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Die periodischen Erscheinungen der Reproduktion der ... - Helda

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47<br />

liegt die Sache mehr im Dunkeln. Ich werde aus einem später erscheinenden<br />

Aufsatze über die Organvariation <strong>der</strong> Kiefer einige Ergebnisse<br />

vorausschicken, welche diesbezüglich von Interesse zu sein scheinen.<br />

<strong>Die</strong> weibliche Blütenbildung steht in engen Beziehungen zur Knospenentwicklung,<br />

die männliche dagegen zur Nadelerzeugung. Da die Knospenentwicklung<br />

wie<strong>der</strong>um mit <strong>der</strong> Nadelproduktion desselben Individuums<br />

keine engen korrelativen Beziehungen zeigt, so wird auch die Geschlechtsverteilung<br />

auf verschiedene Individuen verschieden ausfallen<br />

müssen. Wie die Jahrescharaktere die verschiedenen vegetativen Funktionen<br />

<strong>der</strong> Kiefer und damit die Blütenbildung in verschiedener Weise<br />

beeinflussen, so begünstigt auch <strong>der</strong> innere Zustand <strong>der</strong> Individuen<br />

die eine o<strong>der</strong> die an<strong>der</strong>e vegetative Tätigkeit und veranlasst somit eine<br />

Bevorzugung bald des männlichen, bald des weiblichen Geschlechtes.<br />

Es wäre gewiss verfrüht hierbei an spezifische geschlechtliche Unterschiede<br />

zwischen den Individuen zu denken.<br />

Um die eben angedeutete „wahre" Geschlechtsdivergenz durch<br />

ein paar Beispiele zu beleuchten, will ich zuerst eine Lokalität anführen,<br />

wo von den blühenden Individuen im Jahre 1909 56 nur männlich,<br />

46 zwitterig und 35 nur weiblich blühten. Eingeschlechtlich sind also<br />

91 Individuen <strong>der</strong> 137 blühenden, o<strong>der</strong> 66.4 °/o.<br />

Wäre die Korrelation<br />

zwischen den Geschlechtern vollkommen und positiv gewesen, so hätten<br />

von den 137 Individuen 116 zwitterig blühen müssen und nur 21<br />

o<strong>der</strong> 15.3 % eingeschlechtlich (männlich). Der Unterschied zwischen<br />

<strong>der</strong> empirisch gefundenen Geschlechtsdivergenz und dem theoretischen<br />

Minimum beträgt hier 66.4 h- 15.3 = 51. i<br />

7o'<br />

— ^^ einer an<strong>der</strong>en Lokalität<br />

trugen im Jahre 1910 58 Bäume nur männliche, 34 sowohl männliche<br />

als weibliche und 1 nur weibliche Blüten. Eingeschlechtlich<br />

waren also 63.8 %. <strong>Die</strong> theoretische Minimalzahl, 59.6 %, weicht hier<br />

nur um den sehr geringen Betrag von 4.2 °/o<br />

von dem empirisch gefundenen<br />

Wert ab. <strong>Die</strong> Geschlechtsdivergenz unterliegt also sehr beträchtlichen<br />

Schwankungen und dies aus leicht ersichtlichen Gründen.<br />

Wenn das Blühen bei<strong>der</strong> Geschlechter stark und demnach weit verbreitet<br />

ist, wird die Anzahl <strong>der</strong> Zwitterindividuen gross und sind auch<br />

die Möglichkeiten einer Bildung von eingeschlechtlich blühenden Indi-

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