Die periodischen Erscheinungen der Reproduktion der ... - Helda
Die periodischen Erscheinungen der Reproduktion der ... - Helda Die periodischen Erscheinungen der Reproduktion der ... - Helda
82 Kieferngeneration erwähnt werden, die sich schon im Anfang der lebhaftesten Längenzuwachsperiode befand und eine mittlere Länge von etwa 0.5— 1.6 m, unter Umständen noch mehr, zeigte. Die O.s— l.o m hohen Individuen waren in den Jahren 1909 und 1910 durchgehends steril und trugen auch keine Spuren einer früheren Blütenbildung. Die weiterentwickelten Individuen zeigten nur sehr selten einige Zapfen und Zapfennarben aus den Jahren 1909, 1906 und 1898; einige trugen sogar im Jahre 1910 1(— 2), oft vertrocknete, weibliche Blüten auf den Gipfeltrieben oder den obersten Seitenzweigen zweiter Ordnung. Männliche Blüten beobachtete ich nur an einem einzigen sehr kräftig entwickelten Bäumchen, wo sie im Jahre 1909 dünngesäet (2) vorkamen, während sonst in den Jahren 1906— 1910 nirgends Spuren männlichen Blühens nachgewiesen werden konnten. Überhaupt scheint demnach die männliche Blütenbildung unter den jüngsten, bis etwa 35-jährigen Kiefern eine sehr beschränkte zu sein. Schon früher wurde darauf aufmerksam gemacht, dass die 60-jährigen Kiefern eine Bevorzugung des weiblichen, die alten eine solche des männlichen Geschlechtes aufweisen ^). Die Geschlechtstendenz ist also einer allmählichen Veränderung während der Lebenszeit der Kiefer unterworfen. Diese Erscheinung wird wohl dadurch verursacht, dass die allgemeine vegetative Tätigkeit beim Zuwachs sich beständig verändert. Das Verhalten der einzelnen Kieferngenerationen bestätigt diese Annahme. Unter den jüngsten (9—23- jährigen) Kiefern wurden weibliche Blüten nur an den kräftigsten Individuen beobachtet, und männliche Blüten kamen gar nicht vor. Bis zu einem Alter von etwa 35 Jahren blüht die lappländische Kiefer so gut wie ausschliesslich weiblich, und die weniger als 1 m hohen Individuen sind fast immer steril. Unter 579 freistehenden 60-jährigen *) Überjährige Kiefern sollen nur weiblich blühen: Hol merz und Örtenblad. Om Norrbottens skogar, S. 13. Örtenblad, Th. Om den högnordiska tallformen, S. 29. •^ „ — Anteckningar om trädens biologi, S. 42. Ich konnte diese Angabe in Enare nicht bestätigt finden. Auch überjährige Exemplare von Picea excelsa sollen (Botan. Jahresbericht Bd. 14, Abth. 2, 1886, g. 411) nur weibliche Blüten tragen.
83 Kiefern, deren Höhe und Blütenbildung im Jahre 1909 und deren Zapfenvorkommen in früherem Alter notiert wurden, fanden sich, soweit es bestimmt werden konnte: 138 ganz sterile Individuen, von denen 28.2 °/o über 3 m hoch waren, 111 „rein" weibliche „ , „ „ 45.9 „ „ „ „ „ „ , 180 „ männliche „ , „ „ 66.7 „ „ „ „ „ „ , 150 zwitterblühende „ , „ „ 82. o „ „ „ „ „ „ . Die niedrigsten Individuen waren somit meistens steril. Das Verhalten der „rein" weiblich blühenden Bäume erinnert an die frühere Altersstufe, wo die Kiefernpflänzchen nur erst weibliche Blüten hervorzubringen vermögen. männliche Blütenbildung mehr um sich, Bei noch gesteigerter Höhe der Individuen greift die denn die „rein" männlich blühenden Individuen sind durchschnittlich erheblich höher als die „rein" weiblichen. Ein lebhafter Zuwachs scheint die Entwicklung der beiden Geschlechter gleichzeitig zu fördern; die Zwitterindividuen finden sich ja hauptsächlich unter den am kräftigsten gewachsenen Bäumen. — An verschiedenen Lokalitäten wurde ferner beobachtet, dass unter den 60-jährigen Kiefern die weniger als 1 m hohen meistens steril waren. Sehr wenige dieser Bäumchen hatten weiblich geblüht, während männliche Blüten an