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Die periodischen Erscheinungen der Reproduktion der ... - Helda

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die weibliche Blütenbildung zu begünstigen, indem hier an mehreren<br />

Individuen Zapfen aus den Jahren 1908 und 1907 angetroffen wurden,<br />

während solche in dem an<strong>der</strong>en Bestände nicht vorkamen. Es<br />

braucht wohl nicht hinzugefügt zu werden, dass die vegetative Gestaltung<br />

<strong>der</strong> Bäume auf dem sterilen Steinboden eine viel dürftigere war;<br />

ich will aber den Text nicht mit den für die Höhe <strong>der</strong> Individuen,<br />

die Länge <strong>der</strong> Nadeln, Triebe und Zapfen sowie das Mass des Dikkenzuwachses<br />

ermittelten Werten belasten, da dies schon ins Gebiet<br />

<strong>der</strong> hier nicht näher in Betracht kommenden korrelativen Beziehungen<br />

zwischen den vegetativen und reproduktiven Funktionen gehört. Nur<br />

ganz allgemein will ich hervorheben, dass die Standortsverschiedenheiten<br />

bei <strong>der</strong> Blütenbildung auch in <strong>der</strong> vegetativen Tätigkeit <strong>der</strong> Individuen<br />

entsprechend Ausdruck finden.<br />

Ein an<strong>der</strong>es Beispiel des Bodeneinflusses gibt ein Lediim paliistre-<br />

Betula nana-Moor, wo die Kiefern sowohl im Jahre 1910 wie auch in dem<br />

vorzüglichen Blütejahre 1909 so gut wie keine männlichen Blüten hervorgebracht<br />

hatten. Weibliche Blüten wurden im Jahre 1910 gar nicht<br />

gefunden, während im Jahre 1909 nicht weniger als 84.o7o ^^^ Bäume<br />

weiblich geblüht hatten. Auf dürrem Gebirge sowie auf den äusserst<br />

sterilen Geröllheiden und Blockböden zeigt die Kiefer dagegen, bei<br />

herabgesetzter Blütenbildung überhaupt, ein ausgeprägtes Übergewicht<br />

des männlichen Geschlechtes ^).<br />

Gedrängter Bestandesschluss und nied-<br />

') Haacke, W. (Entwickelungsmechanische Untersuchungen. Biol. Centn Bd.<br />

XVI, S.482— 483; vgl. Li dfo rss, B. Weitere Beiträge zur Biologie des Pollens. Pringsh.<br />

Jahrb. wiss. Bot., Bd. 33, S. 266) zeigt, dass trockene Umgebung bei Campanula<br />

glomerata eine numerische Reduktion <strong>der</strong> Fruchtblätter hervorruft.<br />

Hoffmann (Ueber Sexualität. Botan. Zeitung 1885, S. 145) hat gefunden, dass<br />

schlechte Ernährung bei zweihäusigen Pflanzen eine reichere Entvi^icklung <strong>der</strong> männlichen<br />

Exemplare bedingt, sowie, dass schlechte Ernährung bei Pflanzen mit hermaphroditen<br />

Blüten eine För<strong>der</strong>ung des männlichen Geschlechtes und Unterdrückung des<br />

weiblichen bedingt. E. Küster (Vermehrung und Sexualität bei den Pflanzen. Aus<br />

Natur und Geisteswelt, Bd. 112, 1906, S. 104) betrachtet jedoch Hoffmanns Angaben<br />

als nicht überzeugend und als noch nicht bewiesen.<br />

Forsberg (1. c.) fand, dass die Zahl <strong>der</strong> männlichen Exemplare von Jiiniperus<br />

communis auf offenem mageren Sandboden und überhaupt unter ungünstigen Ernährungsbedingungen<br />

das Übergewicht erlangt.<br />

Ähnliche Erfahrungen habe ich an Trolliiis europceus gemacht.

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