädigungen für Projekte, limitierte Mandate sowie allgemeine Rechtsberatung.<br />
Total<br />
TCHF<br />
Entschädigung für die Geschäftsleitung<br />
Die gesamte Entschädigung für das Executive Committee bzw. die Geschäftsleitung stellte sich für die Geschäftsjahre <strong>2012</strong> und 2011<br />
wie folgt dar:<br />
Amtierende<br />
Mitglieder 1)<br />
TCHF<br />
Im Verlauf des<br />
Geschäftsjahres<br />
ausgeschiedene<br />
Mitglieder 2)<br />
TCHF<br />
Grundgehalt 515 659 1'174 1'400<br />
Bonifikationen und Sonderprämien 90 122 212 254<br />
Leistungen an Vorsorgeeinrichtungen 108 43 151 177<br />
Total Entschädigungen 713 824 1'537 1'831<br />
Total<br />
<strong>2012</strong><br />
TCHF<br />
Total<br />
2011<br />
TCHF<br />
1)<br />
Entschädigungen an exekutive Mitglieder des Verwaltungsrats sind in den Vergütungen an den Verwaltungsrat enthalten.<br />
2)<br />
Zwei Mitglieder der Geschäftsleitung erhielten nach ihrem Ausscheiden bis zum Jahresende das vertraglich vereinbarte Grundgehalt in der Höhe von Total<br />
TCHF 180, welches in obiger Darstellung nicht enthalten ist.<br />
Die Inhalte und Festsetzungsverfahren der Entschädigungen und der Beteiligungsprogramme sind auf Seite 44 f. beschrieben.<br />
Die höchste Entschädigung an ein Geschäftsleitungsmitglied wurde im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> mit TCHF 417 an Herrn Peter Studer, CEO<br />
Cham Paper Group, ausbezahlt (2011: Herrn Peter Studer, CEO Cham Paper Group, TCHF 468).<br />
An im Verlauf des Geschäftsjahres <strong>2012</strong> ausgeschiedene Mitglieder der Geschäftsleitung wurden im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> Entschädigungen<br />
von insgesamt TCHF 824 (2011: TCHF 300) ausbezahlt. Weder im Jahr <strong>2012</strong> noch 2011 wurden Abgangsentschädigungen ausbezahlt oder<br />
vereinbart.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> und 2011 wurden keine Darlehen an Mitglieder des Verwaltungsrates oder des Executive Committee (Geschäftsleitung)<br />
gewährt.
76<br />
Anhang zur Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG<br />
10. Aktienbesitz des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung<br />
Per 31. Dezember <strong>2012</strong> hielten Mitglieder des Verwaltungsrates und ihnen nahestehende Personen gesamthaft 321'887 Namenaktien<br />
der Cham Paper Group Holding AG (318'485 Namenaktien per 31. Dezember 2011). Nahestehende Personen sind Ehepartner, Kinder<br />
unter 18 Jahren oder unter Umständen andere enge Verwandte, den betreffenden Personen gehörende oder von ihnen kontrollierte<br />
Gesellschaften und juristische oder natürliche Personen, die als ihre Treuhänder fungieren. Der Aktienbesitz der amtierenden Mitglieder<br />
des Verwaltungsrates im direkten und indirekten Besitz betrug im Detail:<br />
Name<br />
Funktion<br />
31. Dezember <strong>2012</strong><br />
Anzahl Namenaktien<br />
31. Dezember 2011<br />
Anzahl Namenaktien<br />
