Die periodischen Erscheinungen der Reproduktion der ... - Helda

Die periodischen Erscheinungen der Reproduktion der ... - Helda Die periodischen Erscheinungen der Reproduktion der ... - Helda

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92 Bildung nach dem Blühen 1907 innerhalb des Gebietes verhielt, wurde S. 28 auseinandergesetzt. Es kann noch hinzugefügt werden, dass die im Jahre 1907 angelegten Zapfen in den südwestlichen und besonders in den südlichsten Teilen von Enare (an der Mündung des Ivalo-Flusses) an einigen Stellen derart häufig vorkamen, dass bei unmittelbarer Beobachtung nicht entschieden werden konnte, welches von den Jahren 1909, 1907 und 1906 am produktivsten gewesen war; nicht selten wurden Individuen angetroffen, die mehr Zapfen aus dem Jahre 1907 als aus den beiden anderen Jahren trugen. In den nördlichen Teilen des Gebietes und sogar in den östlichen, wo die Vegetationsbedingungen — nach den Zuwachsverhältnissen zu urteilen — doch denjenigen der früher genannten Gegenden nicht nachstehen, waren Zapfen aus dem Jahre 1907 trotz fleissigen Nachsuchens kaum zu entdecken. In den Waldgrenzgegenden des nördlichsten Schwedens (Kirchspiele Karesuando und Jukkasjärvi) konnte ich dieselbe Vernichtung der im Jahre 1902 gebildeten Zapfenanlagen bestätigen, wie sie für Enare festgestellt wurde. In denselben Gegenden waren Zapfen aus dem Jahre 1907 meistens spärlich oder stellenweise gar nicht zu beobachten, während S y 1 v e n (1. c, S. 74) für dasselbe Jahr eine reiche Blütenbildung angibt, welche, nahezu ganz Schweden umfassend, auch auf die lappländischen Wälder in der Jockmok-Gegend übergreift; bei Wittangi fand ich selbst ein nicht unbeträchtliches Zapfenvorkommen aus dem genannten Jahre. Ich stelle mir vor, dass die Ursachen der Unterbrechung im Entwicklungsverlaufe der Zapfenanlagen verschiedener Art sein können. Im Jahre 1902 waren, nach Andersson^), wahrscheinlich verheerende Herbst- oder Frühwinterfröste daran schuld. Im Sommer 1910 konnten keine unmittelbaren Ursachen der Vertrocknung der Blüten beobachtet werden; vielleicht könnte die Erscheinung hier auf dfe damals vorherrschenden, überhaupt sehr kalten und ungünstigen Witterungsverhältnisse zurückgeführt werden. Im allgemeinen ist wohl anzunehmen, dass es ganz besonders der Spätsommer und Herbst des ^) Andersson, G. Om talltorkan i öfra Sverige varen 1903. Skogsvärdsföreningens Tidskrift 1905, S. 474.

93 Blütejahres sowie das Frühjahr des folgenden Jahres sind, welche die Zapfenentwicklung bedrohen. Übrigens kann es auch geschehen, dass die Hemmung nicht immer eine vollständige ist, sondern dass die Zapfenanlagen nur teilweise vertrocknen, wodurch die Produktivität des Zapfenjahres nur mehr oder weniger herabgesetzt wird. Obgleich das Zapfenvorkommen also erhebliche örtliche Unregelmässigkeiten zeigt, so erfolgt, wie schon früher hervorgehoben wurde, in der Blütenbildung auch gegen die Waldgrenze hin keine nachweisbare Abschwächung; besonders schien die Stärke des weiblichen Blühens in den Jahren 1898, 1906, 1909, 1910 und 1911 in dem ganzen Untersuchungsgebiet eine sehr gleichmässige gewesen zu sein. Dies führt auf den Gedanken, dass die von verschiedenen Forstmännern (nach persönlichen Mitteilungen) öfters bemerkte strenge Lokalisation der Zapfenbildung auf gewisse Gegenden^) und das auf oft eng umgrenzte Flächen beschränkte auffallend häufige oder abweichend spärliche Vorkommen der Zapfen in vielen Fällen, wenn auch nicht in allen, aus Einflüssen der Witterung auf die jungen Zapfenanlagen, besonders in den kritischen Herbst- oder Frühjahrsperioden, und nicht aus örtlichen Schwankungen in der weiblichen Blütenbildung zu erklären ist. Wie es sich hiermit auch verhalten mag, so dürfte doch allgemein bekannt sein, wie lokal die Fröste auftreten können 2). Es liegt also z. B. nichts Unannehmbares darin die recht scharf gezeichnete Nordgrenze des Zapfenjahres nach dem Blühen 1907 in der angedeuteten Weise zu erklären, zumal da ein ähnliches Verhalten für das Jahr 1902 sicher festgestellt wurde. Im allgemeinen werden wohl die Fröste wie die Witterungsverhältnisse überhaupt weiter nach den polaren und den alpinen Waldgrenzen immer kritischer und begrenzen wohl im vorliegenden Falle in erster Linie das Vordringen der 1) B 1 o m q V i s t, A. G. hat dieselbe Erscheinung in schwächeren Zapfenjahren beobachtet (Tallen, S. 68): „Under de är som ligga emellan de rika fröären kan fruktifikationen vara märkbart oHka i trakter, som äro belägna endast nägra mil frän hvarandra." 2) Andersson, G. (Om talltorkan i öfra Sverige vären 1903, S. 449) weist z. B. nach, dass die Kieferndürre im Frühjahr 1903 im grossen ganzen auf Norrland beschränkt war, dass sie aber dort in verschiedenen, z. T. ziemlich eng begrenzten Gebieten mit sehr verschiedener Intensität auftrat.

