Nierasauenprjekt Fritzbruch
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Niersauenprojekt<br />
Süchteln - <strong>Fritzbruch</strong><br />
Zwei weitere Fundstellen werden im Ortsarchiv genannt und beide unter der Nummer<br />
OA 2262/000 geführt, die genaue Lage im Gelände ist nicht bekannt.<br />
Bei der ersten handelt es sich um die Meldung von Oberflächenfunden römischer<br />
Keramikscherben und Ziegelbruchstücke, die bei einer Begehung der ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiter H. und M. Hesse aus Viersen aufgesammelt wurden. M. Heinen erwähnt diese<br />
Funde unter Fundstelle 82 (AF 82) und weist ihnen eine Lage ca. 200 m nördlich der Bahnlinie,<br />
östlich der Mühlhausener Straße unweit der Flachsrösten zu 15 . Der Fundpunkt liegt daher weit<br />
außerhalb des Untersuchungsareals.<br />
Weitere, nicht näher benannte römische Keramikscherben lasen H. und M. Hesse östlich der<br />
Bruchstraße ca. 350 m nördlich des Flankhofes auf. Diese wurden bei Heinen als Fundstelle 83<br />
(AF 83) verzeichnet 16 und verblieben in Privatbesitz. Die Fundstelle lag zwar in der<br />
Niersniederung, allerdings über 300 m südlich unserer Untersuchungsfläche.<br />
Mittelalter und Neuzeit<br />
OA 2262/007: Am 20. Mai 1986 beschrieb Thomas Krüger eine Ansammlung von Flachsrösten<br />
etwa 1,9 km nordöstlich von Süchteln. Einige der elf Gruben in einem vernässten, etwa<br />
dreieckigen Waldstück direkt westlich des Vinnweg zwischen Mülhausener und Tönisvorster<br />
Straße waren mit Wasser gefüllt, andere bereits verschüttet. Da der Flachsanbau in Viersen<br />
schon für das Jahr 1246 nachgewiesen ist 17 , stehen die Flachsrösten unter Denkmalschutz und<br />
werden im Ortsarchiv des ABR unter der Bodendenkmalnummer BD VIE 109 geführt.<br />
Nach Recherchen von Thomas Krüger im Jahre 1986 sind allein im Kreis Viersen fünfzehn<br />
Flachsgrubenanlagen zu verzeichnen, von denen fünf als eingetragenes Bodendenkmal geführt<br />
werden 18 . Diese befinden sich in den von der Niers oder deren Nebenflüssen gebildeten<br />
sumpfigen Niederungen. Auch die unter BD VIE 109 geführten Rösten liegen laut Bodenkarte<br />
im vernässten Gley bis Nassgley der Niersaue, allerdings über einen Kilometer vom<br />
Untersuchungsgebiet entfernt, so dass deren Relevanz zu vernachlässigen ist.<br />
OA 2262/006: An der Nordostecke des Untersuchungsgebietes ist eine weitere Fundstelle<br />
kartiert. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um eine etwa rechteckige, frühneuzeitliche<br />
Schanzenanlage, die im Dezember 2008 von W. Wegener gemeldet wurde. Damals waren<br />
noch zwei Gräben im Gelände zu erkennen. Die Grabenanlage findet sich auch auf<br />
historischen Karten wieder (s. S. 14).<br />
Historisch-geographische Quellen<br />
Als ältestes Kartenmaterial wurden die Blätter 35 (Kempen, 1802) und 42 (Viersen, 1805/06)<br />
der Kartenaufnahmen der Rheinlande durch Tranchot und von Müffling herangezogen. Als<br />
weiteres historischen Kartenmaterial lagen die preußische Uraufnahme, Blätter 4604 (Kempen,<br />
1844) und 4704 (Viersen, 1844) und die preußische Neuaufnahme Blätter 4604 (Kempen,<br />
1892) und 4704 (Viersen, 1892) vor. Zudem konnten mit Hilfe von Urkatastern aus den Jahren<br />
1825 - 1869 der Gemeinde Oedt und 1857 - 1914 der Gemeinde Süchteln Erkenntnisse über<br />
die Bebauung in der Niersaue sowie den Verlauf der Niers in der Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
gewonnen werden.<br />
15 Heinen, 1993, 142, Fst. 82<br />
16 Ebend., 142, Fst. 83<br />
17 Krüger 1986, 523<br />
18 BD VIE 103, 104, 105, 109, 112<br />
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