Philipp Buhofer 1) Präsident 304'676 301'049<br />
René Furler (bis GV <strong>2012</strong>) Vizepräsident n.a. 848<br />
Urs Ziegler (ab GV <strong>2012</strong>) Vizepräsident 13'679 13'610<br />
Niklaus Peter Nüesch (ab GV <strong>2012</strong>) Mitglied – n.a.<br />
Hans Schaller Mitglied 470 278<br />
Peter Schmid Mitglied 2'323 2'141<br />
Felix Thöni Mitglied 739 559<br />
1)<br />
davon 294'859 (2011: 292'613) Namenaktien via BURU Holding AG sowie 2'914 (2011: 2'894) Namenaktien von Verwandten gehalten<br />
Per 31. Dezember <strong>2012</strong> hielten Mitglieder des Executive Committee bzw. Geschäftsleitung und ihnen nahestehende Personen gesamthaft<br />
406 Namenaktien der Cham Paper Group Holding AG (633 Namenaktien per 31. Dezember 2011). Der Aktienbesitz betrug im Detail:<br />
Name<br />
Funktion<br />
31. Dezember <strong>2012</strong><br />
Anzahl Namenaktien<br />
31. Dezember 2011<br />
Anzahl Namenaktien<br />
Peter Studer (bis Dez. <strong>2012</strong>) CEO n.a. 184<br />
Patrick Schmid (bis Sep. <strong>2012</strong>) CFO n.a. 189<br />
Peter Müller Managing Director CPG Schweiz AG 376 230<br />
Marcello di Giacomo Managing Director CPG Italia SpA – n.a.<br />
Gerold Zuegg Werkleiter Condino 30 30<br />
11. Angaben über die Durchführung einer Risikobeurteilung<br />
Der Verwaltungsrat der Cham Paper Group Holding AG beurteilt die Unternehmensrisiken im Rahmen eines systematischen Risikoerfassungs-<br />
und -analyseverfahrens. Anhand von detaillierten Risikokatalogen und Risikomatrizen werden durch die Geschäftsleitung spezifische<br />
Risiken definiert und evaluiert sowie entsprechende Massnahmenkataloge ausgearbeitet. Der Verwaltungsrat der Cham Paper<br />
Group Holding AG hat die Risikobeurteilung genehmigt und überwacht die Umsetzung der im Massnahmenkatalog definierten Aktionen<br />
durch die Geschäftsleitung. Bei unerwartet auftretenden individuellen Risiken wird der Verwaltungsrat auch unmittelbar über die festgestellten<br />
Risiken und die von der Geschäftsleitung ergriffenen Verfahren und Massnahmen zur deren Minderung oder gegebenenfalls<br />
Beseitigung informiert.
Anhang zur Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG<br />
77<br />
Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes<br />
Vortrag vom Vorjahr 3'063'119 10'306'893<br />
Jahresgewinn / -verlust (–) 806'483 –127'243'774<br />
Auflösung gesetzliche Reserve aus Kapitaleinlagen 2'110'035 –<br />
Total Bilanzgewinn / -verlust (–) 5'979'637 –116'936'881<br />
<strong>2012</strong><br />
CHF<br />
2011<br />
CHF<br />
Gewinnverwendung<br />
Auflösung Freie Reserven – 120'000'000<br />
Dividende –2'110'035 –<br />
Vortrag auf neue Rechnung 3'869'602 3'063'119<br />
Total Ausschüttung als Dividende 2'110'035 –<br />
./. Anteil aus Reserve aus Kapitaleinlagen –2'110'035 –<br />
Anteil übrige Reserven und Bilanzgewinn – –<br />
Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine Ausschüttung der Reserven aus Kapitaleinlagen von CHF 3.00 pro Aktie vor.