denselben im Jahre 1910 ganz fehlten und im Jahre 1909 nur ausserordentlich selten gesehen wurden. Im Jahre 1911 trugen nur die kräftigsten der 60-jährigen Kiefern einzelne weibliche Blüten; männliches Blühen war nirgends aufzuspüren. Bei biologischen Beobachtungen über die Blütenbildung der Kiefer verdient also der vegetative Entwicklungszustand ebensogut wie das Alter volle Beachtung. Die verschiedenen Kieferngenerationen und auch die Höhenkategorien unter diesen (in jungem Alter) spiegeln in höchst wechselnder Weise, nicht nur was die Intensität des Blühens betrifft, sondern ebenso im Verhalten der Geschlechter zu einander, die jährlichen Schwankungen der klimatologischen Blütebedingungen wider. Diese Verschiedenheiten in der Blütenbildung wurden oben einfach auf die Verschiedenheiten in der allgemeinen, mit dem Alter und den Zuwachs-
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- Seite 57 und 58: 35 stimmend sind und den klimatisch
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- Seite 75 und 76: einen Geschlechtes im Vergleich zu
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Kieferngeneration erwähnt werden, die sich schon im Anfang <strong>der</strong> lebhaftesten<br />
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steril und trugen auch keine Spuren einer früheren Blütenbildung.<br />
<strong>Die</strong> weiterentwickelten<br />
Individuen zeigten nur sehr selten einige Zapfen<br />
und Zapfennarben aus den Jahren 1909, 1906 und 1898; einige trugen<br />
sogar im Jahre 1910 1(— 2), oft vertrocknete, weibliche Blüten auf den<br />
Gipfeltrieben o<strong>der</strong> den obersten Seitenzweigen zweiter Ordnung.<br />
Männliche<br />
Blüten beobachtete ich nur an einem einzigen sehr kräftig entwickelten<br />
Bäumchen, wo sie im Jahre 1909 dünngesäet (2) vorkamen,<br />
während sonst in den Jahren 1906— 1910 nirgends Spuren männlichen<br />
Blühens nachgewiesen werden konnten. Überhaupt scheint demnach<br />
die männliche Blütenbildung unter den jüngsten, bis etwa 35-jährigen<br />
Kiefern eine sehr beschränkte zu sein. Schon früher wurde darauf<br />
aufmerksam gemacht, dass die 60-jährigen Kiefern eine Bevorzugung<br />
des weiblichen, die alten eine solche des männlichen Geschlechtes aufweisen<br />
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<strong>Die</strong> Geschlechtstendenz ist also einer allmählichen Verän<strong>der</strong>ung<br />
während <strong>der</strong> Lebenszeit <strong>der</strong> Kiefer unterworfen.<br />
<strong>Die</strong>se Erscheinung wird<br />
wohl dadurch verursacht, dass die allgemeine vegetative Tätigkeit beim<br />
Zuwachs sich beständig verän<strong>der</strong>t. Das Verhalten <strong>der</strong> einzelnen Kieferngenerationen<br />
bestätigt diese Annahme. Unter den jüngsten (9—23-<br />
jährigen) Kiefern wurden weibliche Blüten nur an den kräftigsten Individuen<br />
beobachtet, und männliche Blüten kamen gar nicht vor. Bis<br />
zu einem Alter von etwa 35 Jahren blüht die lappländische Kiefer so<br />
gut wie ausschliesslich weiblich, und die weniger als 1 m hohen Individuen<br />
sind fast immer steril. Unter 579 freistehenden 60-jährigen<br />
*) Überjährige Kiefern sollen nur weiblich blühen:<br />
Hol merz und Örtenblad. Om Norrbottens skogar, S. 13.<br />
Örtenblad, Th. Om den högnordiska tallformen, S. 29.<br />
•^ „ — Anteckningar om trädens biologi, S. 42.<br />
Ich konnte diese Angabe in Enare nicht bestätigt finden. Auch überjährige<br />
Exemplare von Picea excelsa sollen (Botan. Jahresbericht Bd. 14, Abth. 2, 1886, g.<br />
411) nur weibliche Blüten tragen.