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Blütejahres sowie das Frühjahr des folgenden Jahres sind, welche die<br />

Zapfenentwicklung bedrohen. Übrigens kann es auch geschehen, dass<br />

die Hemmung nicht immer eine vollständige ist, son<strong>der</strong>n dass die<br />

Zapfenanlagen nur teilweise vertrocknen, wodurch die Produktivität des<br />

Zapfenjahres nur mehr o<strong>der</strong> weniger herabgesetzt wird.<br />

Obgleich das Zapfenvorkommen also erhebliche örtliche Unregelmässigkeiten<br />

zeigt, so erfolgt, wie schon früher hervorgehoben wurde,<br />

in <strong>der</strong> Blütenbildung auch gegen die Waldgrenze hin keine nachweisbare<br />

Abschwächung; beson<strong>der</strong>s schien die Stärke des weiblichen Blühens<br />

in den Jahren 1898, 1906, 1909, 1910 und 1911 in dem ganzen<br />

Untersuchungsgebiet eine sehr gleichmässige gewesen zu sein. <strong>Die</strong>s<br />

führt auf den Gedanken, dass die von verschiedenen Forstmännern<br />

(nach persönlichen Mitteilungen) öfters bemerkte strenge Lokalisation<br />

<strong>der</strong> Zapfenbildung auf gewisse Gegenden^) und das auf oft eng umgrenzte<br />

Flächen beschränkte auffallend häufige o<strong>der</strong> abweichend spärliche<br />

Vorkommen <strong>der</strong> Zapfen in vielen Fällen, wenn auch nicht in allen,<br />

aus Einflüssen <strong>der</strong> Witterung auf die jungen Zapfenanlagen, beson<strong>der</strong>s<br />

in den kritischen Herbst- o<strong>der</strong> Frühjahrsperioden, und nicht<br />

aus örtlichen Schwankungen in <strong>der</strong> weiblichen Blütenbildung zu erklären<br />

ist. Wie es sich hiermit auch verhalten mag, so dürfte doch<br />

allgemein bekannt sein, wie lokal die Fröste auftreten können 2). Es<br />

liegt also z. B. nichts Unannehmbares darin die recht scharf gezeichnete<br />

Nordgrenze des Zapfenjahres nach dem Blühen 1907 in <strong>der</strong> angedeuteten<br />

Weise zu erklären, zumal da ein ähnliches Verhalten für<br />

das Jahr 1902 sicher festgestellt wurde. Im allgemeinen werden wohl<br />

die Fröste wie die Witterungsverhältnisse überhaupt weiter nach den<br />

polaren und den alpinen Waldgrenzen immer kritischer und begrenzen<br />

wohl im vorliegenden Falle in erster Linie das Vordringen <strong>der</strong><br />

1) B 1 o m q V i s t, A. G. hat dieselbe Erscheinung in schwächeren Zapfenjahren<br />

beobachtet (Tallen, S. 68): „Un<strong>der</strong> de är som ligga emellan de rika fröären<br />

kan fruktifikationen vara märkbart oHka i trakter, som äro belägna endast nägra mil<br />

frän hvarandra."<br />

2) An<strong>der</strong>sson, G. (Om talltorkan i öfra Sverige vären 1903, S. 449) weist<br />

z. B. nach, dass die Kieferndürre im Frühjahr 1903 im grossen ganzen auf Norrland<br />

beschränkt war, dass sie aber dort in verschiedenen, z. T. ziemlich eng begrenzten<br />

Gebieten mit sehr verschiedener Intensität auftrat.

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