78<br />
Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung<br />
Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung<br />
Bericht der Revisionsstelle<br />
an die Generalversammlung der<br />
Cham Paper Group Holding AG<br />
Cham<br />
Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung<br />
Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung der Cham Paper Group Holding AG, bestehend aus<br />
Erfolgsrechnung, Bilanz und Anhang (Seiten 71 bis 77), für das am 31. Dezember <strong>2012</strong> abgeschlossene<br />
Geschäftsjahr geprüft.<br />
Verantwortung des Verwaltungsrates<br />
Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen<br />
Vorschriften und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung,<br />
Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die<br />
Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen<br />
oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung<br />
sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich.<br />
Verantwortung der Revisionsstelle<br />
Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung<br />
abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den<br />
Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu<br />
planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei<br />
von wesentlichen falschen Angaben ist.<br />
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen<br />
für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die<br />
Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine<br />
Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstössen<br />
oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem,<br />
soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen<br />
entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die<br />
Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung<br />
der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen<br />
Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der<br />
Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene<br />
Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.<br />
Prüfungsurteil<br />
Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31. Dezember <strong>2012</strong> abgeschlossene<br />
Geschäftsjahr dem schweizerischen Gesetz und den Statuten.<br />
PricewaterhouseCoopers AG, Grafenauweg 8, Postfach, 6304 Zug<br />
Telefon: +41 58 792 68 00, Telefax: +41 58 792 68 10, www.pwc.ch<br />
PricewaterhouseCoopers AG ist Mitglied eines globalen Netzwerks von rechtlich selbständigen und voneinander unabhängigen Gesellschaften.
Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung<br />
79<br />
Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften<br />
Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz<br />
(RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer<br />
Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen.<br />
In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen<br />
wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem<br />
für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.<br />
Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes dem schweizerischen<br />
Gesetz und den Statuten entspricht und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.<br />
PricewaterhouseCoopers AG<br />
Norbert Kühnis<br />
Revisionsexperte<br />
Leitender Revisor<br />
Daniel Wyss<br />
Revisionsexperte<br />
Zug, 19. März 2013
80<br />
Bericht zur Nachhaltigkeit – GRI Statement<br />
Bericht zur Nachhaltigkeit – GRI Statement
Impressum<br />
Dieser <strong>Geschäftsbericht</strong> erscheint in deutscher und englischer<br />
Sprache. Rechtsverbindlich ist die deutsche Originalfassung.<br />
Herausgeber<br />
– Cham Paper Group Holding AG, Cham<br />
Konzept, Redaktion, Gestaltung und Realisation<br />
– Dynamics Group AG, Zürich<br />
Beratung Nachhaltigkeitsbericht<br />
– Sustainserv, Zürich und Boston<br />
Fotografien<br />
– Scanderbeg Sauer Photography, Zürich<br />
– Marc Wetli, Zürich<br />
– Iris C. Ritter, Zürich<br />
– Hugo Raeber, Cham<br />
Wir danken Vini Vergani, Zürich, Transa, Zürich, sowie den<br />
Flughafen Zürich für ihre Unterstützung bei der Realisierung<br />
der grossformatigen Bilder.<br />
Druck und Produktion<br />
Klimaneutral gedruckt bei<br />
Neidhart & Schön Group AG<br />
Hinweis betreffend zukunftsgerichtete Aussagen<br />
Der <strong>Geschäftsbericht</strong> enthält gewisse zukunftsgerichtete<br />
Aussagen. Diese können unter anderem erkennbar sein an Ausdrücken<br />
wie „ sollen“, „annehmen“, „erwarten“, „rechnen mit“,<br />
„beabsichtigen“, „anstreben“, „zukünftig“, „Ausblick“ oder ähnlichen<br />
Ausdrücken sowie der Diskussion von Strategien, Zielen, Plänen<br />
oder Absichten usw. Die zukunftsgerichteten Aussagen unterliegen<br />
bekannten oder unbekannten Risiken und Unsicherheiten,<br />
die zur Folge haben können, dass die tatsächlichen Ergebnisse<br />
und Ereignisse wesentlich von den Erwartungen abweichen, die in<br />
den zukunftsgerichteten Aussagen enthalten oder impliziert sind.
Cham Paper Group Holding AG<br />
Fabrikstrasse<br />
CH-6330 Cham<br />
Telefon +41 41 785 33 33<br />
Internet www.cham-group.com<br />
E-Mail investor@cham-group.com